Medizinische Fachangestellte assistieren Ärzten bei der Untersuchung und Behandlung von Patienten. Auch übernehmen sie organisatorische und Verwaltungsaufgaben. Sie empfangen Patienten, nehmen Telefonanrufe entgegen und koordinieren Termine. Fast die Hälfte aller medizinischen Fachangestellten arbeitet in Teilzeit, darunter überwiegend Frauen. Die Kurzform ist MFA. Umgangssprachlich sind sie auch als Arzthelfer bekannt.
➠ Inhaltsverzeichnis
Medizinische Fachangestellte vertreten ein Klinikum oder eine Facharztpraxis gegenüber den Patienten. Sie prägen ganz entscheidend das Bild, das diese mit nach Hause nehmen. Sie empfangen, informieren und betreuen Patienten, übernehmen Verwaltungs- und organisatorische Aufgaben.
Patienten aufnehmen:
Nach der Begrüßung nehmen Medizinische Fachangestellte die persönlichen Daten der Patienten auf. Danach führen sie sie auf ihr Zimmer oder in einen Behandlungsraum – natürlich nicht, ohne dort vorher nach dem Rechten gesehen zu haben. Dabei achten sie insbesondere darauf, dass alle Hygienevorschriften eingehalten wurden.
Ärzten assistieren:
Während den Behandlungen assistieren Medizinische Fachangestellte den Ärzten. Sie reichen ihnen Instrumente an, nehmen Blut ab, legen Verbände an oder verabreichen Medikamente oder Injektionen. MFA lernen auch, verschiedene medizinische Geräte zu bedienen und zu pflegen.
Termine vergeben:
Nach der Behandlung informieren sie Kranke über die weiteren Abläufe während ihres Aufenthalts. Sie geben ihnen außerdem Tipps zu weiteren Vorsorgemöglichkeiten und Krankheitsprävention nach dem Aufenthalt in einer Klinik. Auch in der Verwaltung sind Medizinische Fachangestellte eine wertvolle Unterstützung. Neben Abrechnungen schreiben die Fachkräfte Überweisungen oder vergeben Termine.
Vorteile als MFA:
Die Zukunftsaussichten in dem Beruf sind bestens. Nach der Ausbildung stehen zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten offen. Die Work-Life-Balance ist in der Regel ausgewogen, eine Teilzeitbeschäftigung meist ohne Weiteres möglich. Die Arbeit stiftet Sinn und wird nie langweilig.
Nachteile als MFA:
Die Verdienstaussichten für MFA sind begrenzt. Auch kann der Job sehr schnell sehr stressig und belastend werden. Man bekommt es zwangsläufig mit sehr kranken Menschen und mitunter auch unangenehmen Persönlichkeiten zu tun. Wer dies nervlich nicht aushält, ist im Job falsch.
Mit diesen Kompetenzen punkten medizinische Fachangestellte in den Bewerbungsunterlagen, in Motivationsschreiben, Telefoninterview und Vorstellungsgespräch:
Unter normalen Umständen steigen medizinische Fachangestellte mit einem Gehalt zwischen 2.100 Euro und 2.800 Euro brutto monatlich in den Beruf ein. Im öffentlichen Dienst werden sie nach der Ausbildung im Tarifvertrag der Entgeltgruppe 5 zugeordnet. Demnach beträgt ihr Gehalt je nach Berufserfahrung zwischen ca. 2.570 und 3.180 Euro brutto im Monat. Kirchliche Träger wie Diakonie oder Caritas teilen sie häufig in Entgeltgruppe 6 ein. Dort sind zwischen ca. 2.880 Euro und 3.340 Euro brutto im Monat möglich. In privaten Einrichtungen liegen die Gehälter tendenziell darunter. Während der Ausbildung werden medizinischen Fachangestellten zwischen 900 Euro und 1.035 Euro brutto monatlich aus Konto überwiesen.
MFA in Teilzeit mit 25 Stunden können – je nach Arbeitgeber, Standort, Berufserfahrung und Fortbildungen – mit einem Monatsverdienst zwischen ca. 1.350 und 2.700 Euro brutto pro Monat rechnen. Eine Teilzeittätigkeit als MFA mit 30 Stunden wird mit rund 1.600 bis 3.200 Euro vergütet.
Medizinische Fachangestellte durchlaufen eine dreijährige Ausbildung. Bei guten Leistungen kann sie auf 2,5 Jahre verkürzt werden. Es handelt sich um eine duale Berufsausbildung, die parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule absolviert wird. Die Ausbildung zum MFA umfasst eine Zwischenprüfung vor dem Ende des zweiten Lehrjahres und endet mit der Abschlussprüfung nach dem dritten Lehrjahr.
Voraussetzungen:
Eine bestimmte Vorbildung ist keine Voraussetzung für einen Ausbildungsplatz. In der Praxis stellen Betriebe aber vorwiegend Bewerber ein, die mindestens über die mittlere Reife verfügen. Gute Noten in Fächern wie Biologie, Chemie, Mathematiker und Deutsch sind ebenfalls hilfreich.
Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit hatten von allen Ausbildungsanfängern im Jahr 2020…
Mit diesen Aufgaben und Themen befassen sich medizinische Fachangestellte in der Ausbildung:
Das Ausbildungsgehalt von MFA bemisst sich an geltenden Tarifverträgen. Während ihrer Ausbildung können medizinische Fachangestellte mit diesen monatlichen Vergütungen rechnen:
Medizinische Fachangestellte finden eine Anstellung in Arztpraxen aller Fachrichtungen – vom Frauenarzt bis zum Orthopäden – sowie in Krankenhäusern, medizinischen Laboren, betriebsärztlichen Abteilungen von Unternehmen und in Gesundheitsämtern.
Arbeitslosigkeit:
MFA haben gute Aussichten auf dem Arbeitsmarkt. Gerade im Medizin- und Pflegebereich mangelt es massiv an Fachkräften. Im Jahr 2016 verzeichnete die Bundesagentur für Arbeit erstmals weniger als 10.000 arbeitslose MFA in ihrer Statistik. Zehn Jahre zuvor waren es noch mehr als 20.000 gewesen. Insgesamt arbeiten in Deutschland mehr als 450.000 Menschen als MFA. Fast die Hälfte von ihnen arbeitet in Teilzeit.
Es gibt verschiedene Karrierewege, die Medizinische Fachangestellte nach ihrer Ausbildung einschlagen können. Sie können sich zum Beispiel zu Praxisassistenten, arbeitsmedizinischen Assistenten oder Qualitätsbeauftragten im Gesundheits- und Sozialwesen fortbilden. Nach einer Fortbildung zum Betriebswirt für Management im Gesundheitswesen oder zum Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen können sie mehr Verantwortung übernehmen.
Studium:
Auch ein Studium kommt mit bei Vorliegen des Abiturs oder ausreichender Berufserfahrung infrage. Interessante Studienfächer sind Humanmedizin, Medizinische Assistenz, Gesundheitsmanagement und Gesundheitsökonomie, Gesundheitswissenschaft und Public Health, Gesundheitsförderung und Gesundheitspädagogik.