Jobprofil: Chirurgiemechaniker

Chirurgiemechaniker stellen medizinische Instrumente, Geräte und Implantate her. Oft fertigen sie Einzelstücke für spezielle chirurgische Eingriffe aus Edelmetallen, Stahl, Kautschuk oder Kunststoffen an. Chirurgiemechaniker arbeiten viel mit ihren Händen, müssen aber auch Maschinen programmieren und bedienen. Die Ausbildung dauert dreieinhalb Jahre. Der Beruf ist sowohl bei Gymnasiasten als auch Realschülern und Hauptschülern beliebt. Stellen finden sie in Handwerksbetrieben und Industrieunternehmen, etwa aus der Medizintechnikbranche.

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Chirurgiemechaniker Beruf

Sie heißen anatomische Pinzette, Mikroschere und Skalpell. Die Instrumente des Chirurgen. Fein gearbeitet, scharf und spitz liegen sie gut in der Hand. Egal, ob am Menschen oder am Tier operiert wird. Hergestellt werden die feinen Instrumente von einem Chirurgiemechaniker.

Instrumente herstellen:

Dieser fertigt unter anderem Nadelhalter, Augenpinzetten, Hightech-Endoskope, Klammern, Zahnarztspiegel, Implantate oder Schrauben zum Fixieren gebrochener Knochen an. Wichtig dabei ist die Präzision, mit der die Instrumente gefertigt und bearbeitet werden müssen.

Präzise arbeiten:

Nachdem etwa eine Schere aus einen Rohling entstanden ist, bearbeitet und geschliffen wurde, überprüft der Chirurgiemechaniker sein Werk nochmal unter dem Mikroskop und testet die Funktion. Alles muss auf den zehntel Millimeter passen. Dabei achten Chirurgiemechaniker zum Beispiel darauf, dass sich die Schere leichtgängig bewegen lässt und nichts klemmt.

Schleifmaschine benutzen:

Ist das Instrument nicht passgenau gefertigt, geht es nochmal an die Schleifmaschine. Hier kann überschüssiges Material abgeschliffen werden. An diesem Gerät verbringen Chirurgiemechaniker viel Zeit.

CNC-Fräsen programmieren:

Chirurgiemechaniker nutzen für ihre Arbeit Werkstoffe wie Titan und Stahl und bearbeiten diese zum Teil manuell, zum Teil maschinell. Sie feilen, bohren, schneiden Gewinde oder fräsen das Metall millimetergenau und verwenden dazu computergesteuerte CNC-Fräsen. Diese programmieren sie selbst.

Bauteile montieren:

Einige Instrumente werden aus einem Stück gefertigt, andere müssen aus mehreren Teilen miteinander verschraubt, montiert oder auch verklebt werden. Manchmal montieren Chirurgiemechaniker auch elektrische, elektronische oder optische Bauteile. In der Industrie heißt der Beruf übrigens Werkzeugmechaniker. Die Ausbildung ist die gleiche.

Fähigkeiten

Chirurgiemechaniker verbinden medizinisches Fachwissen mit technischem Knowhow. Sie müssen sich bei der Arbeit auf ihre Sinne verlassen können, auf Augen und Hände. Darüber hinaus sind folgende Fähigkeiten, Stärken und Soft Skills von Vorteil:

Lesetipp: Warum sollten wir Sie einstellen?
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Chirurgiemechaniker Gehalt

Chirurgiemechaniker verdienen in der Regel zwischen 2.400 Euro bis 3.600 Euro brutto im Monat. Sie steigen meist mit 2.000 bis 2.600 Euro brutto in den Beruf ein. Mit langjähriger Erfahrung sind Spitzengehälter von bis zu 4.000 Euro brutto monatlich möglich. In der Ausbildung verdienen Chirurgiemechaniker je nach Bundesland und Ausbildungsjahr 525 bis 1.122 Euro brutto im Monat.

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Jobs als Chirurgiemechaniker für Sie:

Die Ausbildung zum Chirurgiemechaniker oder zur Chirurgiemechanikerin dauert dreieinhalb Jahre. Sie ist dual organisiert und findet parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule statt. Eine bestimmte Vorbildung ist rechtlich nicht vorgesehen. In der Praxis stellen die Bewerber vorwiegend Bewerber mit mittlerem Bildungsabschluss ein. Hauptschüler haben aber ebenfalls gute Chancen auf eine Lehrstelle. Gute Schulnoten in Mathematik, Physik und Werken/Technik sind hilfreich.

Von den Ausbildungsanfängern im Jahr 2019 hatten nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit

  • 15 Prozent die Hochschulreife
  • 53 Prozent einen mittleren Bildungsabschluss
  • 32 Prozent einen Hauptschulabschluss

Lesetipp: Wie finde ich einen Ausbildungsplatz?

Ausbildung

Auf dem Stundenplan stehen während der Ausbildung zum Chirurgiemechaniker unter anderem die folgenden Ausbildungsinhalte:

  • Manuelles Spanen und Umformen
  • Werkstücke maschinell bearbeiten
  • Auswahl der richtigen Werkzeuge
  • Drehen und Fräsen
  • Bauteile funktionsgerecht zu Baugruppen verbinden
  • Werkstoffe härten, glühen und vergüten
  • Werkstücke bohren, schleifen und reiben
  • Formen und Flächen bearbeiten
  • Maschinen programmieren

Abschlussprüfung

Vor dem Ende ihres zweiten Ausbildungsjahres legen Chirurgiemechaniker eine Zwischenprüfung ab. Die Gesellenprüfung erfolgt am Ende der Lehre nach dem dritten Ausbildungsjahr. Im Jahr 2020 haben nach Angaben des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) rund 85 Prozent der Prüflinge ihre Abschlussprüfung bestanden.

Ausbildung Gehalt

Chirurgiemechaniker können während ihrer Lehre mit diesen Gehältern rechnen. Die Ausbildungsvergütungen fallen je nach Bundesland unterschiedlich hoch aus:

  • 1. Ausbildungsjahr: 525 Euro bis 952 Euro
  • 2. Ausbildungsjahr: 565 Euro bis 995 Euro
  • 3. Ausbildungsjahr: 600 Euro bis 1.067 Euro
  • 4. Ausbildungsjahr: 635 Euro bis 1.122 Euro

Chirurgiemechaniker Jobs

Chirurgiemechaniker finden bei diesen Arbeitgebern Beschäftigung und Stellenangebote:

  • Spezialisierte Handwerksbetriebe
  • Spezialisierte Industriebetriebe
  • Medizintechnikbranche

Lesetipp: Wie finde ich die richtige Stelle?

Weiterbildung

Chirurgiemechaniker können ihre Karriere voranbringen, indem sie einschlägige Weiterbildungen absolvieren. Zum Beispiel bieten sich die Weiterbildungen zum Industriemeister oder zum Techniker an.

Studium:

Wer nach seiner Ausbildung drei Jahre in einem Betrieb gearbeitet oder das Abitur in der Tasche hat, kann auch nochmal studieren. Hier kommen insbesondere die Studiengänge Maschinenbau Kunststofftechnik und Prozessoptimierung infrage.

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