Jobprofil: Tierpfleger

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Das Berufsprofil: Tierpfleger

Wer ein Faible für Tiere aller Größen, Gattungen und Arten hat, hat das Potenzial zum Tierpfleger. Aber Vorsicht: Allzu romantisch sollten sich Jobanwärter den Beruf nicht vorstellen, denn er ist mit harter körperlicher Arbeit und teilweise auch unangenehmen Tätigkeiten verbunden. Aber der Reihe nach.

Grundsätzlich beinhaltet der Beruf des Tierpflegers der Fachrichtung Zoo, wie er korrekt heißt, die folgenden Aufgaben rund um die Betreuung von Tieren aller Gattungen – von der Heuschrecke über exotische Fische bis hin zu Gorillas, Wölfen oder Greifvögeln:

  • Füttern
  • Herrichten verhaltens- und artgerechter Tierunterkünfte
  • Reinigung und Instandhaltung von Käfigen und Gehegen
  • Basteln und Herstellen von Spiel- und Beschäftigungsmöglichkeiten für die betreuten Tiere
  • Verhaltensbeobachung
  • Züchten von Wildtieren wie Löwen oder Tigern
  • Aufzucht der Jungtiere
  • Sachgerechtes Beantworten von Besucherfragen

Klar, in erster Linie ist das Jobprofil des Tierpflegers abwechslungsreich und eine Erfüllung für alle Tierliebhaber. Nirgends sonst kann man mit so vielen Rassen auf Tuchfühlung gehen und eine Beziehung aufbauen. Insbesondere bei der Aufzucht von Jungtieren entstehen zwischen Pfleger und Pflegebaby oft sehr enge Verbindungen.

Aber der Job des Tierpflegers ist auch einer, der einem manchmal im wahrsten Sinne des Wortes „stinken“ kann. Nämlich dann, wenn es um die Reinigungsarbeiten geht, die fest zum Alltag gehören: Hygiene ist das A und O, um Krankheiten vorzubeugen. Hierbei dürfen Jobanwärter keine Angst vor unangenehmen Gerüchen haben. Der Kontakt mit Tierhaaren und den Ausscheidungen der tierischen „Pfleglinge“ sind für Tierpfleger unumgänglich.

Tierpfleger haben noch eine andere, sehr verantwortungsvolle Aufgabe. Sie sind in Zoobetrieben diejenigen, die am nächsten dran sind an den Tieren. Bei der täglichen Pflege haben sie sie bestens im Blick. Fallen ihnen Krankheits-Anzeichen auf, sind sie es, die das betroffene Tier zunächst isolieren und dann den Tierarzt zu Rate ziehen. Bei medizinische Untersuchungen packen sie meist mit an und assistieren auch bei operativen tierärztlichen Eingriffen. Das verlangt Tierpflegern manchmal einiges an Kraft ab: Schmerzerfüllte, verängstigte Tiere können ungeahnte Kräfte entwickeln.

Die Work Life Balance ist, um ehrlich zu sein, eher unausgewogen. Die harte, körperliche Arbeit geht auf die Knochen. Den ganzen Tag gilt es Eimer mit Futter von A nach B zu transportieren, Schubkarren zu be- und entladen und, und, und. Hinzu kommt: Die Tiere müssen rund um die Uhr versorgt werden – Schicht-, Nacht, Wochenend- und Feiertagsarbeit gehören dazu. Die Berufschancenvariieren stark. Die raren Ausbildungsplätze in Zoos sind heiß begehrt.

Wie wird man Tierpfleger?

Tierpfleger wird man, indem man eine klassische duale Ausbildung durchläuft, die parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule stattfindet. Die Ausbildung umfasst drei Jahre und schließt mit einer Abschlussprüfung ab.

  • Tier- und Artenschutzbestimmungen
  • Pflege, Haltung und Versorgung von Futtertieren
  • Versorgung trächtiger Tiere
  • Versorgung neugeborener Tiere
  • Aufbau der zoologischen Systematik
  • Verhaltenslehre
  • Anatomie
  • Feststellen von Krankheitsanzeichen
  • Tierzucht in zoologischen Gärten
  • Artgerechte Gestaltung von Gehegen, Volieren, Aquarien und Terrarien
  • Sachgerechte Information der Besucher
  • Tötungsmethoden
  • Fachgerechte Kontrolle und Wartung technischer Anlagen und Sicherheitseinrichtungen

Formale Voraussetzungen für den Zugang zur Ausbildung als Tierpfleger gibt es nicht. Die Betriebe stellen jedoch überwiegend Ausbildungsanfänger mit mittlerem Bildungsabschluss oder Hochschulreife ein.

Jobs als Tierpfleger für Sie:

Tierpfleger der Fachrichtung Zoo arbeiten in erster Linie in zoologischen Gärten, Naturparks, Tier- und Wildgehegen oder bei Betreibern von Aquarien und Terrarien. Weitere Beschäftigungsmöglichkeiten ergeben sich hier:

  • In Tierheimen und –pensionen
  • In Tierkliniken
  • In Tierarztpraxen
  • Auf Gnadenhöfen
  • In der Versuchstierpflege

Gehalt: Was verdient man als Tierpfleger?

Das Einkommen von Tierpflegern ist wie in anderen Berufen auch von der Größe des Arbeitgebers, der Region und der Berufserfahrung abhängig. Zu Beginn seiner Karriere kann ein Tierpfleger mit folgendem Ausbildungsgehalt rechnen:

  1. Ausbildungsjahr bis 850 Euro im Monat brutto
  2. Ausbildungsjahr bis 900 Euro im Monat brutto
  3. Ausbildungsjahr bis 950 Euro im Monat brutto

Das Einstiegsgehalt liegt bei rund 2.200 Euro brutto monatlich. Je nach Branche, in der ein Tierpfleger unterkommt, fließt unterschiedlich viel Gehalt aufs Konto. Je länger man in dem Betrieb arbeitet, desto höher wird auch das Gehalt ausfallen. Üblicherweise klettert das Einkommen mit zunehmender Erfahrung auf ein Monatsbrutto von knapp 2.800 Euro.

Einstiegschancen: Die Aussichten für Tierpfleger

Die Berufsaussichten sind eher mäßig. Die Ausbildungsplätze in Zoos sind heiß begehrt. Auf die wenigen Plätze kommt eine Vielzahl von Bewerbern. Auch ausgelernte Tierpfleger finden hier nur schwer einen Job. Ähnlich sieht es bei Tierpensionen und in Tierheimen aus.

Etwas besser stehen die Chancen auf einen Job bei Forschungsinstituten. Hier werden Fachkräfte oft dringend gesucht. Doch viele Pfleger wollen nicht in umstrittenen Tierversuchslaboren arbeiten.

Bewerbung: Womit punkten Tierpfleger

Mit den folgenden Fähigkeiten können angehende Tierpfleger in ihren Bewerbungsunterlagen punkten:

  • Beobachtungsgabe
  • Merkfähigkeit
  • Fingerfertigkeit
  • Körperbeherrschung
  • Handwerkliches Geschick
  • Rechenfertigkeiten
  • Gutes Ausdrucksvermögen

Karriere: Die Entwicklungschancen als Tierpfleger

Tierpfleger haben gute Perspektiven und Möglichkeiten, sich beruflich weiterzubilden. Zum Beispiel durch eine Weiterbildung zum Tierpflegemeister, mit der man sowohl seinen eigenen Betrieb eröffnen kann, als auch eine Führungsposition übernehmen kann.

Wer das Abitur in der Tasche hat, kann nach der Ausbildung auch nochmal auf akademischen Pfaden wandeln. Zum Beispiel bietet sich ein Studium der Tiermedizin oder der Biologie an. Mit den Vorkenntnissen aus der Ausbildung haben Studienanwärter einen einen nicht zu unterschätzenden Wissensvorsprung.