Fahrzeuginnenausstatter gestalten das Innenleben von Pkws, Lkws, Bussen, Eisenbahnen, Flugzeugen und Schiffen. Sie montieren Sitze und Türen, verlegen Teppiche und dichten Fenster ab. Fahrzeuginnenausstatter arbeiten mit verschiedenen Stoffen wie Kunststoff und Leder, welche sie schneiden, nähen, kleben und verlegen. Der Weg in den Beruf führt über eine dreijährige duale Ausbildung. Früher war der Beruf als Fahrzeugpolsterer bekannt.
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Fahrzeuginnenausstatter sorgen dafür, dass Fahrer eines Autos mit Freude in ihr Kraftfahrzeug einsteigen. Die gelernten Fachkräfte gestalten nämlich die Innenräume verschiedenster Fahrzeuge nach allen Regeln der Kunst. Die Bandbreite reicht vom Auto über Lkw, Busse, Eisen- und Straßenbahnwaggons sowie Flugzeuge und Schiffe.
Fahrzeugsitze anfertigen:
Fahrzeuginnenausstatter sind Allround-Experten für die verschiedensten Materialien und verfügen über das nötige Wissen für das Konfektionieren von Polstern und Dämmstoffen und das Gestalten von Oberflächen in verschiedenen Cockpits. Aus Leder, Kunststoffen und Textilien fertigen sie mit viel Liebe zum Detail Fahrzeugsitze, Seitenteile, Bodenbeläge, Verkleidungen und vieles mehr.
Werkzeuge benutzen:
Teil der Ausbildung ist auch das vollständige Anfertigen und Entwerfen eigener Sitzmodelle. Die selbstständige Bearbeitung der verschiedensten Materialien gehört ebenso zum täglichen Handwerkszeug wie der fachgerechte Umgang mit den unterschiedlichsten Spezialwerkzeugen.
Kundenwünsche umsetzen:
In der Regel arbeiten Fahrzeuginnenausstatter im Auftrag von Autohäusern oder Herstellern anderer Flug- und Fahrzeuge im Rahmen der Massenfertigung nach klaren Designvorgaben. In kleineren Reparaturbetrieben oder Autowerkstätten kommen sie aber auch in den Genuss, eigene Anfertigungen auf Kundenwunsch zu kreieren. Dafür ist ein gewisses Beratungsgeschick vonnöten. In einem Vorgespräch besprechen sie mit dem Kunden dessen Wünsche und suchen gemeinsam Materialien aus.
Polster formen:
Dann geht’s ans Werk: Sie formen Polster mit Sägen und Raspeln und passen sie körpergerecht an. Danach beziehen sie sie mit einem handgefertigten Bezug und versehen ihn mit Nähten und Ziernähten. Schließlich montieren sie die fertigen Sitze und verkleiden das Cockpit mit den gleichen Materialien. Egal ob Fugzeug oder Fahrzeug: So wirkt alles wie aus einem Guss.
Die Aufgabenbandbreite von Fahrzeuginnenausstattern im Arbeitsalltag umfasst:
Diese Talente sollten angehende Fahrzeuginnenausstatter in ihrem Lebenslauf und Anschreiben vermerken, um mit ihrer Bewerbung bei potenziellen Arbeitgebern zu punkten:
Fahrzeuginnenausstatter verdienen meist zwischen 2.500 und 3.000 Euro brutto im Monat. Berufseinsteiger starten mit 2.000 bis 2.500 Euro in den Beruf. Mit zunehmender Berufserfahrung sind Gehälter von bis zu 3.500 Euro brutto monatlich drin. In der Ausbildung liegt das monatliche Brutto-Einkommen je nach Ausbildungsjahr und Standort zwischen 976 und 1.199 Euro. Industriemeister für Fahrzeuginnenausstattung kommen auf 3.000 bis 4.200 Euro brutto im Monat.
Der Weg in Beruf führt über eine duale Ausbildung. Die Azubis gehen abwechselnd in den Ausbildungsbetrieb und in die Berufsschule. Die Lehre dauert mit einer Ausbildungszeit von drei Jahren durchschnittlich lange. Formale Zugangsbedingungen müssen Interessenten keine erfüllen. Arbeitgeber präfererieren allerdings Bewerber, die mindestens die mittlere Reife in der Tasche haben. Mit einem Hauptschulabschluss ist eine Bewerbung aber keineswegs chancenlos.
Von den Ausbildungsanfängern im Jahr 2019 hatten nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit
Lesetipp: Was kann ich mit einem Hauptschulabschluss machen?
Während der Lehre zum Fahrzeuginnenausstatter stehen diese Inhalte auf dem Stundenplan:
Die Azubis legen vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres ihre Zwischenprüfung ab. Nach dem dritten Ausbildungsjahr steht die Abschlussprüfung auf dem Programm. Von den Prüflingen im Winter 2020/21 haben nach IHK-Angaben alle ihre Abschlussprüfung zum Fahrzeuginnenausstatter bzw. zur Fahrzeuginnenausstatterin bestanden.
Lesetipp: Wie schreibt man eine Bewerbung nach der Ausbildung?
Fahrzeuginnenausstatter und Fahrzeuginnenausstatterinnen kommen je nach Bundesland auf diese monatlichen Ausbildungsvergütungen:
Fahrzeuginnenausstatter finden offene Stellenangebote und eine Anstellung insbesondere in der Fahrzeugindustrie, im Flugzeugbau, Eisenbahnbau, Schiffbau, bei Fahrzeugpolstereien und Autosattlereien.
Wer seine Ausbildung nach drei Jahren abgeschlossen hat, sollte ein wenig Berufserfahrung sammeln und kann dann die nächsten Karriereschritte in Angriff nehmen. Für Fahrzeuginnenausstatter gibt es verschiedene Möglichkeiten, den eigenen Werdegang zu pushen.
Weiterbildung:
Zum Beispiel mit einer Weiterbildung zum Industriemeister für Fahrzeuginnenausstattung. Dieser Abschluss berechtigt, Personalverantwortung zu übernehmen und Lehrlinge auszubilden. Oder mit einer Weiterbildung zum Techniker für Fahrzeuginnenausstattung. Mit dieser Qualifikation spezialisieren Fahrzeuginnenausstatter sich auf den technischen Bereich ihres Berufs und können eine Expertenlaufbahn in Angriff nehmen.
Studium:
Wer über das Abitur verfügt, kann sich überlegen, noch einmal die Unibank zu drücken. Zum Beispiel im Bereich Kraftfahrzeugdesign oder Fahrzeugbau. Diese Fächer ebnen den Weg zu einer Führungs- oder Fachlaufbahn. Auch ein Studium in Produktdesign und Industriedesign oder in Konservierung und Restaurierung ist möglich.