Jobprofil: Umweltingenieure

Umweltingenieure analysieren, planen und gestalten nachhaltige Lösungen für Umweltprobleme. Sie überwachen und optimieren die Nutzung von Ressourcen, entwickeln umweltfreundliche Technologien und beraten Auftraggeber, die ihren ökologischen Fußabdruck reduzieren wollen. Auf dem Arbeitsmarkt gibt es ganz unterschiedliche Betätigungsfelder für sie. Am Anfang steht ein einschlägiges Hochschulstudium an einer Uni oder FH. Die Zukunftsperspektiven von Umweltingenieuren gelten als ausgezeichnet.

Umweltingenieur Beruf

Umweltingenieuren stehen vielfältige berufliche Möglichkeiten offen. Besonders gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben sie in den Bereichen Umweltwissenschaft, Abfallwirtschaft, Erneuerbare Energien, Energiemanagement und Wassertechnik.

Arbeitsfelder:

Im Bereich der Umweltwissenschaft konzentrieren sich Umweltingenieure darauf, bestmögliche Lebensbedingungen für Mensch, Tier und Pflanzen zu schaffen, zu erhalten und in Einklang mit wirtschaftlichen Interessen zu bringen. Das ist nicht immer leicht und verlangt eine Vielzahl an Kompetenzen ab. Hier müssen Umweltingenieure zum Beispiel fit in Themen der Ökologie und Technik sein und benötigen ein fundiertes Wissen über gesamtwirtschaftliche und gesellschaftliche Zusammenhänge. Umweltingenieure arbeiten an der Schnittstelle dieser verschiedenen Bereiche und müssen genau analysieren und abschätzen können, inwieweit sich ein Projekt oder ein bestimmtes Vorgehen auf diese auswirkt.

Umweltwissenschaft:

Sie entwickeln dabei beispielsweise Techniken zur Reduzierung von Emissionen oder des Lärmschutzes, beraten Firmen unterschiedlicher Fachrichtungen, erstellen Gutachten im Auftrag von Behörden oder tragen als Forscher dazu bei, neue Technologien zu entwickeln und anzuwenden.

Abfallwirtschaft:

Im Bereich Abfallwirtschaft sind sie dafür zuständig, eine ordnungsgemäße Entsorgung von Abfällen, Recycling und die Wiederverwertung von Stoffen sicherzustellen und Strategien und Technologien zum Umweltschutz zu entwickeln.

Erneuerbare:

Umweltingenieure, die sich auf den Bereich der Erneuerbaren Energien spezialisiert haben, entwickeln, planen und bauen Anlagen, die zur Nutzung von Windkraft, Solarenergie, oder Biogas nötig sind. Dazu zählen etwa Windrad, Photovoltaik- oder Erdwärme-Anlagen. Sie können auch in der Beratung oder Forschung tätig sein.

Energiemanagement:

Im Rahmen des Energiemanagements kümmern sich Umweltingenieure um das Management von Gebäuden. Sie sind konkret für die Technik, die für Erhalt und Betrieb eines Gebäudes notwendig sind, verantwortlich und beachten dabei ökologische Aspekte. Das umfasst etwa die Entwicklung und Instandhaltung von Gebäudeleitsystemen und der Gebäudeautomation, der Telekommunikations- und Kommunikationstechnik sowie der Stromversorgung und das Einsparen von Energie.

Wassertechnik:

Im Bereich Wassertechnik entwickeln Umweltingenieure Anwendungen zur Reinigung und Wiedernutzung von industriell genutztem Wasser, gewinnen Energie und Nährstoffe aus Abwasser, bauen Wasser-Speichersysteme in trockenen Regionen oder beraten Landwirte und Unternehmen in der nachhaltigen Nutzung ihrer Ressourcen und schaffen effiziente und sparsame Bewässerungssysteme.

Aufgaben

Hier sind einige Themen und Aufgaben, mit denen sich Umweltingenieure in ihrem Arbeitsalltag beschäftigen:

  • Umwelt- und Energieberatung, Sachverständigentätigkeit
  • Umweltverträglichkeitsprüfungen
  • Energieeffizientes Planen und Bauen
  • Altlasten, Entsorgung, Recycling und Verwertung
  • Ökologische Wasserbewirtschaftung
  • Abwasserreinigung und Abwasserableitung
  • Luftqualitätsmanagement
  • Boden- und Grundwasserschutz
  • Risikobewertung und Risikomanagement
  • Genehmigung und Überwachung bei Behörden und Verwaltungen
  • Forschung, Innovation und Entwicklung
  • Projektmanagement in der Energie- und Umwelttechnik
  • Umweltmonitoring und Datenanalyse

Umweltingenieurwesen Fähigkeiten

Umweltingenieure werden in der Regel als Potenzialträger für künftige Führungspositionen im Unternehmen angesehen. Daher sind die Anforderungen an die Bewerber relativ hoch. Wichtig ist, in den Bewerbungsunterlagen einschlägige fachliche Kompetenzen nachweisen zu können. Diese zum Beispiel:

  • Abgeschlossenes Studium
  • Praktika
  • Fremdsprachenkenntnisse
  • Auslandserfahrungen
  • IT Kenntnisse
  • Technisches Verständnis
  • Analytische und konzeptionelle Fähigkeiten
  • Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen und selbstständig zu arbeiten
  • Kontakt- und Kommunikationsstärke
  • Begeisterungsfähigkeit
  • Eigeninitiative
  • Zielorientierung
  • Spaß an der Arbeit im Team
  • Problemlösungsfähigkeiten
  • Ökologisches Bewusstsein
  • Selbst-, Zeit- und Projektmanagement

Umweltingenieure Gehalt

Das monatliche Bruttoeinkommen hängt maßgeblich von der Branche, der Region und der Größe des Arbeitgebers sowie der eigenen Expertise und Berufserfahrung ab. Unter normalen Umständen können Umweltingenieure mit einem monatlichen Bruttoeinkommen zwischen 4.000 Euro und 5.000 Euro rechnen. Sie steigen mit 3.000 Euro bis 3.600 Euro brutto pro Monat in den Beruf ein. Mit 5.700 Euro bis 6.300 Euro zählen Umweltingenieure bzw. Umweltschutzingenieure zu den absoluten Topverdienern ihres Berufsstandes.

Jobs als Umweltingenieure für Sie:

Umweltingenieur werden

Der Weg in den Beruf des Umweltingenieurs bzw. der Umweltingenieurin führt über ein klassisches Studium an einer Fachhochschule oder Universität. Infrage kommen Studiengänge wie Umweltingenieurwesen, Umweltingenieurwissenschaften, Umweltmanagement sowie Wasser- und Bodenmanagement. Es gibt im Bereich Umweltingenieurwesen zudem duale Studiengänge, die berufliche Praxis und Studium miteinander vereinen. Manche Studiengänge sind durch einen Numerus Clausus zulassungsbeschränkt. Hier ist der Erhalt eines Studienplatzes also unter anderem abhängig von der Abiturnote.

Umweltingenieurwissenschaften Studium

Die Studiengänge vermitteln ingenieurwissenschaftlich-technische Grundlagen und naturwissenschaftliche Sachverhalte aus Mathematik, Chemie, Physik und der Biologie. Auch die Betriebswirtschaftslehre ist oft Teil des Lehrplans. Letztes befähigt angehende Umweltingenieure zu beratenden Tätigkeiten. Im Schnitt dauert das Studium sieben Semester für einen Bachelorabschluss. Es ist aufgeteilt in Grund- und Hauptstudium.

Das sind wichtige Studieninhalte für Umweltingenieure:

  • Elektrotechnische Grundlagen
  • Strömungslehre
  • Technische Mechanik
  • Hydraulik
  • Konstruktion/CAD
  • Mess- und Regelungstechnik
  • Energiewandler
  • Regenerative Energiesysteme
  • Betriebswirtschaft/Kostenrechnung
  • Energie- und Anlagentechnik
  • Kreislaufwirtschaft
  • Sanierungstechnologien
  • Landnutzungsplanung
  • Hydrologie
  • Abfall- und Ressourcenwissenschaft
  • Siedlungswasserwirtschaft
  • Solares Bauen
  • Verkehrsplanung

Hochschulen

Diese Hochschulen in Deutschland bieten Studiengänge in Umweltingenieurwesen und Umweltingenieurwissenschaften an:

  • RWTH Aachen
  • Beuth Hochschule für Technik Berlin
  • Uni Bochum
  • TU Braunschweig
  • TU Hamburg
  • Uni Hannover
  • Hochschule Karlsruhe
  • HTWG Konstanz
  • TH Lübeck
  • TU München
  • Uni Rostock
  • BTU Cottbus
  • TU Darmstadt (und Hochschule Darmstadt)
  • THD Deggendorf
  • Hochschule Hof
Uni Stuttgart
  • TH OWL Höxter
  • Uni Magdeburg
  • Ostfalia Hochschule Suderberg (und Wolfenbüttel)
  • Hochschule Weihenstephan-Triesdorf Weidenbach
  • Uni Weimar

Umweltingenieure Jobs

Stellenangebote für Umweltingenieure finden sich bei Windenergie- und Solarunternehmen und Dienstleistern, bei Recycling- und Versorgungsbetrieben, Maschinen- und Anlagenbauern, Planungs- und Beratungsstellen, staatlichen Behörden, Umweltorganisationen sowie in Forschung und Lehre.

Umweltingenieure Karriere

Die Karriereaussichten für Umweltingenieure sind ausgesprochen gut und vielfältig. Der Kampf gegen den Klimawandel und die Energiewende machen das Feld zu einem besonders zukunftsträchtigen. Außerdem sind Umweltproblematiken in der Regel globaler Natur, sodass die Fachkräfte nicht nur hierzulande, sondern auf der ganzen Welt Aussichten auf eine steile Karriere haben. So bieten sich für Umweltingenieure auch auf dem internationalen Stellenmarkt gute Karrierechancen.

Empfehlenswert ist es daher, während des Studiums Auslandserfahrungen zu sammeln und die eigenen Fremdsprachenkenntnisse zu intensivieren, zum Beispiel durch ein Auslandssemester. Umweltingenieure haben nicht nur die Chance auf ein gutes Salär und Karrieremöglichkeiten, die alle Stufen einer Fach- und Führungslaufbahn umfassen können, sondern auch auf einen Beruf mit Sinn.

Umweltingenieure Zukunft

Angehende Umweltingenieure brauchen sich keine allzu großen Sorgen um ihre berufliche Zukunft zu machen. Ihre Aussichten auf dem Arbeitsmarkt sind sehr gut. Das öffentliche Bewusstsein für Umweltproblematiken wächst kontinuierlich und mit ihm die Nachfrage nach Fachleuten aus dem Bereich der Umwelttechnik.

Längst zählen nicht nur Behörden oder Umweltorganisationen zu den Arbeitgebern.

Auch wirtschaftlich orientierte Unternehmen haben den Wert von Nachhaltigkeit und Umweltschutz erkannt und setzen auf Umweltingenieure. Hier werden sie unter anderem als Umweltbeauftragte, Umweltmanager oder Berater für moderne Umwelttechnik eingesetzt.

[Bildnachweis: M2020 by Shutterstock.com]

vgwort