Bremen ist für so manchen die kleine Stiefschwester Hamburgs. Vor allem ist sie sehr bescheiden. Als Großstädter fühlen sich die Bremer nur bedingt. Für sie ist ihre Heimat mehr ein Dorf mit angeschlossenem Flughafen und eingebauter Straßenbahn. Dabei hat Bremen eine ganze Menge zu bieten. Hier finden Sie Jobs in Bremen…
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Es gibt die Bremer Stadtmusikanten. Es gibt den Roland. Und es gibt Otto Rehhagel. Arm an Legenden ist die Stadt Bremen sicher nicht.
Doch der Ruhm verblasst. Heute ist die alte Hansestadt nicht mehr für ihre Prosperität bekannt. Bremen hat die mit Abstand höchste Pro-Kopf-Verschuldung aller Bundesländer – rund 32.000 Euro pro Nase.
Bremen ist klein und kompakt, keine Stadt der weiten Wege. Im Norden der große Bürgerpark und der Stadtwaldsee. Im Süden die historische Innenstadt mit den Ortsteilen Ostertor und Steintor, die auch Das Viertel genannt werden. Hier fühlen sich die Studenten der Stadt zuhause. Gutbürgerlich geht es in Schwachhausen zu. Als problematisch gelten Gröpelingen und Walle im Nordwesten.
Die Arbeitslosigkeit in Bremen steigt infolge der Corona-Pandemie. Sie beträgt mittlerweile 11 Prozent (Stand: Juni 2020). Über 33.000 Menschen sind ohne Job in Bremen – so viele wie seit langer Zeit nicht mehr. In den vergangenen Jahren hatte sch die Arbeitslosenquote in der Stadt Bremen konstant unter der 10-Prozent-Marke festgesetzt.
Zum Vergleich: Die Arbeitslosigkeit in ganz Deutschland liegt bei 6,2 Prozent. In Niedersachsen, das Bremen umschließt, sind es sogar nur 6,0 Prozent. Der nordische Rivale Hamburg steht bei 8,2 Prozent, der dritte Stadtstaat Berlin bei 10,5 Prozent.
Auch die Unterbeschäftigungsquote in Bremen steigt. Mittlerweile gibt es über 43.000 Bremer, die weniger arbeiten als sie gerne arbeiten würden oder im Rahmen sogenannter arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen gefördert werden, ohne offiziell arbeitslos zu sein. Das entspricht einer Unterbeschäftigungsquote von 13,7 Prozent.
Schwerer ist es in jüngster Zeit geworden, Stellen in Bremen zu finden in der Automobilherstellung, Stahlindustrie, im Groß- und Einzelhandel, der Logistik und im Hotel- und Gaststättengewerbe. Bessere Chancen, Jobs in Bremen zu finden (und zu behalten), gibt es unter anderem im Reinigungsgewerbe.
Wer einen Vollzeitjob in Bremen innehat, kann mit einem monatlichen Mediangehalt von 3.578 Euro rechnen (Stand: 31.12.2019). Die eine Hälfte der Beschäftigten verdient also mehr, die andere weniger. Das geht aus dem Gehaltsatlas der Bundesagentur für Arbeit hervor.
Dies ist ein ziemlich guter Wert. Er relativiert sich aber, wenn man auf den Mediangehalt der Menschen schaut, die in Bremen wohnen (aber nicht zwingend auch in Bremen arbeiten). Deren Gehalt beträgt 3.294 Euro im Schnitt. Das Mediangehalt für ganz Deutschland liegt bei 3.401 Euro brutto monatlich, alleine für Westdeutschland sogar bei 3.526 Euro (Stand: 31.12.2019).
Die Gehaltsplattform gehalt.de berechnet für Bremen ein Durchschnittsgehalt von 45.750 Euro brutto jährlich. Damit liegt Bremen im Ranking immerhin auf Platz sieben von 16 Bundesländern.
Fach- und Führungskräfte mit einem Job in Bremen verdienen laut Stepstone-Gehaltsreport 2020 rund 55.786 Euro im Jahr – und damit deutlich weniger als ihre Pendants aus Hamburg (59.111 Euro). Bremen liegt aber vor Niedersachsen (54.150 Euro), Schleswig-Holstein (52.563 Euro) und allen östlichen Bundesländern einschließlich Berlins. In den übrigen Bundesländern schneiden Fach-und Führungskräfte finanziell besser ab. Am besten wird in Hessen gezahlt (64.335 Euro).
So viel verdienen Fach- und Führungskräfte mit einer Stelle in Bremen im Schnitt:
Bremens Motto könnte lauten: Zu Lande, zu Wasser und in der Luft. Denn Autos, Flugzeuge und Schiffe sind für die heimische Wirtschaft von überragender Bedeutung.
Hier winken Stellen in Bremen – das sind die größten Arbeitgeber in Bremen:
Eine Reputation als IT-Hotspot hat Bremen nicht. Doch die IT-Branche in der Hansestadt wächst. Mittlerweile haben bereits mehr als 10.000 Menschen einen Job in Bremens IT-Wirtschaft. Innerhalb von drei Jahren war die Beschäftigtenzahl in der IT-Branche um 24 Prozent von 8.500 auf 10.500 gewachsen. Das ist das Ergebnis einer Studie des Branchenverbands bremen digitalmedia.
Damit arbeiten nunmehr 3,7 Prozent aller Beschäftigten in Bremen in der IT-Wirtschaft – das ist mehr als im Bundesschnitt von 3,4 Prozent. Die Informationstechnologie ist mittlerweile drittgrößter Wirtschaftscluster der Hansestadt. Auch die Zahl der Gründungen stieg von 53 im Jahr 2014 auf 93 im Jahr 2018. Vor allem Anwendungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz fallen in Bremen auf fruchtbaren Boden.
Der Frauenanteil liegt in Bremens IT-Branche allerdings nur bei knapp einem Drittel. Auch die Gehälter fallen im Vergleich der Bundesländer um sechs Prozent geringer aus.
„Bei zunehmendem Personalbedarf scheint das Arbeitskräfteangebot an IT-Fachkräften in der Region nicht ausreichend, wobei weniger quantitative als vielmehr qualitative Aspekte, zum Beispiel mangelnde fachliche Spezialqualifikationen oder unzureichende Sprachkenntnisse, eine Rolle zu spielen scheinen“, heißt es in der Studie.
Für Bewerber bedeutet das: Jobs in Bremen sind in der IT-Branche leicht zu haben – vorausgesetzt, man hat was auf dem Kasten.
In Bremen weht ein frischer Wind. Den Eindruck gewinnt der neutrale Beobachter beim Blick auf die nackten Zahlen. So war Bremen noch 2017 von allen Bundesländern am stärksten gewachsen – um 3,3 Prozent. Der Durchschnitt lag damals bundesweit bei 2,2 Prozent. Zum dritten Mal in Folge war das Bremer Wirtschaftswachstum überdurchschnittlich gut.
Im ersten Halbjahr 2019 sahen die Zahlen dann schon nicht mehr so gut aus. Das Bremer Bruttoinlandsprodukt stieg um 1,7 Prozent, lediglich das Saarland (1,4 Prozent) und Rheinland-Pfalz (1,3 Prozent) wuchsen langsamer.
Weltweit gilt die Mobilität als Zukunftsbranche. In Bremen ist sie für die Gegenwart existentiell wichtig. Autos, Schiffe und Luftfahrt machen rund 70 Prozent an der Industrieproduktion aus. Auch der Bausektor ist für die Stadt wichtig.
Stark aufgestellt ist Bremen in diesen Bereichen:
Allerdings gelten die protektionistischen Tendenzen rund um den Globus als Gefahr – speziell für Bremen, das viele seiner Industrieerzeugnisse exportiert. Das ist nicht die einzige Herausforderung. Die Handelskammer Bremen machte schon im Dezember 2017 in einem Lagebericht eine Vielzahl an Problemen aus. Dazu zählte sie die…
Ihr Fazit: Durch Bremen müsse der sprichwörtliche Ruck gehen.
Im Städteranking 2019 des Beratungsunternehmens IW Consult landete Bremen nur auf Platz 45 von 71 untersuchten Großstädten in Deutschland – eine Verschlechterung um drei Plätze im Vergleich zum Vorjahresranking.
Im Prognos-Zukunftsatlas 2019 belegte die Stadt Bremen Rang 293 von 401 untersuchten Regionen in Deutschland. In der Unterkategorie Arbeitsmarkt reichte es immerhin für Platz 148.
In Bremen sind die Mieten von 2010 bis 2015 um 25 Prozent gestiegen, von 2015 bis 2020 nur noch um 17 Prozent. Das zeigen Daten der Plattform Immowelt. In Berlin betrug die Mietpreissteigerung von 2015 bis 2020 dagegen 44 Prozent.
Kostete der Quadratmeter in Bremen im Jahr 2010 noch 5,60 Euro im Schnitt, wurden 2015 schon 7 Euro fällig, 2020 sogar 8,20 Euro.
Damit ist das Mietpreisniveau in Bremen aber weiterhin moderat. In den meisten Großstädten werden zweistellige Quadratmeterpreise abgerufen. Spitzenreiter ist München mit 18,80 Euro.
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