Das Vorstellungsgespräch beenden – klingt einfach, ist aber manchmal ein Balanceakt. Es kann sie im schlimmsten Fall den Job kosten, wenn Sie etwas Unbedachtes sagen oder einen blöden Joke bringen. Dieses Risiko lässt sich minimieren. Und mehr noch: Sie können beim Personaler Eindruck hinterlassen. Das geht am besten durch ein ehrliches „Danke“ – und ein nettes Kompliment…
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Das Vorstellungsgespräch lief super. Der Personaler wirkt beeindruckt, Sie fühlen sich prächtig. Wunderbar! Sie hätten den Job auch bekommen, wenn sie nicht so etwas Saudoofes zum Schluss gesagt hätten…
Der Schluss eines Jobinterviews kann leicht zur Falle werden. Wenn sich der Bewerber seiner Sache zu sicher ist, oder wenn er mental schon abgeschaltet hat und auf dem Heimweg ist. Oder wenn er das Bewerbungsgespräch unbedingt noch mit einem Kracher zum Abschluss krönen will. Das kann mächtig in die Hose gehen.
10 Dinge, die Sie auf gar keinen Fall sagen sollten, um das Vorstellungsgespräch zu beenden:
Am Ende des Vorstellungsgesprächs sind meist noch nicht alle Fragen geklärt. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, diese anzusprechen. Zum Beispiel können Sie klären, wie der weitere Ablauf ist, wie lange der Auswahlprozess voraussichtlich dauern wird und wann sie eine Antwort erwarten können.
Konkret fragen können Sie etwa so:
Aber bauen Sie bitte keinen Druck auf. Es versteht sich von selbst, dass der Bewerbungsprozess einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Rufen Sie also nicht drei Tage später schon wieder an und fragen Sie nach dem aktuellen Stand. Faustregel: Zwei Wochen nach dem Vorstellungsgespräch können Sie sich erkundigen – vorher nicht.
In vielen Unternehmen dauert der Auswahlprozess noch weitaus länger. Manchmal mahlt die firmeninterne Bürokratie langsam, oder Personalverantwortliche sind erkrankt. Das sollte Sie nicht dazu veranlassen, genervt zu reagieren. Bleiben Sie höflich, freundlich und verständnisvoll. Etwas anderes bleibt Ihnen ehrlicherweise ja auch gar nicht übrig…
Sind alle Fragen geklärt, verabschieden Sie sich – mit einem genauso festen Händedruck wie zu Beginn des Jobinterviews. Also nochmal Haltung annehmen, Augenkontakt suchen und die Hand geben. Und dann machen Sie sich von dannen – aber ohne sich nochmal umzuschauen. Sie gehen also steten Schrittes zur Treppe oder zum Aufzug und werfen nicht noch mal einen Blick nach hinten. Das wirkt unsicher und unsouverän.
Geheimtipp: Sie brechen sich keinen Zacken aus der Krone, wenn Sie sich auch noch explizit beim Assistenten, Pförtner oder der Empfangskraft verabschieden. Die freuen sich über gute Manieren – und erwähnen sie möglicherweise mal im Gespräch mit Ihrem künftigen Abteilungsleiter…
Klare Empfehlung: Mit diesen Worten können Sie das Vorstellungsgespräch beenden.
Sie müssen Ihren Gesprächspartner am Ende aber gar nicht mit Lob und Komplimenten überschütten. Erst recht nicht, wenn er sich das gar nicht verdient hat. Aber: Auf einen Dank und eine Höflichkeitsformel sollten Sie in keinem Fall verzichten. Das geht ganz einfach so:
Das Jobinterview ist vorbei. Jetzt beginnt die Zeit des Wartens. Untätig bleiben müssen bzw. sollten Sie aber nicht. 3 Dringe, die Sie anschließend tun können:
In Deutschland eher unüblich, aber trotzdem eine schöne Geste. Sie sollten allerdings kein langatmiges Essay verfassen, dafür hat kein Personaler Zeit. Und komisch wirken kann es auch. Schreiben Sie stattdessen eine kurze E-Mail, in der Sie sich für das angenehme Gespräch bedanken und betonen, dass Sie weiterhin an der Stelle interessiert sind. Möglicherweise können Sie im Rahmen der Mail auch offen gebliebene Fragen aus dem Jobinterview beantworten. Und bieten Sie die Möglichkeit der Kontaktaufnahme für den Fall an, dass das Unternehmen noch Rückfragen hat. Vergessen Sie die Höflichkeitsfloskeln nicht: „Ich freue mich auf eine baldige Antwort von Ihnen.“ „Ich freue mich darauf, bald von Ihnen zu hören.“
Das Vorstellungsgespräch lief gut – und es fand sogar bei Ihrem Traumarbeitgeber statt. Das ist toll! Aber Sie sollten nicht naiv sein und annehmen, dass Sie die Stelle schon so gut wie sicher hätten. Bleiben Sie aktiv und schauen sich weiter nach Jobs um! Alles andere wäre unklug. Sie sollten auch weiterhin Einladungen zu anderen Jobinterviews annehmen und sich professionell vorbereiten. Am Ende können Sie womöglich aus mehreren Alternativen wählen. Für die Stellensuche gilt: Je mehr Alternativen, desto besser. Dann können Sie alle Optionen gegenüberstellen und sich für diejenige entscheiden, die Ihnen die meisten Vorteile und besten Rahmenbedingungen verspricht.
Nein, ein Ultimatum setzen sollten Sie natürlich nicht. Obwohl, durch die Hintertür vielleicht schon. Es gibt nämlich Unternehmen, die es nicht mal für nötig halten, überhaupt Absageschreiben zu verschicken. Wenn Sie wochen- oder monatelang nichts gehört haben, dann fassen Sie einfach nach – am besten in Form einer E-Mail. Wenn Sie aufs Ganze gehen wollen, dann können Sie die Mail so formulieren: „Ich habe mehrere Jobangebote vorliegen, bin aber weiterhin sehr daran interessiert, für Ihr Unternehmen zu arbeiten. Würden Sie mir kurz mitteilen, wann ich mit einer Entscheidung Ihrerseits rechnen kann?“ Dadurch erhöhen Sie Ihren Marktwert und die Wahrscheinlichkeit, alsbald eine Antwort zu erhalten. Das hilft bei der weiteren Planung – so oder so.
Klare Antwort: Nein! Brechen Sie ein Vorstellungsgespräch als Bewerber nicht ab – höchstens in absoluten Extremsituationen. Warum auch? Sie haben die Zeit für das Jobinterview ja schon freigemacht. Durch jedes Vorstellungsgespräch lernen Sie dazu, machen Erfahrungen, sammeln Wissen.
Beenden Sie es auch dann nicht vorzeitig, wenn Ihr Gesprächspartner schlecht vorbereitet ist, Ihre Fragen nicht beantworten kann oder zwischenzeitlich sogar telefoniert. Oder wenn Sie ihn partout nicht leiden können. Ob Sie mit dieser Person je wieder zusammenarbeiten werden, ist ja gar nicht sicher. Vielleicht verlässt er oder sie in zwei Monaten das Unternehmen oder oder oder…
Wer vorzeitig abbrecht,
Es gibt nur sehr wenige Situationen, in denen Sie das Gespräch vorzeitig beenden sollten. Zum Beispiel dann, wenn Ihr Gesprächspartner anzügliche Bemerkungen über Sie macht oder Sie persönlich beleidigt – aus welchem Grund auch immer.
Achtung: Es gibt Arbeitgeber, die stehen auf Stressfragen im Vorstellungsgespräch, wollen den Bewerber bewusst unter Druck setzen.
Das müssen Sie versuchen zu erkennen. Beispiel: Der Personaler fragt Sie: „Warum sind Sie denn ausgerechnet in diesem Aufzug hier erschienen?“ Will er herausfinden, wie Sie in solchen Situationen reagieren oder ist er einfach nur unverschämt? Entscheiden Sie selbst….