Jobprofil: Krankenpfleger

Krankenpfleger pflegen kranke oder verletzte Patienten. Sie geben ihnen Medizin, helfen beim Essen und setzen die Anweisungen der behandelnden Ärzte um. Der Weg in den Beruf führt über die neue Ausbildung zur Pflegefachfrau bzw. zum Pflegefachmann. Sie dauert drei Jahre in Vollzeit und fünf Jahre in Teilzeit. Der Beruf ist körperlich und mental belastend, aber zugleich sehr erfüllend und sinnstiftend. Noch immer sind die meisten Pflegekräfte Frauen.

Krankenpfleger Beruf

Krankenpfleger sind rund um die Uhr für ihre Patienten da und betreuen, versorgen und pflegen sie. Außerdem sind Krankenpfleger wichtige Assistenten für die behandelnden Ärzte. Sie arbeiten ihnen nicht nur während der Untersuchungen zu, sondern dokumentieren Krankenverläufe und halten Patientendokumente immer auf dem neuesten Stand.

Hohe Nachfrage:

Aufgrund des demographischen Wandels gehören Pflegefachkräfte zu den heiß begehrten Fachkräften auf dem Arbeitsmarkt. Infolge der zunehmenden Überalterung der Gesellschaft und der besseren medizinischen Versorgung ist bereits jetzt absehbar, dass in den kommenden Jahren und Jahrzehnten mehr ältere und pflegebedürftige Menschen versorgt werden müssen. Entsprechend sind die Jobaussichten gut bis sehr gut.

Wechselnde Arbeitszeiten:

Krankenpfleger verrichten ihren Dienst nicht nur in Krankenhäusern, sondern auch in Pflege- und Wohnheimen, Hospitälern oder ambulanten Pflegeeinrichtungen. Da die Patientenversorgung auch in der Nacht gewährleistet werden muss, ist der Job des Pflegefachmanns bzw. der Pflegefachfrau kein klassischer Nine-to-Five-Job. Zu dem Berufsbild gehören Schicht- und Nachdienste. Zum Ausgleich gibt es nicht nur Gehaltszuschläge, sondern auch den entsprechenden Freizeitausgleich.

Krankenpfleger Aufgaben

Ein Pflegefachmann bzw. eine Pflegefachfrau erfüllt diese wesentlichen Aufgaben:

  • Patienten auf Untersuchungen oder Operationen vorbereiten
  • Bei Untersuchungen und operativen Eingriffen assistieren
  • Medizinische Therapien nach Anweisung der Mediziner durchführen
  • Medikamentenmanagement sicherstellen
  • Pflegebedürftige Patienten betten
  • Patienten bei Nahrungsaufnahme und Körperpflege helfen
  • Organisations- und Verwaltungsaufgaben erledigen
  • Pflegemaßnahmen digital planen, dokumentieren und evaluieren

Pflegefachmann Fähigkeiten

Der Beruf eignet sich für Menschen, die gerne anderen helfen und sozial eingestellt sind. Im Umgang mit Kranken und deren Angehörigen spielt auch Belastbarkeit eine erhebliche Rolle. Der enge Körperkontakt zu kranken und älteren Menschen sollte Pflegefachkräften nichts ausmachen. Darüber hinaus sollten sie gerne beraten und gut zuhören können.

Mit diesen Stärken und Soft Skills in Initiativbewerbung oder Bewerbung Ausbildung erhöhen Pflegefachkräfte ihre Chancen auf Festanstellung oder Ausbildungsplatz:

  • Deutsch- und Fremdsprachenkenntnisse
  • EDV Kenntnisse
  • Teamfähigkeit
  • Kommunikationstalent
  • Selbstständigkeit
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Frei von Berührungsängsten zu sein
  • Einfühlungsvermögen im Umgang mit Patienten
  • In schwierigen Situationen Ruhe bewahren zu können
  • Körperliche Robustheit
  • Belastbarkeit und Resilienz

Krankenpfleger Gehalt

Das Gehalt von Krankenpflegern ist abhängig von der Art der Einrichtung, Berufserfahrung, Standort und dem Vorhandensein eines Tarifvertrags. In kirchlichen und öffentlichen Häusern, die nach Tarif bezahlen, ist das Einkommen in der Regel höher als in privaten Einrichtungen, die nicht tarifgebunden sind und in denen die Krankenpfleger ihr Gehalt eigenständig verhandeln.

Insgesamt können Krankenpfleger mit einem monatlichen Bruttoeinkommen von 2.800 bis 3.700 Euro rechnen. Einerseits sind Topgehälter von bis 4.500 Euro brutto monatlich möglich, andererseits auch Einstiegsgehälter von nur 1.800 Euro. Auszubildende kommen auf 1.166 bis 1.328 Euro.

Jobs als Krankenpfleger für Sie:

Krankenpfleger werden

Die Ausbildung zum Krankenpfleger dauert drei Jahre in Vollzeit oder fünf Jahre in Teilzeit. Der theoretische Unterricht findet in der Berufsfachschule statt, der praktische in der Klinik. Ein mittlerer Schulabschluss wird meist vorausgesetzt. Gute Schulnoten in Ethik, Biologie, Chemie, Deutsch und Mathematik bringen Pluspunkte in der Bewerbung. Zudem sind erste Erfahrungen im Krankenhaus durch Praktika, ein Freiwilliges Soziales Jahr oder einen Bundesfreiwilligendienst wünschenswert.

Pflegefachfrau Ausbildung

Die Ausbildung zur Pflegefachfrau bzw. zu Pflegefachmann dauert drei Jahre in Vollzeit bis fünf Jahre in Teilzeit. Durch die generalistische Pflegeausbildung sind Pflegefachkräfte nicht mehr auf einen speziellen Bereich in der Pflege festgelegt, sondern können in jedem Pflegeberufsfeld arbeiten. Dennoch besteht die Möglichkeit, nach den ersten zwei Ausbildungsjahren einen gesonderten Abschluss in der Altenpflege oder Gesundheits- und Kinderkrankenpflege anstelle des Berufsabschlusses Pflegefachfrau bzw. Pflegefachmann zu erwerben.

Die Ausbildung für Pflegefachkräfte war 2020 neu geregelt worden.

Die bis dato im Altenpflegegesetz und im Krankenpflegegesetz getrennt geregelten Pflegeausbildungen waren in einem neuen Pflegeberufegesetz zusammengeführt worden. War man bis dahin nach der Ausbildung zur Altenpflegefachkraft Gesundheits- und Krankenpfleger oder Kindergesundheits- und Krankenpfleger, schließen Auszubildende ihre Lehrzeit nach drei Jahren jetzt mit dem Titel Pflegefachfrau bzw. Pflegefachmann ab.

Pflegefachfrau Ausbildungsinhalte

Die Ausbildung zur Pflegefachfrau bzw. zum Pflegefachmann untergliedert sich in praktische und theoretische Teile. Sie beinhaltet unter anderem diese Schwerpunkte:

  • Gesundheits- und Krankenpflege
  • Gesundheits- und Kinderkrankenpflege
  • Pflege- und Gesundheitswissenschaften
  • Recht, Politik und Wirtschaft
  • Stationäre Versorgung von Patienten
  • Innere Medizin
  • Geriatrie
  • Neurologie
  • Chirurgie
  • Gynäkologie
  • Pädiatrie
  • Wochen- und Neugeborenenpflege

Pflegefachmann Ausbildungsgehalt

Das verdienen Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner in der Ausbildung in Einrichtungen des öffentlichen Dienstes oder in Einrichtungen von Trägern, die sich an die Tarife des öffentlichen Dienstes anlehnen:

  • 1. Ausbildungsjahr: 1.191 Euro brutto im Monat
  • 2. Ausbildungsjahr: 1.252 Euro
  • 3. Ausbildungsjahr: 1.353 Euro

Krankenpfleger Jobs

Krankenpfleger finden Jobs in Krankenhäusern, Altenheimen, Facharztpraxen und Pflegediensten. Zu den größten Krankenhäusern in Deutschland zählen die Charité (Jobs in Berlin), das Universitätsklinikum Schleswig Holstein (Jobs in Lübeck/Jobs in Kiel), das Klinikum der LMU (Jobs in München), das Universitätsklinikum Gießen-Marburg (Jobs in Mittelhessen) und das Uniklinikum Heidelberg (Jobs in Heidelberg).

Ausbildung und Arbeitslosigkeit:

Ende 2021 befanden sich nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 105.006 Personen in der Ausbildung zur Pflegefachfrau bzw. zum Pflegefachmann. Allein im Jahr 2021 begannen 61.458 Auszubildende ihre Ausbildung — sieben Prozent mehr als 2020 — davon rund ein Prozent in Teilzeit. Rund drei Viertel von ihnen sind weiblich. Nachdem die Anzahl der arbeitslos gemeldeten Krankenpflegekräfte von rund 13.000 im Jahr 2014 auf 10.800 im Jahr 2019 gesunken war, stieg sie 2020 wieder auf 12.400.

Pflegefachkräfte Weiterbildung

Pflegefachkräfte können sich mit einer Fachweiterbildung auf einen Bereich wie Intensivpflege, Dialyse, Chirurgie, Onkologie, Anästhesie oder Schmerztherapie spezialisieren. Wer außerhalb der praktischen Pflege im Krankenhaus mit seiner Ausbildung weiterarbeiten möchte, kann sich zur Hygienefachkraft, Stations- oder Bereichsleitung, Pflegedienstleitung, zum Praxisanleiter oder Case-Manager fortbilden.

Pflegestudium:

Absolventen mit Hochschulzugangsberechtigung können auch studieren. Interessant sind zum Beispiel die Studiengänge Pflegewissenschaft, Pflegepädagogik, Pflegemanagement, Pflegewirtschaft oder Medizin. Entsprechende Studiengänge gibt es an Fachhochschulen und Universitäten in ganz Deutschland.

Pflegekräfte Zukunft

Die Zukunftsaussichten von Krankenpflegern sind exzellent. Schon jetzt fehlt es allerorts an Personal. Längst werden Gesundheits- und Pflegekräfte für deutsche Krankenhäuser und Pflegeheime auf der ganzen Welt angeheuert, von Indonesien bis Mexiko. Gleichzeitig sind die Löhne in den vergangenen Jahren kräftig gestiegen. Wer für den Beruf brennt, hat jetzt und in Zukunft glänzende Berufsperspektiven.

[Bildnachweis: Zoran Zeremski by Shutterstock.com]

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