Jobprofil: Detektive

Detektive beschaffen für ihren Auftraggeber Informationen. Sie sammeln Beweise für Zivil- und Strafprozesse, observieren und befragen Zeugen und andere Personen. Ihre Auftraggeber können Privatpersonen, Rechtsanwälte und Unternehmen sein. Im Einzelhandel arbeiten sie als Kaufhausdetektive. Eine gesetzlich geregelte Ausbildung zum Detektiv existiert nicht. Im Grunde kann (fast) jeder als privater Ermittler tätig werden.

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Detektiv Beruf

Film, TV, Romane, Hörbücher, Groschenromane oder Theaterstücke wären ohne sie undenkbar: Detektive ermitteln in ihnen Verbrechen und lassen ihrer Spürnase freien Lauf. Schon die Allerkleinsten sind von dem Berufsbild fasziniert und lauschen den spannenden Abenteuern der drei Kinderdetektive „Die drei ???“. Auch der legendäre Sherlock Holmes sorgt seit Generationen auf der ganzen Welt für Hochspannung.

Informationen beschaffen:

Kein Wunder! Detektive umgibt der Hauch des Gefährlichen und Mysteriösen. Im wahren Leben ist das Jobprofil allerdings nicht ganz so magisch, wie es in der Literatur dargestellt wird, sondern echtes Handwerk mit vielen Routinen. Detektive sind vor allem damit beschäftigt, geschäftliche oder private Informationen für ihre Auftraggeber zu beschaffen. Ihre Tätigkeit reicht von der Ermittlung in zivilrechtlichen Angelegenheiten über die Aufklärung wirtschafts- und wettbewerbsrechtlicher Verstöße bis zur Hilfe für die Opfer bei strafrechtlichen Tatbeständen.

Hintergründe recherchieren:

Detektive ermitteln zum Beispiel bei Verdacht auf Kapital- und Anlagebetrug, Konkurrenzspionage, Mitarbeiterdelikten („Blau machen“), Produktpiraterie, Patentverletzungen, Werkspionage, Sabotage, Kreditbetrug, Computerkriminalität und Diebstählen. Selten gehen sie dabei auf Verbrecherjagd und noch seltener sind in wilde Schießereien verwickelt. Viele Detektive haben noch nicht einmal eine Waffe. Sie sammeln stattdessen, nämlich Beweise. Dazu recherchieren sie bei Behörden, in Archiven, bei Auskunfteien oder machen Zeugenbefragungen.

Personen observieren:

Ein großer Teil ihres Alltags besteht außerdem darin, verdächtige Personen zu observieren. Dazu verharren sie oft stundenlang in einem Versteck oder in ihrem Auto. Zu dem Job gehören auch Schreibarbeiten, Telefonate und Internetrecherchen. Alle zusammengetragenen Erkenntnisse dokumentieren Detektive in Berichten. Diese dienen auch als Beweismittel vor Gericht.

Auftraggeber prüfen:

Detektive, die ihre Arbeit ernst nehmen, prüfen aber erst einmal ihren Auftraggeber auf Herz und Nieren. Hat er ein berechtigtes Interesse an den Auskünften, die der Detektiv ihm beschaffen soll? Falls nein, ist das ein Verstoß gegen das Bundesdatenschutzgesetz. Ist der Auftrag lupenrein, verhandeln Detektive die Vertragskonditionen aus.

Anzeigen schreiben:

Auch im Einzelhandel gehören Kaufhausdetektive zum Inventar. In Kaufhäusern und Fachgeschäften beobachten sie Verkaufsräume und Kunden und überführen Langfinger. Wer auf frischer Tat ertappt wird, dem schreiben die Detektive eine Strafanzeige in den Lebenslauf. Die Zusammenarbeit mit der Polizei und Justiz ist daher wesentlicher Bestandteil ihrer Arbeit.

Detektive Arbeitszeiten

Geregelte Arbeitszeiten, Acht-Stunden-Tage und Fünf-Tage-Wochen sind für Privatdetektive Fremdwörter – es sei denn, sie arbeiten als Kaufhausdetektive im Einzelhandel. Berufseinsteiger sollten sich darauf einstellen, auch am Wochenende im Einsatz zu sein. Für Privatermittler herrscht an Tagen und Uhrzeiten, zu denen die meisten Menschen frei haben, Hochbetrieb. Sie müssen frühmorgens, nachts und an Feiertagen regelmäßig ran. Vorhersehbar ist das aber nicht, sondern von Fall zu Fall unterschiedlich. Wer auf einen geregelten Tagesablauf Wert legt, sollte die Berufswahl noch einmal überdenken.

Fähigkeiten

Nicht jeder Detektiv kann mit einer Ausbildung, einem Studium oder erstklassigen Referenzen glänzen. Umso wichtiger ist es, potenzielle Arbeitgeber oder Kunden von sich zu überzeugen. Abzüge gibt es unter anderem für Piercings, Tattoos oder bunte Haare. Detektive müssen sich unauffällig bewegen und dürfen nicht auffallen. Bei einer Bewerbung bringen diese Stärken, Talente und Fähigkeiten besonders viele Punkte:

Lesetipp: Kann ich mit Tattoos und Piercings zum Vorstellungsgespräch gehen?
vgwort

Detektiv Gehalt

Detektive verdienen meist zwischen 2.000 Euro und 3.500 Euro brutto im Monat. Die Einstiegsgehälter liegen mitunter nur bei 1.600 bis 1.800 Euro brutto monatlich. Mit zunehmender Berufserfahrung kann der Verdienst auf über 4.000 Euro brutto monatlich steigen. Je nach Standort, Erfahrung, Kundenstamm und Renommee und sind für Privatermittler auch noch weitaus höhere Gehälter möglich.

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Jobs als Detektive für Sie:

Wer sich für den Beruf des Detektivs interessiert, wird nicht fündig, indem er nach einer gesetzlich vorgeschriebenen Ausbildung sucht. Die gibt es nicht. Der Detektivberuf ist nicht gesetzlich geregelt. Oft handelt es sich bei Detektiven um Personen, die zuvor bei Polizei, Bundeswehr, Bundesgrenzschutz, militärischem Abschirmdienst, Notaren oder Rechtsanwälten gearbeitet haben und dann eine Detektei gründen, in der sie ihre alten Kontakte aktivieren können.

Für sie und andere Interessierte gibt es verschiedene Kurse und Seminare, die in den Beruf einführen. Eine weitere Option ist es, zuerst eine Ausbildung zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit oder eine kaufmännische Ausbildung zu absolvieren und darauf eine Weiterbildung zum Detektiv folgen zu lassen. Praktika bei renommierten Detekteien erleichtern den Berufseinstieg. Praktikumsplätze sind aber mitunter schwer zu bekommen. Die meisten Detektive sind Einzelunternehmer.

Voraussetzungen

Die Berufsbezeichnung Detektiv ist nicht geschützt. Wer als selbstständiger Privatdetektiv arbeiten will, muss beim zuständigen Gewerbeamt nach § 14 der Gewerbeordnung (GewO) ein Gewerbe als privater Ermittler anmelden und kann sich dann Detektiv nennen. Privatdetektive müssen deutsche Staatsbürger und über 18 Jahre alt sein. Sie dürfen keine Vorstrafen oder übermäßige Schulden haben.

Der Kaufhausdetektiv wiederum gehört gewerberechtlich zum Bewachungsgewerbe. Für Kaufhausdetektive ist daher eine Gewerbeanmeldung nach § 34 a der GewO erforderlich. Manche Arbeitgeber verlangen von Bewerbern zusätzlich einen Nachweis über die Sachkundeprüfung nach § 34a der Gewerbeordnung. Die Sachkundeprüfung umfasst eine schriftliche und eine mündliche Prüfung und kostet in der Regel rund 150 Euro.

Detektive Weiterbildung

Es gibt zahlreiche kommerzielle Fortbildungseinrichtungen, die Weiterbildungen zum Privatdetektiv anbieten. Allerdings ist die Qualität der Angebote sehr unterschiedlich. Auch in der Dauer unterscheiden sie sich. Einige Seminare gehen nur über einen Zeitraum von ein paar Wochen, andere nehmen bis zu zwei Jahre in Anspruch. Manche Lehrgänge kann man im Präsenz-, andere im Fernstudium absolvieren. Es gibt beispielsweise IHK-Zertifikate als „Fachkraft Detektiv“, als „Fachkraft Detektiv mobil“ oder als „Geprüfter Privatermittler“.

Weiterbildung Inhalte

Zu den Schwerpunkten einer guten Detektiv-Weiterbildung gehören:

  • Streifen- und Revierdienst
  • Arbeitsrecht
  • Meldewesen
  • Kommunikationsverhalten
  • Gesprächsführung
  • Waffensachkunde
  • Psychologische Grundlagen 
  • Lebensrettende Sofortmaßnahmen
  • Deeskalationstraining
  • IT-Sicherheit
  • Grundlagen Geld-Wert-Transport (GWT)
  • Funkausbildung
  • Englisch für Sicherheitskräfte
  • Durchführung einer Observation

Detektive Jobs

Detektive gehen hier zur Arbeit: 

  • Detekteien
  • Ermittlungsbüros
  • Sicherheits- und Wachdienste
  • Objektschutz-, Wach- und Schließgesellschaften
  • Einzelhandel
  • Versicherungsunternehmen

In manchen Detekteien bieten sich Karrierechancen, die mit der Übernahme von mehr Verantwortung einhergehen. Dazu gehört zum Beispiel das Leiten eines Teams. Allerdings sind solche Möglichkeiten eher rar. Die meisten Detekteien bestehen aus nur wenigen Mann starken Teams und daher sind die Hierarchien in diesem Bereich sehr flach.

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