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Das Jobprofil des Technischen Zeichners zählte lange Zeit zu den meist gewählten Ausbildungsberufen. Vorbei! Nicht, weil der Beruf an Attraktivität verloren hätte, sondern weil er sich weiterentwickelt hat und durch die Jobprofile des Technischen Produktdesigners und Technischen Systemplaners ersetzt wurde.
Der klassische Technische Zeichner machte Entwürfe mit Hand und Bleistift auf Papier. Das ist lange her. Heute werden die Ideen mit komplexen CAD-Programmen am Computer erstellt, wobei CAD als Abkürzung für Computer Aided Design steht. Das führte letztlich zu einer Neustrukturierung des Berufes.
Die Jobprofile des Technischen Produktdesigners und des Technischen Systemplaners haben so viel gemeinsam, dass sich wesentliche Ausbildungsinhalte überschneiden, sie unterscheiden sich nur hier und da in ihrer Schwerpunktsetzung. Auch werden die entsprechenden Fachkräfte nach wie vor als „Technische Zeichner“ bezeichnet, wobei das natürlich nicht ganz richtig ist.
Allgemein gesprochen fertigen Absolventen beider Berufsprofile sehr detaillierte technische Zeichnungen und Pläne an, die von Ingenieuren oder Konstrukteuren vorgegeben werden. Da es sich hierbei meist um langfristige Projekte handelt, können sich „Technische Zeichner“ ihre Zeit meist gut einteilen. Überstunden kommen zwar vor, aber weitestgehend sind geregelte Arbeitszeiten der Fall.
Auf dem Arbeitsmarkt sind die Fachkräfte durchaus begehrt. Schließlich könnten ohne ihre Pläne weder Maschinen noch Geräte konstruiert werden.
Sowohl das Jobprofil des Technischen Produktdesigners als auch des Technischen Systemplaners, das jeweils den einstigen Ausbildungsberuf des Technischen Zeichner ablöste, ist ein dualer Ausbildungsberuf, der parallel in einem Ausbildungsbetrieb und der Berufsschule absolviert wird. Bevorzugt werden Realschulabgänger oder Abiturienten.
Die Ausbildung zum Technischen Produktdesigner als auch zum Technischen Systemplaner dauert ein halbes Jahr länger als die frühere zum Technischen Zeichner und nimmt 3,5 Jahre in Anspruch. Bei guten Leistungen können beide Ausbildungswege aber auch verkürzt werden.
Grundsätzliche Ausbildungsinhalte sind:
Technische Produktdesigner setzen unterschiedlichste Produkte gestalterisch um – angefangen mit Brillen über Fahrzeuge wie Baggern hin zu Kaffeemaschinen, technischen Geräten oder Messeständen. Aufgaben sind:
Zu Beginn ihrer Ausbildung haben sie die Wahl zwischen zwei Schwerpunkten:
In dem Bereich der Produktgestaltung sind Technische Produktdesigner für die Entwicklung von Datenmodellen und Produkten verantwortlich. Sie bestimmen die dafür notwendigen Werkstoffe und wählen die richtigen Montagetechniken aus.
Der Schwerpunkt Maschinen- und Anlagenkonstruktion beschäftigt sich hingegen mit der Entwicklung von 3D-Modellen von Bauteilen oder Baugruppen. Auch Fertigungszeichnungen für Fahrzeuge, Maschinen und Anlagen müssen kreiert werden.
Die Berufsausbildung zum Technischen Systemplaner wird in den Schwerpunkten Stahl- und Metallbautechnik, Elektrotechnische Systeme und Versorgungs- und Ausrüstungstechnik angeboten.
Technische Zeichner, die sich auf die Fachrichtung Stahl- und Maschinenbau festlegen, fertigen mit CAD-Systemen Zeichnungen von Stahl- und Metallkonstruktionen an Brücken oder Fassaden an.
Dabei beachten sie Zeichnungsnormen, versehen ihre Skizzen mit Bemaßungen und erledigen die technische Begleitdokumentation.
Der Schwerpunkt Elektrotechnische Systeme beinhaltet folgende Aufgaben:
Technische Systemplaner der Fachrichtung Versorgungs- und Ausrüstungstechnik sind verantwortlich für Modelle und Zeichnungen, die für die Herstellung von Anlagen wie haustechnische Installationen oder industrielle Versorgungsnetze dienen. Auch die Betreuung und Koordination der Montage der eigenen Entwürfe gehört zum Aufgabenspektrum.
Technische Produktdesigner finden in Entwicklungs- und Konstruktionsabteilungen in der Industrie in folgenden Bereichen Beschäftigungsmöglichkeiten:
Nach der Ausbildung arbeiten Technische Systemplaner bei folgenden Arbeitgebern:
Grundsätzlich hängt das Gehalt von der Region, Branche und Größe des Unternehmens ab. Insofern können Gehaltserhebungen nur Richtwerte für eine Berufsgruppe angeben.
Technische Systemplaner können mit folgendem Ausbildungsgehalt rechnen:
Das Einstiegsgehalt nach der Ausbildung liegt bei 1.500 bis 2.400 Euro brutto im Monat.
Geringfügig höher liegen die Durchschnittswerte für Technische Produktdesigner. Gehalt in der Ausbildung:
Das Einstiegsgehalt nach der Ausbildung liegt bei 1.700 bis 2.800 Euro brutto im Monat.
Obwohl beide Berufsbilder erst seit 2011 als Ausbildung angeboten werden, lässt sich mit Fug und Recht behaupten, dass es sich um Jobs mit Zukunft handelt.
Denn Berufe, die das dreidimensionale Konstruieren in den Mittelpunkt stellen, werden künftig stark gefragt sein, weil infolge der zunehmenden Digitalisierung Konstruktionsaufgaben in allen Bereichen und Branchen stark zunehmen werden.
Darüber hinaus können die Technischen Zeichner auch entwerfen, dokumentieren und präsentieren. All diese Fähigkeiten sind auf dem derzeitigen Arbeitsmarkt sehr gefragt.
Wie bei anderen Berufen kommt es bei „Technischen Zeichnern“ auf einen guten Mix aus Soft Skills, also den weichen Fähigkeiten, an, mit denen Bewerber punkten können und aus den Hard Skills, den harten Fakten. Was unbedingt im Lebenslauf und im Anschreiben stehen sollte:
Nach der Ausbildung haben Technische Produktdesigner vielfältige Möglichkeiten, sich weiterzuentwickeln und damit ihre Karriere anzukurbeln. Sie können sich zum staatlich geprüften Techniker weiterbilden und im Anschluss den technischen Betriebswirt machen. Danach steht es ihnen frei, mehr Verantwortung zu übernehmen und eine leitende Funktion auszuüben.
Auch Technischen Systemplanern stehen nach der Ausbildung vielfältige Karriereperspektiven offen.