Jobprofil: Silberschmiede

Silberschmiede entwerfen Silberwaren wie Teller, Schalen und Besteck oder versilbern unedle Metalle wie Kupfer und Messing. Dafür bearbeiten sie das Metall mit Treibhämmern oder Punzen. Eine Ausbildung zur Silberschmiedin oder zum Silberschmied ist in zwei Schwerpunkten möglich. Sonderlich populär oder bekannt ist der Beruf nicht. Als Silberschmied hat man mittlerweile einen Exotenstatus inne — und ist für manche so etwas wie der kleine Bruder vom Goldschmied.

Silberschmied Beruf

Silberschmiede fertigen Gegenstände aus Silber, Messing, Kupfer und manchmal auch aus Gold an. Es entstehen Kirchenutensilien wie Kelche, Monstranzen oder Weihrauchbehälter. Aber auch Alltagsgegenstände werden von Silberschmieden gefertigt: Vasen, Kannen oder Besteck.

Schmuckstücke und Werkstücke:

Silberschmiede entwerfen und fertigen diese schmucken Stücke neu oder restaurieren alte Arbeiten. Dabei kann es sich auch schon mal um besondere Relikte handeln. Ein 600 Jahre altes Kreuz etwa, das vorsichtig auseinandergenommen, gereinigt und restauriert werden muss.

Robust und filigran:

Die Beispiele zeigen: Im Gegensatz zu Goldschmieden beschäftigen sich Silberschmiede nicht ausschließlich mit Schmuckstücken und filigranem Geschmeide. Sie fertigen auch größere Werkstücke an. Dazu erstellen sie zunächst Skizzen, die sie in Einzelteilen auf Schablonen übertragen und im nächsten Schritt auf Silberplatten kleben. Nun folgt das Aussägen der Bestandteile. Das Material ist sehr teuer. Um nicht unnötig Metall zu verschwenden, muss der Silberschmied sehr sorgfältig arbeiten.

Formen und löten:

Danach bearbeiten Silberschmiede die ausgeschnittenen Formen mit Werkzeugen. Manchmal verformen Silberschmiede das Metall auch mit der Hand. Dann geht’s ans Löten. Hier werden alle Einzelteile eines Werkstücks zusammengefügt. Damit das Ergebnis nicht so schnell anläuft, wird es in einem Säurebad vor der Oxidation geschützt.

Kreativ und geschickt:

Besonders hervorzuheben ist die Kreativität, die der Beruf mit sich bringt. Silberschmiede entwerfen ihre Werkstücke auf dem Papier und begleiten sie in ihrer Entstehung bis zum fertigen Endprodukt. Das erfordert auch viel Feingefühl und Geschick. Die Work-Life-Balance von Silberschmieden ist mehr oder weniger ausgewogen. Auf dem Arbeitsmarkt haben die Filigranhandwerker gute Chancen.

Silberschmiede Fähigkeiten

Silberschmiede überzeugen in Lebenslauf und Anschreiben mit diesen Talenten von sich:

  • Abgeschlossene Schulbildung
  • Abgeschlossene Ausbildung
  • Geschicklichkeit
  • Kreativität
  • Genauigkeit
  • Präzision
  • Selbstständigkeit
  • Eigenmotivation
  • Geduld
  • Beratungstalent

Silberschmiede Gehalt

Silberschmiede können mit einem durchschnittlichen Bruttogehalt von rund 2.400 Euro bis 2.500 Euro im Monat rechnen. Einsteiger fangen bei 1.900 bis 2.000 Euro brutto ein. Mit zunehmender Berufserfahrung kommen Gehälter von mehr als 3.000 Euro brutto monatlich in Reichweite. Speziell selbstständige Gold- und Silberschmiedemeister können auch weitaus mehr verdienen. In der Ausbildung liegt die monatliche Vergütung zwischen 1.037 Euro und 1.264 Euro brutto.

Jobs als Silberschmiede für Sie:

Silberschmied werden

Die Ausbildung zum Silberschmied gehört zu den wenigen, die dreieinhalb Jahre in Anspruch nehmen. Sie findet parallel in Handwerksbetrieb und Berufsschule statt und ist somit dual organisiert. Eine Ausbildung ist im Schwerpunkt Metall und im Schwerpunkt Email möglich. Die Lehre schließt mit einer Gesellenprüfung ab. Alternative Berufsprofile sind Goldschmied, Hufschmied, Feinwerkmechaniker, Werkzeugmechaniker oder Metall- und Glockengießer.

Eine bestimmte Schulbildung müssen Bewerber nicht vorweisen.

Gute Schulnoten in Werken, Technik, Chemie, Deutsch und Kunst können einer Bewerbung oder einer Bewerbung Ausbildung aber zum Erfolg verhelfen. Auch chemische Prozesse sollten Jobanwärtern nicht fremd sein. Immerhin kommen Silberschmiede in ihrem Beruf mit vielen Chemikalien in Kontakt. Sie schützen Schmuckstücke damit vor vorzeitiger Alterung oder lassen sie künstlich altern. Hier müssen Silberschmiede genau wissen, was sie tun und mit den Stoffen ordnungsgemäß umgehen können.

Ausbildungsinhalte

Während der Lehrzeit stehen die folgenden Inhalte auf dem Stundenplan:

  • Umgang mit Maschinen
  • Werk- und Hilfsstoffe auswählen
  • Arbeitsabläufe vorbereiten und planen
  • Metalle formen
  • Legieren und Schmelzen
  • Kleinwerkzeuge anfertigen
  • Gussmodelle anfertigen
  • Gussteile bearbeiten
  • Oberflächen behandeln

Ausbildungsgehalt

Mit diesen monatlichen Bruttogehältern können Silberschmiede in der Ausbildung rechnen:

  • 1. Ausbildungsjahr: 1.037 Euro brutto im Monat
  • 2. Ausbildungsjahr: 1.102 Euro
  • 3. Ausbildungsjahr: 1.199 Euro
  • 4. Ausbildungsjahr: 1.264 Euro

Berufsschulen für Silberschmiede

An diesen Berufsschulen in Deutschland ist eine Ausbildung zur Silberschmiedin oder zu Silberschmied möglich:

  • Berufsbildende Schule Idar-Oberstein
  • Berufskolleg Essen
  • Berufsschule für Glas und Schmuck Kaufbeuren
  • Staatliche Zeichenakademie Hanau

Silberschmiede Jobs

Silberschmiede werden in Gold- und Silberschmieden, in der Schmuckindustrie, bei Juwelieren und in Schmuckdesignateliers tätig. Grundsätzlich stehen die Chancen auf dem Arbeitsmarkt gut.

Nichtsdestotrotz ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Kunsthandwerker in der Schmuckherstellung und Edelsteinbearbeitung in Deutschland seit Jahren rückläufig – von rund 7.140 im Jahr 1999 auf nur noch ca. 4.540 im Jahr 2020. Jedes Jahr gibt es nur eine Handvoll neuer Ausbildungsverträge zu Silberschmieden in Deutschland.

Karriere

Silberschmiede können eine wahrhaft glänzende Karriere hinlegen. Zum Beispiel besteht die Möglichkeit, die Meisterschule zu besuchen und sich zum Silberschmiedemeister weiterzubilden. Mit diesem Abschluss können sie sich mit einem eigenen Betrieb selbstständig machen oder in der Industrie als Führungskraft arbeiten.

Alternativ können ausgebildete Silberschmiede die Weiterbildung zum staatlich geprüften Gestalter für Edelstein, Schmuck und Gerät ins Auge fassen. Dann entwerfen sie Schmuck sowohl nach eigenen Ideen als auch nach fremden Vorschlägen. Außerdem befähigt die Zusatzausbildung zur Übernahme von Führungsaufgaben.

[Bildnachweis: Todja by Shutterstock.com]

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