Jobs Berlin: Die Hauptstadt ist das Mekka der Jungen und Abenteuerhungrigen. Wer etwas erleben will, zieht nach Berlin. Aber auch für gestandene Arbeitnehmer sind in Berlin bessere Zeiten angebrochen. Die Arbeitslosigkeit sinkt, die Startups kommen, die Jobs in Berlin mehren sich. Sogar die ehemals mauen Gehälter in Berlin ziehen kräftig an. Wenn da nur die Mieten nicht wären…
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Berlin hat das wohl jüngste Wahrzeichen Deutschlands. Der Berliner Flughafen BER ist seit Jahren Dauerbrenner in den Gazetten.
Die moderne Bauruine hält die Menschen aber nicht davon ab, massenweise in die Stadt zu strömen. Die Vier-Millionen-Einwohner-Marke ist langfristig in Reichweite, noch fehlen dazu rund 350.000 Neu-Berliner (Stand: Januar 2020).
Bis in die 90er Jahre hinein war (West-)Berlin die Stadt der Außenseiter. Dann kamen die Bundesregierung, Immobilieninvestoren, Startups, junge Menschen aus ganz Deutschland und Zuwanderer aus aller Welt.
Berlin verfügt heute durch seine bewegte Geschichte über einen einzigartigen Fundus an Wahrzeichen, Monumenten, Gedenkstätten. Gleichzeitig gibt es glitzernde Shopping Malls an nahezu jeder Ecke. Vergangenheit trifft Moderne – ein beliebter Spruch von Stadtmarketingmenschen. Auf Berlin trifft er wirklich zu.
Die Hauptstadt pulsiert. Stadtteile wie Friedrichshain, Prenzlauer Berg und Kreuzberg sind bei den Jungen beliebt. Aber die Unschuld ist verloren. So macht die Gentrifizierung selbst vor Neukölln oder dem Wedding nicht mehr Halt. Wer es sich leisten kann, zieht nach Charlottenburg oder ins noble Grunewald. Oder gleich ganz raus in den Speckgürtel, ins schicke Potsdam zum Beispiel.
Was viele Nicht-Berliner übrigens nicht wissen: Das Berliner Umland ist eine einzige Seenlandschaft. Zwischen Teer und Beton verbringen die Berliner ihre Freizeit gewiss nicht.
In Berlin gibt es insgesamt rund 150.000 Arbeitslose (Stand: Dezember 2019). Das sind so genauso viele Arbeitslose wie Großstädte wie Regensburg oder Darmstadt Einwohner haben. Über 100.000 arbeitslose Berliner beziehen Hartz IV.
Die Arbeitslosenquote in Berlin liegt damit bei 7,7 Prozent – das ist deutlich über dem Bundesschnitt. Diese liegt laut Bundesagentur für Arbeit im Dezember 2019 bei 4,9 Prozent.
Und auch die Zahl der Unterbeschäftigten ist in Berlin überproportional hoch. 217.000 Berliner wollen und könnten mehr arbeiten, das sind 10,8 Prozent. Bundesweit liegt die Unterbeschäftigungsquote nur bei 6,9 Prozent.
Die gute Nachricht: Weniger als 150.000 Arbeitslose hatte es in Berlin zuletzt 1991 gegeben. In der Stadt werden mehr Jobs geschaffen als in den anderen Bundesländern, sogar Langzeitarbeitslose profitieren von dem Trend.
Insgesamt steigt die Zahl der Beschäftigten in Berlin stark an. Mittlerweile gibt es 1,42 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Berlin. 2007 waren es erst knapp über eine Million. Damit steht die Zahl der erwerbstätigen Berliner schon bei 1,95 Millionen. Entstehen weiterhin so viele neue Jobs in Berlin, dürfte es nicht mehr lange dauern, bis die Zwei-Millionen-Marke geknackt wird.
Berlin ist für vieles berühmt, aber ganz sicher nicht für seine bombastischen Gehälter. Laut Gehaltsatlas 2019 der Vergleichsplattform gehalt.de verdient man mit einem Job in Berlin deutlich weniger als in anderen Bundesländern. Das Lohnniveau in der Hauptstadt liegt demnach bei 94,5 Prozent des Bundesdurchschnitts, ist im Vergleich zum Vorjahr aber um 0,9 Prozent gestiegen.
Zum Vergleich: Das Lohnniveau in Hessen beträgt 114,1 Prozent – Platz eins im Ranking. Auch in Baden-Württemberg, Bayern, Hamburg und Nordrhein-Westfalen verdienen Arbeitnehmer mehr als im Bundesschnitt. Im Gehaltsranking liegt Berlin damit nur auf Position neun von 16 Bundesländern.
Deutlich schlechtere Gehälter werden allerdings in den östlichen Bundesländern gezahlt. Mecklenburg-Vorpommern kommt als Schlusslicht der Gehaltstabelle nur auf ein durchschnittliches Lohnniveau von 75,9 Prozent. Und auch die Durchschnittsgehälter in Niedersachsen und Schleswig-Holstein sind laut gehalt.de niedriger als in Berlin.
Noch gravierender sind die Unterschiede, wenn man ausschließlich die Landeshauptstädte miteinander vergleicht. Stuttgart kommt auf 124,8 Prozent des durchschnittlichen Lohnniveaus – Rang 1. Auch in München, Düsseldorf und Wiesbaden sind die Gehälter deutlich höher als in Berlin.
Das Einstiegsgehalt für Ausgelernte liegt bei einem Job in Berlin laut gehalt.de bei 29.081 Euro. Akademiker mit einem Job in Berlin starten mit durchschnittlich 43.605 Euro ins Berufsleben.
Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit, liegt das Bruttogehalt von Arbeitnehmern, die in Vollzeit arbeiten, in Berlin bei 3.126 Euro im Schnitt. Der bundesweite Mittelwert beträgt 3.209 Euro. In Hamburg kommen Vollzeitbeschäftigte sogar auf 3.619 Euro. Das höchste Durchschnittsgehalt aber gibt es in Ingolstadt. Dort verdient jeder Arbeitnehmer in Vollzeit durchschnittlich 4.635 Euro.
Im Vergleich mit Nachbar Potsdam steht Berlin aber gut da. Die Potsdamer kommen nur auf 2.979 Euro im Schnitt. Akademiker verdienen in Berlin deutlich besser. Bei ihnen stehen durchschnittlich 4.400 Euro auf dem Lohnzettel. Gelernte Arbeitnehmer nehmen von ihren Jobs in Berlin 2.900 Euro mit nach Hause, ungelernte Berliner verdienen dagegen nur 2.250 Euro.
Mitten in Berlin soll der neue Innovationscampus von Siemens entstehen, wie der Konzern im Oktober 2018 bekannt gab. Auf 50.000 bis 60.000 Quadratmetern entsteht Platz für Forschungseinrichtungen, Startups, Sozialwohnungen – und neue Jobs in Berlin. 600 Millionen Euro will Siemens in das Projekt stecken. 2022 sollen die Bauarbeiten beginnen.
Schon heute ist Siemens einer der größten Arbeitgeber der Stadt. Rund 11.600 Menschen arbeiten hier für den Weltkonzern. Das ist Platz fünf im Ranking der größten Arbeitgeber der Hauptstadt. Noch mehr Berliner beschäftigen nur die Deutsche Bahn AG, die Charité, Vivantes und die Berliner Verkehrsbetriebe.
Jobs Berlin: Das sind laut IHK-Ranking die 30 wichtigsten Arbeitgeber in Berlin:
Die größten müssen nicht zwangsläufig die besten Arbeitgeber sein. Legt man die Bewertungen der Arbeitgeberbewertungsplattform Kununu zugrunde, dann sind das die 10 besten Arbeitgeber Berlins:
Berlin ist ein Startup-Biotop. Neue Startups und Startup-Jobs wachsen hier scheinbar wie Unkraut aus dem Boden. Startup Jobs Berlin: Das sind einige der bekanntesten Startups aus der Hauptstadt:
Berlin als kranker Mann Deutschlands. Dieses Bild ist nicht mehr ganz aktuell. Im Jahr 2017 wies die Hauptstadt im Ländervergleich sogar das zweitstärkste Wirtschaftswachstum auf – nur Bremen wuchs noch stärker.
Schon seit Jahren wächst Berlin schneller als der Bundesschnitt. In den letzten drei Jahren stand jeweils eine Drei vor dem Komma, während das Bundeswachstum sich stets um die Zwei-Prozent-Marke bewegte.
Speziell für Junge und Kreative ist Berlin ein Sehnsuchtsort. Die Bärenmetropole ist die unangefochtene Startup-Hauptstadt Deutschlands – und spielt im internationalen Vergleich in einer Liga mit London und Paris. Über 16 Prozent aller Startups in Deutschland haben laut Deutschem Startup-Monitor 2019 ihren Sitz in Berlin. Damit beherbergt die Stadt mehr Gründerteams als ganz Bayern. Zu den bekanntesten Berliner Startups zählen Delivery Hero, Auto1, Hello Fresh und Soundcloud. Online-Versandhändler Zalando ist dem Rang eines Startups hingegen schon entwachsen.
Die industrielle Basis ist allerdings dünn. Wie schwach die Berliner Industrie noch immer ist, zeigt sich auch am DAX. Im deutschen Leitindex befindet sich mit Siemens nur ein einziges Unternehmen aus der Spreemetropole. Überdies muss man sich Siemens mit München teilen, wo sich der zweite Hauptsitz des Unternehmens befindet. Die bayerische Landeshauptstadt verfügt damit – inklusive Siemens – über vier DAX-Unternehmen. Sogar Leverkusen und Bonn weisen mit jeweils zwei mehr DAX-Unternehmen auf als Berlin.
Zu den Exportschlagern aus Berlin zählen vor allem Pharmaerzeugnisse, Geräte zur Elektrizitätserzeugung und -verteilung, Fahrzeuge, Kraftmaschinen, Tabakerzeugnisse, Kfz-Teile und medizinische Geräte.
Rosarot ist die Situation in Berlin also keineswegs. Die Löhne liegen noch immer deutlich unter dem Bundesschnitt, gleichzeitig steigen die Mieten rasant an. Fachkräfteengpässe gibt es für Jobs in Berlin so gut wie keine – im Gegensatz zu vielen Regionen in Süddeutschland. Für viele Bewerber ist das nicht unbedingt eine gute Nachricht: Sie haben in Berlin explizit NICHT die Qual der Wahl.
Berlin zieht sogar das deutsche Bruttoinlandsprodukt nach unten – im internationalen Vergleich ist das ein Kuriosum. Rechnet man die Bundeshauptstadt und ihre Bewohner heraus, wäre das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) je Einwohner um 0,2 Prozent höher, hat das Institut der deutschen Wirtschaft ausgerechnet.
Jobs in Berlin: Diese Wirtschaftsbereiche wachsen in Berlin am schnellsten:
Berlin ist Einwanderungsstadt. In den Büros der Hauptstadt setzt sich Englisch als Amtssprache immer mehr durch. Für English-Speaker sind das gute Nachrichten – sie haben auch mit Deutsch-Defiziten Aussichten auf einen guten Job in Berlin.
English Jobs Berlin – es gibt sie unter anderem in diesen Bereichen und Berufen:
Preiswerte Wohnungen in guter Lage – das ist auch in Berlin längst ein Oxymoron. Laut Wohnungsmarktbericht der Investitionsbank Berlin (IBB) lag der Mittelwert der im Jahr 2017 angebotenen Wohnungen schon bei 10,15 Euro je Quadratmeter Kaltmiete. Gegenüber dem Vorjahr hatte sich der Quadratmeterpreis somit um zwölf Prozent verteuert. Und der Preisanstieg setzt sich unvermindert fort. Im letzten Quartal 2017 wurden die Wohnungen bereits zu 10,80 Euro pro Quadratmeter angeboten.
Nur noch drei Prozent der Wohnungen werden zu einem Mietpreis von unter sechs Euro angeboten, lediglich zehn Prozent für unter sieben Euro pro Quadratmeter Kaltmiete. Einzig die Mietpreise für Neubauwohnungen stagnieren. Sie liegen seit einigen Jahren konstant bei 13 Euro.
Die Tendenz ist eindeutig – und lässt sich auch aus den der Immobilienplattform Immowelt ablesen.
Hier bewegt sich der aktuelle Quadratmeterpreis – je nach Größe der Wohnung – zwischen elf und 14,50 Euro. Damit liegt Berlin schon auf dem Niveau von Düsseldorf. Noch 2011 musste man teilweise nur 6,10 Euro pro Quadratmeter hinlegen. Zum Vergleich: In Frankfurt beträgt die Spanne laut Immowelt 12,50 bis 18,10 Euro, in Duisburg sind es dagegen nur 5,80 bis 6,90 Euro.
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