Jobprofil: Polsterer

Polsterer stellen Polstermöbel wie Sofas, Kissen und Matratzen her. Sie fertigen Schablonen an, schneiden Stoffe zu, füllen die Hüllen und stellen Gestelle her. Am Ende setzen sie alle Einzelteile zu einem fertigen Möbelstück zusammen. Eine Ausbildung zum Polsterer ist nicht von einem bestimmten Schulabschluss abhängig. Auch Hauptschulabsolventen oder Schulabbrecher haben relativ gute Chancen auf eine Lehrstelle.

Polsterer Beruf

Polsterer fertigen Möbelstücke wie Sessel, Sofas, Polsterbetten, Stühle und Matratzen an. Sie arbeiten entweder in der Industrie, in der Möbel am Fließband angefertigt werden, oder fertigen in Handwerksbetrieben Einzelstücke an. Auch bei einer Anstellung in der Industrie handelt es sich aber keineswegs um monotone Fließbandarbeit.

Serienfertigung betreiben:

Hier helfen Polsterer je nach Position bei der Entwicklung von Prototypen für die Serienfertigung mit. Dazu erstellen sie zunächst ein erstes Beispielmöbel, das dann auf Möglichkeiten zur Verbesserung oder eventuelle Schwachstellen untersucht wird. Ist alles behoben, sind die Einzelstücke reif für die Serienfertigung.

Einzelstücke anfertigen:

In Handwerksbetrieben sind Polsterer weit von der Serienfertigung entfernt – hier kennt man sie allerdings als Raumausstatter. Im Handwerk kreieren sie in Absprache mit Kunden Einzelstücke. Dazu nehmen sie in einem Kundengespräch die Wünsche auf, die das Möbelstück erfüllen soll und erstellen auf dieser Grundlage eine erste Zeichnung. Danach wählen sie gemeinsam mit den Kunden Bezugsstoffe, die Art der Polsterung und der Federung aus. Dann geht’s ans Werk.

Stoffe zuschneiden:

Dazu sind die folgenden Arbeitsschritte notwendig: Gestell vorbereiten, die Einzelbestandteile des Polsters entwerfen, den Füllstoff mit Leinen abdecken, Polsterwatte aufbringen. Dann schneiden sie mithilfe von Zuschneidemaschinen Bezugsstoffe zu, vernähen die Zuschnitte, beziehen Sitzflächen, Rücken- und Kissenpolster, bringen Verzierungen wie Borten an und befestigen das fertige Polster am Gestell.

Elemente anbringen:

Bei Bedarf bauen Polsterer mechanische oder elektronische Funktionselemente ein, mit denen sich zum Beispiel Rückenlehnen oder Kopf- und Fußteile verstellen lassen. Nach der Prüfung des fertigen Möbelstücks wird das Teil verpackt und versendet.

Hände einsetzen:

Die Work-Life-Balance in dem Beruf ist weitgehend ausgeglichen. Der Beruf eignet sich für alle, die handwerklich geschickt sind, das Ergebnis ihrer Arbeit mit eigenen Augen sehen wollen und ein Faible für Polstermöbel haben. Die Chancen auf dem Arbeitsmarkt für Polsterer stehen gut.

Bewerbung

Polsterer punkten mit ihrer Bewerbung, wenn sie in Anschreiben, Lebenslauf und Vorstellungsgespräch diese Fähigkeiten und Kompetenzen zum Ausdruck bringen:

  • Handwerkliches Geschick
  • Guter Umgang mit Nähmaschine
  • Zuverlässigkeit
  • Selbstständige Arbeitsweise
  • Genauigkeit
  • Schnelle Auffassungsgabe
  • Lernbereitschaft

Polsterer Gehalt

Das monatliche Bruttogehalt von Polsterern liegt meist zwischen 2.400 und 2.800 Euro brutto im Monat. Sie steigen mit einem Gehalt ab 2.150 Euro in den Beruf ein. Mit einem Einkommen von 3.000 bis 3.500 Euro zählt man im Job zu den Spitzenverdienern. Im Einzelfall sind auch mehr als 4.000 Euro brutto im Monat möglich, zum Beispiel als Meister oder Selbstständiger. In der Ausbildung fließen 650 bis 1.120 Euro brutto monatlich aufs Konto.

Jobs als Polsterer für Sie:

Polsterer werden

Die Berufsausbildung zum Polsterer dauert drei Jahre. Sie ist dual organisiert und findet parallel an Berufsschule und im Ausbildungsbetrieb statt. Am Ende des zweiten Ausbildungsjahres steht eine Zwischenprüfung auf dem Programm, nach dem dritten Lehrjahr die Abschlussprüfung. Alternativ könnten auch die Ausbildungsberufe Raumausstatter, Sattler und Schneider interessant sein.

Voraussetzungen:

Eine bestimmte Vorbildung ist für einen Ausbildungsplatz nicht verpflichtend. Im Prinzip haben heute Bewerber mit allen Bildungshintergründen realistische Einstellungschancen. Von allen Ausbildungsanfängern im Jahr 2020 hatten nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit sieben Prozent die Hochschulreife, 29 Prozent einen mittleren Bildungsabschluss und 36 Prozent einen Hauptschulabschluss. Ohne Hauptschulabschluss waren 14 Prozent der Azubis, weitere 14 Prozent fallen in die Rubrik Sonstiges. Gute Schulnoten in Mathematik, Technik, Werken oder Textiles Gestalten machen eine Bewerbung attraktiv.

Ausbildung Inhalte

Während der Lehre zum Polsterer werden in der Berufsschule und im Lehrbetrieb diese Inhalte bearbeitet:

  • Werk- und Hilfsstoffe auswählen
  • Werkzeuge bedienen
  • Geräte, Maschinen und Anlagen einrichten, bedienen und warten
  • Bezüge zuschneiden und vernähen
  • Polsterteile aus verschiedenen Materialien erstellen
  • Polsterteile beziehen
  • Möbel-Gestell herstellen
  • Endmontage und Qualitätssicherung
  • Verschiedene Polstertechniken anwenden
  • Funktionselemente auswählen und montieren
  • Prototypen entwickeln und anfertigen

Ausbildung Gehalt

Die Ausbildungsvergütung hängt maßgeblich von Arbeitgeber und Standort ab. In der Industrie sind die Vergütungen meist höher als im Handwerk. Mit diesen monatlichen Bruttogehältern können Polsterer in der Ausbildung rechnen:

  • 1. Ausbildungsjahr: 650 bis 1.030 Euro brutto im Monat
  • 2. Ausbildungsjahr: 740 bis 1.071 Euro
  • 3. Ausbildungsjahr: 840 bis 1.120 Euro

Polsterer Jobs

Polsterer finden Jobs und offene Stellen in der Polstermöbelindustrie, bei Herstellern von Matratzen und Liegemöbeln, in Polstereien und Fachbetrieben des Raumausstatterhandwerks. Zu den größten Polstermöbelherstellern in Deutschland zählen die Unternehmen Bretz, Brühl, COR, Frommholz, Koinor, Machalke, Rolf Benz, Walter Knoll und W. Schillig.

Die Einstiegschancen und Zukunftsperspektiven für Polsterer sind solide. Landauf, landab suchen Handwerksbetriebe aller Art nach vielversprechenden Fachkräften – auch in der Branche der Möbelherstellung.

Weiterbildung

Polsterer können sich auf verschiedenen Wegen weiterbilden. Zum Beispiel durch den Besuch einer Meisterschule, die mit der Meisterprüfung endet. Meister dürfen Azubis ausbilden, sich selbstständig machen oder als Führungskraft arbeiten.

Eine andere Möglichkeit ist die Weiterbildung zum Technischen Fachwirt für Polsterei, der in der Industrie zum Beispiel Wirtschaftlichkeitsprüfungen bei der Entwicklung neuer Produkte durchführt. Wer die Ausbildung zum Betriebswirt im Möbelhandel absolviert, erledigt danach alles Kaufmännische, das in einer Polsterei anfällt. Dazu gehören zum Beispiel verwaltende Arbeiten oder eine Beschäftigung im Bereich Controlling.

Auch ein Studium nach der Ausbildung ist prinzipiell denkbar. Dias Studium befähigt nach dem Abschluss zur Übernahme von Leitungsfunktionen oder gar zur Geschäftsführung. Als Studiengänge kommen unter anderem Textil- und Bekleidungstechnik, Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftswissenschaften infrage. 

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