Jobprofil: Private Equity Manager

Private Equity Manager arbeiten in Kapitalbeteiligungsgesellschaften. Sie investieren in Unternehmen mit dem Ziel, diese nach einigen Jahren mit Gewinn weiterzuverkaufen. Dazu müssen sie ihr Handwerk im Bereich Corporate Finance aus dem Effeff beherrschen und enormen Arbeitseinsatz an den Tag legen. Für Müßiggänger ist der Job nicht geeignet, für Schöngeister und Idealisten ebensowenig. Dafür halten PE Manager die Zügel der Macht in der Hand – und viele Dollarscheine in Händen.

Private Equity Manager Beruf

Private Equity – zu deutsch heißt das „außerbörsliches Eigenkapital“. Dieses wird Unternehmen von Kapitalgebern, so genannten Kapitalbeteiligungsgesellschaften, für einen begrenzten Zeitraum zur Verfügung gestellt. Der Kapitalgeber erwirbt damit Unternehmensanteile mit dem Ziel, für sich eine finanzielle Rendite zu erwirtschaften. Damit die Rendite so hoch wie möglich ausfällt, suchen sich Private-Equity-Gesellschaften meist gezielt Unternehmen aus, die ein gutes Verhältnis zwischen Risiko und Rendite vorweisen können.

Venture Capital:

Eher risikofreudige Kapitalbeteiligungsgesellschaften spezialisieren sich auf den Bereich Venture Capital: Hier beteiligt sich eine Private-Equity-Gesellschaft an einem Startup. Diese Form der Beteiligung ist durch ein höheres Risiko gekennzeichnet, daher bezeichnet man das angelegte Kapital als Risikokapital. Neben Kapital unterstützt der Kapitalgeber durch betriebswirtschaftliches Know-how, um so das Risiko zu minimieren.

Zielunternehmen suchen:

Private Equity Manager regeln die einzelnen Phasen von der Kaufprüfung bis hin zum Wiederverkauf eines Unternehmens. Dazu untersuchen PE Manager das Investitionsobjekt zunächst auf Herz und Nieren: Wie sind die Geschäftsaussichten? Mit welcher Strategie lässt sich die Geschäftsentwicklung fördern? Welchen Wert hat das Unternehmen, und wie lässt sich eine Akquisition finanzieren? Gemeinsam mit Finanz- und Unternehmensberatern gehen sie diesen Aspekten genau auf den Grund. Natürlich umfasst das auch eine umfangreiche und detaillierte Analyse aller Unternehmensdaten. Ebenso sind intensive Gespräche mit dem Management ein Muss.

Deals machen:

Ist der Deal perfekt, unterstützen Private Equity Manager aus der Perspektive eines Aufsichts- oder Beirats das Management, die gemeinsam vereinbarte Strategie und Investitionen umzusetzen. Nach vier bis sechs Jahren ist in der Regel der Zeitpunkt gekommen, an dem sich die Wege wieder trennen. Wiederum sind es Private Equity Manager, die den Verkaufsprozess gemeinsam mit einer Investment-Bank betreuen. Hier gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder man dient das Unternehmen einem anderen Käufer an, oder man bringt es an die Börse.

Nachteile als PE Manager:

Berufseinsteiger sollten sich auf lange Arbeitszeiten gefasst machen. Allgemein ist eine 60-Stunden-Woche eher die Regel als die Ausnahme. Und auch auf dem Arbeitsmarkt sieht es für die Spezialisten nicht rosig aus. Offene Stellen sind in dem Bereich eher rar. Der Druck im Beruf ist enorm, die Konkurrenz groß.

Vorteile als PE Manager:

Auf der anderen Seite ist die Private Equity eine der wenigen Branchen, in der man wahrlich reich werden kann. Die teils gigantischen Verdienstaussichten sind es, die viele Nachwuchskräfte anlocken. Nach mehreren Jahren hat man womöglich schon ausgesorgt. Zudem sitzt man an den Hebeln der ökonomischen Macht, bestimmt maßgeblich über das Schicksal großer Unternehmen mit. Macht und Geld – eine Kombination, die wohl nie an Reiz verliert.

Private Equity Aufgaben

Das sind die wesentlichen Aufgaben von Investment Managern und Portfolio Managern im Bereich Private Equity:

  • Unternehmensbewertungen, Finanzpläne und Liquiditätspläne erstellen
  • Jahresabschlüsse, Monats- und Quartalsreports analysieren
  • Markt- und Wettbewerbsanalysen für potenzielle Zielunternehmen durchführen
  • Zielunternehmen identifizieren
  • Übernahmestrategien entwickeln und umsetzen
  • Transaktionsprozesse vom Erwerb der Gesellschaften bis zur Übernahme steuern
  • Due Diligence- und Verhandlungsprozesse leiten
  • Zusammenarbeit mit Dienstleistern wie Wirtschaftsprüfern, Banken und Unternehmensberatern koordinieren
  • Zeitpläne erstellen und überwachen
  • Präsentationen und Projektunterlagen erstellen

Investment Manager Fähigkeiten

Diese Fähigkeiten und Skills bringen gute Investment Manager und Portfolio Manager im Bereich Private Equity mit:

  • Fundierte Sachkenntnisse
  • Berufserfahrung
  • Analytisches Denken
  • Fließendes Englisch
  • EDV Kenntnisse (Excel)
  • Eigeninitiative
  • Arbeitseinsatz
  • Selbstmotivation
  • Lösungsorientierung
  • Präsentationsstärke
  • Zahlenaffinität

Private Equity Manager Gehalt

Zum Grundgehalt eines Private Equity Managers gesellt sich in der Regel noch ein erfolgsabhängiger Bonus. Maßgebliche Faktoren sind die Berufserfahrung und die Größe des Unternehmens bzw. Fonds. Schon Einsteiger kommen auf ein Gesamteinkommen von 70.000 Euro brutto im Jahr. Im Schnitt können Analysten und Associates im Bereich Private Equity mit 100.000 Euro brutto jährlich rechnen. In der Spitze sind Jahresgehälter von bis zu 140.000 Euro brutto möglich.

Jobs als Private Equity Manager für Sie:

Private Equity Manager werden

Auf das Private Equity Management bereitet keine Ausbildung und kein Studium dezidiert vor. Es handelt sich um einen typischen Quereinsteigerjob. Nichtsdestotrotz tummeln sich in der Branche fast ausschließlich Absolventen wirtschaftsorientierter Studiengänge wie VWL, BWL und Finanzmanagement oder eines Jura-Studiums. Idealerweise verfügen Kandidaten über einen Doppelabschluss oder einen MBA.

Überdies können die meisten Jobanwärter erste einschlägige Berufserfahrung vorweisen, zum Beispiel im Fonds-, Beteiligungs- oder Assetmanagement. Viele angehende Private Equity Manager verbringen ihre ersten Berufsjahre in der Unternehmensberatung, dem Investmentbanking oder der Wirtschaftsprüfung. Hier sammeln sie Knowhow, wertvolle Erfahrungen und können Kontakte knüpfen.

Schon zuvor während des Studiums sind Praktika sinnvoll. Bei manchen Fonds werden Praktika ohne Arbeitserfahrung und ohne MBA-Studium angeboten, in anderen Fällen können Berufsanwärter während ihres MBA-Studiums ein Praktikum absolvieren. Doch die Voraussetzungen sind hoch. Verlangt werden meist sehr gute Noten, Auslandserfahrung sowie Vorkenntnisse in der Beratung, im Investmentbanking oder in der Wirtschaftsprüfung.

Private Equity Manager Jobs

Private Equity Manager finden bei Private Equity Häusern, Kapitalbeteiligungsgesellschaften, Banken und Unternehmensberatungen eine Anstellung. New York ist die Hauptstadt der Private Equity Branche. Auch andere US-Metropolen wie Washington, Boston oder San Francisco ziehen große Summen an privatem Beteiligungskapital an. In Europa liegen Großbritannien und speziell London vorne.

In Deutschland gibt es rund 400 Beteiligungsgesellschaften.

München ist die inoffizielle Metropole Nummer eins. Dahinter folgen Frankfurt, Hamburg, Berlin und Düsseldorf. Zu den größten deutschen Gesellschaften gehören die Deutsche Beteiligungs AG mit Jobs in Frankfurt, Quadriga Capital sowie Odewald und Compagnie mit Jobs in Berlin.

Die größten Private Equity Firmen der Welt, die allesamt auch in Deutschland aktiv sind, lauten:

  • Blackstone (New York)
  • The Carlyle Group (Washington)
  • KKR (New York)
  • CVC (Luxemburg)
  • Warburg Pincus (New York)
  • Bain Capital (Boston)
  • EQT (Stockholm)
  • Apollo Global Management (New York)
  • Neuberger Berman (New York)
  • Vista Equity Partners (San Francisco)

Karriere

Die Anzahl der offenen Einstiegspositionen im Private Equity ist vergleichsweise gering, sodass man den Einstieg in die Branche direkt nach Studienabschluss nur schwer planen kann. Ein bisschen Glück gehört dazu, damit sich die passende Gelegenheit bietet.

Die Karrierestufen sind im Bereich Private Equity ähnlich wie im Investment Banking – vom Analyst oder Associate als Einstiegsposition bis zum Managing Director als Partner.

[Bildnachweis: Ground Picture by Shutterstock.com]

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