Elektroanlagenmonteure kennen sich mit elektrischen und elektronischen Geräten und Anlagen aus. Sie planen, montieren, installieren, warten und reparieren zum Beispiel Generatoren, Straßenlaternen oder Blitzableiter. Die Ausbildung dauert drei Jahre. Die meisten Elektroanlagenmonteure haben die mittlere Reife, aber auch Bewerbern mit Hauptschulabschluss steht der Beruf offen.
➠ Inhaltsverzeichnis
Generatoren, Transformatoren, Verteileranlagen – das ist die Welt, in der sich Elektroanlagenmonteure bewegen. Sie sind Experten für energietechnische, sicherheits- und beleuchtungstechnische Anlagen. Sie installieren beispielsweise Laternen, Überlandleitungen, Straßenbahn-Oberleitungen oder Blitzableiter. Sie planen die Auftragsabwicklung und stellen Mess- und Werkzeuge, Materialien, Hilfs- und Werkstoffe bereit.
Bauteile montieren:
Auch die Fertigung mechanischer oder elektrischer Bauteile und -gruppen, die für die geplante Montage gebraucht werden, gehört zu ihren Aufgaben. Und noch viel mehr: Sie montieren Anschluss- und Verteilertafeln, verdrahten Baugruppen und prüfen Anlagenteile und führen Instandhaltungs- bzw. Reparaturarbeiten an defekten Anlagen durch.
Systeme installieren:
Bevor Elektroanlagenmonteure an die Arbeit gehen, planen sie die einzelnen Schritte en detail und klären Fragen wie: Welches Material kommt zum Einsatz? Wieviel davon wird benötigt? Müssen vorgefertigte Teile den Baugruppen oder Geräten angepasst werden? Erst wenn die Vorbereitungen abgeschlossen sind, geht’s ans Werk und aus Einzelteilen oder Baugruppen entstehen elektromechanische, elektrische oder elektronische Geräte oder Teilanlagen. Heraus kommen Beleuchtungs- oder Notrufanlagen oder Transformatoren.
Anlagen überprüfen:
Nach der Installation oder bei Wartungsarbeiten prüfen Elektroanlagenmonteure, ob die Anlage funktioniert. Zum Beispiel messen sie den Stromfluss mit digitalen oder analogen Mess- und Prüfgeräten, überprüfen die Installation nochmal anhand von Montage- und Schaltplänen und schlagen den ein oder anderen Wert in Berechnungstabellen nach. Bei Abweichungen justieren sie nach oder betreiben Ursachenforschung. Erst nach gründlicher Prüfung erfolgt die Inbetriebnahme.
Körperlich arbeiten:
Die Chancen auf dem Arbeitsmarkt stehen für Elektroanlagenmonteure gut. Denn immer mehr elektrische oder elektronische Anlagen kommen heutzutage zum Einsatz. Insofern sind die Fachkräfte, die sie entwerfen, montieren und in Betrieb nehmen, sehr gefragt. Die Work-Life-Balance in dem Job ist derweil nicht immer ganz ausgewogen. Oftmals ist viel Arbeit auf wenige Schultern verteilt, sodass Überstunden nicht immer auszuschließen sind. Auch gilt es, hier und da mit schwerem technischen Gerät umzugehen, was die Arbeit auch zu einem körperlich anspruchsvollen Job macht.
Die wichtigsten Aufgaben von Elektroanlagenmonteuren sind:
Bei der Bewerbung als Elektroanlagenmonteur kommt es auf diese Fähigkeiten an:
Lesetipp: Welche Zeugnisse sind in der Bewerbung wichtig?
Elektroanlagenmonteure verdienen rund 3.000 Euro brutto monatlich im Schnitt. Sie steigen zwischen 2.000 Euro und 2.500 Euro in den Beruf ein und können auf Gehälter von bis zu 4.600 Euro brutto im Monat kommen, insbesondere als Meister oder Selbstständige. Azubis verdienen zwischen 976 Euro und 1.199 Euro, abhängig von Bundesland und Ausbildungsjahr.
Die dreijährige Ausbildung zum Elektroanlagenmonteur ist dual organisiert. Sie findet parallel in Ausbildungsbetrieb und Berufsschule statt. Es gibt keine formalen Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung. Die meisten Fachkräfte haben die mittlere Reife. Bewerber mit Hauptschulabschluss haben ebenfalls Chancen. Gute Schulnoten in Mathematik, Physik und Werken/Technik sind bei einer Bewerbung hilfreich.
Von den Ausbildungsanfängern zu Elektroanlagenmonteuren im Jahr 2019 hatten nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit
Das lernen Azubis während der Ausbildung zum Elektroanlagenmonteur:
Die Auszubildenden legen in der Mitte des zweiten Lehrjahres eine Zwischenprüfung ab. Am Ende der Ausbildung nach dem dritten Lehrjahr steht die Abschlussprüfung an. Sie besteht aus einem praktischen und einem schriftlichen Teil. Nach IHK-Angaben haben im Winter 2020/21 von allen Prüflingen rund 96 Prozent ihre Abschlussprüfung zum Elektroanlagenmonteur bestanden.
Elektroanlagenmonteure kommen während ihrer Ausbildung – je nach Bundesland – auf diese monatlichen Bruttogehälter:
Lesetipp: Was bleibt netto vom brutto?
Überall, wo es elektronische oder elektrische und Anlagen gibt, sind Elektroanlagenmonteure gefragt, zum in Elektroinstallationsbetrieben, Energieversorgungsunternehmen und Herstellern von elektrischen Anlagen und Bauteilen oder industriellen Prozesssteuerungseinrichtungen.
Lesetipp: Wie finde ich heraus, ob ein Arbeitgeber seriös ist?
Die Entwicklung der Technik steht nicht still. Elektroanlagenmonteure müssen daher kontinuierlich Schritt halten. Einige neue Geräte und Werkzeuge können zwar sicherlich nebenbei kennengelernt werden, doch in anderen Bereichen sind dezidierte Weiterbildungen Pflicht.
Wer seine Karriere vorantreiben möchte, sollte sich überlegen, ob er die Weiterbildung zum Meister anstrebt. Infrage kommen hierfür zum Beispiel die Abschlüsse als Kraftwerksmeister oder als Industriemeister in der Fachrichtung Elektrotechnik.
Wer das Abitur in der Tasche oder ausreichend Berufserfahrung hat, für den kommt auch ein Studium infrage. Hier gibt es eine Vielzahl artverwandter Studiengänge wie Elektrotechnik, Energietechnik, Automatisierungstechnik oder Wirtschaftsingenieurwesen. Mit einem Bachelor oder dem Master in der Tasche rückt auch eine Karriere als Führungskraft in greifbare Nähe.