Psychologen befassen sich mit menschlichem Verhalten, Denken und Emotionen. Sie arbeiten in der Regel mit Menschen, um ihre psychische Gesundheit, ihre Beziehungen, ihre Leistungsfähigkeit und ihr Wohlbefinden zu verbessern. Psychologen können in Wissenschaft und Wirtschaft tätig werden. Ihre Einsatzmöglichkeiten sind unbegrenzt, die Zukunftsaussichten sonnig. Aus einem bestimmten Grund aber ist die Arbeitslosigkeit von Psychologen zuletzt angestiegen.
➠ Inhaltsverzeichnis
Die Psychologie befasst sich mit der Lehre des menschlichen Verhaltens. Sie kombiniert Inhalte aus den Natur- und den Geisteswissenschaften. Die „Lehre der Seele“ ist eine empirische Wissenschaft, die den inneren und äußeren Ursachen für menschliches Verhalten nachgeht. Das setzt die Kenntnis von Statistik, Verhaltenslehre und Biologie voraus.
Werbung und Personal:
Je nach Branche und Wirtschaftssektor gehen Psychologen völlig unterschiedlichen Aufgaben nach. Im medizinischen Bereich unterstützen sie bei der Behandlung von Patienten, in der Werbung führen sie Zielgruppenanalysen durch, um die Vorlieben von Kunden besser kennenzulernen und Produkte passgenau vermarkten zu können. Im Personalbereich sind sie zum Beispiel für die Rekrutierung neuer Mitarbeiter zuständig.
Wissenschaft und Wirtschaft:
Psychologen arbeiten häufig als Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologen in der Wissenschaft und in den Personalabteilungen von Unternehmen oder als private Coaches, Organisationsberater oder Lebensberater. Weitere Betätigungsfelder gibt es im Strafvollzug in der forensischen Psychologie oder im schulpsychologischen Dienst der Länder, wo sie die Lehrkräfte unterstützen.
Kliniken und Verwaltung:
Zudem kommen Psychologen in Krankenhäusern und Rehabilitationskliniken, im Bildungs- und Sozialwesen, in der öffentlichen Verwaltung, in kirchlichen Vereinigungen, Bildungs- und Jugendorganisationen zum Einsatz. Es gibt spezialisierte Sportpsychologen, Umweltpsychologen oder Verkehrspsychologen.
Der Unterschied besteht darin, dass ein Psychiater Medizin studiert und eine anschließende Ausbildung zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie absolviert hat. Ein Psychologe hat Psychologe studiert. Im Gegensatz zu Psychologen dürfen Psychiater Medikamente zur Behandlung verschreiben.
Psychologen, die die folgenden Stärken, Hard und Soft Skills in ihren Bewerbungsunterlagen in Anschreiben und Lebenslauf herausarbeiten, haben gute Aussichten auf einen Bewerbungserfolg:
Psychologen können nach dem Studium mit einem Einstiegsgehalt von rund 3.900 Euro brutto im Monat rechnen. In der Regel verdienen sie zwischen 4.000 Euro und 5.000 brutto monatlich. Mit einem Einkommen von 6.000 Euro oder mehr gehört man zu den Spitzenverdienern seines Berufsstandes. Freiberufliche Psychologen können – je nach Berufserfahrung, Auftrag und Kunde – mit Stundensätzen zwischen 80 Euro und 250 Euro rechnen. Das Gehalt von Psychologen hängt grundsätzlich stark von Bildungsabschluss, Arbeitgeber, Branche, Standort und Position ab.
Branchenvergleich:
In der Wirtschaft werden üblicherweise höhere Gehälter erzielt als im öffentlichen Dienst, in dem nach Tarif (TVöD) bezahlt wird. Mit einem Masterabschluss steigen Psychologen üblicherweise in der Entgeltgruppe 13 ein. Besonders gut verdienen Wirtschaftspsychologen. Auch im Wissenschaftsbetrieb, zum Beispiel an Forschungsinstituten oder privaten Hochschulen, sind die Gehaltsaussichten für Psychologen sehr gut.
Um sich als Psychologe bezeichnen zu dürfen, muss man ein mindestens vierjähriges Hauptfachstudium in Psychologie absolviert haben. Das Fach bieten mittlerweile nicht mehr nur Universitäten, sondern auch Fachhochschulen an. Auch ein Fernstudium, duales Studium oder ein Studium ohne Abitur sind grundsätzlich möglich. Ein Masterstudium ist zudem meist Voraussetzung, um die Weiterbildung zum Psychotherapeuten machen zu dürfen.
Psychologie gehört zu den beliebtesten Studiengängen.
Deshalb müssen Bewerber in der Regel einen Numerus Clausus (NC) „knacken“, um direkt einen Studienplatz zu bekommen. Der NC orientiert sich unter anderem am Abiturdurchschnitt und wird von Semester zu Semester neu festgelegt.
Das Bachelor-Studium dauert sechs Semester. In dieser Zeit stehen Disziplinen Allgemeine Psychologie, Sozialpsychologie, differentielle und Persönlichkeitspsychologie, Entwicklungspsychologie, Biopsychologie, psychologische Technologien, klinische Psychologie, Psychotherapie, Arbeits- und Organisationspsychologie, pädagogische Psychologie, Neuropsychologie, Statistik und Biologie auf dem Lehrplan.
Das Studium schließt mit einer Abschlussprüfung und der Bachelor-Thesis ab. Ihr Wissen können Bachelor-Absolventen in einem weiterführenden Master-Studium vertiefen. Erst dann dürfen sie offiziell die Bezeichnung Psychologe führen.
Psychologen haben die Möglichkeit, sich durch eine qualifizierende Weiterbildung auf einen Fachbereich zu spezialisieren. Diese Ausbildungen dauern meist drei bis fünf Jahre und müssen in der Regel selbst finanziert werden. Beliebte Fachbereiche sind Psychotherapie, Neuropsychologie, pädagogische Psychologie, klinische Psychologie und Wirtschaftspsychologie.
Je nach Ausbildung und Spezialisierung finden Psychologen hier eine Anstellung:
Zu den größten Krankenhausträgern in Deutschland zählen die Helios Kliniken, Asklepios Kliniken, Sana Kliniken, Vivantes, Ameos Holding und Agaplesion. Auch die Unikliniken in Deutschland kommen als Arbeitgeber für Psychologen infrage. Für viele Stellen als Psychologe wird ein Master-Abschluss vorausgesetzt. Ein Bachelor in Psychologie ist für viele Berufe, Positionen und Arbeitgeber nicht ausreichend.
Die Karriereaussichten für Psychologen sind vielfältig. In der freien Wirtschaft haben sie die Chance auf einen klassischen Karriereweg vom Teammitglied über die Teamleitung bis hin zur Vorstandskarriere.
Forschung und Lehre:
Wer sich der Forschung und Lehre verschreibt, wird erst promovieren, dann habilitieren und sich dann als Professor um die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses in seinem Forschungsschwerpunkt kümmern.
Eigene Praxis:
Wer den Weg als Psychotherapeut einschlägt, macht sich in der Regel irgendwann selbstständig und eröffnet eine eigene Praxis. Jedoch ist es heutzutage – besonders in Großstädten – unter Umständen problematisch, eine Kassenzulassung zu erhalten, um damit auch Kassenpatienten zu behandeln.
Insgesamt gibt es auf dem deutschen Arbeitsmarkt laut jüngstem Mikrozensus rund 149.000 Erwerbstätige, die ein Psychologie Studium absolviert haben. Von ihnen sind 110.000 als Psychologen tätig, ein Drittel als Selbstständige, 49.000 sind sozialversicherungspflichtig angestellt. Infolge der Coronakrise hat sich die Arbeitslosigkeit von Psychologen leicht auf 3,3 Prozent erhöht. Im Jahresdurchschnitt 2021 suchten rund 3.000 Arbeitslose eine Stelle. Alles in allem sind die Chancen auf dem Arbeitsmarkt aber weiter vielversprechend. Daran dürfte sich bis auf Weiteres auch nichts ändern.