Das Motivationsschreiben ist in vielen Fällen kein Must-Have, aber ein Nice to have. Es kann maßgeblich dazu beitragen, dass man den Studienplatz, das Stipendium oder den Job bekommt. Das Motivationsschreiben ist dem Bewerbungsschreiben ganz ähnlich, allerdings persönlicher und auch tiefgründiger. So können Sie mit einem Motivationsschreiben punkten…
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Das Motivationsschreiben ist eine freiwillige Ergänzung der Bewerbungsunterlagen. Es soll die Motivation und Eignung für die ausgeschriebene Stelle unterstreichen und wird zumeist in Ich-Form verfasst. Das Motivationsschreiben bildet traditionell die sogenannte Dritte Seite der Bewerbung. Die ersten beiden Seiten der Bewerbung bestehen aus Anschreiben und Lebenslauf. Die Inhalte von Anschreiben und Lebenslauf wiederholt das Motivationsschreiben nicht, es setzt vielmehr eigene Schwerpunkte.
Das Motivationsschreiben ist ein Bonus, mit dem sich Bewerber positiv von ihren Konkurrenten abheben können. Es ist nicht zwingend Bestandteil einer Bewerbung. Aber es gibt Ausnahmen: Bei der Vergabe um Studienplätze, Stipendien oder Au-Pair-Plätze muss der Bewerber seine Motivation häufig in Form eines Motivationsschreibens darlegen, das mitunter verbindlich eingefordert wird.
Das Motivationsschreiben sollte eine DIN A4-Seite nicht überschreiten. Dies entspricht zirka 300 bis 400 Wörtern. Andernfalls wird es zu ausladend und zu ausschweifend. Der Personaler will sich einen besseren Überblick verschaffen, aber keine ellenlange Texte lesen.
Das Motivationsschreiben umfasst wie auch Anschreiben und Lebenslauf einen Briefkopf mit Namen, Adresse, Telefonnummer, E-Mail des Absenders sowie – rechtsbündig – das Datum. Und es ist an den Empfänger persönlich gerichtet. Statt „Sehr geehrte Damen und Herren“ schreiben Bewerber lieber „Sehr geehrte Frau Schmitz“ (zur Not: Ansprechpartner recherchieren!). Damit signalisieren sie zudem, dass es sich um ein individuell zugeschnittenes Anschreiben handelt, das nicht aus der Konserve kommt und massenhaft verschickt wird.
Wozu braucht es ein Motivationsschreiben, wenn es ohnehin nur redundante Informationen enthält? Bläht das Motivationsschreiben die Bewerbung künstlich auf, ist es tatsächlich kontraproduktiv. Es erleichtert dem Personaler nicht die Arbeit, sondern erschwert sie.
Aus diesem Grunde sollten Sie nur dann auf ein Motivationsschreiben setzen, wenn…
Achten Sie darauf, die größten Fehler im Motivationsschreiben zu vermeiden. Diese – das wissen wir aus Erfahrung – kommen gar nicht so selten vor. Weniger hilfreich ist, wenn Ihr Motivationsschreiben…
Das Motivationsschreiben können Sie frei gestalten. Formale Vorgaben existieren nicht. Wichtig ist in jedem Fall, dass das Layout mit den restlichen Bewerbungsunterlagen harmoniert — auch in Bezug auf die Schriftart, Schriftgröße, Zeilenabstände und Farben. Zwei Varianten haben sich bislang etabliert:
Das Motivationsschreiben in Fließtextform ist persönlicher, aber auch unübersichtlicher. Achten Sie darauf, den Text in möglichst kurze Absätze zu gliedern, ohne dabei den roten Faden zu verlieren. Hilfreich können Zwischenüberschriften und gefettete Stichmarken. Dabei können Argumente im Fließtext untergebracht werden, die nicht mehr ins Anschreiben gepasst haben. Auch kann der Bewerber wichtige Stationen innerhalb seines Lebenslaufs betonen und noch einmal deutlich machen, inwiefern und warum er der genau richtige Kandidat für die ausgeschriebene Stelle ist.
Sie arbeiten mit Stichpunkten, die Sie mit Schlüsselbegriffen und sogenannten Keywords besetzen, also Begriffen, die im Stellenangebot genannt wurden. Hier ist also auch Platz für Kenntnisse und Skills, die nicht unmittelbar mit der Stelle zu tun haben, aber dennoch Pluspunkte bringen können. Diese Variante bietet sich etwa für Menschen an, die kreatives Schreiben nicht unbedingt zu ihren Top-Fähigkeiten zählen. Allerdings sollten Sie trotzdem darauf achten, auf Allerweltsfloskeln und allzu abgedroschene Vokabeln zu verzichten. Außerdem ist eine Aufzählung deutlich unpersönlicher.
Tipp: Auch eine Mischform aus Fließtext und Aufzählung ist denkbar. Beispielsweise könnten Sie mit einem Absatz in Fließtextform beginnen sowie schließen und eine Aufzählung dazwischen schieben.
Zwei Varianten eines Motivationsschreibens als Mustervorlage und PDF für Sie hier zum kostenlosen Download. Einfach auf die Bilder klicken und das PDF herunterladen.
Ein Motivationsschreiben besteht üblicherweise aus diesen Elementen:
Die Überschrift können Sie einfach als „Motivationsschreiben“ betiteln. Daran ist nichts falsch. Im Gegenteil, der Empfänger weiß sofort, woran er ist. Sie können die Überschrift aber auch persönlicher gestalten, wenn Sie mögen, und den Personaler durch eine Frage oder Aussage neugierig machen. Zum Beispiel so:
Der erste Eindruck entscheidet. Wenn Sie richtig in die Einleitung starten, ist Ihnen die Aufmerksamkeit des Empfängers sicher. Wenn Sie dagegen hohle Phrasen dreschen, könnten sich der Personaler schon gelangweilt abwenden. Sie sollten also nicht mit Floskeln beginnen wie: „Mit großer Freude…“, „Ich interessiere mich sehr für…“ oder „Ich habe Ihre Anzeige gelesen…“ Allerdings sollten Sie auch nicht ZU kreativ sein, sondern zügig zum Punkt kommen.
Beispielsätze:
Ich möchte unbedingt Zahnmedizin studieren, weil ich mich schon immer für dieses Fach begeistert habe…
Eigenverantwortliches Arbeiten ist eine meiner größten Stärken. Das habe ich bereits als Werkstudent in der Firma XY und als Trainee in der ABC GmbH bewiesen…
Im Motivationsschreiben müssen neue Akzente gesetzt werden. Bewerber können ihre Stärken und Erfahrungen noch einmal ausführlicher darstellen und etwas weiter ausholen. Oder sie könnten eine wichtige Episode in Ihrem Leben kurz schildern, die Ihre Persönlichkeit hat reifen lassen.
Diese Fragen sollte die dritte Seite beantworten:
Zum Schluss betteln und flehen Sie nicht! Daher sollten Sie unbedingt auf Formulierungen verzichten wie: „Ich würde mich freuen, wenn Sie mich zum Vorstellungsgespräch einladen.“ Oder: „Hoffentlich höre ich von Ihnen“ bzw. „Ich würde mich freuen, von Ihnen zu hören.“ Das ist eindeutig zu devot und kleinmachend. So klingt niemand, der von sich überzeugt und selbstbewusst ist. Besser ist es, an dieser Stelle auf jeden Konjunktiv zu verzichten und noch einmal den Dialog zu suchen und ein Angebot zu machen.
Beispielsätze:
Ich freue mich darauf, von Ihnen zu hören.
Gerne erzähle ich Ihnen noch mehr über mich in einem persönlichen Gespräch.
Habe ich Ihr Interesse geweckt? Dann freue ich mich darauf, Sie persönlich kennenzulernen.
Diese 3 Tipps sollten Bewerber beherzigen:
Verwenden Sie die Rechtschreibprüfung. Alternativ oder ergänzend können Sie auch jemanden Korrektur lesen lassen. Ein oder mehrere Tippfehler können den überzeugendsten Inhalt wieder zunichte machen.
Wechseln Sie nicht zwischen mehreren Schriftarten hin und her. Das kann leicht passieren, wenn man etwa einzelne Textbausteine aus anderen Dokumenten übernimmt. Die Schriftart, die Sie im Motivationsschreiben nutzen, sollte die gleiche sein, die Sie im Anschreiben und tabellarischen Lebenslauf verwendet haben. Auch die Schriftgröße sollte identisch sein.
Bringen Sie Ihre Argumente kurz und prägnant auf den Punkt. Kein endloses Gelaber! Am besten kurze Hauptsätze ohne viele Adjektive. Dabei dürfen Sie ruhig persönlich und in Ich-Form schreiben.
Manche Hochschulen verlangen von Bewerbern für bestimmte Studiengänge ein Motivationsschreiben. Diese Inhalte sollte darin Erwähnung finden:
Beispielsatz:
Meine Faszination für innovative Technologien und meine Leidenschaft für Problemlösungen haben mich dazu inspiriert, Ingenieurwissenschaften zu studieren.
Speziell in Master-Studiengängen werden Motivationsschreiben oftmals eingefordert. Diese Inhalte sollten Bewerber im Schreiben aufgreifen:
Beispielsatz:
Mit einem starken Hintergrund in Informatik und einem tiefen Interesse an Geschäftsprozessen und Innovationen bewerbe ich mich um einen Platz im Masterstudiengang Wirtschaftsinformatik an Ihrer renommierten Universität.
Ihrer Bewerbung für ein Auslandssemester müssen Interessenten oft ein Motivationsschreiben beilegen. Diese Aspekte sollten Sie anschneiden:
Beispielsatz:
Mit großer Begeisterung reiche ich meine Bewerbung für ein Auslandssemester an Ihrer renommierten Universität ein. Die Möglichkeit, in einem internationalen Umfeld zu studieren und kulturelle Vielfalt zu erleben, ist für mich nicht nur eine akademische Bereicherung, sondern auch eine persönliche Leidenschaft.
Bewerber für ein Stipendium müssen ihrer Bewerbung häufig ein Motivationsschreiben beilegen. Diese Inhalte sind von Interesse:
Beispielsatz:
Dieses Stipendium würde nicht nur meine finanzielle Belastung erleichtern, sondern auch meine Entschlossenheit stärken, weiterhin akademische Spitzenleistungen anzustreben.
Wer seine Abschlussarbeit in einem Unternehmen verfassen möchte, muss manchmal ein Motivationsschreiben vorlegen. So
Beispielsatz:
Die Erhaltung unserer Umwelt und die Bewältigung ökologischer Herausforderungen sind von entscheidender Bedeutung für die Zukunft unseres Planeten. Aus diesem Grund möchte ich meine Abschlussarbeit im Bereich Umweltwissenschaften durchführen.
Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) nutzen viele Schulabsolventen, um praktische Erfahrungen zu sammeln. Ein Motivationsschreiben für eine Stelle greift diese Aspekte auf:
Beispielsatz:
Als engagierter Pädagoge mit einem starken Interesse an der Bildung und Entwicklung junger Menschen bewerbe ich mich für ein Freiwilliges Soziales Jahr in Ihrer Bildungseinrichtung.