Messtechniker nehmen Messungen in den unterschiedlichsten Bereichen vor. Zum Beispiel messen sie Strahlenbelastung, Wasser- oder Luftqualität. Andere Messtechniker arbeiten in der Qualitätssicherung, prüfen die Qualität von Werkstoffen oder stellen die Funktionstüchtigkeit von Prüf- und Kontrollgeräten sicher. Wer als Beruf Messtechniker angibt, kann völlig verschiedene Dinge meinen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit hat er zuvor eine technische Berufsausbildung absolviert.
➠ Inhaltsverzeichnis
Meist sind Messtechniker im Kundendienst tätig. Zum Beispiel im Auftrag von Stromnetzbetreibern. Hier besuchen sie den Kunden zuhause und überprüfen Störungen. Dazu nutzen sie unterschiedliche Mess- und Prüfgeräte, um dem Fehler in der Leitung auf die Spur zu kommen. Liegen die Messdaten vor, analysieren und dokumentieren sie diese.
Reparaturen vornehmen:
Im nächsten Schritt entscheiden sie, welche Reparaturmaßnahmen eingeleitet werden sollen. Kleineren Defekte können sie meist selbst beheben. Etwa durch den Austausch von Geräten. Bei größeren Defekten unterrichten sie die Kollegen vom Qualitätsmanagement, übermitteln Messungen, Diagnose und Protokolle und entscheiden mit diesen, welche Art der Fehlerbehebung notwendig ist. Im Falle eines Leitungsdefektes kann es durchaus vorkommen, dass ganze Straßenzüge aufgegraben werden müssen, um die kaputte Leitung auszutauschen.
Branche auswählen:
Messtechniker finden nicht nur in der Energietechnik eine Anstellung. Grundsätzlich befassen sie sich auch in anderen Bereichen mit Geräten und Methoden zur Messung physikalischer Größen, etwa in der Lebensmittelindustrie, im Umweltbereich oder Maschinenbau. Dazu gehören Länge, Masse, Kraft, Druck, Temperatur und Zeit. Je nach Einsatzgebiet setzen sie spezifische Messmethoden ein. Manchmal sind sie auch an der Weiterentwicklung der aktuellen Technik beteiligt.
Vorteile und Nachteile:
Die Work-Life-Balance in dem Beruf ist einigermaßen ausgewogen. In der Regel können Messtechniker auf ausgeglichene Arbeitszeiten bauen. Allerdings müssen sich insbesondere die Kollegen im Außendienst ein dickes Fell zulegen. Denn oft lassen Kunden ihren Ärger über eine bestehende Störung an ihnen aus. Auch ist mit dem Beruf meist eine erhöhte Reisetätigkeit verbunden. Auf dem Arbeitsmarkt haben Messtechniker gute Chancen.
Mit diesen Stärken und Soft Skills überzeugen Messtechniker in ihrer Initiativbewerbung, Online-Bewerbung, Kurzbewerbung oder internen Bewerbung:
Das Einstiegsgehalt von Messtechnikern liegt zwischen 2.700 und 3.300 Euro brutto im Monat. Nach mehreren Jahren im Job sind Einkommen zwischen 3.500 und 4.000 Euro brutto realistisch. Das Durchschnittsgehalt von Messtechnikern beträgt ca. 3.800 Euro brutto im Monat. Fachkräfte mit Führungs- und Personalverantwortung können perspektivisch auf bis zu 5.500 Euro brutto pro Monat kommen.
Eine spezifische Ausbildung zum Messtechniker gibt es nicht. Die meisten, die in dem Beruf arbeiten, haben zuvor eine technische Berufsausbildung absolviert. Zu nennen sind insbesondere Elektroinstallateur, Elektroniker, Elektrotechniker, Informationstechniker, Mechatroniker und Automatisierungstechniker. Auch Hochschulabsolventen mit natur- oder ingenieurwissenschaftlichem Hintergrund können diesen Weg einschlagen. Gute Schulnoten in den Fächern Mathematik, Physik, Informatik, Werken, Technik und Englisch bilden eine gute Basis für eine Karriere in der Messtechnik.
Es handelt sich im Prinzip um einen Quereinsteiger-Beruf, für den Interessierte entsprechende Branchen- und Berufserfahrung mitbringen sollten. Darüber hinaus bieten Anbieter wie der VDI und Beuth oder Unternehmen wie Zeiss Weiterbildungen, Schulungen und Lehrgänge in der Messtechnik an.
Messtechniker arbeiten in den unterschiedlichsten Branchen und für verschiedene Arbeitgeber. Unter anderem sind sie für Stromnetzbetreiber, Kraftwerke, Lebensmittelindustrie, Hersteller von elektronischen Erzeugnissen wie Generatoren oder Transformatoren, Maschinen- und Anlagenbauer oder staatliche Umweltstellen tätig. Beispielsweise beschäftigen Unternehmen wie Zeiss, Airbus, Dekra oder die Deutsche Bahn Messtechniker — und übernehmen dort ganz spezifische Aufgaben.
Für Messtechniker bieten sich zum Beispiel die Fortbildungen zum Technischen Betriebswirt an. Diese Weiterbildung bereitet angehende Technische Betriebswirte darauf vor, technische und kaufmännische Problemstellungen zu lösen und eigenständig Planungs-, Führungs- und Projektaufgaben zu übernehmen.
Das Studium der Elektrotechnik vertieft die bisherigen fachlichen Kenntnisse auf wissenschaftlichem Niveau. Danach steht einer Fach-oder Führungskarriere in der Industrie nichts entgegen. Alternativ können die Messtechnik-Spezialisten auch in Forschung und Lehre Fuß fassen.