Bauzeichner erstellen Zeichnungen und Pläne für Gebäude, Brücken oder Straßen. Sie setzen die Skizzen und Vorgaben von Architekten und Bauingenieuren um und fertigen mit CAD-Programmen Grundrisse und Bauzeichnungen an. Bauzeichner finden bei Bauämtern, Baufirmen oder Architektur- und Ingenieurbüros Beschäftigung. Die Ausbildung dauert drei Jahre. In der Mehrheit werden Bewerber mit Hochschulreife oder mittlerem Bildungsabschluss eingestellt. Der Beruf ist bei Jungs und Mädchen gleichermaßen beliebt.
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Der Louvre, die Wiener Hofburg, die Londoner Tower Bridge- diese historischen Sehenswürdigkeiten kennt jeder. Doch kaum einer macht sich bewusst, wie sie einst entstanden. Als Bleistiftskizze auf Papier, gezeichnet von den „Vorgängern“ der heutigen Bauzeichner. So gesehen ist der Bauzeichner ein Beruf mit Tradition.
CAD-Software einsetzen:
Bis heute arbeiten die Fachkräfte Architekten zu, indem sie deren Vorgaben in exakte Pläne und Zeichnungen für Gebäude umsetzen. Dabei greifen sie in der Regel auf eine spezielle CAD-Software zurück, wobei CAD für Computer Aided Design steht. Jobanwärter absolvieren zunächst eine klassische Ausbildung zum Bauzeichner, wobei sie zwischen den Schwerpunkten Architektur, Ingenieurbau und Tiefbau wählen können.
Schwerpunkt wählen:
Die Aufgaben eines Bauzeichners fallen je nach gewähltem Schwerpunkt unterschiedlich aus. Bauzeichner für Ingenieurbau arbeiten Konstruktionszeichnungen aus und führen statische Berechnungen durch. Bauzeichner für Architektur planen im Hochbau Bauten und sind auch bei deren Ausführung involviert. Jobanwärter mit dem Schwerpunkt Tiefbau erhalten in ihrer Lehre fachkundige Einblicke in die Bereiche Tief-, Straßen- und Landschaftsbau.
Im Büro arbeiten:
Bauzeichner verrichten ihre Arbeit hauptsächlich am Computer und nur selten direkt auf einer Baustelle. Daher fällt die Work-Life-Balance von Bauzeichnern recht gut aus. Die Arbeitsinhalte sind in der Regel gut plan- und in der dafür vorgesehenen Zeit bearbeitbar.
Das sind die wesentlichen Aufgaben eines Bauzeichners:
Mit diesen Fähigkeiten und Soft Skills können Bauzeichner im Rahmen ihrer Bewerbung in Anschreiben und Lebenslauf punkten:
Lesetipp: Bewerbung ohne Foto: Ja oder nein?
Bauzeichner kommen in der Regel auf ein monatliches Bruttogehalt von ungefähr 3.000 Euro. Sie steigen mit 2.200 bis 2.700 Euro brutto im Monat in den Beruf ein. Mit mehrjähriger Berufserfahrung sind Einkommen von bis zu 3.500 Euro oder mehr möglich. Azubis verdienen je nach Bundesland und Ausbildungsjahr zwischen 653 und 1.495 Euro brutto im Monat.
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Die Ausbildung zum Bauzeichner dauert drei Jahre. Es handelt sich um einen anerkannten Lehrberuf, der dual organisiert ist. Die Lehre findet parallel in Berufsschule und Ausbildungsbetrieb statt. Die Azubis spezialisieren sich auf eine der drei Fachrichtungen Architektur, Ingenieurbau oder Tief-, Straßen- und Landschaftsbau.
Eine bestimmte Vorbildung ist für die Ausbildung zum Bauzeichner nicht vorgesehen. In der Realität stellen die Betriebe überwiegend Bewerber mit Abitur oder mittlerer Reife ein. Bei einer Ausbildung zum Bauzeichner in Industrie und Handel sind die Anforderungen in der Regel noch etwas höher als im Handwerk.
So hatten von den Ausbildungsanfängern zum Bauzeichner im Jahr 2019 in Industrie und Handel nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit…
Von den Ausbildungsanfängern zum Bauzeichner im Jahr 2019 im Handwerk hatten nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit…
Lesetipp: Was kann ich mit einem Hauptschulabschluss machen?
Je nach gewähltem Schwerpunkt bekommen angehende Bauzeichner unterschiedliche Inhalte vermittelt, wobei es in allen drei Sparten auch Überschneidungen gibt. Allgemeine Ausbildungsinhalte sind:
Im Schwerpunkt Architektur lernen angehende Bauzeichner, Entwurfsskizzen in bautechnische Zeichnungen umzusetzen, Mengen und Massen für Ausschreibungen zu ermitteln. Auch die Vergabe von Aufträgen und die Abrechnung mit Kunden oder Subunternehmern gehören zu ihren Aufgaben.
Bauzeichner im Schwerpunkt Ingenieurbau konzentrieren sich während ihrer Ausbildung auf das Anfertigen von Positionsplänen, das Erstellen von Rohbauzeichnungen und die Umsetzung technischer Vorgaben.
Im Schwerpunkt Tief-, Straßen- und Landschaftsbau lernen Bauzeichner während ihrer Ausbildung, Bestands-, Übersichts- und Detailpläne oder Rohrnetzpläne zu erstellen und Pflanzpläne zu berücksichtigen. Auch wird ihnen beigebracht, was beim Zeichnen von Regelquerschnitten des Straßen- und Wegebaus zu beachten ist.
Vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres legen Bauzeichner eine Zwischenprüfung ab. Am Ende der Ausbildung steht die Abschlussprüfung. Die Lehrlinge müssen dabei praktische projektbezogene Aufgaben wie die Erstellung von Planunterlagen, Schaltplänen oder Rohbauzeichnungen sowie eine schriftliche Wissensabfrage bewältigen.
Schwerpunkt:
Bauzeichner im Schwerpunkt Architektur beantworten Fragen zu Baueingabe, Rohbau und Ausbau. Berufsanwärter im Schwerpunkt Ingenieurbau werden zu Tragwerken, Massivbau, Stahl- und Holzbau befragt. Und im Schwerpunkt Tief-, Straßen- und Landschaftsbau müssen angehende Bauzeichner Fragen zu Straßenbau, Ver- und Entsorgung und Landschaftsbau beantworten.
Bestehensquote:
Von den Prüflingen mit dem Schwerpunkt Architektur bestanden nach Angaben der Industrie- und Handelskammer im Winter 2020/21 rund 91,5 Prozent ihre Prüfung. Im Schwerpunkt Architektur lag die Bestehensquote bei 85,9 Prozent und im Schwerpunkt Tief-, Straßen- und Landschaftsbau bei 80 Prozent.
Lehrlinge können während ihrer Ausbildung zum Bauzeichner oder zur Bauzeichnerin mit diesen Ausbildungsvergütungen rechnen. Die Gehälter hängen dabei stets von Standort und Gewerbe ab, im Baugewerbe verdienen Azubis mehr als in Ingenieurbüros:
Lesetipp: Wie schreibt man eine Bewerbung nach der Ausbildung?
Bauzeichner finden bei folgenden Arbeitgebern eine Anstellung:
Bauzeichner können ihrer Karriere durch gezielte Weiterbildungen auf die Sprünge helfen. In dem Bereich gibt es vor allem diese Perspektiven:
Bauzeichner sind von einer guten Konjunktur abhängig. Nur wenn viel gebaut wird, werden ihre Dienste benötigt. Ist dies der Fall, haben sie gute Karten auf dem Arbeitsmarkt.
Seit den 90er Jahren war die Zahl der Auszubildenden stark zurückgegangen, bevor sie Mitte der Nuller Jahre wieder anzog und seitdem kontinuierlich wächst. Der Beruf ist bei Jungs und Mädchen gleichermaßen beliebt. Bei den Azubis liegt das Geschlechterverhältnis grob bei 50/50.