Jobprofil: Mediengestalter

Mediengestalter entwerfen Webseiten, digitale Werbebanner oder klassische Werbemittel wie Flyer und Zeitungsanzeigen und setzen sie graphisch um. Sie sollten über ausgeprägte IT- und Softwarekenntnisse verfügen, gleichzeitig stilsicher und kreativ sein. Der Berufseinstieg ist über eine duale Ausbildung, ein Studium oder einen Quereinstieg möglich. Der Medienjob ist auch bei Frauen sehr populär, sie haben zahlenmäßig fast die Gleichstellung erreicht.

Mediengestalter Beruf

„Irgendwas mit Medien.“ So lautet die Antwort vieler Jugendlicher, wenn sie nach ihrem Berufswunsch gefragt werden. Die Ausbildung zum Mediengestalter für Digital und Print dürfte sie hier einen ganzen Schritt weiterbringen.

Werbung gestalten:

Die Fachkräfte fügen Texte, Bilder und Grafiken zu einem Informationsmedium zusammen. Sie gestalten Website, digitale Werbebanner, Printanzeigen, Flyer und Magazine – und sollten sich daher mit Corporate Design, Layouts und Typographie auskennen.

Kreativ arbeiten:

Mediengestalter ist ein kreativer Beruf. Allerdings sind die Möglichkeiten, selbstständig und frei zu gestalten, nicht immer hundertprozentig gegeben. Häufig setzen Mediengestalter nur die Entwürfe von Chefdesignern um.

Teamplay leben:

Der Beruf ist sehr abwechslungsreich, vielfältig und erfordert Teamplay. Mediengestalter kommen in Agenturen als Berater, Konzeptioner oder in der Kreation zum Einsatz und arbeiten mit Creative Directors, Textern, Grafikdesignern, Reinzeichnern, Fotografen, Illustratoren und PR-Managern zusammen.

Länger bleiben:

Gerade im originären Medienbereich wie bei Tageszeitungen oder Online-Portalen muss Vieles schnell gehen und der Auftrag von heute am besten gestern schon fertig sein. Anwärter auf den Beruf sollten daher unbedingt eine gewisse Stressresistenz mitbringen und auch mal abends länger im Büro bleiben können.

Qualität abliefern:

In punkto Arbeitsmarkt gilt: Qualität setzt sich durch! Gute Leute kommen immer unter, auch wenn der Mediengestalter die Liste der meist gesuchten Berufe nicht anführt. Mediengestalter können zudem als Angestellte oder selbstständig arbeiten. Nach Angaben des Zentral-Fachausschusses Druck und Medien sind 45 Prozent der Mediengestalter-Azubis weiblich.

Bewerbung

Was Mediengestalter unbedingt mitbringen und in ihrer Bewerbung, in Telefoninterview und Vorstellungsgespräch hervorheben sollten:

  • Kreativität
  • IT Kenntnisse (z.B. Photoshop, InDesign)
  • Ästhetisches Gespür
  • Auffassungsgabe
  • Eigeninitiative
  • Englischkenntnisse
  • Flexibilität
  • Aufgeschlossenheit
  • Kommunikationsfähigkeit

Was die Gestaltung der Bewerbungsunterlagen angeht: Auf Papier oder auf CD kann jeder. Warum also nicht gleich mit einer schick und gut bedienbaren Bewerberhomepage die erste Arbeitsprobe abliefern?
vgwort

Mediengestalter Gehalt

Die meisten Mediengestalter kommen auf ein monatliches Bruttogehalt zwischen 2.600 Euro und 3.000 Euro. In den Beruf steigen sie oft mit monatlich 1.900 Euro bis 2.300 Euro brutto ein. Mit mehr als 3.000 Euro brutto im Monat zählen Mediengestalter zu den Gutverdienern ihres Berufsstandes, mit 3.500 bis 3.800 Euro zu den absoluten Topverdienern. In der Ausbildung fließen ihnen zwischen 627 Euro und 1.150 Euro brutto monatlich aufs Konto.

Jobs als Mediengestalter für Sie:

Die duale Berufsausbildung zum Mediengestalter bzw. Mediengestalterin Digital und Print dauert drei Jahre. Die Lerninhalte werden den Auszubildenden abwechselnd im Betrieb und in der Berufsschule vermittelt. Im letzten Lehrjahr spezialisieren sich die Auszubildenden auf einen der drei Schwerpunkte „Beratung und Planung“, „Gestaltung und Technik“ oder „Konzeption und Visualisierung“. Die mit Abstand meisten Ausbildungsplätze gibt es im Bereich Gestaltung und Technik. Alternativ kann auch ein Hochschulstudium wie Mediengestaltung oder Digitale Medien in den Beruf führen. Auch ein Quereinstieg ist bei einem Nachweis von Talent, Arbeitserfahrung und Referenzen allemal möglich.

Verkürzung:

Die Dauer der Ausbildung kann unter bestimmten Voraussetzungen verkürzt werden. Zum Beispiel, wenn der Azubi mit der Fachhochschulreife aufwarten kann oder mit besonders guten Noten glänzt. Dies setzt die Zustimmung des Ausbildungsbetriebs voraus und muss bei der zuständigen Industrie- und Handelskammer (IHK) beantragt werden.

Voraussetzungen:

Formal gibt es keine schulischen Voraussetzungen, um die Ausbildung zum Mediengestalter antreten zu können. In der Realität verfügen aber rund zwei Drittel aller Azubis über die Hochschulreife. Weniger als zehn Prozent haben einen Hauptschulabschluss oder gar keinen Schulabschluss. Gute Schulnoten in Kunst, Mathematik, Deutsch und Englisch sind bei einer Bewerbung hilfreich.

Schwerpunkte

Im Bereich „Beratung und Planung“ lernen angehende Mediengestalter unter anderem, Kunden professionell zu betreuen und ein Projekt fachgerecht zu koordinieren. Fällt die Wahl hingegen auf den Schwerpunkt „Gestaltung und Technik“, werden Berufsanfänger dazu angeleitet, Bilder und Grafiken mit Hilfe von Spezialsoftware zu bearbeiten und Produktionsanlagen zu warten. Wer sich den Themen „Konzeption und Visualisierung“ verschreibt, lernt Bilder passgenau auszuwählen, Layouts zu entwerfen und Diagramme oder Illustrationen zu erstellen.

Abschlussprüfung

Zum Ende des zweiten Ausbildungsjahres steht eine Zwischenprüfung im Ausbildungsplan. Die Abschlussprüfung folgt nach dem dritten Ausbildungsjahr. Sie beinhaltet einen praktischen und einen theoretischen Teil. Am niedrigsten ist die Bestehensquote bei Azubis der Fachrichtung Konzeption und Visualisierung.

Ausbildung Gehalt

Während ihrer Ausbildung können Mediengestalter mit diesen monatlichen Bruttovergütungen rechnen:

  • 1. Ausbildungsjahr: 627 Euro bis 1.006 Euro brutto im Monat
  • 2. Ausbildungsjahr: 691 Euro bis 1.058 Euro
  • 3. Ausbildungsjahr: 732 Euro bis 1.150 Euro

Mediengestalter Jobs

Stellen für Mediengestalter für Digital und Print finden sich branchenübergreifend überall dort, wo ein Händchen fürs Kreative gefragt ist. Meist sind die Fachkräfte ein Teil von Medien-, Marketing- oder Produktabteilungen. Im Allgemeinen finden sie Beschäftigung in Unternehmen der Druck- und Medienwirtschaft, Verlagen, Werbeagenturen und Werbeabteilungen, Online-Medien, Fotolabors, Film- und Fernsehanstalten. Stellen für Mediengestalter gibt es auch im öffentlichen Dienst, zum Beispiel bei der Bundeswehr, Polizei, Städten und Kommunen. Viele Mediengestalter sind als Freelancer tätig.

Weiterbildung

Mediengestaltern für Digital und Print stehen vielfältige Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten offen. Die Bandbreite erstreckt sich vom Meisterbrief über den Abschluss als Techniker oder Medienfachwirt bis hin zum Studium.

  1. Meister

    Wer Leitungsaufgaben in einem Betrieb übernehmen möchte, ist mit dem Meisterbrief gut beraten. Genau genommen mit dem Zertifikat zum Industriemeister/in, Fachrichtung Printmedien. Weitere Infos dazu finden Sie zum Beispiel bei allen IHK.

  2. Techniker

    Als geprüfter Techniker im Bereich der Druck- und Medientechnik spezialisieren sich die meisten auf Fertigungsprozesse von Druckerzeugnissen. Angehende Techniker lernen, solche Abläufe zu planen, zu organisieren und zu steuern. Die Ausbildung erfolgt an Fachschulen und dauert im Vollzeitunterricht zwei Jahre. Weiterführende Informationen gibt es beim Bundesverband Druck und Medien.

  3. Medienfachwirt

    Medienfachwirte Digital oder Medienfachwirte Print arbeiten vor allem verwaltend und kaufmännisch. Sie betreuen Kunden, entwickeln Medienprodukte und Verkaufsstrategien. Vorbereitungslehrgänge auf die Prüfung dauern in Teilzeit meist 24 Monate. Weitere Informationen gibt es bei der DIHK.

  4. Studium

    Hier bieten sich insbesondere die Studiengänge Medienmanagement, Grafikdesign, Digitale Medien oder auch Medieninformatik an – entweder an einer Fachhochschule oder an einer Universität. Interessant sind auch Fächer wie Druck- und Medientechnik, Verpackungstechnik.

Zukunftsperspektiven

Der Arbeitsmarkt für Mediengestalter für Digital und Print sieht nicht allzu rosig aus. Mit einem Wort: Er ist gesättigt. Die traurige Realität ist, dass die Arbeitslosenquote unter Mediengestaltern für Digital und Print vergleichsweise hoch ist. Zudem arbeiten die meisten in kleineren Agenturen und Unternehmen, in denen die Verdienstmöglichkeiten nicht übermäßig gut sind.

Arbeitsplätze:

Von 2016 bis 2019 ging die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Wirtschaftsbereich Druckerei/Vervielfältigung nach Angaben des Zentral-Fachausschusses Druck und Medien von knapp 135.500 auf rund 129.000 zurück. Die Zahl der neu geschlossenen Ausbildungsverträge ist ebenfalls rückläufig. Selbst Weiterbildungen zum Techniker oder Medienfachwirt werden seltener absolviert als noch vor einigen Jahren.

Chancen:

Die Frage, ob Quereinsteiger oder Studienabbrecher eine Chance haben, in dem Bereich Fuß zu fassen, ist damit schwer zu beantworten. Wer wirklich gut ist, kann sich durchsetzen. Der Rest hat es schwer.

[Bildnachweis: S_L by Shutterstock.com]