Die Arzthelferin unterstützt den Arzt bei allen Tätigkeiten in der Praxis. Sie koordiniert Termine, empfängt und betreut Patienten, assistiert bei Untersuchungen und Behandlungen und führt Laborarbeiten durch. Arzthelferinnen sind die organisatorischen Stützen von Ärzten aller Fachrichtungen. In der Regel arbeiten sie in Arztpraxen. Sie können aber auch in Krankenhäusern und vergleichbaren Einrichtungen wie Gesundheitszentren ihren Dienst antreten.
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Arzthelferinnen sind die organisatorischen Stützen von Ärzten. Am Empfang lesen sie die Krankenkassenkarten von Patienten ein, vereinbaren Termine, führen Patienten in die Behandlungszimmer, schreiben Überweisungen und Rezepte. Sie arbeiten aber auch im Büro, in den Behandlungsräumen und im Labor. Arzthelfer kümmern sich darum, dass in der Arztpraxis ein Rädchen ins andere greift. Bei einem reibungslosen Ablauf haben sie ihre Arbeit gut gemacht.
Das sind die wichtigsten Tätigkeiten von Arzthelferinnen:
Streng genommen gibt es den Beruf des Arzthelfers oder der Arzthelferin nicht mehr. Das Jobprofil firmiert seit dem Jahr 2006 unter dem Namen Medizinische Fachangestellte. In der Schweiz heißen Arzthelferinnen Medizinische Praxisassistentinnen. Auch die (umgangssprachliche) Jobbezeichnung Sprechstundenhilfe ist geläufig. Von 1960 bis 1972 war Sprechstundenhilfe sogar eine offizielle Berufsbezeichnung in der DDR, danach gab es die Sprechstundenschwester.
Der Arbeitsalltag verlangt Arzthelferinnen Organisationstalent, Kommunikationsfähigkeit und jede Menge Empathie ab – schließlich haben es die Fachkräfte mit Patienten unterschiedlichsten Alters und teilweise schweren Erkrankungen zu tun. Der Umgang mit ihnen erfordert auch ein fundiertes medizinisches Verständnis, das Arzthelferinnen in ihrer Ausbildung vermittelt wird.
Mit diesen Fähigkeiten kann eine Arzthelferin bei der Bewerbung und im Arbeitsalltag punkten:
Die Work-Life-Balance von Arzthelferinnen ist meist ausgewogen. Arzthelfer haben geregelte Arbeitszeiten und können Familien und Beruf dank verschiedener Teilzeitmodelle meist gut miteinander vereinbaren. Allerdings können schlimme Patientenschicksale, mit denen Arzthelferinnen manchmal konfrontiert sind, in der Freizeit nachhallen. Nicht immer ist es leicht, von dem beruflichen Alltag abzuschalten. Die Aussichten auf dem Arbeitsmarkt sind gut.
Eine Arzthelferin verdient im Schnitt rund 2.500 Euro brutto monatlich. Zum Berufseinstieg kommen Arzthelferinnen auf Gehälter zwischen 1.900 Euro und 2.500 Euro. Mit mehreren Jahren Berufserfahrung sind Gehälter zwischen 3.000 Euro und 4.000 Euro möglich.
Gehalt nach Träger:
Die Gehälter sind vor allem vom Arbeitgeber, der Berufserfahrung und der Region abhängig. So gibt es teils erhebliche Gehaltsunterschiede zwischen öffentlichen Krankenhäusern, ambulanten Pflegeeinrichtungen und kirchlichen Trägern.
Gehalt nach Region:
Am höchsten sind die Gehälter für Arzthelferinnen in Hamburg mit über 2.600 Euro brutto monatlich im Median, am niedrigsten in Sachsen-Anhalt mit rund 2.000 Euro.
Während der Ausbildung verdienen Arzthelferinen monatlich zwischen 700 und 1.100 Euro – je nach Träger, Bundesland und Ausbildungsjahr.
Bei der Ausbildung zur Arzthelferin, beziehungsweise zur Medizinischen Fachangestellten, handelt es sich um eine dreijährige duale Lehre. Sie findet parallel in einer Arztpraxis und in der Berufsschule statt. Eine bestimmte Schulbildung ist nicht vorgesehen. Arbeitgeber stellen aber zumeist Bewerberinnen mit mittlerer Schulbildung ein. Darüber hinaus müssen Bewerbern oft ein ärztliches Attest vorlegen, das zum Nachweis ihrer gesundheitlichen Eignung dient.
Von den über 16.000 Ausbildungsanfängern, die im Jahr 2019 eine Lehre zur Arzthelferin aufnahmen, hatten…
Theoretisch können auch Bewerber ohne abgeschlossene Ausbildung als Arzthelfer und Arzthelferinnen arbeiten. Ein Gesetz, das die formelle Bildung von ärztlichem Personal vorschreibt, gibt es nicht. Allerdings haben Ärzte ein haftungsrechtliches Interesse daran, nur ausreichend qualifiziertes Personal einzusetzen. Viele berücksichtigen daher ausschließlich Kandidaten mit mit abgeschlossener Ausbildung. Nichtsdestotrotz ist ein Quereinstieg prinzipiell möglich.
Die Ausbildung zur Arzthelferin dauert drei Jahre und findet parallel in einer Arztpraxis und in der Berufsschule statt. Die Jobanwärter legen in dieser Zeit zunächst eine Zwischenprüfung und am Ende der Ausbildung eine Abschlussprüfung vor der Landesärztekammer ab. Speziell für Frauen ist Arzthelferin einer der beliebtesten Ausbildungsberufe.
Während der Ausbildung zur Arzthelferin werden die folgenden Themen behandelt:
Vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres legen die Azubis eine Zwischenprüfung ab. Am Ende der Ausbildung müssen sie eine Abschlussprüfung vor der Landesärztekammer bestehen. Die Abschlussprüfung sieht einen praktischen und einem schriftlichen Teil vor. Im praktischen Teil geht es zum Beispiel um das Assistieren bei Diagnose- und Therapiemaßnahmen, eine angemessene Betreuung der Patienten, das richtige Pflegen oder Warten und den Umgang mit Geräten und Instrumenten. Der schriftliche Teil fragt Bereiche wie Behandlungsassistenz, Betriebsorganisation und –verwaltung und Wirtschafts- und Sozialkunde ab.
Während der Ausbildung verdienen Arzthelferinen monatlich zwischen 700 und 1.100 Euro – je nach Träger, Bundesland und Ausbildungsjahr.
Ein Beispiel für das Ausbildungsgehalt von Arzthelferinnen in Arztpraxen:
Die Aussichten für Arzthelferinnen auf dem Arbeitsmarkt sind grundsätzlich sehr gut. Die Gesellschaft wird immer älter und braucht für ihre medizinische Betreuung immer mehr Ärzte und medizinisches Fachpersonal. Insofern ist der Beruf definitiv eine zukunftsträchtige Tätigkeit.
Stellen für Arzthelferinnen gibt es bei diesen Arbeitgebern:
Arzthelferinnen haben diverse Möglichkeiten, sich weiterzubilden und ihre Karriere voranzubringen. Beliebte Optionen sind Weiterbildungen zum Fachwirt für ambulante medizinische Versorgung oder zum Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen. Auch können sich Arzthelfer auf die Arbeit in der Dialyse spezialisieren.
Fortbildung und Studium als Arzthelferin:
Frühestens zwei Jahre nach dem Ausbildungsabschluss können Arzthelferinnen die Fortbildung zur Betriebswirtin für Management im Gesundheitswesen in Angriff nehmen. Damit können sie Führungsfunktionen in Arztpraxen und Gesundheitseinrichtungen sowie Positionen im Praxismanagement und in der zentralen Abrechnung übernehmen.
Für eine Arzthelferin kommt auch ein duales Studium zum Physician Assistant (PA) in Frage. Nach dem Studium kann sie Ärzte in der Anamnese und Diagnostik unterstützen.