Jobprofil: Technische Zeichner

Technische Zeichner erstellen präzise technische Zeichnungen mithilfe von CAD-Software. Sie interpretieren technische Anforderungen, erstellen 2D- und 3D-Zeichnungen, überprüfen und bearbeiten Modelle. Dafür arbeiten sie eng mit Ingenieuren und Architekten zusammen. Der Ausbildungsberuf Technischer Zeichner wurde vor einiger Zeit zweigeteilt und ging in den beiden Berufen Technischer Produktdesigner und Technischer Systemplaner auf. Anspruchsvoll ist der Job noch immer. Den Grundstein für eine erfolgreiche Karriere legen Technische Zeichner schon in der Schule.

Technischer Zeichner Beruf

Der Technische Zeichner zählte lange Zeit zu den meist gewählten Ausbildungsberufen. Vorbei! Nicht, weil der Beruf an Attraktivität verloren hätte, sondern weil er sich weiterentwickelt hat und durch die Jobprofile des Technischen Produktdesigners und Technischen Systemplaners ersetzt wurde.

Technische Zeichner früher:

Der klassische Technische Zeichner machte Entwürfe mit Hand und Bleistift auf Papier. Das ist lange her. Heute werden die Ideen mit komplexen CAD-Programmen am Computer erstellt, wobei CAD als Abkürzung für Computer Aided Design steht. Das führte letztlich zu einer Neustrukturierung des Berufes.

Technische Zeichner heute:

Die Berufsprofile des Technischen Produktdesigners und des Technischen Systemplaners haben so viel gemeinsam, dass sich wesentliche Ausbildungsinhalte überschneiden, sie unterscheiden sich nur hier und da in ihrer Schwerpunktsetzung. Auch werden die entsprechenden Fachkräfte vielerorts nach wie vor als Technische Zeichner bezeichnet — auch in Stellenanzeigen potenzieller Arbeitgeber.

Aufgaben und Tätigkeit:

Technische Produktdesigner und Technische Systemplaner fertigen sehr detaillierte technische Zeichnungen und Pläne an, die von Ingenieuren oder Konstrukteuren vorgegeben werden. Sie setzen unterschiedlichste Produkte gestalterisch um – angefangen mit Brillen über Fahrzeuge wie Baggern hin zu Kaffeemaschinen, technischen Geräten oder Messeständen. Zu ihren Aufgaben gehört es, Ideen zu generieren und präsentieren, Prototypen am Computer zu entwerfen und konzipieren.

Vorteile und Nachteile:

Da es sich hierbei meist um langfristige Projekte handelt, können sich Technische Zeichner ihre Zeit meist gut einteilen. Überstunden kommen zwar vor, aber weitestgehend sind geregelte Arbeitszeiten der Fall. Es handelt sich um anspruchsvolle Berufe, die für Menschen geeignet sind, die sowohl technisch als auch künstlerisch begabt sind. Auf dem Arbeitsmarkt sind die Fachkräfte durchaus begehrt. Schließlich könnten ohne ihre Pläne weder Maschinen noch Geräte konstruiert werden.

Fähigkeiten Technischer Zeichner

Diese Kompetenzen werten die Bewerbungsunterlagen von Technischen Zeichnern auf:

  • Zeichnerische Fähigkeiten
  • Technisches Verständnis
  • CAD-Kenntnisse
  • Kenntnisse von Maßen, Normen und Standards
  • Problemlösungsfähigkeiten
  • Teamfähigkeit
  • Genauigkeit und Sorgfalt
  • Zeitmanagement
  • Räumliches Vorstellungsvermögen

Technische Zeichner Gehalt

Technische Produktdesigner und Technische Systemplaner kommen in den meisten Fällen auf ein Bruttomonatsgehalt zwischen 2.800 Euro und 3.400 Euro. Sie steigen mit 2.400 Euro bis 2.750 Euro brutto monatlich in den Beruf ein. Mit zunehmender Berufserfahrung nähern sie sich Einkommen von 3.500 Euro und mehr.

Ab einem monatlichen Bruttoeinkommen von zirka 3.900 Euro zählen Technische Zeichner zu den Topverdienern ihres Berufs. Das Maximum ist bei zirka 4.300 Euro bis 4.400 Euro brutto pro Monat erreicht. In der Ausbildung können sie mit 981 Euro bis 1.330 Euro brutto monatlich kalkulieren.

Jobs als Technische Zeichner für Sie:

Technischer Zeichner werden

Den Ausbildungsberuf Technischer Zeichner bzw. Technischer Zeichnerin gibt es offiziell gar nicht mehr. Er wurde im Jahr 2011 durch die Ausbildungsberufe Technischer Produktdesigner sowie Technischer Systemplaner ersetzt. Im Beruf des Technischen Systemplaners bzw. der Technischen Systemplanerin finden sich Inhalte aus der Heizungs-, Klima-, Sanitärtechnik, Stahl- und Metallbautechnik des Technischen Zeichners wieder. Inhalte aus der Maschinen-, Anlagen- und Holztechnik sind in den Beruf des Technischen Produktdesigners bzw. der Technischen Produktdesignerin übergegangen. Darüber hinaus gibt es Ausbildungsinhalte, die die beiden neu konstituierten Berufe in identischer Form vermitteln. Die duale Berufsausbildung dauert jeweils 3,5 Jahre. Eine berufliche Alternative ist der Bauzeichner.

Mit diesen Themen beschäftigen sich Technische Produktdesigner sowie Technische Systemplaner in der Ausbildung:

  • Mathematik, insbesondere geometrische Flächenberechnung, und Physik
  • Designvorgaben umsetzen
  • Normen einhalten
  • Umgang mit CAD-System
  • Visuelle Darstellung unter der Anwendung von 3D/CAD-Softwareprogrammen planen und erstellen
  • Arbeitsschritte planen, dokumentieren und in den Produktentstehungsprozess einordnen
  • Technische Dokumente erstellen
  • Ideen visualisieren und zeichnerisch umsetzen
  • Dreidimensionale Objekte am Computer erstellen
  • Simulationen und Animationen durchführen

Technischer Produktdesigner Ausbildung

Die Ausbildung zum Technischen Produktdesigner dauert 3,5 Jahre — und damit ein halbes Jahr länger als die frühere Ausbildung zum Technischen Zeichner. Bei guten Leistungen kann die Lehre auch verkürzt werden. Es handelt sich um eine duale Berufsausbildung.

Schwerpunkte:

Zu Beginn ihrer Ausbildung haben die Azubis die Wahl zwischen den beiden Schwerpunkten Produktgestaltung und Produktkonstruktion sowie Maschinen- und Anlagenkonstruktion. In dem Bereich der Produktgestaltung sind Technische Produktdesigner für die Entwicklung von Datenmodellen und Produkten verantwortlich. Sie bestimmen die dafür notwendigen Werkstoffe und wählen die richtigen Montagetechniken aus. Der Schwerpunkt Maschinen- und Anlagenkonstruktion beschäftigt sich hingegen mit der Entwicklung von 3D-Modellen von Bauteilen oder Baugruppen. Auch Fertigungszeichnungen für Fahrzeuge, Maschinen und Anlagen müssen kreiert werden.

Voraussetzungen:

Eine bestimmte Schulbildung ist nicht vorgeschrieben, um eine Ausbildung zum Technischen Produktdesigner beginnen zu können. Allerdings ist der Beruf anspruchsvoll, die Betriebe bevorzugen Bewerber mit Abitur. Von den neuen Azubis in der Fachrichtung Produktgestaltung und -konstruktion im Jahr 2021 haben nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit 65 Prozent das Abitur, 29 Prozent einen mittleren Schulabschluss und vier Prozent einen Hauptschulabschluss (2 Prozent keinen Schulabschluss oder Sonstiges).

In der Fachrichtung Maschinen- und Anlagenkonstruktion hatten im Jahr 2021 von den Ausbildungsanfängern 55 Prozent die Hochschulreife, 39 Prozent einen mittleren Schulabschluss und vier Prozent die Hauptschule abgeschlossen (2 Prozent keinen Schulabschluss oder Sonstiges). Eine Bewerbung werten zudem gute Schulnoten insbesondere in Werken, Technik, Mathematik und Physik auf.

Abschlussprüfung:

Am Ende des zweiten Ausbildungsjahres legen die Azubis Teil eins der Abschlussprüfung ab. Teil zwei der Abschlussprüfung folgt am Ende der Ausbildung nach dreieinhalb Lehrjahren. Im Rahmen der Prüfung müssen die Auszubildenden technische Dokumente erstellen, einen Arbeitsauftrag durchführen und eine Produktentwicklung vornehmen. Im Winter 2022/23 haben nach IHK-Angaben rund 98 Prozent der Prüflinge ihre Abschlussprüfung erfolgreich bestanden.

Ausbildungsgehalt:

Die Ausbildungsgehälter von Technischen Produktdesignern sind von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Azubis können im ersten Lehrjahr mit 981 Euro bis 1.154 Euro brutto im Monat rechnen, im zweiten mit 1.029 Euro bis 1.187 Euro, im dritten mit 1.102 Euro bis 1.261 Euro und im vierten Ausbildungsjahr mit 1.177 Euro bis 1.330 Euro brutto monatlich.

Technischer Systemplaner Ausbildung

Die Ausbildung zum Technischen Systemplaner dauert 3,5 Jahre — ein halbes Jahr länger als die frühere Ausbildung zum Technischen Zeichner. Bei guten Leistungen kann die Lehre auch verkürzt werden. Es handelt sich um eine duale Berufsausbildung.

Schwerpunkte:

Die Berufsausbildung zum Technischen Systemplaner wird in den Schwerpunkten Stahl- und Metallbautechnik, Elektrotechnische Systeme sowie Versorgungs- und Ausrüstungstechnik angeboten. Technische Systemplaner in der Fachrichtung Stahl- und Metallbautechnik fertigen mit CAD-Systemen Zeichnungen von Stahl- und Metallkonstruktionen, Brücken oder Fassaden an. Dabei beachten sie Zeichnungsnormen, versehen ihre Skizzen mit Bemaßungen und erledigen die technische Begleitdokumentation.

Im Schwerpunkt Elektrotechnische Systeme erstellen und entwerfen sie Detailpläne für die Fertigung, Montage und Inbetriebnahme von informations- und energietechnischen Anlagen. Sie zeichnen Stromlauf,- Schalt- und Verkabelungspläne ein und erstellen Bedienungsanleitungen, Stücklisten und Arbeitsplänen für die Montage. Technische Systemplaner der Fachrichtung Versorgungs- und Ausrüstungstechnik sind verantwortlich für Modelle und Zeichnungen, die für die Herstellung von Anlagen wie haustechnische Installationen oder industrielle Versorgungsnetze dienen. Auch die Betreuung und Koordination der Montage der eigenen Entwürfe gehört zum Aufgabenspektrum.

Voraussetzungen:

Eine bestimmte Schulbildung ist nicht vorgeschrieben, um eine Ausbildung zum Technischen Systemplaner beginnen zu können. Die meisten Azubis haben einen Realschulabschluss oder das Abitur in der Tasche. Von den neuen Azubis zu Technischen Systemplanern im Jahr 2021 verfügen nach Angaben der Bundesagentur jeweils zirka 45 Prozent über die Hochschulreife und einen mittleren Bildungsabschluss und fünf Prozent über einen Hauptschulabschluss (Rest ohne Schulabschluss oder Sonstiges). Die Bewerbungsmappe wird darüber hinaus durch gute Schulnoten insbesondere in Werken, Technik, Mathematik und Physik aufgewertet.

Abschlussprüfung:

Am Ende des zweiten Ausbildungsjahres legen die Azubis Teil eins der Abschlussprüfung ab. Teil zwei der Abschlussprüfung folgt am Ende der Ausbildung nach dreieinhalb Lehrjahren. Im Rahmen der Prüfung müssen die Auszubildenden je nach Schwerpunkt technische Unterlagen erstellen, einen Arbeits- oder Konstruktionsauftrag und eine Systemplanung oder Baukonstruktion durchführen. Im Winter 2022/23 haben nach IHK-Angaben mehr als 90 Prozent der Prüflinge ihre Abschlussprüfung erfolgreich bestanden.

Ausbildungsgehalt:

Die Ausbildungsgehälter von Technischen Produktdesignern sind von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Azubis können im ersten Lehrjahr mit 600 Euro bis 1.154 Euro brutto im Monat rechnen, im zweiten mit 650 Euro bis 1.187 Euro, im dritten mit 700 Euro bis 1.261 Euro und im vierten Ausbildungsjahr mit 750 Euro bis 1.330 Euro brutto monatlich.

Technische Zeichner Jobs

Technische Produktdesigner finden offene Jobs und Beschäftigung in den Entwicklungs- und Konstruktionsabteilungen von Möbelherstellern, Herstellern von Elektromaschinen und Computer-Hardware, im Fahrzeug-, Maschinen- oder Anlagenbau, in der Medizintechnik und in der Konsumgüter- und Verpackungsindustrie.

Technische Systemplaner arbeiten in Ingenieur-, Architekten- und Planungsbüros, in der Informationstechnik, im Maschinen- und Anlagenbau, Motoren- und Fahrzeugbau sowie in der Gebäude- und Anlagentechnik.

Weiterbildung Technische Zeichner

Nach der Ausbildung haben Technische Produktdesigner vielfältige Möglichkeiten zur Weiterbildung und Weiterentwicklung. Sie können sich zum staatlich geprüften Techniker weiterbilden und im Anschluss den technischen Betriebswirt machen. Danach steht es ihnen frei, mehr Verantwortung zu übernehmen und eine leitende Funktion auszuüben.

Auch Technischen Systemplanern stehen nach der Ausbildung vielfältige Karriereperspektiven offen, zum Beispiel die Aufstiegsweiterbildung zum geprüften Konstrukteur, in der sie ihre Kenntnisse vertiefen und dich für Positionen mit Verantwortung empfehlen. Durch eine zweijährige Weiterbildung Techniker im Bereich Maschinentechnik verbessern sie unterdessen die Fähigkeit, Konzepte (selbstständig) zu erstellen. Die Weiterbildung ermöglicht ebenfalls den Aufstieg in leitende Funktionen.

Zukunftsaussichten

Sowohl beim Technischen Produktdesigner als auch beim Technischen Systemplaner lässt sich mit Fug und Recht behaupten, dass es sich um Berufe mit Zukunft handelt. Denn Berufe, die das dreidimensionale Konstruieren in den Mittelpunkt stellen, werden künftig stark gefragt sein, weil infolge der zunehmenden Digitalisierung Konstruktionsaufgaben in allen Bereichen und Branchen stark zunehmen werden. Darüber hinaus können die Technischen Zeichner auch entwerfen, dokumentieren und präsentieren. All diese Fähigkeiten sind auf dem modernen Arbeitsmarkt sehr gefragt.

[Bildnachweis: Chaosamran_Studio by Shutterstock.com]

vgwort