Jobprofil: Radiologen

Fachärzte für Radiologie nutzen bildgebende Verfahren, um Diagnosen zu stellen und Krankheiten zu behandeln. Sie verwenden dabei Technologien wie Röntgenstrahlen, Magnetresonanztomographie (MRT) und Computertomographie (CT). Radiologen arbeiten eng mit anderen Ärzten zusammen. Schon mehr als jeder dritte Radiologe in Deutschland ist eine Frau. Doch längst nicht jedes Krankenhaus kommt als Arbeitgeber infrage. Dafür sind Fachärzte für Radiologie Gehaltskönige — nur eine einzige Ärztegattung verdient mehr als sie.

Radiologe Beruf

Ein Radiologe untersucht Patienten mittels bildgebender Verfahren und verschafft sich so einen Eindruck von dem Inneren ihres Körpers. Auf Basis dessen und dem, was der Patient im Anamnesegespräch erzählt, stellt er seine Diagnose und leitet die Behandlung ein.

Zu den wichtigsten Untersuchungsmethoden von Radiologen zählen folgende Verfahren:

  • Digitales Röntgen
  • Computertomographie (CT)
  • Kernspintomographie
  • Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT)
  • Digitale Mammographie
  • Ultraschall

Krankheiten erkennen:

Es muss nicht immer Krebs sein, den Radiologen mit diesen Techniken diagnostizieren. Sie können mit bildgebenden Methoden zum Beispiel auch Risse der Kreuzbänder, Knochenbrüche, Gallensteine, Zysten und vieles mehr feststellen. Der besondere Vorteil der bildgebenden Verfahren ist, dass Patienten minimalinvasiv untersucht werden können. Das heißt, es ist keine Operation nötig, um eine Diagnose zu stellen.

Bilder deuten:

Allerdings ist es eine Herausforderung, die Bilder, die MRT, CT oder Ultraschall liefern, zu deuten. Nur das geschulte Auge erkennt in dem Durcheinander schwarz-weißer Strukturen die Organe des Körpers und kann auch kleinste Veränderungen an ihnen feststellen. Immer wichtiger werden für die Bildauswertung die Potenziale, die Künstliche Intelligenz und Big Data bieten.

Behandlung einleiten:

Steht die Diagnose, leiten Radiologen die Behandlung ein. Diese kann manchmal medikamentös erfolgen. Nicht immer kommen Patienten um eine Operationen umhin. Radiologen führen unter Zuhilfenahme bildgebender Verfahren kleinere Eingriffe auch selbst durch. Der Vorteil ist hier: Die Operateure können dem Patienten dank der modernen Hilfsmittel große Schnitte und Eingriffe in den Körper ersparen und orientieren sich während der Operation zum Beispiel per Röntgengerät in dem Körper des Patienten.

Vorteile als Radiologe:

Radiologen können sich mit einer eigenen Praxis selbstständig machen oder im Krankenhaus arbeiten. In jedem Fall haben sie gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Auf der Haben-Seite des Berufs steht auch, einen sehr verantwortungsvollen und sinnvollen, prestigeträchtigen und einkommensstarken Beruf ausüben zu können, in dem man Tag für Tag Leben rettet.

Nachteile als Radiologe:

Die Work-Life-Balance ist nicht immer ganz ausgewogen. Bei akuten Fällen müssen Fachärzte für Radiologie flexibel sein. Außerdem sind in Krankenhäusern Schicht-, Nacht- und Bereitschaftsdienste angesagt – auch an Wochenenden.

Radiologen Fähigkeiten

Zu den Anforderungen an einen Kardiologen gehören – neben der formellen Qualifikation inklusive Medizinstudium und Facharztausbildung – vor allem:

  • Konzentrationsvermögen
  • Geduld
  • Aufmerksamkeit und Beobachtungsgenauigkeit
  • Die Fähigkeit, komplexe Sachverhalte einfach wiederzugeben
  • Hohe Diagnosekompetenz
  • Belastbarkeit und Stressresistenz
  • Entscheidungsstärke
  • Technisches Verständnis
  • Analytische Fähigkeiten
  • Flexibilität

Radiologen Gehalt

Radiologen sind Topverdiener — auch im internen Vergleich der medizinischen Fachrichtungen. Ein fünfstelliges Monatssalär können sie als normal betrachten. Grundsätzlich ist das Gehalt von Ärzten von verschiedenen Faktoren abhängig, vor allem von der Art der Anstellung (angestellt oder selbstständig), Berufserfahrung, Position und dem Vorhandensein eines Tarifvertrags. An Universitätskliniken ist das Gehaltsniveau geringfügig höher als an kommunalen Krankenhäusern.

Gehälter Krankenhaus

Mediziner steigen im Krankenhaus meist als Assistenzärzte in den Beruf ein und werden gemäß Tarifvertrag mit ca. 4.800 bis 6.300 Euro brutto monatlich entlohnt. Fachärzte kommen auf 6.400 Euro bis 8.200 Euro brutto pro Monat, Oberärzte auf 8.000 Euro bis 9.300 Euro brutto.

Gehalt Chefärzte:

Nach Angaben des Kienbaum Vergütungsreports verdienen Chefärzte im Durchschnitt 300.000 Euro brutto im Jahr. Zwischen den Chefärzten herrschen teils enorme Einkommensunterschiede. Ein Chefarzt in der Inneren Medizin verdient mit 372.000 Euro brutto jährlich am meisten, ein Chefarzt in der Geriatrie mit 177.000 Euro brutto am wenigsten.

So viel verdienen Chefärzte nach Fachabteilungen:

  • Innere Medizin: 372.000 Euro brutto im Jahr
  • Radiologie: 360.000 Euro
  • Chirurgie: 331.000 Euro
  • Orthopädie: 313.000 Euro
  • Anästhesie/Intensivmedizin: 296.000 Euro
  • Gynäkologie: 257.000 Euro
  • Urologie: 256.000 Euro
  • Neurologie/Psychiatrie: 234.000 Euro
  • Pädiatrie: 208.000 Euro
  • Geriatrie: 177.000 Euro
  • Übrige Fachrichtungen: 282.000 Euro

Niedergelassene Ärzte Gehalt

Ein niedergelassener Radiologe erwirtschaftet laut Statistischem Bundesamt einen durchschnittlichen Reinertrag von 373.000 Euro brutto. Zum Vergleich: Allgemeinmediziner kommen „nur“ auf einen Reinertrag von 167.000 Euro, Dermatologen auf 225.000 Euro, Augenärzte auf 256.000 Euro und Kardiologen auf 321.000 Euro.

Jobs als Radiologen für Sie:

Radiologe werden

Voraussetzung, um als Radiologe zu arbeiten, ist ein erfolgreich abgeschlossenes Medizinstudium sowie eine nachfolgende Facharztausbildung. Die Regelstudienzeit beträgt in Medizin zwölf Semester. Die Facharztausbildung dauert weitere fünf Jahre. Somit müssen Kandidaten mindestens elf Jahre Ausbildungszeit einplanen, bevor sie ihre Tätigkeit als Facharzt für Radiologie aufnehmen können. Da es mehr Bewerber als Studienplätze gibt, ist Medizin in Deutschland zulassungsbeschränkt.

Medizinstudium:

Das Medizinstudium erstreckt sich über zwölf Semester. In den ersten Jahren stehen vor allem diese Fächer Chemie, Biologie, Physik, Biochemie und Physiologie auf dem Lehrplan. Nach dem vierten Semester endet der so genannte vorklinische Teil des Medizinstudiums mit der ersten ärztlichen Prüfung.

Klinischer Teil:

Es folgt der klinische Teil des Studiums. Nun geht es konkret um die Diagnose und das Behandeln von Krankheiten. Der Lehrplan umfasst nun die Bereiche Allgemeinmedizin, Augenheilkunde, Chirurgie, Dermatologie, Humangenetik, Innere Medizin, Neurologie, Orthopädie und Pathologie.

Praktisches Jahr:

In den Semestern elf und zwölf folgt das Praktische Jahr, das im Krankenhaus in den Bereichen Innere Medizin, Chirurgie und in einem selbst gewählten Gebiet absolviert wird. Danach schließt das Medizinstudium mit dem zweiten Teil der ärztlichen Prüfung ab.

Facharztausbildung:

Nach dem abgeschlossenen Medizinstudium folgt die Facharztausbildung Radiologie, die noch einmal weitere fünf Jahre in Anspruch nimmt. Wichtige Inhalte sind Indikationsstellung, Strahlenschutz, Kontrastmittel, Gerätetechnik und Radiologie in der Notfallsituation. Die Facharztausbildung wird mit einer Prüfung abgeschlossen. Bei erfolgreich bestandener Prüfung kann der Mediziner oder die Medizinerin offiziell als Facharzt für Radiologie arbeiten.

Radiologen Jobs

Fachärzte für Radiologie machen sich häufig selbstständig und eröffnen alleine oder mit mehreren Kollegen eine Praxis. Alternativ machen sie Karriere im Krankenhaus oder in einem Gesundheitszentrum. Zudem gibt es Möglichkeiten zum Quereinstieg in die Pharmaindustrie, um etwa als Pharmaberater tätig zu werden. Auch gibt es Bedarf für die Expertise von Radiologen in Gesundheitsämtern oder vergleichbaren öffentlichen Einrichtungen.

Insgesamt gibt es in Deutschland laut Ärztestatistik 2021 der Bundesärztekammer 9.535 berufstätige Radiologen, darunter 3.535 Frauen.

4.366 Fachärzte für Radiologie arbeiten ambulant, 4.621 stationär in einer Klinik. Während die Zahl niedergelassener Radiologen vor allem in Gemeinschaftspraxen kontinuierlich steigt, geht ihre Zahl in den Krankenhäusern zurück. So weisen von den knapp 2.200 Kran­ken­häu­sern in Deutsch­land nur noch rund 800 eine ei­ge­ne ra­dio­lo­gi­sche Fach­ab­tei­lung auf.

Radiologie Karriere

Der Karrierepfad für Radiologen in einem Krankenhaus oder eine Klinik folgt diesem Schema:

  1. Studium
  2. Praktisches Jahr im Krankenhaus
  3. Ausbildung zum Facharzt
  4. Oberarzt
  5. Chefarzt
    1. [Bildnachweis: Gorodenkoff by Shutterstock.com]

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