Buchhalter erfassen die Einnahmen und Ausgaben ihres Arbeitgebers. Sie erstellen Rechnungen, prüfen Zahlungseingänge, überwachen Konten — und sind insgesamt dafür verantwortlich, dass die Finanzströme in geordneten Bahnen verlaufen. Für Adrenalinjunkies eignet sich der Beruf nicht, aber für verantwortungsbewusste und gewissenhafte Menschen mi Akribie und einem Faible für Zahlen. Ein Hochschulstudium müssen Buchhalter und alle, die es werden wollen, nicht absolvieren.
➠ Inhaltsverzeichnis
Wer eine Karriere als Buchhalter anstrebt, sollte Zahlen nicht nur mögen, sondern eine echte Beziehung zu ihnen haben. Denn mit ihnen befasst man sich als Buchhalter tagtäglich. Buchhalter sind im Finanz- und Rechnungswesen bei Firmen und Behörden tätig.
Berufseinstieg:
Auch wenn die Aufgabenpalette von Buchhaltern breit und mit Verantwortung behaftet ist – ein geschützter Beruf ist das Jobprofil des Buchhalters nicht, so dass auch Quereinsteiger mit fundierten Vorkenntnissen eine Chance haben, als Buchhalter Fuß zu fassen. Die Berufsbezeichnung Buchhalter kann ohne Vorbedingungen von jedermann geführt werden.
Arbeitszeiten:
Beim Beruf des Buchhalters handelt es sich um einen reinen Bürojob, der meist mit geregelten Arbeitszeiten einher geht. Aber in Hochphasen kann es auch mal stressig werden, etwa wenn Wirtschaftsprüfer ihre Köpfe in die Bücher des Unternehmens stecken oder bei Inventuren. Auf dem Arbeitsmarkt sieht es für Buchhalter gut aus. Gute Leute werden immer gesucht.
Vorteile:
Der Beruf eignet sich für zahlenaffine und gewissenhafte Menschen, die geregelte Arbeitszeiten und einen sicheren Arbeitsplatz schätzen und gerne vor dem Bildschirm sitzen. Wenngleich das Zahlenwerk kommuniziert werden muss, handelt es sich gewiss um einen passenden Job für Introvertierte.
Das sind die wesentlichen Aufgaben eines Buchhalters:
Buchhaltern stehen diese Kompetenzen und Fähigkeiten gut:
Buchhalter kommen in der Regel auf ein monatliches Bruttoeinkommen zwischen 3.000 und 3.700 Euro. Zum Berufseinstieg nehmen sie 2.300 Euro bis 2.800 Euro mit nach Hause. Mit zunehmender Berufserfahrung geraten Gehälter von mehr als 4.000 Euro brutto monatlich in Reichweite. Damit gehören Buchhalter schon zu den Spitzenverdienern ihres Berufsstandes. In Einzelfällen sind sogar monatliche Überweisungen in Höhe von 5.000 Euro brutto und mehr möglich.
Die Berufsbezeichnung Buchhalter ist nicht geschützt. In der Regel verfügen Buchhalter aber über eine abgeschlossene kaufmännische Ausbildung, zum Beispiel als Bankkaufmann, Industriekaufmann oder Kauffrau für Büromanagement. Auch Verwaltungsfachangestellte wählen nicht selten den Weg in die Buchhaltung. Absolventen eines wirtschaftswissenschaftlichen Studiengangs können sich – wenngleich in der Regel überqualifiziert – ebenfalls für den Beruf entscheiden. Viele Arbeitgeber legen bei Bewerbern Wert auf eine Weiterbildung zum Geprüften Buchhalter, Bilanzbuchhalter oder Finanzbuchhalter.
Weiterbildung:
Nach einigen Jahren Berufserfahrung können Berufstätige bei den Industrie- und Handelskammern (IHK) eine Prüfung zum Geprüften Buchhalter, Bilanzbuchhalter oder Finanzbuchhalter ablegen. Neben den Industrie- und Handelskammern bieten auch Privatanbieter die entsprechenden Lehrgänge an, die auf ein IHK-Zertifikat hinauslaufen. Kurse werden zum Beispiel von Instituten wie der Studiengemeinschaft Darmstadt, ILS oder der Steuerfachschule Dr. Endriss angeboten.
Format:
Meistens findet die Weiterbildung berufsbegleitend statt. Ähnlich wie bei der Ausbildung zum Steuerberater können sich angehende Buchhalter zwischen verschiedenen Unterrichtsformen wie Wochenendseminaren, Abendlehrgängen oder Fernlehrgängen entscheiden. Da es sich hierbei um eine rein schulische Ausbildung handelt, liegen die Ausbildungskosten beim Auszubildenden selbst. Die Fortbildung zum Buchhalter dauert zwischen 15 und 18 Monaten und kostet zwischen 1.300 Euro und 3.900 Euro — Lehrmaterialien und Prüfungsgebühren nicht inbegriffen.
Weiterbildungsinhalte:
Prüfung:
Am Ende der Weiterbildung legen angehende Buchhalter eine schriftliche Prüfung ab, die Lernfelder wie Buchführung und Buchhaltungsorganisation, Lohn- und Gehaltsabrechnung oder das Erstellen einer Kosten- und Leistungsrechnung umfasst. Auch finanzwirtschaftliches Management oder Praxisfragen zur Selbstständigkeit kommen zur Sprache. Zusätzlich kann man in einem Bereich mündlich geprüft werden.
Buchhalter haben viele Möglichkeiten zum Berufseinstieg oder Branchenwechsel. Kein Unternehmen kommt ohne eine funktionierende Finanzabteilung aus. Mögliche Arbeitsorte sind Industrieunternehmen, Handels- und größere Handwerksbetriebe, Dienstleistungsunternehmen, Interessenvertretungen, Verbände, gemeinnützige Organisationen und der öffentliche Dienst. Darüber hinaus steht es den Finanzexperten frei, sich mit ihrem eigenen Büro selbstständig zu machen.
Buchhaltern bieten sich gute bis sehr gute Karriereperspektiven, die bis zur Leitung einer Abteilung reichen. Die Chance darauf eröffnen beispielsweise die Weiterbildungen zum Bilanz- oder Finanzbuchhalter:
Buchhalter sind gesuchte Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt. Und das wird auf absehbare Zeit auch so bleiben. Die Weiterbildung zum Buchhalter eröffnet Berufseinsteigern nicht nur eine große Bandbreite an potenziellen Arbeitgebern, sondern auch Aufstiegschancen. Wer bereit ist, sich weiter zu qualifizieren und sich zusätzliches Spezialwissen anzueignen, kann bis zum Leiter des Rechnungswesens aufsteigen.
Nicht ganz verschwiegen werden sollte aber, dass in der Buchhaltung auf Dauer enorme Digitalisierungs- und Automatisierungspotenziale gehoben werden können. Wie sich der Beruf weiterentwickelt, ist zum heutigen Zeitpunkt nur schwer abschätzbar. Tendenziell dürften Datenkompetenzen, strategisches Denken, Kreativität, emotionale Intelligenz und kommunikative Fähigkeiten in der Buchhaltung an Bedeutung gewinnen.