Kaufleute im Groß- und Außenhandelsmanagement kaufen für Handels- oder Industrieunternehmen Waren bei Herstellern ein. Sie holen Angebote ein, verhandeln mit den Produzenten, kalkulieren Preise und kontrollieren die Warenlieferungen. Der Kaufmann im Groß- und Außenhandelsmanagement löste zum 1. August 2020 den bisherigen Ausbildungsberuf Kaufmann im Groß- und Außenhandel ab. Eine Ausbildung ist in den beiden Fachrichtungen Großhandel oder Außenhandel möglich.
➠ Inhaltsverzeichnis
Der Kaufmann im Groß- und Außenhandelsmanagement kauft Waren bei Herstellern oder Lieferanten im großen Stil ein und verkauft diese an den Einzelhandel weiter. Für sie stellt er passgenaue Sortimente aus den Produkten verschiedener Marken zusammen. Auf diese Weise sind die Regale in Supermärkten oder Fachgeschäften stets mit den richtigen Waren gefüllt.
Waren organisieren:
Kaufleute im Groß- und Außenhandelsmanagement prüfen die Lagerbestände, bestellen Waren nach, bieten Sortimentberatungen an und organisieren Warenauslieferungen. Auch verhandeln sie mit den Herstellern über Preise und Lieferkonditionen und akquirieren neue Angebote.
Daten erfassen:
Ein Kaufmann im Groß- und Außenhandelsmanagement arbeitet viel mit Zahlen, erfasst Daten, berechnet statistische Werte. So nimmt er zum Beispiel die bisherigen Verkaufszahlen genau unter die Lupe, um zukünftig besser abschätzen zu können, wie lange es dauert, bis bestimmte Warenbestände aufgebraucht sind. Auf Basis dieser Kalkulation lassen sich Konsumgüter rechtzeitig und zuverlässig nachbestellen.
Büroarbeit übernehmen:
Der Kaufmann im Groß- und Außenhandel erledigt außerdem zahlreiche administrative Aufgaben. Er schreibt Rechnungen, kontrolliert Lieferscheine und Versandpapiere und bezahlt fällige Rechnungen. Es handelt sich um einen typischen Büro- und Schreibtischjob vor dem PC.
Kontakte pflegen:
Kaufleute im Groß- und Außenhandelsmanagement bringen eine Affinität für Zahlen und Daten mit, haben aber ebenfalls viel Kundenkontakt. Speziell im Bereich Außenhandel pflegen sie die Verbindungen mit internationalen Geschäftspartnern oder bahnen neue Kontakte an. Die Work-Life-Balance ist in der Tendenz ausgewogen, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf daher möglich. Auch die Chancen auf dem Arbeitsmarkt stehen gut.
Mit diesen Stärken, Kompetenzen und Soft Skills punkten Kaufleute im Groß- und Außenhandelsmanagement in ihrem Bewerbungsschreiben:
Kaufleute im Groß- und Außenhandelsmanagement kommen meist auf Gehälter zwischen 2.500 und 3.000 Euro brutto im Monat. Einsteiger fangen bei 1.800 bis 2.500 Euro an. Mit steigender Berufserfahrung und Verantwortungsübernahme sind Spitzengehälter von 4.000 Euro realistisch. Auszubildende liegen zwischen 747 und 1.184 Euro brutto monatlich.
Der Weg in den Beruf des Kaufmanns im Groß- und Außenhandelsmanagement führt über eine duale Ausbildung in Industrie und Handel. Sie dauert drei Jahre und wird abwechselnd im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule absolviert. Auszubildende entscheiden sich für eine der beiden Fachrichtungen Großhandel oder Außenhandel. Den Ausbildungsberuf gibt es erst seit dem 1. August 2020, als er den Kaufmann im Groß- und Außenhandel ablöste.
Formale Voraussetzungen für eine Ausbildung gibt es nicht.
Betriebe bevorzugen jedoch Bewerber mit Abitur. Gutre Schulnoten in Deutsch, Mathematik und Wirtschaft untermauern eine Bewerbung. Speziell in der Fachrichtung Außenhandel sind zudem gute Noten in Englisch und weiteren Fremdsprachen vorteilhaft.
Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit hatten von den Ausbildungsanfängern 2018 in der Fachrichtung Großhandel…
Von den Ausbildungsanfängern 2018 in der Fachrichtung Außenhandel hatten nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit…
Diese Themen und Aufgaben bearbeiten Kaufleute im Groß- und Außenhandelsmanagement in der Ausbildung:
Kaufleute im Groß- und Außenhandelsmanagement absolvieren eine dreijährige Ausbildung. Im vierten Ausbildungshalbjahr legen die Azubis Teil eins der Abschlussprüfung ab. Dabei handelt es sich um eine schriftliche Prüfung, für die sie 90 Minuten Zeit haben. Inhaltlich dreht sie sich um das Organisieren des Warensortiments und von Dienstleistungen. Sie fließt zu 25 Prozent in die Endnote ein.
Teil zwei der Abschlussprüfung folgt am Ende der Ausbildung nach drei Jahren.
Dieser Teil umfasst eine 60-minütige schriftliche Prüfung zur kaufmännischen Steuerung von Geschäftsprozessen, die zu 15 Prozent in die Endnote einfließt. Die zweistündige schriftliche Prüfung zur prozessorientierten Organisation von Groß- und Außenhandelsgeschäften fließt zu 30 Prozent ein. Die 60-minütige schriftliche Prüfung zu Wirtschafts- und Sozialkunde ist mit zehn Prozent gewichtet. Außerdem müssen die Prüflinge ein 30-minütiges fallbezogenes Fachgespräch meistern, das mit 20 Prozent gewichtet ist.
Nach IHK-Angaben haben sie im Sommer 2021 rund 95 Prozent der Prüflinge ihre Abschlussprüfung bestanden.
Je nach Bundesland und Branche können Azubis mit diesen Ausbildungsgehältern rechnen.
Kaufleute im Groß- und Außenhandelsmanagement finden eine Anstellung und offene Stellen bei Großhandelsbetrieben, Industriebetrieben, Einzelhandelsbetrieben und Gewerbebetrieben. Sie haben grundsätzlich gute Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt. Der Warenhandel erlebt seit geraumer Zeit einen regelrechten Boom. Vor allem werden immer mehr Artikel über den Online-Handel verschickt. Gerade hier sind immer mehr Experten gesucht, die die Warenflüsse professionell steuern
Kaufleute im Groß- und Außenhandelsmanagement können ihre Karriere durch verschiedene Weiterbildungen ankurbeln. Hier sind 4 Optionen, die den Weg in eine Führungs- oder Fachlaufbahn ebnen können: