Ein Webdeveloper oder Web-Entwickler plant und programmiert Webseiten oder Anwendungen im Web. Dabei kann es sich zum Beispiel um einen Online-Shop oder eine Smartphone-App handeln. Webdeveloper verknüpfen Backend und Frontend, also die Befehle hinter einer Webseite und das, was man letztlich auf dem Bildschirm sieht. Die Berufsbezeichnung ist nicht geschützt. Jeder kann theoretisch als Web-Entwickler arbeiten. Der Berufseinstieg gelingt am ehesten mit einer Ausbildung oder einem Studium. Auch Quereinsteiger haben – Fachkenntnisse vorausgesetzt – gute Perspektiven.
➠ Inhaltsverzeichnis
Ein Webdeveloper entwickelt Software für Anwendungen im Internet. Er erstellt Webseiten, betreut, wartet und entwickelt Apps weiter. Dafür nutzt er diverse Programmiersprachen. Ein Webdesigner kümmert sich im Gegensatz dazu vornehmlich um die grafischen Elemente. In der Realität werden die Aufgaben eines Webdevelopers und eines Webdesigners häufig von einer Person ausgeführt. Vor allem Freiberufler oder Freelancer können davon profitieren, wenn sie beide Bereiche abdecken.
Nische finden:
Sie können auf der anderen Seite aber auch von einer engen Ausrichtung profitieren, indem sie sich spezialisieren. Im Development-Bereich gibt es zahlreiche Nischen, die besetzt werden können. So gibt es etwa reine Frontend-Entwickler oder PHP-Developer oder Java-Developer. Viele Web-Entwickler haben zudem Erfahrungen mit dem freien Content-Management-Framework Typo3.
Neben den technischen Kenntnissen bringen gute Web Developer auch methodische Fähigkeiten mit. Sie können beispielsweise Anforderungsanalysen erstellen, kennen sich mit Software-Architektur aus, können mit Content-Management-Systemen (CMS) umgehen und mit Templates und Testkonzepten etwas anfangen.
Zusammen arbeiten:
Web-Entwickler arbeiten meist in Teams und haben direkten Kontakt zum Kunden. Soziale Kompetenzen gehören daher zu ihrem Werkzeugkoffer. Webdeveloper müssen ein feines Gespür für die Bedürfnisse ihrer Kunden haben, ganz genau nachvollziehen, wie der Auftraggeber tickt und was er unter einem perfekten Webauftritt versteht. Das heißt: Neben Kreativität und ästhetischem Gespür verlangt der Job auch ab, gut zuzuhören.
Kunden zuhören:
Wichtig ist auch, dass sich Webdeveloper während des kompletten Erstellungsprozesses immer wieder eng mit dem Kunden abstimmen. So können bereits im laufenden Projekt immer wieder Prozesse glattgezogen und angepasst werden.
Neu lernen:
Die Aufgaben und das Profil eines Webentwicklers können sich mit der Zeit stark verändern. Dafür sorgt schon die technische Entwicklung. Lebenslanges Lernen ist in diesem Beruf keine hohle Phrase, sondern eine Grundvoraussetzung.
Das sind typische Aufgaben eines Web Developers:
Diese harten und weichen Skills können für Web-Entwickler wertvoll sein:
Lesetipp: Welche Stärken soll ich im Vorstellungsgespräch nennen?
Das Einkommen von Webdevelopern ist völlig unterschiedlich und hängt von Region, Größe des Arbeitgebers und der Berufserfahrung ab. Berufseinsteiger starten meist mit 2.500 bis 3.000 Euro brutto im Monat in den Beruf. Mit zunehmender Berufserfahrung steigern Webentwickler ihr Gehalt auf 3.200 bis 3.800 Euro brutto monatlich. Monatsgehälter von 4.000 bis 4.500 Euro sind möglich. Insbesondere Freelancer können noch weitaus mehr verdienen.
Der durchschnittliche Stundensatz eines freiberuflichen Webentwicklers liegt nach Angaben der Plattform Freelancermap bei 86 Euro pro Stunde. Demnach beträgt der Tagessatz eines Webdevelopment-Freelancers 688 Euro.
Es gibt nicht den einen klassischen Weg, um Webdeveloper zu werden. Grundsätzlich ist der Beruf nicht geschützt, insofern darf sich jeder, der will, als Webentwickler bezeichnen. Tatsächlich tummeln sich in dem Beruf auch viele Quereinsteiger, die nie eine einschlägige Ausbildung oder ein Studium absolviert, sondern sich ihr Wissen selbst angeeignet haben. Um herauszufinden, ob einem der Beruf liegt, können Interessierte vorab freie Tutorials oder erste kleine Testprojekte absolvieren.
Der gängigere Weg in den Beruf führt jedoch über eine Ausbildung oder ein Studium. Als Ausbildung bietet sich zum Beispiel Fachinformatik für Anwendungsentwicklung an. Als Studienfach kommen vor allem Informatik, Software Engineering, Fachinformatik oder Medieninformatik infrage. Darüber hinaus bieten zahlreiche Bildungseinrichtungen Weiterbildungen zum Webentwickler an.
Webdeveloper sind in verschiedenen Branchen und für unterschiedlichste Arbeitgeber tätig:
Die Karriereaussichten sind vielfältig. Viele Web Developer arbeiten freiberuflich als Freelancer. Aufträge finden sie über Beziehungen, Netzwerke wie Xing oder Linkedin und in Jobportalen wie Gulp oder Fiverr.
Auch machen sich viele Webdeveloper selbstständig und eröffnen ihre eigene Kreativagentur. Das ist mit einem höheren Risiko als in der Festanstellung verbunden, eröffnet meist aber auch gute Verdienstmöglichkeiten.
Wer die Festanstellung bevorzugt, kann eine klassische Karriere hinlegen: Vom Teammitglied über die Teamleitung bis hin zur Bereichsleitung. Auch der Weg in die Geschäftsführung ist, abhängig von der Branche, in der ein Webdesigner arbeitet, nicht ausgeschlossen.
Bis zum Jahr 2020 ist die Zahl der Entwickler weltweit auf 24,5 Millionen gestiegen. Durch die Coronakrise hat sich das Wachstum etwa verlangsamt. Dies zeigt die „2020 Worldwide Developer Population and Demographic Study“ von Evans Data.
Angesichts der weiter zunehmenden Bedeutung der Informationstechnologie dürfte der Bedarf an Webentwicklern tendenziell aber steigen – überall auf der Welt. So wählte die Plattform Glassdoor den Java-Developer zum „besten Job in Amerika 2021“. Die Aussichten auf dem Arbeitsmarkt sind für Web Developer insgesamt hervorragend.