Bademeister beaufsichtigen ein Schwimmbad. Sie sehen im Freibad, Hallenbad oder Strandbad nach dem Rechten und leisten im Notfall Erste Hilfe. Auch sind sie für den Betrieb der Maschinen zuständig und reinigen und desinfizieren das Bad. Offiziell heißt der Beruf Fachangestellte für Bäderbetriebe. Es handelt sich um einen dreijährigen Ausbildungsberuf. Arbeitgeber bevorzugen Bewerber mit mittlerer Reife.
➠ Inhaltsverzeichnis
Bademeister tragen eine hohe Verantwortung. Im Zweifel sind sie für das Überleben von Badegästen in Schwimm-, Erlebnis und Freibädern verantwortlich. Sie haben die Becken, in denen sich Schwimmer und Nichtschwimmer tummeln, immer ganz genau im Blick, um im Notfall eingreifen zu können.
Leben retten:
Kann sich ein Badender nicht über Wasser halten, werfen sie ihm zunächst einen Rettungsring zu und springen dann selbst hinterher, um den Ertrinkenden zu retten. Bei einem Atem- oder Kreislaufstillstand leiten sie lebensrettende Maßnahmen ein – stabile Seitenlage, Atemwegsmanagement, Herz-Lungen-Wiederbelebung und Schocklagerung inklusive.
Schwimmkurse geben:
In ihrem Alltag sorgen Fachangestellte für Bäderbetriebe nicht nur dafür, dass Badegäste ihren Ausflug ins kühle Nass unbeschwert genießen können. Sie haben auch noch viele andere Aufgaben. Sie kontrollieren Eintrittskarten und geben Schwimmunterricht. Sie bieten gymnastische Angebote im Wasser an und nehmen Schwimmprüfungen ab.
Anlagen warten:
Außerdem tragen Bademeister Sorge dafür, dass die Wasserqualität stimmt. Dazu entnehmen sie Wasserproben und analysieren sie auf Verunreinigungen, pH-Wert und Chlorgehalt. Auch reinigen und prüfen sie technische Anlagen. Bademeister checken Wasseraufbereitungsanlagen, warten und pflegen die Umwälzpumpen, Heizungen und Wasseraufbereitungsfilter.
Bad säubern:
Bademeister desinfizieren außerdem in regelmäßigen Abständen Schwimmbecken, Saunabereiche und Duschen. Manchmal sind sie auch für die Pflege des Außenbereichs zuständig.
Die Aufsichtsperson im Schwimmbad ist im Volksmund der Bademeister oder Schwimmmeister. Der offizielle Titel des Ausbildungsberufs aber lautet Fachangestellter für Bäderbetriebe bzw. Fachangestellte für Bäderbetriebe. Allerdings wird dieser Jobtitel im allgemeinen Sprachgebrauch kaum verwendet. Beim medizinischen Bademeister handelt es sich um einen Masseur.
Bademeister haben diese Aufgaben:
In erster Linie dürfen Bademeister nicht wasserscheu sein, sondern müssen sich im Wasser wohl fühlen. Darüber hinaus sollten Fachangestellte für Bäderbetriebe im Rahmen ihrer Bewerbung im Lebenslauf und im Anschreiben auf diese Soft Skills und Kompetenzen hinweisen:
Fachangestellte für Bäderbetriebe verdienen laut dem Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst zwischen 2.700 und 3.100 Euro brutto im Monat. In Betrieben, die nicht nach Tarif bezahlen, sind die Gehälter üblicherweise niedriger. Berufsanfänger kommen auf 2.000 bis 2.200 Euro brutto im Monat. In der Ausbildung kommen Bademeister auf Gehälter zwischen 625 bis 1.115 Euro brutto im Monat – je nach Ausbildungsjahr, Arbeitgeber und Tarifvertrag.
Wer Bademeister werden möchte, absolviert eine dreijährige duale Lehre zum Fachangestellten für Bäderbetriebe. Die Azubis arbeiten dabei in einem Schwimm- oder Freibad. Paralell dazu besuchen sie an einigen Tagen in der Woche den Fachunterricht an einer Berufsschule. Die Ausbildung schließt mit einer mündlichen und einer schriftlichen Prüfung ab. Bewerber müssen unter Umständen ihre Eignung durch ein ärztliches Attest, einen Erste-Hilfe-Kurs, die Vorlage eines Führungszeugnisses sowie einen Rettungsschwimmschein nachweisen. Eine bestimmte Schulbildung ist nicht vorgeschrieben. In der Realität stellen die meisten Bäder Bewerber ein, die über die mittlere Reife verfügen.
Von den Ausbildungsanfängern im Jahr 2019 hatten
Während der Ausbildung zum Fachangestellten für Bäderbetriebe stehen diese Inhalte auf dem Stundenplan:
In ihrer Ausbildung kommen Bademeister je nach Arbeitgeber und Tarifvertrag auf diese monatlichen Bruttogehälter:
Bademeister finden bei diesen Arbeitgebern eine Anstellung:
Für Bademeister gibt es verschiedene Möglichkeiten, um sich fortzubilden oder zu spezialisieren. So können Fachangestellte für Bäderbetriebe etwa mit einer Weiterbildung Kursleiter für Babyschwimmen, Kursleiter für Schwangerenschwimmen oder Aquafitnesstrainer werden. Auch gibt es Fortbildungen in Bereichen wie Sanitärtechnik, Hygiene, Lüftungs-, Klima- und Kältetechnik, Erste Hilfe, Sport-Fachfortbildung, Bürowesen und Kommunikation. Es besteht zudem die Möglichkeit, den Meister für Bäderbetriebe zu machen. Meister sind berechtigt, als Badleiter Betriebe zu führen und Azubis anzuleiten.
Wer als Bademeister arbeiten möchte, hat prinzipiell gute Perspektiven. Der Bundesverband Deutscher Schwimmmeister (BDS) beklagt seit Jahren, dass Tausende Plätze unbesetzt bleiben. Zudem eröffnen vielerorts private Thermen, Wellness- und Erlebnisbäder. Jobperspektiven gibt es für Bademeister in allen Bundesländern, Regionen und Städten Deutschlands.
Arbeitsmarkt:
Auf der anderen Seite nimmt die Zahl öffentlicher Schwimmbäder kontinuierlich ab. So sank die Zahl der Hallenbäder in Deutschland nach Statista-Angaben von 3.478 im Jahr 2000 auf 3.233 im Jahr 2019. Die Zahl der Freibäder ging im gleichen Zeitraum sogar von 3.238 auf 2.686 zurück. Naturbäder schrumpften von 1.068 auf 502 zusammen.