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Was macht eigentlich ein Softwareentwickler? Die Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten. Denn die Aufgabenbandbreite des Jobprofils ist groß. Hauptaufgabe von Softwareentwicklern ist die Konzeption, Realisierung und Wartung von Software-Systemen. Ein breites Spektrum – ganz eindeutig definiert ist das Berufsbild also nicht.
Dafür ist das Jobprofil des Softwareentwicklers gefragter denn je. In praktisch jeder Branche werden die IT-Spezialisten gesucht, teilweise händeringend. Kaum ein Geschäftsprozess funktioniert heute noch ohne unterstützende IT. Entsprechend sehen Arbeitgeber gerne Bewerber, die bereits während ihres Studiums praktische Erfahrung gesammelt haben. Um an den Traumjob zu kommen, ist Berufspraxis daher mindestens genauso wichtig wie ein Hochschulabschluss.
Apropos Traumjob ergattern – das ist ein Faktor, der in der IT Branche durchaus von Bedeutung ist: Der Fachkräftemangel grassiert besonders in der IT-Branche und so lastet zunehmend mehr Arbeit auf immer weniger Schultern. Umso wichtiger ist es, in einem Umfeld zu arbeiten, in dem man sich wirklich wohlfühlt, denn ein Softwareentwickler verbringt wirklich viel Zeit an seinem Arbeitsplatz.
In dem Beruf des Softwareentwicklers arbeiten meist ausgebildete Informatiker, aber auch Absolventen aus natur- oder ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen.
Die schnöde Theorie zu pauken ist aber nur eine Sache. Die andere ist es, schon während des Studiums Wirtschaftsluft zu schnuppern – bei Praktika, Nebenjobs oder Praxisprojekten mit Unternehmensbezug an der Uni.
Kleiner Tipp: Auf der Fachcommunity Github werden immer wieder Projekte ausgeschrieben, die auch interessant für Studenten sind, um das eigene Jobprofil verfeinern zu können.
Ein universitärer Abschluss allein überzeugt auf dem Arbeitsmarkt aktuell wenig. Das erklärt, warum zum Beispiel auch eine abgeschlossene Ausbildung in einem informationstechnischen Ausbildungsberuf den Einstieg als Softwareentwickler ermöglicht. Seit ein paar Jahren gibt es etwa die staatlich anerkannte Ausbildung zum Mathematisch-technischen Softwareentwickler.
An den Hochschulen in Aachen, Köln und Jülich ist diese Ausbildung sogar in Kombination mit dem Bachelor-Studiengang „Scientific Programming“ möglich. Also: Viele Wege führen zum Beruf des Softwareentwicklers.
Reine Informatikstudiengänge gibt es praktisch an jeder Hochschule und Universität. Besonders beliebt sind folgende Einrichtungen:
Grundvoraussetzungen für den Beruf als Softwareentwickler sind:
Ebenso sind vertiefte Informatikkenntnisse unerlässlich. Als Standards gelten aktuell Programmiersprachen wie C, C++, Java, Javascript, .NET, PHP, Ruby on Rails oder Python, Sql, HTML und CSS. Auch relationale Datenbanken wie MySql oder PostgreSQL sowie Lösungen wie Redis sollten kein Buch mit sieben Siegeln sein.
Dabei ist weniger von Bedeutung, sämtliche Programmiersprachen aus dem Effeff zu beherrschen – das ist praktisch gar nicht möglich. Stattdessen sollte ein Softwareentwickler über die Fähigkeit verfügen, sich schnell in neue Sachverhalte und Programmiercodes einarbeiten zu können.
Wo arbeiten Softwareentwickler? Diese Frage wäre in den USA leicht zu beantworten: im Silicon Valley. Tatsächlich ist auch die Software- und IT-Dienstleistungsbranche in Deutschland stark regional geprägt: So gibt es sogenannte Software-Cluster rund um Darmstadt, Karlsruhe, Kaiserslautern, Saarbrücken und Walldorf. Diese Regionen gelten als Motor der Software-Industrie.
Aber natürlich gibt es auch außerhalb der IT Cluster jede Menge interessante Jobs für Softwareentwickler in vielen Branchen. Softwareentwickler finden in erster Linie Arbeit bei…
Da IT-Fachkräfte aber infolge der zunehmenden Digitalisierung über kurz oder lang aus keinem Unternehmenszweig mehr wegzudenken sind, kommen Softwareentwickler branchenübergreifen in IT-Abteilungen von Betrieben unterschiedlicher Wirtschaftsbereiche oder in IT- Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen unter.
Softwareentwickler im Backend verdienen im Durchschnitt 56.000 Euro im Jahr. Wobei das Gehaltsgefüge stark von Branche, Region und Erfahrung abhängig ist. Young Professionals mit bis zu drei Jahren Erfahrung verdienen im Schnitt 42.000 Euro. Mit sechs bis neun Jahren Erfahrung bekommt man bereits 56.000 Euro. Erfahrene Entwickler, die mehr als neun Jahre in ihrem Beruf arbeiten, freuen sich über mehr als 67.000 Euro pro Jahr.
In den verschiedenen Bundesländern ist das Gehaltsgefälle aber enorm. Das Schlusslicht bildet Mecklenburg-Vorpommern mit einem Durchschnittseinkommen von 40.000 Euro. Auch die Hauptstadt Berlin bietet Programmierern mit einem Jahreseinkommen von knapp 52.000 Euro nur mittelmäßige Verdienstperspektiven. Diese sind dagegen in Hessen mit 61.000 Euro, Baden-Württemberg mit 59.000 Euro, Bayern sowie Hamburg mit jeweils 57.000 Euro umso besser.
Auch die Firmengröße spielt eine Rolle. In Unternehmen mit bis zu 100 Mitarbeitern wird ein durchschnittliches Jahresgehalt von 49.000 Euro gezahlt, das sind immerhin 19.000 Euro mehr als in großen Unternehmen mit mehr als 1000 Mitarbeitern.
In Werbung und PR, Bildungs- und Forschungsinstitutionen sowie im Versandhandel müssen sich Softwareentwickler mit vergleichsweise niedrigen Gehältern zufrieden geben – hier fließen 43.000 und 46.000 Euro pro Jahr aufs Konto. Die besten Vergütungsperspektiven eröffnen Banken, Versicherungen und Medizintechnikunternehmen: Hier winkt ein Jahresgehalt zwischen 60.000 und 65.000 Euro.
Informatiker sind auf dem Arbeitsmarkt heiß begehrt. Laut einer durch den Branchenverband BITKOM beim Meinungsforschungsinstitut Aris in Auftrag gegebenen Marktstudie suchen 72 Prozent der IT-Unternehmen mit offenen Stellen nach Software-Entwicklern. Am meisten nachgefragt werden dabei Kenntnisse rund um
Aufgrund der Fachkräfteknappheit sind Unternehmen auch deutlich offener für Quereinsteiger und Autodidakten, als es in anderen Branchen aktuell der Fall ist.
Inzwischen führt der Weg zum Traumarbeitgeber nicht mehr unbedingt über die klassische Bewerbung. Denn in vielen Bereichen suchen Unternehmen händeringend nach IT-Experten und gehen von sich aus auf die Suche.
Teilweise werden junge Fachkräfte sogar direkt im Hörsaal angeworben. Insofern sei Kandidaten, die in dem Bereich Fuß fassen wollen, der Besuch einer Karrieremesse zu empfehlen. Wem das zuviel Aufwand ist: Manche Messen gibt es auch in virtueller Form im Internet, was angehenden Softwareentwicklern von Natur aus entgegen kommen dürfte.
Apropos Internet: Es empfiehlt sich, ein Profil in den einschlägigen Businessnetzwerken wie Xing oder LinkedIn anzulegen und aktuell zu halten. Viele Arbeitgeber suchen hier nach Nachwuchs für ihr Unternehmen. Meist kommen Softwareentwickler nach einer ersten Kontaktaufnahme nicht um das Erstellen einer vollständigen Bewerbungsmappe herum.
Der neue Arbeitgeber will sich schließlich ein umfassendes Bild machen, was er von dem Kandidaten erwarten kann. Hier sollten Jobanwärter ihre Stärken und gemachten Praxis-Erfahrungen genau und detailliert in Anschreiben und Lebenslauf hervorheben. Im Gegensatz zu anderen Branchen geht es dabei jedoch nicht um Papier und Zertifikate, sondern eher um eine Übersicht erfolgreich abgeschlossener Projekte und den passenden Links dazu – alles online, versteht sich.
Wer als Softwareentwickler in einem generischen IT-Unternehmen arbeitet, hat gute Chancen, schnell Karriere zu machen. Die Arbeitgeber und Unternehmen unterliegen aufgrund der hohen Nachfrage an IT-Lösungen meist einem schnellen Wachstum, so dass junge Experten nach ein bis zwei Jahren das Junior-Level hinter sich lassen.
Meist steigen sie dann zum Teamleiter über eine kleinere Gruppe innerhalb einer großen Abteilung auf. Danach steht dem Weg über die Abteilungsleitung bis in die obere Chefetage offen. Aufgrund der großen Agilität im IT-Umfeld sind Karriereschritte im zwei- bis drei-Jahres-Rhythmus nicht unrealistisch.
Das Problem, mit dem die oftmals noch jungen Chefs zu kämpfen haben, liegt meist im Bereich der Personalführung: Wer rasch in Verantwortung kommt, dem bleibt kaum Zeit, in punkto Management richtig ausgebildet zu werden. Wer also Stufe für Stufe auf der Karriereleiter empor klettern will, dem sei geraten, auch seine Management-Skills stets im Blick zu behalten.