Unternehmensberater beraten und unterstützen Firmen. Sie entwickeln Maßnahmen und Strategien in Bereichen wie Personal, IT oder Strategie, um den Unternehmen bei der Erreichung ihrer Ziele und der Bewältigung von Herausforderungen zu helfen. Der Job ist für viele äußerst reizvoll, für andere zu hart und stressig. Ein abgeschlossenes Studium wird von vielen Arbeitgebern weiterhin vorausgesetzt. Manchmal genügt aber nicht einmal das.
➠ Inhaltsverzeichnis
Unternehmensberater unterstützen Unternehmen bei der Neuausrichtung ihrer Entscheidungsprozesse und Strukturen. Ihre Dienste sind nicht nur in der Privatwirtschaft gefragt, sondern auch im öffentlichen Sektor, wenn Institutionen Expertenmeinungen benötigen.
Fragen stellen:
Unternehmensberater beschäftigen sich mit wichtigen Fragen wie: Soll ein Unternehmen wachsen oder seine Aktivitäten reduzieren, um wirtschaftlicher zu sein? Wie kann die Umsetzung eines neuen Geschäftsfeldes erfolgreich gestaltet werden? Welche Geschäftsprozesse können verbessert werden, um die Gewinne zu steigern? Um auf diese Fragen die richtigen Antworten zu finden, führen Unternehmensberater verschiedene Aufgaben durch.
Antworten finden:
Sie erstellen Analysen und Konzepte, entwickeln Geschäftsentwicklungskonzepte, bewerten und planen die Ausrichtung von Unternehmen auf dem Markt und bei den Kunden. Sie identifizieren potenzielle Umsatz- und Effizienzsteigerungen, erstellen Konzepte zur Optimierung der Betriebsabläufe und beraten zu Finanzierungsmöglichkeiten und Förderprogrammen.
Strategien entwickeln:
Unternehmensberater sind auch in anderen Bereichen tätig wie der Ausarbeitung neuer Personalstrategien oder Weiterbildungsprojekten und der Implementierung maßgeschneiderter IT-Systeme zur Unterstützung der Personalplanung und -entwicklung.
Projekte durchführen:
Der Beruf des Unternehmensberaters ist anspruchsvoll. Man arbeitet in spezialisierten Themenbereichen mit ständig wechselnden Projekten, die schnelle Einarbeitung erfordern. Überstunden sind eher die Regel als die Ausnahme, was die Work-Life-Balance beeinträchtigen kann. Dennoch bieten sich gute Arbeitsmarktchancen für Unternehmensberater.
Das sind die wichtigsten Themen und Fachbereiche, mit denen sich Unternehmensberater beschäftigen und zu denen sie ihre Kunden beraten:
Unternehmensberater arbeiten in unterschiedlichen Branchen und Unternehmen. Dadurch sind sie mit immer neuen Herausforderungen und Projekten konfrontiert, was ihre Arbeit interessant und abwechslungsreich macht. Mit zunehmender Erfahrung können sie in höhere Positionen aufsteigen oder ihre eigenen Beratungsunternehmen gründen. Auch verdienen Unternehmensberater in der Regel ein wettbewerbsfähiges Gehalt, das mit zunehmender Erfahrung steigen kann. Durch die Zusammenarbeit mit verschiedenen Unternehmen und Fachleuten bauen sie nach und nach ein wertvolles berufliches Netzwerk auf.
Der Beruf des Unternehmensberaters kann auf der anderen Seite sehr stressig sein, insbesondere aufgrund der häufigen Notwendigkeit, Fristen einzuhalten und komplexe Probleme zu lösen. Überstunden sind in dieser Branche häufig. Je nach Projektstandort kann es erforderlich sein, häufig zu reisen. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist in diesem Beruf nicht unbedingt gegeben. Überdies erwarten Kunden von Unternehmensberatern greifbare Ergebnisse und stellen hohe Erwartungen an sie. Der Druck kann enorm auf einem lasten.
Diese Stärken und Kompetenzen zeichnen gute Unternehmensberater aus:
Unternehmensberater verdienen nach Angaben des Bundesverbands Deutscher Unternehmensberatungen (BDU) ein Festgehalt zwischen 48.000 Euro und 55.000 Euro brutto im Jahr. Unmittelbar nach ihrem Berufseinstieg als Analysten nehmen sie Festgehälter zwischen 43.000 Euro und 49.000 Euro brutto jährlich mit nach Hause. Das Festgehalt macht dabei vier Fünftel ihrer Gesamtvergütung aus.
Boni und Zusatzleistungen:
Hinzu kommen variable Gehaltsbestandteile in Form von Boni, die sich hauptsächlich am Unternehmensergebnis, der Einsetzbarkeit in Projekten (Chargeability) sowie dem Honorarumsatz orientieren. Außerdem gewähren viele Arbeitgeber Zusatzleistungen wie Dienstwagen, Bahntickets, Altersvorsorgeleistungen, Essensgutscheine, Mitgliedschaften in Sportvereinen oder Fitnessstudios. Mit einem Karriere- und Gehaltssprung können Consultants alle zwei bis drei Jahr rechnen.
Festgehalt nach Karrierestufe:
So hoch ist laut BDU das durchschnittliche Brutto-Festgehalt je nach Karrierestufe:
Tagessätze Unternehmensberater:
Die Tagessätze von Unternehmensberatern sind von einer Vielzahl an Parametern abhängig. Dazu zählen insbesondere der Projektumfang, die strategische Bedeutung des Projekts für das Consultingunternehmen, die Dauer der Kundenbeziehung und die Klientengröße. Marktübliche Tagessätze für Junior-Consultants bewegen sich laut BDU zwischen 750 Euro und 2.200 Euro. Projektleiter kalkulieren in einer Preisspanne von 900 Euro bis 2.700 Euro.
Von Unternehmensberatern wird in der Regel ein abgeschlossenes Hochschulstudium erwartet. Nach Angaben des Bundesverbands Deutscher Unternehmensberatungen haben 70 Prozent aller Unternehmensberater in Deutschland ein Master- oder Diplomstudium absolviert, 19,7 Prozent ein Bachelorstudium. 10,3 Prozent verfügen sogar über einen Doktortitel.
Studiengänge:
Als Fächer bieten sich insbesondere Studiengänge mit wirtschaftlichem Schwerpunkt an, insbesondere Wirtschaftswissenschaften, Betriebswirtschaftslehre (BWL), Volkswirtschaftslehre (VWL), International Management, Accounting and Finance, Controlling and Finance, Wirtschaftsingenieurwesen, Internationale Unternehmensführung, Management Consulting oder Wirtschaftspsychologie.
Darüber hinaus gewinnt Expertise in IT- oder Umweltthematiken auch in der Beratung tendenziell an Gewicht. Fächer, mit denen man unterschiedliche Schwerpunkte verbindet, bringen im Vorstellungsgespräch gute Argumente. Dazu zählen beispielsweise Wirtschaftsinformatik, Digital Transformation Management, Digitale Unternehmensführung, IT-Management, Digitale Wirtschaft oder Sustainable Business Development. Nach BDU-Angaben haben rund 46 Prozent der Unternehmensberater Wirtschaft studiert, 15 Prozent Informatik und rund zehn Prozent Ingenieurwissenschaften.
Fachrichtungen:
Prinzipiell haben aber Absolventen sämtlicher Fachrichtungen Chancen auf eine Consulting-Karriere, vom Maschinenbauer bis zum Geisteswissenschaftler. Hilfreich sind für einen Berufseinstieg als Consultant fundiertes Fachwissen im angestrebten Fachgebiet, Lern- und Leistungsbereitschaft, Praxiserfahrungen durch Praktika oder Hospitationen und ein effektives Netzwerk. Bei einer gewünschten Spezialisierung kann auch eine einschlägige Zertifizierung helfen, zum Beispiel als zertifizierter SAP-Berater oder IT-Consultant.
Quereinstieg:
Die Anforderungen und Erwartungen, die an Unternehmensberater herangetragen werden, sind hoch, die Durchlässigkeit aber ist es auch. Prinzipiell steht die Branche Quereinsteigern und Seiteneinsteigern aufgeschlossen gegenüber. Je nach Spezialisierung, Fachgebiet und Einsatzbereich kann in Ausnahmefällen auch eine abgeschlossene Berufsausbildung genügen, zum Beispiel in einem IT- oder kaufmännischen Beruf, um einen Fuß in die Tür zu kriegen.
Unternehmensberater arbeiten zumeist bei Unternehmensberatungen, die über unterschiedliche Ausrichtungen und Schwerpunkte verfügen. Viele arbeiten selbstständig. Insgesamt gibt es in Deutschland nach Angaben des Bundesverbands Deutscher Unternehmensberatungen (BDU) zirka 20.000 Beratungsunternehmen mit rund 124.000 Beratern.
Zu den größten Unternehmensberatungen in Deutschland zählen Accenture, Deloitte, PricewaterhouseCoopers, KPMG, McKinsey, EY, Willis Towers Watson, Boston Consulting Group, Mercer, Bain and Company, Oliver Wyman, A.T. Kearney und Capgemini.
Als Big Four werden die vier größten Consulting-Gesellschaften bezeichnet. Als Oligopol, das einen Großteil des weltweiten Umsatzes unter sich aufteilt, treten sie aber vorrangig auf dem Feld der Wirtschaftsprüfung in Erscheinung. In der Unternehmensberatung gibt es dagegen noch zahlreiche weitere Player, mehr Wettbewerb und Konkurrenz. Dennoch gilt ein Job bei den Big Four als Ritterschlag und Eintrittskarte auf die große Bühne der Branche. Als Big Four bezeichnet werden Deloitte, EY (Ernst & Young), KPMG und PricewaterhouseCoopers (PwC).
Wer es einmal geschafft hat, in der Branche Fuß zu fassen, hat gute Karriereaussichten. Der klassische Weg gestaltet sich wie folgt: