Zweiradmechaniker reparieren Fahrräder, E-Bikes und Motorräder. Sie stellen die Zweiräder her, passen sie an und warten sie, bauen sie um und verkaufen sie. Den Ausbildungsberuf kann man in den Fachrichtungen Fahrradtechnik und Motorradtechnik absolvieren. Die Ausbildung zum Zweiradmechatroniker dauert dreieinhalb Jahre.
➠ Inhaltsverzeichnis
Wer gerne an fahrbaren Untersätzen auf zwei Rädern herumtüftelt, sollte über eine Ausbildung zum Zweiradmechaniker nachdenken. Egal ob es sich dabei um Fahrräder, Mofas, Mopeds, Mokicks oder Motorräder handelt. Für zweiradbegeisterte Jobanwärter dürfte der Beruf des Zweiradmechanikers so etwas wie der Himmel auf Erden sein. Denn Zweiradmechatroniker tun sie den ganzen Tag fast nichts anderes, als an den unterschiedlichsten Modellen herumzubasteln. Je nach Spezialisierung kümmern sie sich dabei um Fahr- oder Motorräder – und neuerdings auch E-Bikes.
Vom Mechaniker zum Mechatroniker:
Seit dem seit 1. November 2014 wird der Beruf des Zweiradmechaniker schrittweise auf den Zweiradmechatroniker umgestellt. Hintergrund der Umbenennung: Der Absatz von E-Bikes steigt zunehmend und immer mehr motorisierte Zweiräder sind mit elektronischen Systemen ausgestattet. Um diese technologischen Entwicklungen in der Lehre abzubilden, hat das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) die Ausbildung des Zweiradmechanikers modernisiert und die dreieinhalbjährige Berufsausbildung des Zweiradmechanikers inhaltlich auf den neuesten Stand gebracht.
Die Ausbildungsordnung beinhaltet im Vergleich zu früher inzwischen mehr Inhalte, die sich auf die Arbeit mit elektrischen und elektronischen Systemen an Zweirädern beziehen. Unter anderem lernen die Lehrlinge, wie Mechatronik- und IT-Systeme mit neuesten Reparatur- und Diagnosemethoden gewartet werden. Auch die Weiterentwicklung von Leichtbaustoffen wie Karbon findet in der Ausbildung Berücksichtigung.
Zweiradmechatroniker beschäftigen sich mit Fahrrädern, E-Bikes, Motorrädern und anderen zweirädrigen Fahrzeugen. Ihre Hauptaufgaben sind:
Zu den Zweirädern, mit denen sich Zweiradmechatroniker beschäftigen, zählen zum Beispiel:
Zweiradmechatroniker punkten bei ihrer Bewerbung mit diesen Fähigkeiten und Soft Skills:
Das Einstiegsgehalt von Zweiradmechanikern liegt bei 1.900 Euro bis 2.100 Euro brutto im Monat. Mit mehreren Jahren Berufserfahrung steigern sie ihr Gehalt auf monatlich 2.200 Euro bis 2.700 Euro brutto. Zweiradmechanikermeister mit Leitungsposition oder eigener Werkstatt können auf Gehälter zwischen 2.700 und 4.000 Euro brutto im Monat kommen. Auch ein Verdienst von mehr als 4.000 Euro ist möglich. In der Ausbildung verdienen Zweiradmechaniker zwischen 755 Euro und 1.264 Euro brutto monatlich – je nach Betrieb und Ausbildungsjahr.
Die Ausbildung zum Zweiradmechatroniker dauert 3,5 Jahre. Sie beinhaltet eine Zwischenprüfung nach dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres und eine Abschlussprüfung in der Mitte des vierten Ausbildungsjahres. Die duale Ausbildung wird in den zwei Fachrichtungen Fahrradtechnik und Motorradtechnik angeboten. Formale Voraussetzungen, um sich für eine Ausbildung als Zweiradmechaniker zu bewerben, gibt es keine. Die meisten Lehrlinge haben einen Hauptschulabschluss oder die mittlere Reife. Auch unter Abiturienten ist die Ausbildung beliebt. Auszubildende zum Zweiradmechatroniker ohne Hauptschulabschluss findet man dagegen nur selten. In der Fachrichtung Motorradtechnik sind die Anforderungen noch geringfügig höher als in der Fachrichtung Fahrradtechnik.
Wie finde ich einen Ausbildungsplatz?
In der Fachrichtung Motorradtechnik stehen diese Inhalte auf dem Stundenplan:
In der Fachrichtung Fahrradtechnik stehen diese Inhalte auf dem Stundenplan:
Während ihrer Ausbildung kommen Zweiradmechatroniker auf diese monatlichen Bruttogehälter:
Die Arbeitsmarktaussichten für Zweiradmechaniker sind sehr gut. In den letzten Jahren ist die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge im Vergleich zu den Vorjahren deutlich gestiegen. Die Zahl der Auszubildenden liegt seit mehreren Jahren konstant bei über 2.000 abgeschlossenen Ausbildungsverträgen. Der Anteil der jungen Männer unter den Auszubildenden beträgt rund 90 Prozent. Die Übernahmechancen als Zweiradmechaniker sind gut.
Zweiradmechatroniker der Fachrichtung Motorradtechnik finden eine Anstellung bei den folgenden Betrieben:
Zweiradmechatroniker der Fachrichtung Fahrradtechnik finden eine Anstellung bei den folgenden Betrieben:
Mit einer beruflichen Weiterbildung können Zweiradmechatroniker Verantwortung und Gehalt steigern. Dabei bietet sich insbesondere die Weiterbildung zum Zweiradmechanikermeister an. Nach bestandener Meisterprüfung können Sie unter Umständen die Vermarktung der Produkte übernehmen, kaufmännische Aufgaben erledigen, Auszubildende ausbilden und Kunden, Mitarbeiter und Lieferanten betreuen. Auch haben Meister die Möglichkeit, sich mit einem eigenen Betrieb selbstständig zu machen.
Andere Weiterbildungen für Zweiradmechatroniker sind:
Geeignete Studiengänge für Zweiradmechaniker sind:
Die Aussichten für Zweiradmechaniker auf dem Arbeitsmarkt sind grundsätzlich sehr gut. Der Job ist zukunftsträchtig, so lange Fahrräder und Motorräder nicht aus der Mode geraten. Und dafür gibt es keine Anzeichen. Ganz im Gegenteil, speziell die Fahrradindustrie ist Nutznießerin mehrerer gesellschaftlicher Trends. So achten immer mehr Menschen auf ihre Gesundheit und ausreichend Bewegung im Alltag. Auch die Aspekte Umweltschutz und Klimawandel sprechen für das emissionsfreie Fahrrad. Allein im Jahr 2020 wurden in Deutschland über fünf Millionen Fahrräder verkauft, darunter das zwei Millionen E-Bikes.
Arbeitsmarkt Motorradtechnik:
Weniger eindeutig sind die Perspektiven für die Fachrichtung Motorradtechnik. Motorräder tragen nicht zum Umweltschutz bei und dienen auch nur bedingt der Fitness ihres Fahrers. Dennoch geht Motorradtechnikern die Arbeit so schnell nicht aus. Zwar ging die Zahl der Motorrad-Neuzulassungen seit der Jahrtausendwende zunächst kontinuierlich zurück. Seit einigen Jahren aber wächst sie wieder. Wurden im Jahr 2017 noch knapp 144.000 Krafträder in Deutschland zugelassen, waren es 2020 fast 222.000 – der mit Abstand höchste Wert seit dem Jahr 2000, als über 250.000 Motorräder verkauft wurden.