Interne Bewerbung: Vorteile, Muster, Tipps

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Arbeitnehmer, die unglücklich im Job sind, müssen nicht zwangsläufig Standort oder Branche wechseln. Sie müssen nicht einmal den Arbeitgeber wechseln. Mit einer internen Bewerbung lässt man Monotonie und nervige Kollegen hinter sich und startet noch einmal ganz von vorne. Damit die interne Bewerbung gelingt, muss man aber die größten Stolpersteine umgehen…

Interne Bewerbung Tipps Vorteile

Interne Bewerbung: Alternative zum Jobwechsel

Jobwechsel und Arbeitgeberwechsel – das ist nicht das Gleiche. Speziell in größeren Unternehmen gibt es die Möglichkeit, sich eine ganz neue Herausforderung zu suchen – via interner Bewerbung. Typischerweise kommt es besonders oft zu einer internen Bewerbung…

Aber Achtung: Ein Selbstläufer ist der innerbetriebliche Jobwechsel nicht!

Sie sollten mit der gleichen Verve an die interne Bewerbung herangehen wie an jede andere Bewerbung. Wer glaubt, keinen Aufwand für die interne Bewerbung betreiben zu müssen, weil der Chef schon ein gutes Wort einlegen wird, irrt oft gewaltig.

Apropos Chef: Falls Sie ein Leistungsträger in seiner Abteilung sind, wird er Sie nur ungerne ziehen lassen. Er muss ja schließlich eine Lücke stopfen, wenn Sie nicht mehr da sind. Da kann es schon mal passieren, dass er hinter den Kulissen seine Kontakte spielen lässt und die Kollegen mit dem Ziel bearbeitet, Sie behalten zu dürfen.

Auf der anderen Seite kann er Ihrer internen Bewerbung auch zum Durchbruch verhelfen. Wenn er sich aktiv für Sie einsetzt, kann das schon die halbe Miete sein. Er oder sie weiß, was Sie können und was Sie nicht können, kann Ihre Stärken und Schwächen genau einschätzen und kommunizieren. Sein Wort hat intern Gewicht.

Aber auf welcher Seite steht Ihr Chef? Das sollten Sie vorab ausloten, bevor Sie sich intern bewerben
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Interne Bewerbung Vorteile

Eine interne Bewerbung hat prinzipiell gute Chancen. Man kennt Sie, man schätzt Sie, man mag Sie – Vorteile!

Diese Vorteile bietet eine interne Bewerbung:

  1. Loyalität

    Eine interne Bewerbung darf man als Nachweis Ihrer Loyalität verstehen. Sie sind in der alten Stelle offenbar nicht mehr hundertprozentig glücklich, aber wollen das Unternehmen nicht gleich verlassen. Ein Kompliment! Umso schöner, wenn Sie schon eine lange Betriebszugehörigkeit vorweisen können. Die verbindet. Ihr Arbeitgeber wird Sie vermutlich auch nicht einfach so gehen lassen wollen. Das würde er aber riskieren, wenn er Ihren Wunsch nach Veränderung abschlägt.

  2. Wissen

    Sie kennen den Laden schon aus dem Effeff und müssen nicht großartig eingearbeitet werden. Niemand muss Ihnen die Kantine zeigen, niemand den Parkplatz, niemand die Computersysteme. Das sind Zeitvorteile, die jedes Unternehmen liebend gerne mitnimmt. Unternehmenskultur, Strukturen, Kommunikationswege – alles schon bekannt.

  3. Zwischenzeugnis

    Ein schöner Nebeneffekt ist, dass Sie unauffällig nach einem Zwischenzeugnis fragen können. Motto: Ach ja, wo ich schon mal dabei bin, könnten Sie mir direkt noch ein qualifiziertes Zwischenzeugnis ausstellen? Um ein Zwischenzeugnis fragt man sonst nur ungern, weil es den Verdacht nährt, dass man wechseln will – oft zurecht. Das können Sie auch wirklich noch tun, sollte es mit der internen Bewerbung nicht klappen. Außerdem darf ein späteres Arbeitszeugnis von dieser Bewertung nicht mehr entscheidend abweichen.

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Freie Stellen für die interne Bewerbung finden

In der Regel bringt man eine interne Bewerbung nur dann auf den Weg, wenn die Gelegenheit dazu besteht. Wenn man also gehört hat, dass nebenan in Abteilung XY etwas freigeworden ist. Aber Sie können sich auch jederzeit selbst auf die Suche nach freien Stellen machen. Zum Beispiel hier:

  • Intranet

    Das Intranet umfasst oft einen internen Stellenmarkt. Wenn es eine Vakanz gibt, dann erfahren Sie es hier am schnellsten. Noch zügiger kommen Sie an Informationen, wenn Sie gute Kontakte in die Personalabteilung pflegen. Die Damen und Herren könnten Ihnen ja vielleicht schon vorab einen Wink geben.

  • Schwarzes Brett

    Das Schwarze Brett ist ein Relikt aus der analogen Zeit. Aber tot ist es noch lange nicht. Einfach Anzeigen ans Brett pinnen – das funktioniert noch immer erstaunlich gut. Halten Sie die Augen offen!

  • Jobbörsen

    Nicht jeder Mitarbeiter ist über das im Bilde, was im eigenen Unternehmen vor sich geht. Das betrifft auch die Personalpolitik. Manchmal geht alles ganz schnell und der Manager verlässt von heute auf morgen das Haus, ohne dass jemand etwas geahnt hätte. Verlassen Sie sich also nicht allein auf die Informationen Ihres Arbeitgebers. Suchen Sie ruhig mal in Jobbörsen wie hier bei Karrieresprung nach offenen Stellen in Ihrer eigenen Firma.

  • Kollegen

    Wenn Ihr Netzwerk groß und weit verzweigt ist, stehen die Chancen gut, dass Sie zügig Wind von neuen Vakanzen bekommen. Vielen Kollegen entgeht nicht, wenn sich jemand unwohl fühlt, gemobbt wird oder vor dem Absprung steht. Es kann also nicht schaden, aktiv zu netzwerken. Und: Wenn Sie mal einen entsprechenden Tipp weiterreichen, dann haben Sie etwas gut. Denn auch in Ihrer Abteilung wird ja bestimmt mal die eine oder andere Stelle frei. Zumal Mitarbeiterempfehlungen häufig extra belohnt werden…

Interne Bewerbung Anschreiben

Unterliegen Sie nicht dem Irrtum, dass das Anschreiben bei einer internen Bewerbung nicht so wichtig wäre. Es muss sitzen. Immerhin bringen Sie dadurch Ihre Motivation zum Ausdruck. Und es interessiert die Verantwortlichen in Ihrem Unternehmen brennend, warum Sie Ihre alte Stelle verlassen und auf eine neue wechseln wollen.

Warum Sie sich überhaupt intern bewerben und weshalb Sie glauben, die Bestbesetzung für die Position zu sein, arbeiten sie im Anschreiben heraus. Rattern Sie nicht Ihre Stationen und Erfolge leidenschaftslos herunter. Am besten, der Empfänger gewinnt den Eindruck, Sie hätten genau auf diesen Zeitpunkt hingearbeitet.

So ist das Anschreiben aufgebaut – auch bei einer internen Bewerbung:

  • Absender und Datum
  • Betreffzeile
  • Anrede
  • Einleitung (Motivation)
  • Hauptteil (Eigenmarketing und Kompetenzen)
  • Unternehmensbezug (Mehrwert)
  • Schlussteil (Vorstellungen und Termine)
  • Grußformel und Unterschrift
  • Anlagenverzeichnis

Vergessen Sie bei der internen Bewerbung nicht Ihren Namen und E-Mail-Adresse – sowie Ihre aktuelle Abteilung und Büro-Telefonnummer. Es ist ja kein Geheimnis, dass Sie schon im Unternehmen beschäftigt sind. Aber es könnte sein, dass der Empfänger dies gar nicht weiß. Daher müssen Sie ihn schon mit der Nase darauf stupsen.

Weniger günstig ist, wenn Sie Ihr Anschreiben an „Sehr geehrte Damen und Herren“ richten oder „An die Personalabteilung“ adressieren. Entweder Sie kennen die richtigen Ansprechpartner in Ihrem eigenen Unternehmen nicht. Oder Sie sind nicht in der Lage, diese herauszufinden. Peinlich!

Dazu geben Sie die angestrebte Position an, eine möglichst genaue Betreffzeile und unterschreiben handschriftlich. Darunter kommt noch das Anlagenverzeichnis (Lebenslauf, Weiterbildungen, Zwischenzeugnisse).

Das Bewerbungsschreiben besteht aus insgesamt vier Teilen. In der Einleitung nehmen Sie Bezug auf die interne Stelle, die Sie anstreben. Kommen Sie so schnell wie möglich zur Sache und schwafeln Sie nicht herum.

Im zweiten Teil geht es um Ihre Person. Sie legen dar, warum Sie die optimale Besetzung für die Stelle sind und welche Qualitäten Sie auszeichnen. Teil drei handelt von Ihrer Motivation. Warum wollen Sie denn überhaupt intern wechseln? Was versprechen Sie sich davon? Im Schluss, das ist der vierte und letzte Teil, setzen Sie noch mal ein Ausrufezeichen. Sie schreiben, dass Sie sich sehr über ein persönliches Vorstellungsgespräch freuen und verabschieden sich mit besten Grüßen.

Das Anschreiben passt auf eine Seite. Mehr als zwei Seiten sollten Sie in keinem Fall benötigen.

Interne Bewerbung Lebenslauf

Den Lebenslauf bauen Sie bei Ihrer internen Bewerbung achronologisch auf. Das ist heute üblich. Sie beginnen also mit Ihrer aktuellen Position. Dies macht es auch dem Empfänger leichter, Sie einzuordnen. Und achten Sie auf eine saubere Struktur und Übersichtlichkeit.

Links stehen die Zeitangaben, rechts die Fakten. Das Ganze in prägnanten Stichworten, ohne Rechtschreibfehler und grafische Spielereien. Im Lebenslauf bringen Sie Ihre Schul- und Hochschulbildung, berufliche Stationen und Weiterbildungen unter.

So ist der Lebenslauf aufgebaut – auch bei der internen Bewerbung:

Interne Bewerbung schreiben: Tipps

Warum wollen Sie überhaupt wechseln? Das sollten Sie schon sehr gut begründen können.

Ihre interne Bewerbung sollte nicht wie eine Flucht oder Retourkutsche aussehen. Im Vordergrund steht nicht Ihre alte Stelle, sondern die neue. Nicht das, was Sie im alten Job vermissen, sondern das, was Sie sich vom neuen erhoffen.

Unweigerlich wird der Flurfunk Signale aussenden, wenn Ihre interne Bewerbung zu den Kollegen durchdringt. „Der Schneider hat keinen Bock mehr auf uns.“ „Die Meier glaubt, Sie sei etwas Besseres als wir.“ Brandgefährlich! Das sollten Sie nicht unterschätzen. Wenn die interne Bewerbung nicht zündet und Sie doch am alten Schreibtisch kleben bleiben, werden Sie auch wieder mit den alten Kollegen klarkommen müssen. Wenn die Atmosphäre in der Zwischenzeit aber vergiftet wurde, kann es ungemütlich werden.

Darum der gute Rat: Verlieren Sie im gesamten Bewerbungsprozess kein einziges schlechtes Wort über Ihre aktuelle Stelle – und schon gar nicht über Ihre Kollegen (auch dann nicht, wenn Sie sie nicht ausstehen können).

Noch ein wichtiger Aspekt: Ihr bisheriges Wirken lässt sich sehr leicht rekonstruieren. Sie werden mit Übertreibungen oder Schwindeleien über das, was Sie im bisherigen Job geleistet haben, nicht sehr weit kommen. Ehrlichkeit und Authentizität sind bei der internen Bewerbung noch wichtiger als sonst.

Die Frage, die Ihnen zwangsläufig gestellt wird, lautet: Warum wollen Sie wechseln? Die zweite Frage: Warum ausgerechnet jetzt? Darauf sollten Sie sich eine plausible und überzeugende Antwort zurechtlegen. „Es wird mal wieder Zeit für was Neues.“ „Ich muss einfach mal etwas Neues sehen.“ Das mag ja so sein, aber klingt das für Sie überzeugend? Nein.

Viel sinnvoller ist es, die interne Bewerbung ans vorläufige Ende Ihres persönlichen Entwicklungsprozesses zu stellen. Sie haben so viel Erfahrung gesammelt, so viele Erfolge gehabt, dass Sie jetzt reif für diese neue Aufgabe sind.

Auch eine persönliche Umorientierung kann ein Grund sein. Beispiel: Sie haben als Projektmanager viele Kundenprojekte erfolgreich betreut. Im Laufe der Jahre wurde das Thema Big Data immer wichtiger für Ihre Kunden, so dass Sie sich zwangsläufig damit auseinandersetzen müssen – und eine neue Leidenschaft entdeckt haben. Sie haben sich daraufhin so intensiv in das Thema hineingearbeitet – diverse Seminare und Weiterbildungen inklusive – dass Sie in Zukunft lieber in der Datenanalyse arbeiten möchten.

Interne Bewerbung Muster

Wie formuliert man eine interne Bewerbung? Hier sind einige Anregungen für Sie:

  • Ich suche eine neue berufliche Herausforderung, aber keinen neuen Arbeitgeber. Seit über acht Jahren bin ich im Unternehmen XY aktiv, habe mehrere Stationen durchlaufen und bin auch nach all den Jahren noch immer sehr glücklich, hier zu sein. Mit Interesse habe ich nun gelesen, dass die Stelle des Teamleiters XY zur Neubesetzung ausgeschrieben ist. Diese Gelegenheit möchte ich nutzen, um meine persönlichen Ziele mit denen des Unternehmens in Einklang zu bringen.
  • Seit zwölf Jahren bin ich als Key Account Manager für Unternehmen XY tätig und habe in dieser Zeit viele Erfahrungen im Bereich XY gewonnen sowie ein großes, internationales Netzwerk aufgebaut. Ich bewerbe mich hiermit als Abteilungsleiter XY, weil ich davon überzeugt bin, mein Knowhow in dieser Position noch effektiver und gewinnbringender einsetzen zu können.
  • In den vergangenen sieben Jahren konnte ich mich im Unternehmen XY hervorragend entwickeln. Ich habe auf der Position des Junior Controller angefangen, bin dann zum Senior Controller befördert worden und habe im Laufe der Zeit immer mehr Führungsverantwortung übernommen. Meine Abteilung hat maßgeblich dazu beigetragen, das Unternehmen wieder auf solide finanzielle Füße zu stellen. Nun möchte ich den nächsten Schritt gehen. Hiermit bewerbe ich mich als Head of Finance der XY GmbH.
  • Mit Begeisterung habe ich davon erfahren, dass das Unternehmen XY eine neue Abteilung für Social Media aufbauen wird. Daher bewerbe ich mich für die Stelle als Social Media Manager. Ich bin äußerst erfahren und versiert im Umgang mit sozialen Medien. Mein Instagram-Account, den ich in meiner Freizeit betreibe, hat mittlerweile über 100.000 Follower.
  • Mit großem Interesse habe ich gelesen, dass das Unternehmen XY die Aktivitäten im Nahen Osten massiv ausbauen wird. Für die neugeschaffene Position als Vertriebsleiter Naher Osten bewerbe ich hiermit. Ich bin davon überzeugt, dass die Stelle wie für mich geschaffen ist. Meine Qualitäten im Vertrieb habe ich in den vergangenen Jahren unter Beweis gestellt. Zudem spreche ich fließend Arabisch und bin mit der Unternehmenskultur in der Region bestens vertraut.
  • In drei Monaten schließe ich die Ausbildung zum Fachinformatiker in Ihrem Hause ab. Daher bewerbe ich mich um eine Übernahme zum Junior-Entwickler. Im Laufe meiner Ausbildung habe ich viel gelernt und fühle mich hier weiterhin sehr wohl. Mein gesammeltes Wissen möchte ich nun noch effektiver einsetzen.

Interne Bewerbung Schlusssatz

So könnte Sie den Schlusssatz Ihrer internen Bewerbung formulieren – einige Anregungen:

  • Gerne bringe ich Ihnen in einem persönlichen Gespräch die Beweggründe und Motivation meiner Bewerbung näher. Ich freue mich auf Ihr Feedback.
  • Über die Gelegenheit, mit Ihnen persönlich über mein Anliegen zu sprechen, freue ich mich sehr.
  • Ich überzeuge Sie gerne in einem persönlichen Gespräch von meinem Vorhaben.
  • Gerne würde ich in einem persönlichen Gespräch mehr über die vakante Position und Ihre Erwartungen erfahren.
  • Ich bin überzeugt davon, die beste Lösung für die ausgeschriebene Stelle zu sein. Gerne sage ich Ihnen auch, warum ich dieser Ansicht bin – am liebsten in einem persönlichen Gespräch.

Die 5 größten Fehler bei der internen Bewerbung

Interne Bewerbung – die 5 größten Fehler, die Sie als Bewerber machen können:

  1. Konkurrenz

    Sie glauben, Sie seien der Platzhirsch? Falsch. Unterliegen Sie nicht der Illusion, dass sich alle Gedanken um Sie kreisen, weil Sie der Interne sind. Erstens gibt es vielleicht noch andere Bewerber aus dem Inneren des Unternehmens. Und zweitens haben auch die Externen eine Menge auf dem Kasten. Ihr Arbeitgeber muss schon davon überzeugt sein, dass er mit Ihnen besser fährt als mit einer ganz neuen Kraft. Die bringt immerhin frischen Wind und neue Perspektiven mit in die Firma. Nehmen Sie de Konkurrenz nicht auf die leichte Schulter.

  2. Umgangsformen

    Nur weil Sie im Unternehmen sogar den Vorstandsvorsitzenden duzen, heißt das nicht, dass Sie das auch im Bewerbungsschreiben tun sollten. Wahren Sie lieber Etikette und höfliche Distanz. Zumal Sie gar nicht wissen, wer alles mitliest. Auf den neuen Personaler würde es so wirken, als ob Sie vor allem auf die Kraft von Vitamin B vertrauen und nicht auf Ihre Kompetenzen. Negativ!

  3. Horizont

    Sie sind ein Top-Performer und wissen das auch. Ihr Chef weiß es ebenfalls. Er wird Ihnen dennoch keine Steine in den Weg legen, wenn Sie intern wechseln wollen. Wunderbare Rahmenbedingungen für eine interne Bewerbung. Kann doch eigentlich nichts mehr schiefgehen, oder? Von wegen! Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass im Haus jeder über Ihre Heldentaten Bescheid weiß. Gerade in Großkonzernen gehen die Leistungen Einzelner oft unter. Sie dürfen also nicht den Fehler machen, Ihre Erfolge als bekannt vorauszusetzen. Außerdem ist da ja noch die Fluktuation. Vielleicht sind all die Kollegen, die Ihren tollen Pitch vor zwei Jahren bejubelt haben, schon weg. Auch Personalleitungen werden bisweilen ausgetauscht. Sie müssen niemandem mehr etwas beweisen? Doch, das müssen Sie! Sonst klappt es leider nicht mit der internen Bewerbung…

  4. Pluralität

    Diversity ist ein Zauberwort aus dem HR-Baukasten. Aber Diversity kann bei einer internen Bewerbung in der Tat eine große Rolle spielen. Denn meist sind es mehrere Personen, die eine Entscheidung treffen. Von einem Stellenwechsel sind ja schließlich auch verschiedene Abteilungen und Teams betroffen. Daher werden sich Ihr jetziger Vorgesetzter sowie Ihr potenziell zukünftiger Vorgesetzter ausgiebig über Sie austauschen. Dann gibt es noch die Personalabteilung, die eingebunden sein will, vielleicht noch den Betriebsrat. Und möglicherweise werden noch andere Stimmen eingeholt, aus der Belegschaft oder den Fachabteilungen. Es kann also zu einem Wirrwarr an Meinungen und Einschätzungen kommen. Es könnte also hilfreich sein, wenn Sie aktiv Politik für sich betreiben, bei diversen Entscheidern vorstellig werden und ihnen Ihre Absichten nahelegen. Das liegt nicht jedem, kann Ihr Anliegen aber voranbringen.

  5. Vollständigkeit

    Ja, es stimmt: Sie sind im Unternehmen kein unbeschriebenes Blatt mehr. Sie sollen aber auch keines abgeben, wenn Sie sich bewerben. Nicht alle Ihre Qualifikationen und Erfolge sind intern bekannt. Erst recht nicht, wenn es sich um ein großes Unternehmen handelt. Darum ist jetzt die Gelegenheit, all das, was Sie bislang für das Unternehmen geleistet haben, auf den Präsentierteller zu legen. Zeigen Sie, dass Sie sich weiterentwickelt und zusätzliche Qualifikationen erworben haben. Mit einem formlosen Vierzeiler ist es nicht getan.

[Bildnachweis: marvent by Shutterstock.com]