Jobprofil: Berater

Berater beraten Unternehmen. Sie zeigen ihren Kunden Mittel und Wege auf, eine Geschäftsstrategie zu entwickeln, Prozesse oder IT-Systeme zu verbessern, Personal zu gewinnen oder loszuwerden. Im Fachjargon werden sie auch als Consultants bezeichnet. Die meisten haben ein wirtschaftswissenschaftliches Studium absolviert. Ein Muss ist dies aber keineswegs.

Berater Beruf

Berater sind aus der Wirtschaft nicht mehr wegzudenken. Unternehmen vertrauen auf die Unterstützung der externen Wissensträger, die aus Beratungshäusern abgesandt werden, wenn den Auftraggebern spezielles fachliches Know-how in einem laufenden Projekt fehlt oder bestimmte Aufgaben mit der eigenen Manpower nicht gestemmt werden können.

Honorare:

Dafür greifen die Firmen mitunter tief in die Tasche: Zwischen 50.000 und 30 Millionen Euro geben sie laut Bundesverband Deutscher Unternehmensberater (BDU) pro Auftrag für die Hilfe von außen aus, wobei natürlich nur ein Bruchteil dieser Summen auf den persönlichen Konten der Berater, auch Consultants genannt, landet.

Druck:

Der Consulting-Markt teilt sich grob in vier Felder auf: Beratung im Bereich Strategie, Organisation/Prozesse, IT und Personal. Wer als Berater arbeiten will, muss trotz der guten Jobaussichten mit allen Wassern gewaschen sein. Denn in der Consulting-Branche herrscht eine knallharte Auslese: Up oder out!, lautet das Motto zahlreicher Beratungsfirmen (alternativ: „Grow or go“). Wer sich nicht kontinuierlich weiterentwickelt, hat schlechte Karten.

Stress:

Consulting ist ein stressiger Job, der mit einer enormen Reisetätigkeit einhergeht. Und nicht immer sind Abteilungen glücklich, wenn der Berater in Nadelstreifen bei ihnen auftaucht, da er die Geschäftsprozesse genau unter die Lupe nimmt und es danach meist aus ist mit der Komfortzone. Daher bedarf es als Berater neben fundierten betriebswirtschaftlichen Kenntnissen und einem hochpräzisen analytischen Denkvermögen auch eine Reihe von Soft Skills, die in der Bewerbung klar herausgearbeitet werden sollten.

Tellerrand:

Mit der Bezeichnung Berater müssen im Übrigen nicht automatisch Unternehmensberater gemeint sein. In nahezu jedem Fachbereich tummeln sich Menschen, die andere professionell (oder semi-professionell) zu unterschiedlichsten Themen und Fragen beraten. Dazu zählen natürlich auch der Steuerberater, aber auch Energieberater, Ernährungsberater oder Erziehungsberater bis hin zum Eheberater. Mit dem klassischen Consulting-Geschäft haben sie aber selbstredend nichts zu tun.

Berater Fähigkeiten

Das sind die wichtigsten Fähigkeiten, mit denen Berater im Arbeitsalltag, aber auch schon zuvor im Anschreiben, Lebenslauf, Vorstellungsgespräch und Assessment Center punkten:

Berater Gehalt

Unternehmensberater verdienen im Schnitt rund 6.000 Euro brutto im Monat. Berufseinsteiger können mit rund 4.200 Euro brutto monatlich rechnen. Die Gehälter in der Unternehmensberatung zählen zu den Spitzenverdiensten in Deutschland. Bei den Top Strategieberatungen in Deutschland erfolgen Gehaltssprünge in der Regel im zwei- bis dreijährigen Rhythmus. Außerdem winken saftige Extras Dienstwagen, Diensthandy und Altersvorsorge.

Das Einkommen hängt generell von vielen Parametern ab: Arbeitgeber, Standort, Position und nicht zuletzt den variablen Gehaltsbestandteilen. Die Gehaltsspanne in der Branche ist daher extraordinär. Von ca. 28.000 bis 780.000 Euro brutto im Jahr ist alles möglich. Speziell bei den Big Playern der Branche sind Jahresgehälter im sechsstelligen Bereich für Senior Consultants, Projektleiter und Partner keine Seltenheit.

Jobs als Berater für Sie:

Berater werden

Eine Ausbildung zum Berater im klassischen Sinne gibt es nicht. Der Titel Berater ist zudem nicht geschützt. Im Prinzip kann sich jeder so nennen. In der Regel bringen Consultants aber ein abgeschlossenes Hochschulstudium mit. Das Studienfach ist nicht entscheidend. Vielmehr zählt die Tatsache, dass man mit dem Abschluss vorweisen kann, sich in komplexe Sachverhalte eigenständig einarbeiten zu können.

Wirtschaftswissenschaften:

Die Präferenzen der Branche liegen auf einem wirtschaftswissenschaftlichen Studium. Auch Ingenieure und Naturwissenschaftler stoßen auf großes Interesse seitens der Arbeitgeber. Prinzipiell können aber Absolventen jeder Fachrichtung eine Beraterkarriere einschlagen, sofern sie über die nötigen Soft Skills verfügen und die Bereitschaft, sich in komplexe Themen einzuarbeiten, also auch Sozial- und Geisteswissenschaftler, Juristen, Mediziner oder gar Theologen und Musiker.

Spezialisierung:

Mittlerweile gibt es an deutschen Hochschulen zudem mehrere spezialisierte Studiengänge für angehende Consultants. Zu nennen sind etwa Studiengänge wie Business Consulting, Management Consulting, Business IT Consulting, Data Engineering und Consulting, Logistik-Management und Consulting, Strategisches Management und Consulting oder Technical Consulting und Management. Speziell im Master-Studium gibt es die Möglichkeit, sich auf das Beratungsgeschäft zu fokussieren.

Berufseinstieg:

Der klassische Einstieg in die Branche erfolgt in der Regel schon während des Studiums als Praktikant oder in einer studentischen Beratung. Wer in der Beraterbranche Fuß fassen will, dem sei angeraten, schon früh seine Fühler auszustrecken und erste Erfahrungen sowie Kontakte zu sammeln. Einmal im System angekommen, binden sich vor allem größere Beratungshäuser an den Nachwuchs. Erste Karriereschritte winken hier schon mit dem Bachelor- und schließlich mit dem Master-Abschluss.

Berater Jobs

Die großen Beratungshäuser sind für viele Einsteiger die Wunscharbeitgeber schlechthin. Es gibt aber längst auch kleinere Consulting-Firmen, die interessante und meist hochspezialisierte Jobprofile und Betätigungsfelder bieten. Auch eine Karriere als selbstständiger Berater ist möglich – gutes Selbstmarketing und ein großes Netzwerk vorausgesetzt.

Zu den größten Unternehmensberatungen in Deutschland zählen:

  • Accenture
  • Deloitte
  • PricewaterhouseCoopers
  • KPMG
  • McKinsey
  • EY
  • Willis Towers Watson
  • IBM
  • Boston Consulting Group
  • Mercer
  • Bain and Company
  • Oliver Wyman
  • Aon Hewitt
  • A.T. Kearney
  • Capgemini

Beratung Karriere

Analyst, Associate Consultant, Principal oder Director – das können Titel sein, die die einzelnen Karrierestufen von Beratern markieren. Eine klare Abfolge aber gibt es nicht. Viele Unternehmen kreieren ihre eigenen „fancy“ Jobtitel.

Akquise:

Grundsätzlich akquirieren Partner Projekte, die dann üblicherweise von Principals und der Manager-Ebene geleitet werden. Sogenannte Senior Associates und erfahrene Consultants bearbeiten die Fälle dann und lassen sich von Junior Beratern bei Teilaufgaben unterstützen.

Wettbewerb:

Das Beratergeschäft ähnelt damit einem Strukturvertrieb – nur etwas eleganter und besser bezahlt. In aller Regel erfolgen die Karriereschritte im Abstand von zwei bis drei Jahren. Wer hier nicht Schritt hält, wird aussortiert. Insofern gilt: Weiterbilden, weiterbilden, weiterbilden. Das ist das A und O, um nicht auf der Stelle zu treten.

Beratung Zukunftsaussichten

Die Zukunftsaussichten für Berater sind gut. Wirtschaftliche und technische Zusammenhänge werden immer komplexer, IT-Wissen immer diffiziler, so dass der Beratungsbedarf insgesamt steigt. Im Jahr 2020 arbeiteten in Deutschland rund 184.000 Unternehmensberater – Tendenz seit Jahren steigend.

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