Kfz-Servicetechniker untersuchen und reparieren Fahrzeuge, stellen Diagnosen und beraten Kunden. Sie kennen sich mit Elektronik und Hydraulik gleichermaßen aus. Mit ihrem Wissen stehen Kfz-Servicetechniker über Kfz-Mechatronikern und bieten sich für Führungsaufgaben und einen Meisterbrief an. Die Fortbildung zum geprüften Kfz-Servicetechniker richtet sich an Gesellen, zum Beispiel an Kfz-Mechaniker oder Elektroniker. Ein Schnäppchen ist die Weiterbildung allerdings nicht.
➠ Inhaltsverzeichnis
Der Kfz-Servicetechniker ist eine berufliche Zwischenstation zwischen dem Gesellen- und Meisterstatus. Mit der Weiterbildung sind geprüfte Kfz-Servicetechniker über den Kfz-Mechatronikern angesiedelt und haben einen großen Schritt in Richtung Meisterbrief genommen. Die Weiterbildung entspricht der praktischen Meisterprüfung im Kfz-Techniker-Handwerk.
Themen:
Die Weiterbildung zum Kfz-Servicetechniker bringt Kfz-Mechaniker bzw. Kfz-Mechatroniker auf den neuesten Stand der Technik. Nachher sind sie Experten für systematische Fahrzeugsystemanalyse in den Bereichen Elektrik, Elektronik, Hydraulik und Pneumatik— und topfit in den Themen Fahrzeuginstandhaltung, Diagnose und Beratung.
Aufgaben:
In ihrem Arbeitsalltag untersuchen die Experten beispielsweise Anlasser, Zündanlagen, Lichtmaschinen und Autoradios auf Defekte und beheben diese. Außerdem halten sie hydraulische und pneumatische Systeme wie Getriebe und Zylinderköpfe instand und tauschen Verschleißteile wie Zündkerzen, Filter und Bremsbeläge aus.
Zukunft:
Die Fortbildung bietet sich für Gesellen an, die Führungskarrieren und/oder einen Meisterbrief anstreben — und die sich inhaltlich weiterentwickeln und zukunftsfest aufstellen wollen. Die Kfz-Branche steckt in großen Transformationsprozess, der noch lange nicht abgeschlossen wird. Mit einer Fortbildung zum Kfz-Servicetechniker investieren sie in ihre berufliche Zukunft.
Von diesen Soft Skills und Fähigkeiten würden Arbeitgeber in Anschreiben und Lebenslauf gerne lesen:
Auszubildende zum Kfz-Mechatroniker verdienen zwischen 766 und 1.264 Euro brutto im Monat. Berufserfahrene Kraftfahrzeugmechatroniker kommen auf ca. 2.700 Euro im Schnitt. Mit einer Weiterbildung zum geprüften Kraftfahrzeugservicetechniker können sie ihr Einkommen um mehrere Hundert Euro im Monat steigen. Im Mittel fließen 3.000 Euro brutto monatlich auf das Konto eines Kfz-Servicetechnikers. Gehälter von 3.500 bis 4.000 Euro sind in der Spitze möglich.
Die Weiterbildung zum geprüften Kraftfahrzeug-Servicetechniker richtet sich an gelernte Kfz-Mechatroniker bzw. Kfz-Mechaniker sowie Gesellen anderer fahrzeugtechnischer Berufe. Auch Berufstätige mit abgeschlossener Ausbildung in einem Metall- oder Elektroberuf sowie drei Jahren Berufserfahrung in der Kraftfahrzeuginstandhaltung können Servicetechniker werden.
Angesprochen sind unter anderem Elektroniker, Anlagenmechaniker, Industriemechaniker, Konstruktionsmechaniker, Werkzeugmechaniker und Zerspanungsmechaniker. Die Weiterbildung zum geprüften Kfz-Servicetechniker kann man schon im letzten Ausbildungsjahr zum Kfz-Mechaniker oder unmittelbar nach der bestandenen Gesellenprüfung beginnen.
In der Weiterbildung beschäftigen sich Kfz-Servicetechniker mit diesen Schwerpunkten:
Die Weiterbildung zum Kfz-Servicetechniker nimmt etwa 320 Unterrichtsstunden à 45 Minuten in Anspruch und wird in Berufsbildungszentren des Kfz-Gewerbes oder einem Trainingszentrum der Automobilindustrie abgehalten. Sie kann in Voll- oder Teilzeit absolviert werden. Sind die Weiterbildungsstunden absolviert, legen die Jobanwärter eine Prüfung ab. Diese wird vor dem Prüfungsausschuss der zuständigen Kammer oder dem Prüfungsausschuss des Lehrgangsträgers abgelegt.
Die Gebühren belaufen sich auf 2.500 bis 3.500 Euro. Für die Prüfung werden noch einmal 250 bis 400 Euro fällig. Häufig werden die Kosten vom Arbeitgeber übernommen. Auch eine Förderung in Form von Aufstiegs-Bafög ist prinzipiell möglich.
Kfz-Servicetechniker finden eine Anstellung in Reparaturwerkstätten, Servicecentern von Autohäusern, Tankstellen, bei Kraftwagenherstellern und Autoverleihbetrieben mit eigener Werkstatt. Nach offiziellen Angaben gab es Ende 2021 rund 378.600 sozialversicherungspflichtig beschäftigte Kraftfahrzeugtechniker in Deutschland.
Wer die Weiterbildung zum Kfz-Servicetechniker erfolgreich absolviert hat, hat bereits den ersten Schritt auf der Karriereleiter genommen und kann ab sofort verantwortungsvollere Aufgaben in den Bereichen Fahrzeugdiagnose, Inspektion oder Instandhaltung übernehmen. Möglicherweise wird ihm oder ihr auch schon die Leitung eines kleinen Teams übertragen.
Nachdenken sollten Kfz-Servicetechniker auch über die Meisterprüfung.
Vorteil ist, dass Servicetechniker die Kfz-Techniker-Meisterschule schnell hinter sich lassen können. Denn sie haben mit ihrer Qualifikation bereits den ersten Teil der Meisterprüfung in der Tasche. In der Meisterschule fokussieren sich angehende Meister auf betriebswirtschaftliche Inhalte und vertiefende fachliche Schwerpunkte. Auch die richtige Anleitung von Lehrlingen gehört zu dem Pensum. Der Meisterbrief berechtigt zum Eröffnen eines eigenen Betriebs und der Ausbildung von Azubis.