Pressesprecher reden im Namen ihres Arbeitgebers. Sie informieren auf Pressekonferenzen über aktuelle Entwicklungen, beantworten Medienanfragen und geben über Pressemitteilungen proaktiv Infos an die Öffentlichkeit weiter. Der Beruf erfordert Fingerspitzengefühl, Souveränität und schnelle Reaktionen. Mit den notwendigen Meriten landet man als Pressesprecher irgendwann im Bundeskanzleramt oder in einem DAX-Konzern.
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Pressesprecher informieren die Öffentlichkeit über wichtige Ereignisse und Neuerungen, die ihren Arbeitgeber betreffen. Dies können Betriebe in der freien Wirtschaft sein, Behörden, Verbände, wissenschaftliche Institutionen oder Vereine. Für diese kommunizieren sie gezielt mit Presse, Radiosendern, TV-Anstalten oder Nachrichtenagenturen.
Arbeitgeber repräsentieren:
Dabei liegt ihr Augenmerk darauf, dass ihr Brötchengeber in den Nachrichten so gut wie möglich wegkommen. Bei Nachrichten, bei denen das Ansehen des Unternehmens Schaden nehmen könnte – Kündigungswellen oder Pannen mit Nachteilen für Kunden etwa – gehen sie besonders vorsichtig vor. Hier gilt es Worte zu finden, die die Lage zwar nicht verleugnen, sie aber doch in einen positiven Gesamtzusammenhang bringen. Zum Beispiel, indem Pressesprecher den Fokus bei der Kommunikation auf die positiv zu bewertenden Bemühungen legen, das jeweilige Problem schnellstmöglich zu beheben.
Krisen bewältigen:
Auch bei Kriseneinsätzen sind Pressesprecher gefragt. Ein gelungenes Beispiel lieferte der Pressesprecher der Münchener Polizei, Marcus da Gloria Martins, beim Anschlag von München im Jahr 2016. Als es damals zu einer Schießerei in einem Münchner Kaufhaus kam, war die Lage lange unübersichtlich. Umso schwieriger war es für da Gloria Martins, auf die bohrenden Fragen der Journalisten zu reagieren. Doch er beherrschte ein Metier so gut, dass Süddeutsche.de lobend titelte: „Der Mann, der ruhig bleibt“.
Glaubwürdig auftreten:
In dem Artikel selbst hieß es: „Marcus da Gloria Martins ist Pressesprecher der Münchner Polizei – und tritt als einer der wenigen glaubwürdig und souverän auf.“ Was die Journalisten so überzeugte: Er blieb stets ruhig und sachlich. Er ließ sich trotz bohrender nicht zu übereilten Schlussfolgerungen oder Mutmaßungen hinreißen und er zählte nur Fakten auf, die überprüft worden waren und vermied so, dass sich panische Falschmeldungen verbreiteten. Ein Musterbeispiel für eine gelungene Kommunikation. Das Beispiel zeigt: Der Beruf des Pressesprechers ist ein durchaus verantwortungsvoller Posten.
Kontakte pflegen:
Neben der Organisation und dem Abhalten von Pressekonferenzen haben Sprecher noch weitere Aufgaben. Sie pflegen Kontakte zu den Medien, erstellen Pressemitteilungen und versenden sie, stelle Pressespiegel zusammen und beantworten Anfragen von Journalisten. Mitunter betreue sie Blogs und Foren oder erstellen Beiträge in sozialen Netzwerken. Sie planen Kampagnen, Veranstaltungen und Vorträge, bereiten sie vor und führen durch das Event.
Spannung halten:
Die Bandbreite an Aufgaben zeigt: Pressesprecher haben nicht immer eine ausgewogene Work Life Balance. Das gilt nicht nur für Krisensituationen. Auch in anderen Belangen sind sie viel für ihren Arbeitgeber unterwegs. Dafür ist der Beruf extrem spannend, abwechslungsreich und wird – zumindest in den Top-Positionen – sehr gut honoriert.
Pressesprecher erhöhen ihre Jobaussichten, wenn sie in Anschreiben, Lebenslauf, Telefoninterview oder Vorstellungsgespräch auf diese Kompetenzen und Soft Skills aufmerksam machen:
Pressesprecher verdienen im Schnitt rund 4.750 Euro brutto im Monat. Die Gehaltsspanne bewegt sich für erfahrene Kräfte grob zwischen 3.500 Euro und 6.500 Euro. Anfänger allerdings müssen bisweilen, speziell bei kleineren Arbeitgebern, mit niedrigeren Gehältern Vorlieb nehmen. Hingegen ist mit einer exponierten Stelle – wie etwa der des Regierungssprechers oder als Sprecher eines DAX-Konzerns – auch ein noch höheres Einkommen möglich.
Der Weg in den Beruf führt meist über ein allgemeinbildendes Studium und ein anschließendes Volontariat oder Traineeprogramm im PR-Bereich. Ein Studium der Geisteswissenschaften, Sozialwissenschaften oder Naturwissenschaften ist ein gutes Fundament. Allerdings ist das Fach zweitrangig, Pressesprecher werden kann man prinzipiell mit jeder akademischen Vorbildung. Vielmehr dient das Studium als Nachweis, dass sich jemand eigenständig in komplexe Themen einarbeiten, sich diese erschließen, sie kritisch beleuchten, auswerten und für andere aufbereiten kann.
Der Berufseinstieg in die PR-Branche gelingt meist über ein PR-Volontariat oder als PR-Trainee. Ein Volontariat bzw. Traineeprogramm dauert zwischen 12 und 24 Monaten. Mit ausreichender Berufserfahrung und Referenzen können PR-Fachleute zum Pressesprecher in ihrem Unternehmen aufsteigen – oder sich als solcher bei einem anderen bewerben. Viele Pressesprecher sind Quereinsteiger, die aus dem klassische Journalismus in die PR gewechselt. Ihre Erfahrungen als Journalisten machen sie für Unternehmen und Organisationen besonders attraktiv.
Ein PR-Volontariat oder PR-Traineeprogramm umfasst Themenbereiche wie:
Offene Stellen und Jobs für Pressesprecher gibt es in Regierungsstellen, Behörden, öffentlichen Organisationen, politischen Organisationen, wirtschaftliche Organisationen, Verbänden, Hochschulen und Unternehmen der freien Wirtschaft.
Pressesprecher haben, wenn sie einmal Fuß in der Branche gefasst haben, gute Karriereaussichten. Der klassische Karriereweg verläuft in der Regel in den folgenden Abstufungen: