Fürth ist mobil. Früher fuhr hier die erste Eisenbahn, heute rollen von Fürth aus Bobby Cars in die Kinderzimmer. Die Stadt hat den Strukturwandel besser gemeistert als andere. Immerhin verlor sie mit Quelle und Grundig zwei Riesen des Wirtschaftswunders. Heute ist Fürth wieder glänzend aufgestellt. Jobs in Fürth gibt es bei Spielzeugfabrikanten, Software-Firmen und Schutzhelmherstellern. Fürth bietet Sicherheit – nicht nur in wirtschaftlichem Sinne…
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Fürth bringt Glück. Es ist ja auch die Kleeblattstadt. Ein dreiblättriges Kleeblatt ziert das Stadtwappen, schon im 16. Jahrhundert tauchte es erstmals in den Stadtsiegeln auf.
Mit dem Nachbarn Nürnberg verbindet Fürth eine lange Rivalität, die heute vor allem auf dem Fußballplatz ausgetragen wird. Der 1. FC Nürnberg und die SpVgg Greuther Fürth kreuzen regelmäßig die Klingen, hauptsächlich in der 2. Bundesliga. Früher wäre die Stadt Fürth beinahe Nürnberg zugeschlagen worden, doch der Fusions-Plan wurde in den 20er Jahren per Volksabstimmung abgelehnt.
Dennoch sind Nürnberg und Fürth auch gemeinsam stark. Die beiden bilden mit dem dritten im Bunde, Erlangen, ein äußerst dynamisches Städtedreieck. Die Metropolregion Nürnberg zählt zu den wirtschaftsstärksten Regionen in ganz Deutschland. Das war schon früher so. Symbolträchtig ist die erste Eisenbahnfahrt Deutschlands, die zwischen Nürnberg und Fürth stattfand.
Fürth hat nicht nur die deutsche Wirtschaft geprägt, sondern gar die internationale Politik. Ex-Kanzler Ludwig Erhard ist ein gebürtiger Fürther, genauso wie US-Außenministerlegende Henry Kissinger.
Was auch dafür spricht, nach Fürth zu ziehen: Die Stadt ist ganz offiziell die sicherste Großstadt Bayerns – und das schon seit 15 Jahren.
Eine der teuersten Adressen in Fürth ist die Kutzerstraße in Poppenreuth. Gefragt sind auch Einfamilien- und Doppelhäuser in Unterfarrnbach. Weitere Viertel, in denen Zugezogene nach Wohnungen suchen sollten, sind die Kalb-Siedlung und Weikershof, Hardhöhe und Unterfürberg. Auch die Straßenzüge am Stadtpark werden immer beliebter.
Das Duell mit dem ungeliebten Nachbarn Nürnberg gewinnt Fürth. Während die Fürther Arbeitslosenquote im Mai 2019 bei 4,8 Prozent lag, waren es in Nürnberg 5,2 Prozent. Mit Erlangen (3,5 Prozent) kann Fürth dagegen nicht mithalten.
Für ganz Bayern liegt der Wert sogar nur bei 2,7 Prozent, in Deutschland beträgt die Quote 4,9 Prozent. Der Arbeitsmarkt in Fürth hat Jahre des Aufschwungs hinter sich. Vor zehn Jahren, im Jahr 2009, waren noch über acht Prozent der Fürther ohne Arbeit. 2013 waren es sieben Prozent, 2016 ging es erstmals runter auf unter sechs Prozent. Jetzt liegt die Quote bei weniger als fünf Prozent.
Dass die Entwicklung so weiter geht, darf aber bezweifelt werden. Seit Jahresbeginn 2019 geht die Zahl der offenen Stellen in Fürth zurück.
Dennoch gibt es Branchen, in denen die Jobsuche weiterhin sehr einfach fällt. Beispiel Pflege: 2018 waren laut Arbeitsagentur in Fürth durchschnittlich 65 offene Stellen in der Pflegebranche gemeldet, aber nur 48 Arbeitslose aus dem Bereich. Im gesamten Agenturbezirk Fürth sind mittlerweile 12.000 Menschen in der Pflegebranche sozialversicherungspflichtig beschäftigt – zehn Prozent mehr als im Jahr 2014.
In punkto Gehalt verliert Fürth den Vergleich mit Nürnberg. Während das monatliche Mediangehalt für Arbeitnehmer mit Vollzeitstelle in Fürth bei 3.221 Euro liegt, kommt Nürnberg auf 3.470 Euro. Allerdings kommen beide nicht an Erlangen im Norden heran. Dort bringt ein Arbeitnehmer 4.633 Euro mit nach Hause. Das ist der zweitbeste Wert in ganz Deutschland (hinter Ingolstadt).
Es handelt sich wohlgemerkt um Medianwerte, die die Bundesagentur für Arbeit ermittelt hat. Beim Median befindet sich eine Hälfte der Gehälter oberhalb des Wertes, die andere unterhalb. Der Wert für ganz Deutschland liegt bei 3.209 Euro.
Grundsätzlich ist Bayern eine gute Standortwahl für alle, denen ein Top-Gehalt wichtig ist. Das Durchschnittsgehalt beträgt in Bayern laut Gehaltsplattform gehalt.de 47.295 Euro jährlich. Nur Hessen, Hamburg und Baden-Württemberg sind lukrativer. Hochschulabsolventen steigen in Bayern mit 48.535 Euro in den Beruf ein, Azubis nach erfolgreicher Ausbildung mit 32.368 Euro.
Fach- und Führungskräfte können laut Stepstone-Gehaltsreport 2019 in Bayern mit durchschnittlich 62.172 Euro im Jahr rechnen. Nur Hessen und Baden-Württemberg liegen in diesem Ranking vor Bayern. Zum Vergleich: In Berlin verdienen Fach- und Führungskräfte im Schnitt rund 54.000 Euro. Die Xing-Gehaltsstudie 2019 hinterlegt für bayerische Fach- und Führungskräfte sogar ein Durchschnittsgehalt von fast 76.000 Euro.
Das sind die wichtigsten Arbeitgeber, die Jobs in Fürth schaffen:
Fürth hat eine glorreiche Vergangenheit. Hier fand im 19. Jahrhundert die erste Eisenbahnfahrt Deutschlands statt. Den Zeitraum von 1882 bis 1907 bucht man als Fürther Gründerjahre ab – in kaum einer anderen Stadt brach sich die Industrialisierung schneller Bahn. Und das ging sogar nach zwei Weltkriegen munter so weiter. In den 1950er Jahren war Fürth ein Hotspot des deutschen Wirtschaftswunders. Versandhaus Quelle und Rundfunkgerätehersteller Grundig residierten in Franken.
Das alles ist passé. Quelle und Grundig gibt es nicht mehr. Trotzdem ist aus Fürth kein Armenhaus geworden. Einen Abstieg wie etwa das Ruhrgebiet hat die Stadt nicht erlitten. Dazu trägt auch Siemens bei, das dem Standort Fürth die Treue gehalten hat. „Der Traditionsstandort mit Schwerpunkt in Produkten der Fabrikautomation und industrieller Schalttechnik hat in den letzten Jahren durch Einsatz siemenseigener Digitalisierungs- und Automatisierungslösungen seine Leistung pro Produktionsfläche (qm) vervielfacht“, schreibt Siemens auf seiner Homepage über Fürth. Zukunftsthemen wie Edge Computing oder künstliche Intelligenz (KI) würden hier in internen Startups vorangetrieben.
Auch hat Fürth ungeahnte Nischen für sich erschlossen. Zum Einen schwingt sich die Stadt zu einem Zentrum für sogenannte Neue Materialien auf – neuartige Werkstoffe für die Industrie. In diesem Bereich ist zum Beispiel Uvex aktiv. Das Unternehmen produziert Schutzhelme und -brillen, Atemschutzmasken und Sicherheitsschuhe.
Auch Kinder lieben Fürth – ohne es zu wissen. Mehrere Spielzeughersteller beliefern die Kinderzimmer von Franken aus, darunter Playmobil und die Simba Dickie Group, die die bekannten Bobby-Cars herstellt.
Im Städteranking 2018 von IW Consult kam Fürth auf Platz 26 von 71 Städten – vor allem für den florierenden Arbeitsmarkt gab es Punkte. Im Prognos-Zukunftsatlas 2016 war die Stadt Fürth auf Rang 96 von 402 Regionen gelandet. Der Landkreis Fürth zählte sogar zu den großen Aufsteigern. Er kam auf Position 119 ins Ziel – eine Verbesserung um 131 Plätze im Vergleich zum vorherigen Ranking aus dem Jahr 2004.
Noch sind die Mietpreise in Fürth vergleichsweise niedrig. Mit durchschnittlich 9,70 Euro haben sie nach Immowelt-Angaben die 10-Euro-Marke noch immer nicht überschritten. Gleichwohl werden für einzelne Wohnungen, vor allem kleinere, schon heute teils mehr als zwölf Euro aufgerufen.
Und die Mieten steigen. Von 2012 bis 2017 gingen sie um 27 Prozent nach oben. Damals war der Quadratmeter noch für rund sieben Euro bewohnbar.
Trotzdem ist Fürth immer noch preisgünstiger als die Nachbarn Nürnberg (10,10 Euro) und Erlangen (11,20 Euro). Auch in Würzburg (10,50 Euro), Regensburg (11,00 Euro) oder Ingolstadt (11,60 Euro) zahlen Mieter mehr. In München sind es sogar 18,10 Euro.
Darum müsste ein Arbeitnehmer, der in Fürth 50.000 Euro im Jahr verdient, in München auf knapp 70.000 Euro kommen, um denselben Lebensstandard zu haben. So sagt es der Vergleichsrechner von Financescout24.
Um 18 Prozent stiegen in Fürth die Kaufpreise für Immobilien alleine von 2017 auf 2018. Jetzt müssen Käufer laut Immowelt 3.120 Euro für den Quadratmeter hinlegen. Das sind zehn Euro mehr als in Nürnberg (3.110 Euro). Eine Immobilie in Erlangen schlägt mit 3.730 Euro zu Buche, in Ingolstadt mit 4.300 Euro und in München sogar mit 7.140 Euro.
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