Choreografen entwickeln Tanzinszenierungen für Film, Musical, Theater oder Oper. Sie orchestrieren Licht und Kamera, wählen die Kostüme aus und studieren mit ihrem Ensemble das Stück bis ins Detail ein. Für den Beruf benötigt man vor allem Leidenschaft und Talent. Viele Choreographen haben als Tänzer angefangen. Eine Ausbildung zum Bühnentänzer legt dafür den Grundstein.
➠ Inhaltsverzeichnis
In klassischen Ballettstücken sind Bewegungsmuster und Abläufe klar vorgegeben. Hier gibt es kaum Spielräume für Choreografen. Ihre Aufgabe ist es aber gerade, neue Spielräume zu nutzen. Sie sind es, die Bewegungsfolgen erfinden, die zu neuen Musikstücken und Kompositionen passen. Manchmal stellen Choreografen auch eine klassische Tanzkomposition komplett auf den Kopf und kreieren eine neue, modernere. Die fertige Choreografie wird dann auf der Bühne vorgeführt.
Tanz:
Meist beherrschen Choreografen ihr Metier aus dem Effeff. Viele waren in ihrer früheren Karriere selbst Profitänzer. Sie wissen nicht nur um die körperlichen Anforderungen, die der Profitanz mit sich bringt. Sie kennen auch die künstlerischen Möglichkeiten von Tänzern, die ihren Körper bis ins kleinste Detail in Griff haben müssen.
Unterhaltung:
Choreografen arbeiten im Ballett, im Theaterbereich und überall dort, wo zur Unterhaltung oder zu sportlichen Zwecken Bewegungsabläufe koordiniert und inszeniert werden müssen: Die Bandbreite an Möglichkeiten reicht von Modeschauen, Shows für das Fernsehen bis hin zum Eiskunstlauf.
Kunst:
Wie muss man sich den Alltag eines Choreografen vorstellen? Zunächst wählt er den Stoff aus, den er inszenieren will. Er studiert die Musik ganz genau. Daraufhin entwickelt er Bewegungsabläufe. Dabei kann es darum gehen, eine Geschichte im Tanz nachzuerzählen. In anderen Fällen wählen Choreografen abstrakte Darstellungsweisen, die sich gezielt dem klassischen Tanz widersetzen.
Teamwork:
Zusammen mit dem Regieteam entscheiden sie über Bühnenelemente, Licht und Kostüme der Inszenierung. Choreografen sind außerdem für die Besetzung der Rollen in einem Stück verantwortlich und holen aus den Tänzern im Training stets das Beste heraus. Die Work-Life-Balance ist durchwachsen. Choreografen sind keine Menschen, die nach Stechuhr arbeiten. Viele Überstunden und Wochenendarbeit sind ein fester Bestandteil des Jobs. Die Arbeitsmarktchancen sind eher schlecht.
Choreografen und Bühnentänzer können in Lebenslauf und Anschreiben mit diesen Hard und Soft Skills punkten:
Choreographen können mit einem monatlichen Durchschnittsgehalt von rund 3.500 Euro brutto rechnen. Am Anfang stehen Summen ab 2.600 Euro brutto aufwärts auf dem Lohnzettel. Mit Berufserfahrung und Referenzen sind Einkommen von mehr als 4.000 Euro brutto im Monat erreichbar — in Ausnahmefällen auch deutlich mehr. Professionelle Bühnentänzer erzielen meist Beträge zwischen 2.100 Euro und 2.800 Euro brutto im Monat.
Viele Choreographen haben eine Ausbildung zum Bühnentänzer oder zur Bühnentänzerin durchlaufen. Die Ausbildung dauert zwei bis drei Jahre. Es handelt sich um eine schulische Ausbildung, die an einer Berufsfachschule durchlaufen wird. Die Schulen wählen ihre Bewerber selbst aus und legen eigene Aufnahmekriterien fest. Eine Vergütung erhalten Azubis nicht.
Studium:
Auch ein Studium in Choreographie ist möglich. Das Fach „Choreographie und Performance“ bietet die Universität Gießen an, „Tanzkomposition“ die Folkwang Universität der Künste in Essen. Die Universität der Künste in Berlin hat „Tanz, Kontext, Choreographie“ im Studienangebot. „Choreografie“ studieren kann man an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch und an der Palucca Hochschule für Tanz Dresden.
Einstieg:
Daneben gibt es zahlreiche Studiengänge in Tanz, Tanzwissenschaft, Tanzkomposition, Darstellende Kunst oder Mediale Künste. Die Aufnahme ist meist an eine künstlerische Eignungsprüfung geknüpft. Für den Berufseinstieg sind Talent, Kontakte und Referenzen wichtig. Im Rahmen künstlerischer Projekte, Praktika, Hospitationen oder freier Mitarbeit können sie erworben werden.
In den meisten Fällen arbeiten ausgebildete Choreografen als Freiberufler oder sind zeitlich befristet angestellt. Die Chancen auf dem Arbeitsmarkt sind nicht besonders rosig. Es gibt nur wenige Stellen für Choreographen und Bühnentänzer. Netzwerke sind wichtig, um an Jobs und Aufträge zu kommen. Alternativ machen sich viele Choreografen mit einer eigenen Tanzschule selbstständig. Es handelt sich eindeutig um einen Leidenschaftsberuf, nicht um einen Geldberuf.
Hier finden Choreografen Jobs und offene Stellen:
Choreografen und Bühnentänzer haben die Chance, an Opernhäusern, Theatern, Ballett- und Tanztheatern, Showbühnen, Musicalproduktionen oder bei Film und Fernsehen die künstlerische Leitung zu übernehmen. Auch in Ballett- und Tanzschulen bieten sich entsprechende Möglichkeiten.