Früher dominierte die Textilindustrie in Krefeld, heute die chemische Industrie. Fachkräfte profitieren von den moderaten Mietpreisen am Niederrhein – und von der guten Anbindung. Von Krefeld aus ist man ruckzuck im Ruhrgebiet, in Düsseldorf, Köln oder den Niederlanden. Neue Jobs in Krefeld gibt es vor allem im Gesundheitswesen, in Logistik und Verwaltung – und bei einem Haustier-Imperium….
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Krefeld ist die Samt- und Seidenstadt. Die Hochzeiten im Textilgewerbe liegen aber schon eine Weile zurück. Im 18. und 19. Jahrhundert war Krefeld ein Zentrum der Seidenproduktion, heute ist es eher als Chemiestandort bekannt.
Immerhin tragen gleich zwei Krefelder Sportvereine den Chemiekonzern Bayer im Namen. Die sportliche Nummer eins kommt indes aus dem Eishockey. Die Krefeld Pinguine sind einer der erfolgreichsten Eishockey-Klubs des Landes und zweimaliger Deutscher Meister.
Vom alten Glanz zeugt das Deutsche Textilmuseum in Krefeld-Linn. Sie bildet zusammen mit der Burg Linn, dem Jagdschloss und dem Niederrheinischen Landschaftsmuseum ein populäres Ausflugsziel.
Krefeld ist ein Knotenpunkt, von dem man weiter ins Ruhrgebiet oder Rheinland, an den Niederrhein oder in die Niederlande fahren kann. Bei Pendlern ist die Stadt daher beliebt.
Noch attraktiver wird sie, wenn man ein Zuhause im Musikerviertel erwischt. Hier stehen schöne Häuser aus der Gründerzeit. Begehrt sind Wohnungen auch am Stadtwald, in Verberg, Traar, Bockum und Fischeln. Nicht mehr ganz so wohl fühlen sich viele Krefelder in der Stadtmitte, die teilweise zu einer Problemzone geworden ist.
12.000 Krefelder waren im Februar 2019 ohne Arbeit. Die Arbeitslosenquote liegt damit bei 10,0 Prozent. In diesem Bereich bewegt sie sich schon seit mehreren Jahren.
Für ganz Nordrhein-Westfalen liegt die Quote bei 6,6 Prozent, ist also deutlich niedriger. Tatsächlich steht auch die direkte Nachbarschaft besser da als Krefeld. In Mönchengladbach liegt die Arbeitslosenquote bei 9,2 Prozent, im Kreis Wesel bei 6,1 Prozent, in Viersen bei 5,6 Prozent. In Düsseldorf sind es 6,6 Prozent. Nur Duisburg mit 11,1 Prozent lässt Krefeld hinter sich.
Neue Jobs in Krefeld gibt es vor allem im Handel, im Gesundheits- und Gastgewerbe. Jede vierte Lehrstelle ist in Krefeld laut einer IHK-Umfrage aus dem Februar 2019 noch unbesetzt, im Groß- und Einzelhandel sogar fast jede zweite.
Eine sozialversicherungspflichtige Stelle in Krefeld bringt 3.423 Euro brutto im Monat ein. Das ist der von der Bundesagentur für Arbeit errechnete Medianwert. Eine Hälfte der Vollzeitarbeitnehmer liegt darüber, die andere Hälfte darunter.
Der gesamtdeutsche Medianwert beträgt 3.209 Euro. Das Krefelder Gehaltsniveau liegt deutlich hinter dem Düsseldorfer (3.882 Euro), aber klar vor dem Mönchengladbacher (3.047 Euro).
Insgesamt beträgt das Durchschnittsgehalt in Nordrhein-Westfalen nach Angaben des Gehaltsportals gehalt.de 45.360 Euro per annum. Ganz vorne liegt Hessen mit 51.345 Euro, ganz hinten befindet sich Mecklenburg-Vorpommern mit 34.155 Euro.
Absolventen kommen in NRW auf ein durchschnittliches Einstiegsgehalt von 46.513 Euro. Ausgelernte Azubis steigen mit durchschnittlich 31.020 Euro ins Arbeitsleben ein.
Fach- und Führungskräfte verdienen laut Stepstone-Gehaltsreport 2019 in Nordrhein-Westfalen sogar 58.846 Euro jährlich im Schnitt.
Das sind die wichtigsten Arbeitgeber in Krefeld:
Krefeld ist die Samt- und Seidenstadt. Oder besser gesagt: Sie war es. Nur noch 0,9 Prozent der Krefelder Beschäftigten arbeiten in der Textilproduktion. Sie sind vor allem in Kreation, Marketing und Vertrieb tätig.
Die Industrie baut in Krefeld Stellen ab. In den vergangenen 25 Jahren hat sich die Zahl der Industriearbeitsplätze auf 22.000 halbiert. Allerdings entfällt noch immer rund ein Drittel der Wertschöpfung auf die produzierende Wirtschaft.
Am wichtigsten sind für die Krefelder Wirtschaft heute:
Die Nummer eins der Stadt ist die Chemische Industrie. In Krefeld werden Spezialgase, Düngemittel, Bindemittel für Farben und Lacke sowie sogenannte Superabsorber für Windeln hergestellt. Evonik beschäftigt nach eigenen Angaben exakt 543 Mitarbeiter in der Stadt – in Produktion, Forschung und Management. Covestro hat in Krefeld-Uerdingen fast 1.000 Mitarbeiter. Cargill beschäftigt 550 Menschen. Seit über 60 Jahren produzieren die US-Amerikaner Maisstärke, die Marmeladen, Konfitüren, Bonbons, Gummibärchen, Kaugummi und Puddingpulver beigemischt wird.
Vor allem Gesundheits- und Sozialwesen, Verkehrssektor und Verwaltung haben in den vergangenen Jahren Jobs in Krefeld geschaffen. Hinzu kommen das Gastgewerbe, die Zeitarbeitsbranche, Einzelhandel, Unternehmensberatungen und die sogenannten haushaltsorientierten Dienste.
Vergleichsweise wenige Jobs gibt es in Krefeld für IT-Fachkräfte. Wenn, dann werden Informatiker in wachsenden Unternehmen wie Haustierimperium Fressnapf fündig. In der Fressnapf-Zentrale in Krefeld arbeiten unter anderem:
Krefeld liegt westlich des Ruhrgebiets, hat aber ähnlich niedrige Mietpreise. Die Medianmiete betrug 2018 nach Angaben von Immowelt 6,80 Euro pro Quadratmeter. Im Vergleich zum Vorjahr (6,50 Euro) stiegen die Mieten um fünf Prozent.
In den Nachbarstädten Duisburg (6,00 Euro), Moers (6,60 Euro) und Mönchengladbach (6,50 Euro) ist das Mietniveau ähnlich. Nur Düsseldorf ist mit 10,40 Euro deutlich teurer.
Zehn Jahre zuvor waren die Mieten in Krefeld – natürlich – noch deutlich billiger. Im Jahr 2008 lagen die Mietpreise noch bei 5,60 Euro. Innerhalb von zehn Jahren zogen sie um 21 Prozent an. In Duisburg und Düsseldorf gingen sie im gleichen Zeitraum sogar noch stärker nach oben.
Käufer zahlen in Krefeld für eine Immobilie 1.660 Euro pro Quadratmeter. In Düsseldorf ist es mit 3.320 Euro doppelt so viel. Mönchengladbacher kaufen günstiger (1.370 Euro), Duisburger erst recht (1.290 Euro). In Moers ist das Eigenheim mit 1.980 Euro dagegen deutlich kostenintensiver.
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