Vorstellungsgespräch absagen: Gründe, Muster und Text

Ja, Sie hatten sich bei ebendiesem Unternehmen beworben. Sie wollten den Job unbedingt. Aber jetzt nicht mehr. Weil Sie ein besseres Angebot auf dem Tisch liegen haben oder weil Sie aus privaten Gründen wegziehen oder weil… Manchmal müssen Bewerber ein Vorstellungsgespräch absagen. Das kann unangenehm sein. Aber wer es höflich und galant macht, hält sich Türen für später offen…

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Warum Sie das Vorstellungsgespräch absagen sollten

Sie sollten Ihr Vorstellungsgespräch absagen, wenn Sie zum Termin nicht erscheinen können oder wollen. Einfach nicht hingehen – das ist schlechter Stil. Eine echte Alternative zur Absage gibt es nicht.

Verständlich ist es aber durchaus, wenn einem Bewerber nicht wohl dabei ist, ein vereinbartes Vorstellungsgespräch wieder zu canceln. Der Personaler könnte es einem übel nehmen oder unwirsch reagieren. Unangenehm!

In Wahrheit aber sind die meisten froh und dankbar, wenn ein Bewerber klare Kante macht und einen Termin frühzeitig wieder absagt. Aus unterschiedlichen Gründen:

  • Sie zeigen Respekt
    Alle fordern ihn ein, aber nicht alle geben ihn auch. Die Rede ist von Respekt. Bewerber haben ihn verdient, Unternehmen aber auch. Seien Sie respektvoll Ihren Ansprechpartnern gegenüber. Wenn Sie dem vereinbarten Termin einfach fernbleiben, pfeifen Sie auf ebendiesen Respekt. Das ist unhöflich, unprofessionell und kann Ihnen zu einem späteren Zeitpunkt noch auf die Füße fallen.
  • Sie machen es dem Unternehmen leichter
    Das Unternehmen hat einen Termin organisiert, einen oder mehrere Mitarbeiter für das Bewerbungsgespräch eingeteilt und einen Raum gebucht. Das alles kostet Zeit und Geld. Sagen Sie frühzeitig ab, kann das Personalbüro seine Kapazitäten neu verteilen. Es wird Ihnen dankbar dafür sein. Denn wenn das Gespräch schon vollständig vorbereitet worden ist, bekommt es die investierte Zeit nicht wieder zurück. Und wenn Sie gar nicht absagen, haben Sie die Zeit von gleich mehreren Personen verschwendet – und hinterlassen keinen guten Eindruck.
  • Sie verhalten sich fair
    Fairness ist der Zwillingsbruder von Respekt. Sagen Sie ein Gespräch rechtzeitig ab, verhalten Sie sich fair gegenüber dem Unternehmen – aber auch Ihren Mitbewerbern gegenüber. Ihre Absage ermöglicht es einem anderen Kandidaten nachzurücken. Möge am Ende der Beste gewinnen – so viel Fairness muss sein.
  • Sie erhalten sich Perspektiven
    Sie haben es gar nicht nötig, zum Vorstellungsgespräch zu erscheinen? Gut für Sie! Aber irgendwann kann sich das Blatt auch wieder wenden – und Sie einen neuen Job brauchen. Vielleicht ist das jetzt übergangene Unternehmen ja wieder eine Option. Wenn Sie Pech haben, bewerben Sie sich in ein paar Jahren nochmal, der Personaler ist aber immer noch auf seinem Posten und erinnert sich an Ihr unverschämtes Fernbleiben. Dann wird er den Teufel tun und Ihnen eine zweite Chance geben — beziehungsweise nur dann, wenn er wirklich gar keine andere Wahl hat. Bedenken Sie: Eine höfliche Absage kostet Sie nur einen Wimpernschlag. Unentschuldigtes Fernbleiben kann Sie langfristig sehr viel mehr kosten.

Ein anderer Weg, den Sie gehen können, geht so: Sie nehmen das Jobinterview wahr, obwohl Sie schon längst eine anderweitige Zusage gegeben haben und diese auch keinesfalls wieder verwerfen wollen.

So sammeln Sie Erfahrung, gewinnen Einblicke in ein anderes Unternehmen und erweitern Ihr Netzwerk. Auf der anderen Seite könnte man aber auch von Zeitverschwendung sprechen – für Sie und für alle anderen Beteiligten. Entscheiden Sie selbst…
vgwort

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Vorstellungsgespräch absagen: Gründe

Ein Vorstellungsgespräch absagen – dafür gibt es gute Gründe.

Vielleicht haben Sie in der Zwischenzeit einen anderen, besseren Job gefunden und Ihre Zusage bereits gegeben. Naiv sollten Sie schließlich nicht ins Bewerbungsrennen gehen. Sie schreiben mehrere Bewerbungen, halten sich alle Optionen offen und wägen dann ab.

Manche Arbeitgeber reagieren schneller, andere langsamer. Und dann gilt: Wer zu spät kommt, den bestraft… der Bewerber. Es gibt aber noch andere Motive, um ein Bewerbungsgespräch abzusagen:

  1. Krankheit

    Wenn Ihnen eine Erkrankung einen Strich durch die Rechnung macht, können Sie nicht erscheinen – so viel steht fest. Erst recht, wenn es sich um eine ernste oder langfristige Krankheit handelt.

    Dann gelten andere Prioritäten: Dass Sie wieder gesund werden. Abgesehen davon könnten Sie sich nicht von Ihrer besten Seite zeigen, wenn Sie krank sind. Und wer nicht in Bestform ist, hat schlechtere Chancen auf den Jobzuschlag.

  2. Privates

    Ihre privaten Rahmenbedingungen haben sich komplett geändert. Vielleicht haben Sie sich von Ihrer Frau oder Ihrem Mann getrennt oder aber Sie ziehen zu Ihrem neuen Partner in eine andere Stadt. Sie müssen sich also dort auf Jobsuche begeben.

    Die Bewerbungen, die Sie bislang verschickt haben, werden Ihren neuen Lebensumständen nicht mehr gerecht. Dann bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als das Vorstellungsgespräch abzusagen.

  3. Sinneswandel

    Denkbar, dass Sie sich aus Verärgerung über Ihren Chef woanders beworben haben. Das kommt häufig vor. Aber vielleicht wurden die Wogen ja wieder geglättet.

    Sie haben sich ausgesprochen, sind frisch motiviert und voller Tatendrang. Möglicherweise kriegen Sie die Beförderung ja doch, oder eine Gehaltserhöhung. Ihrem aktuellen Job wollen Sie jedenfalls gar nicht mehr entfliehen.

  4. Einblicke

    Das Unternehmen kam Ihnen sehr respektiert vor, als Sie sich dort beworben haben. Jetzt, wo Sie weitere Nachforschungen angestellt haben, nicht mehr.

    Sie haben Arbeitgeberbewertungsportale durchforstet und vernichtende Bewertungen entdeckt. Bekannte haben Ihnen von den schlimmen Zuständen in der Firma berichtet. Und die Medien berichten ebenfalls mit einer Mischung aus Grausen und Verachtung.

    Unter diesen Umständen wollen Sie nicht mehr zu diesem Unternehmen wechseln – und das Vorstellungsgespräch absagen.

Das waren nur die offensichtlichsten Gründe, um ein Vorstellungsgespräch abzusagen. Es gibt noch weitere. Die Frage, die sich immer stellt: Sollen Sie den wahren Grund auch wirklich nennen?

Zunächst sollten Sie auf jeden Fall überhaupt einen Grund nennen, wenn Sie ein Bewerbungsgespräch absagen. Alles andere wäre unhöflich.

In der Mehrzahl der Fälle fahren Sie mit Ehrlichkeit tatsächlich sehr gut. Personaler sind auch Menschen und haben durchaus Verständnis für Ihre privaten und beruflichen Irrungen und Wirrungen. Menschen fühlen sich geschmeichelt, wenn man kleine Geheimnisse mit Ihnen teilt. Schenken Sie reinen Wein ein.

Und verbinden Sie Ehrlichkeit mit einem Dank für die geopferte Zeit und das entgegengebrachte Interesse. So hinterlassen Sie einen guten Eindruck.

Jetzt kommt das große Aber: Nicht IMMER ist Ehrlichkeit Ihre Trumpfkarte. Wenn Sie ehrlicherweise sagen, dass Sie am Job nicht mehr interessiert sind, weil unschöne Gerüchte über das Unternehmen kursieren, dann behalten Sie dies lieber für sich. Damit wecken Sie schlafende Hunde und lösen eine interne Lawine aus. Möglich, dass Ihnen das hinterher noch andere Personen übel nehmen werden…

Vorstellungsgespräch absagen: Anruf oder E-Mail

Sie können eine kurze E-Mail schreiben, wenn Sie ein Vorstellungsgespräch absagen wollen, oder gar einen Brief per Post auf den Weg bringen. Am besten aber, Sie rufen an und teilen den Grund Ihrer Absage persönlich mit.

Aber hüten Sie sich davor, anzurufen und dann KEINE Begründung mitzuliefern. Dies wäre dreist. Nach dem Motto: Hallo, ich muss leider mein Vorstellungsgespräch nächste Woche absagen, weil ich da doch nicht kann. Danke für Ihr Verständnis. Wiederhören.

Was Sie selbstverständlich auch NICHT tun: Persönlich erscheinen, um dem Personaler mitzuteilen, dass Sie das Vorstellungsgespräch absagen. Völlig gaga.

Für viele ist die E-Mail das Mittel der Wahl, um ein Bewerbungsgespräch abzusagen. Sie ist schnell geschrieben, bequem und weniger unangenehm. Außerdem hat man alles unter Kontrolle, muss nicht schnell auf entlarvende Rückfragen eine Antwort finden. Eine gut geschriebene, höfliche E-Mail erfüllt auch sicherlich ihren Zweck.

Und trotzdem bleibt der Anruf die bessere Variante. Er ist ehrlicher, persönlicher und auch mutiger. Sie stellen sich der Situation. Wenngleich es hier „nur“ um eine Absage für ein Vorstellungsgespräch geht, nicht um einen Heiratsantrag.

Letztlich hängt es von Ihrem Selbstbewusstsein, Ihren Prioritäten und auch Ihrem Zeitdruck ab. Wenn Ihnen das Unternehmen nicht wichtig genug ist und Sie zeitlich extrem eingespannt sind, dann schreiben Sie eine E-Mail. Wenn sie aber unbedingt einen guten Eindruck hinterlassen und sich Chancen für später offenhalten wollen, rufen Sie an.

Vorstellungsgespräch kurzfristig absagen

Je kurzfristiger Sie ein Jobinterview absagen müssen, desto unangenehmer. Sie bringen den Arbeitgeber in Terminprobleme.

Das kennt jeder aus dem Privatleben: Wenn sich Ihre Freundin 30 Minuten vor dem gemeinsamen Kinobesuch wegen einer vermeintlichen Petitesse abmeldet, ist der Frust groß. Drei Tage vorher wäre eine Absage kein Problem gewesen.

Ganz verhindern kann man kurzfristige Absagen aber nicht. Wenn man sich eine schlimme Erkältung zugezogen hat oder das Kind spontan krank geworden ist, bleibt einem nichts anderes übrig. Natürlich kann es auch passieren, dass ein Tag vor einem Bewerbungsgespräch die Zusage eines anderen Unternehmen ins Haus flattert, das man anzunehmen gedenkt. Was also tun?

Faustregel: Je kurzfristiger die Absage, desto sinnvoller ist es, sie am Telefon zu überbringen. Das Telefon ist noch immer das schnellste Medium. Gleichzeitig können Sie sicher sein, dass Ihre Botschaft ankommt.

Eine E-Mail dagegen kann schon mal versanden – im Spam-Ordner beispielsweise – oder erst später gelesen oder sogar komplett übersehen werden. Außerdem ist ein Anruf persönlicher: Sie können Ihr Bedauern persönlich zum Ausdruck bringen und sich entschuldigen. So hinterlassen Sie beim Personaler einen deutlich besseren Eindruck.

Bei der Art der Begründung ist schon etwas mehr Überlegung nötig. Im Zweifel greifen Sie auf eine Notlüge zurück:

    Ich bin gestern Abend krank geworden.

Das ist allemal besser als ein Grund wie:

    Ich habe heute einen Vorsorgetermin beim Arzt.

Den kannten Sie schließlich schon vorher. Sie hätten ihn längst verschieben können.

Eine schwache Begründung für die Absage Ihres Vorstellungsgesprächs zeugt davon, dass Sie schlecht organisiert sind oder andere Prioritäten haben – keine guten Einstellungsvoraussetzungen!

Vorstellungsgespräch absagen: Muster und Text

Verkomplizieren Sie die Absage nicht. Personalverantwortliche mögen klare Ansagen. Sie sparen Zeit und sind eindeutig.

Langweilen Sie nicht damit, wie Sie sich Ihre Sommergrippe vermutlich beim Grillen mit den Nachbarn eingefangen haben, als Sie einer Person die Hand schüttelten, die vorher als Krankenschwester gearbeitet hat, in einer Station, in der es viele Fälle gab, weil ja zuvor… Uninteressant! Kurz und knapp formulieren.

Sie benötigen im Prinzip nur diese Bausteine:

  • die Absage
  • eine kurze Entschuldigung mitsamt Begründung
  • ein Dank
  • sowie Abschiedsgruß.

Das reicht völlig. Wie das konkret aussehen kann, zeigen wir Ihnen jetzt…

Vorstellungsgespräch absagen aus privaten Gründen

Sehr geehrter Herr Herold,

ich habe mich sehr über Ihre Einladung zum Vorstellungsgespräch gefreut und freue mich darauf, Sie kennenzulernen. Leider kann ich den Termin wegen eines wichtigen privaten Termins nicht wahrnehmen und würde mich freuen, wenn wir ihn auf ein anderes Datum verschieben könnten.

Was halten Sie zum Beispiel vom Freitag, den 13. Dezember? Sie können mich auch gerne telefonisch anrufen, damit wir einen Ersatztermin absprechen können. Ich freue mich auf Ihre Antwort.

Mit freundlichen Grüßen
Mia Mustermann

Vorstellungsgespräch absagen wegen Krankheit

Sehr geehrte Frau Henson,

leider bin ich gestern Abend kurzfristig erkrankt und muss daher das für heute um 12:30 Uhr angesetzte Vorstellungsgespräch absagen. Telefonisch habe ich Sie vorhin nicht erreicht, darum melde ich mich per E-Mail.

Ich hoffe, dass wir den Termin in Kürze nachholen können, da mein Interesse an der Position weiterhin sehr groß ist. Sobald ich einen Arzt aufgesucht habe, werde ich mich noch einmal bei Ihnen melden und Ihnen mitteilen, wie lange ich voraussichtlich ausfalle. Es wäre schön, wenn wir dann einen Nachholtermin abmachen könnten.

Eine kurzfristige Absage ist immer ärgerlich, dies ist mir nur allzu bewusst. Ich möchte mich daher in aller Form für die Unannehmlichkeiten bei Ihnen entschuldigen.

Mit freundlichen Grüßen
Martha Mustermann

Wegen Annahme eines anderen Angebots

Sehr geehrte Frau Sperber,

herzlichen Dank für Ihr nettes Feedback und Ihre Einladung zum Vorstellungsgespräch. Ich habe mich sehr darüber gefreut. Allerdings habe ich mich in der Zwischenzeit entschieden, das Angebot eines anderen Unternehmens anzunehmen.

Daher bitte ich Sie um Verständnis dafür, dass ich den Termin bei Ihnen nicht wahrnehmen kann. Ich entschuldige mich für die Umstände, die Ihnen daraus entstehen und verbleibe

Mit freundlichen Grüßen
Malte Mustermann

Absagen wegen der Anfahrt

Sehr geehrter Herr Amoroso,

herzlichen Dank noch einmal für Ihre Einladung zum Vorstellungsgespräch am 5. September um 14:00 Uhr. Darüber habe ich mich sehr gefreut. Allerdings war mir nicht bewusst, dass der Termin in Ihrer Zweigstelle in Karlsruhe stattfinden soll und nicht in der Zentrale in Berlin, für die ich mich beworben hatte.

Aus diesem Grunde muss ich das Gespräch leider absagen. Ich bedanke mich dennoch ganz herzlich für Ihr Interesse.

Freundliche Grüße
Mats Mustermann

Absagen wegen eines Sinneswandels

Sehr geehrte Frau Meier,

vielen Dank für Ihr Interesse und die Einladung zum Vorstellungsgespräch am 8. Oktober um 10:30 Uhr. Leider muss ich den Termin hiermit absagen. Ich habe mich in der Zwischenzeit dazu entschieden, doch nicht den Arbeitgeber zu wechseln.

Ich hoffe auf Ihr Verständnis und entschuldige mich für die Unannehmlichkeiten, die Ihnen dadurch entstehen.

Mit freundlichen Grüßen
Michael Mustermann

Vorstellungsgespräch absagen ohne Grund

Sehr geehrte Frau Jakobs,

über Ihre Einladung zum Vorstellungsgespräch habe ich mich sehr gefreut. Dennoch möchte ich meine Bewerbung für die Stelle als Produktmanagerin hiermit zurückziehen. Daher muss ich leider auch das persönliche Gespräch mit Ihnen absagen.

Ich entschuldige mich für die Unannehmlichkeiten und bitte um Ihr Verständnis.

Mit freundlichen Grüßen
Matilde Mustermann

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