Jobprofil: Hörgeräteakustiker

Hörakustiker verkaufen Hörgeräte und passen sie dem jeweiligen Kunden an. Sie führen Hörtests durch, fertigen Otoplastiken an und überprüfen, ob das System richtig hinter dem Ohr sitzt. Der Beruf eignet sich für alle, die gerne mit Menschen zusammenarbeiten und auf geregelte Arbeitszeiten Wert legen. Die Bezeichnungen Hörgeräteakustiker und Hörakustiker meinen das Gleiche. Ihre Perspektiven sind aus einem Grunde hervorragend…

Hörakustiker Beruf

„Wer zu hören versteht, hört die Wahrheit heraus, wer nicht zu hören versteht, hört nur Lärm.“ So lautet ein altes chinesisches Sprichwort. Selbstredend ist der Aphorismus im übertragenen Sinne zu verstehen. Wörtlich genommen ist er aber auch für einen bestimmten Berufszweig durchaus wegweisend: Hörakustiker.

Patienten beraten:

Macht der seinen Job nicht gut, können Schwerhörige ihre Umwelt zwar wieder wahrnehmen, doch statt einer angenehmen Geräuschkulisse prasselt nur unverständlicher Lärm auf sie herein. Der Beruf des Hörgeräteakustikers verlangt einem Fingerspitzengefühl und Sorgfalt ab. Da kein Hörproblem mit dem anderen vergleichbar ist, gilt es bei jedem Patienten aufs Neue, die Herausforderung zu meistern, gemeinsam mit ihm die bestmögliche Lösung für sein individuelles Handicap zu erarbeiten.

Hörtests durchführen:

In ihrem Berufsalltag beraten Hörgeräteakustiker Hörgeschädigte, welche Hörhilfen für sie infrage kommen, basierend auf der Diagnose von Fachärzten für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde. Mit audiometrischen Tests stellen Hörgeräteakustiker fest, welche Töne ihre Kunden in den hohen und tiefen Tonlagen noch hören können.

Hörgeräte auswählen:

Bei der anschließenden Auswahl eines geeigneten Hörgeräts gilt es, die Kundenbedürfnisse bestmöglich zu erfüllen. Gerade Jüngere legen Wert darauf, dass ein Hörgerät nicht auffällt. Sie ziehen ein Im-Ohr-Gerät dem Hinter-dem-Ohr-Gerät vor. Oft ist es aber weniger eine Frage der technischen Machbarkeit als der Größe des Geldbeutels, wie dezent ein Hörgerät daherkommt. Manche von ihnen sind fast unsichtbar, aber eben das hat seinen Preis.

Hörgeräte anpassen:

Ist die Entscheidung für ein Hörsystem gefallen, hängt alles von der optimalen Anpassung des Geräts an das Ohr des Kunden ab. Mit Otoplastiken, das sind kleine Formpassstücke, passen Hörgeräteakustiker die Ohrstücke von Hörgeräten individuell auf ihren Träger an. Dazu nehmen sie einen Abdruck vom Gehörgang und fertigen damit einen Acrylabguss des Innenohrs an. So sitzt das Gerät dann perfekt im Gehörgang. Per Computersteuerung geht es dann ans Feintuning des Hörsystems, das mit einer Spezial-Software exakt auf das Hörvermögen des Kunden eingestellt wird.

Hörsysteme überprüfen:

Zu den weiteren Aufgaben von Hörakustikern gehört es, Hörhilfen regelmäßig zu überprüfen und anzupassen, Hörsysteme zu warten, reinigen und reparieren, defekte Teile auszutauschen und Batterien zu wechseln. Die Audio-Experten bearbeiten Schriftverkehr, kalkulieren Preise, erstellen Rechnungen und pflegen die Kundenkartei. Bisweilen kümmern sie sich auch um Marketingmaßnahmen.

Perspektiven haben:

Die Frage, wie es um die Zukunft von Hörgeräteakustikern bestellt ist, erübrigt sich angesichts der zunehmenden Überalterung der Gesellschaft. Infolgedessen werden Hörschäden künftig stärker zunehmen und der Bedarf an Experten für gutes Hören wird steigen. Der Job spielt sich größtenteils in den Verkaufsräumen ab, die geregelten Arbeitszeiten machen die Koordination von Familie und Beruf möglich.

Hörakustiker Fähigkeiten

Es gibt bestimmte Fähigkeiten und Fertigkeiten, über die man als Hörgeräteakustiker verfügen sollte. Diese Talente und Skills machen sich gut in Lebenslauf und Anschreiben:

  • Stressresistenz
  • Gründlichkeit
  • Interesse für andere Menschen
  • Einfühlungsvermögen
  • Kommunikationsvermögen
  • Gute bis sehr gute Kenntnisse in Biologie, Physik und Technik

Hörgeräteakustiker Gehalt

Hörakustiker verdienen in der Regel 2.400 Euro bis 2.800 Euro brutto im Monat. Einsteiger fangen mit 1.700 Euro bis 2.200 Euro an. Mit zunehmender Berufserfahrung sind Einkommen von mehr als 3.000 Euro realistisch. Hörakustikermeister können auf mehr als 4.000 Euro brutto monatlich kommen. In der Ausbildung liegen die Vergütungen bei 600 Euro bis 1.180 Euro brutto pro Monat.

Hörgeräteakustiker Gehalt Kind

Hörakustiker bei Kind verdienen nach Kununu-Angaben durchschnittlich 32.000 Euro brutto im Jahr. Die Gehaltsspanne liegt zwischen 19.000 Euro und 52.300 Euro brutto jährlich. Die meisten kommen auf ein Einkommen zwischen 19.000 Euro und 25.660 Euro

Hörgeräteakustiker Gehalt Geers

Hörgeräteakustiker bei Geers Gutes Hören verdienen nach Kununu-Angaben durchschnittlich 35.500 Euro brutto im Jahr. Die Gehaltsspanne liegt zwischen 19.200 Euro und 52.300 Euro brutto jährlich. Die meisten kommen auf ein Einkommen zwischen 25.820 Euro und 32.440 Euro.

Hörgeräteakustiker Gehalt Fielmann

Hörakustiker bei Fielmann verdienen nach Kununu-Angaben durchschnittlich 33.600 Euro brutto im Jahr. Die Gehaltsspanne liegt zwischen 21.700 Euro und 53.400 Euro brutto jährlich. Die meisten kommen auf ein Einkommen zwischen 21.700 Euro und 28.040 Euro.

Hörgeräteakustiker Gehalt Amplifon

Hörgeräteakustiker bei Amplifon verdienen nach Kununu-Angaben durchschnittlich 33.700 Euro brutto im Jahr. Die Gehaltsspanne liegt zwischen 21.600 Euro und 50.600 Euro brutto jährlich. Die meisten kommen auf ein Einkommen zwischen 21.600 Euro und 27.400 Euro.

Jobs als Hörgeräteakustiker für Sie:

Die duale Ausbildung zum Hörakustiker dauert drei Jahre. Als dual wird sie deshalb bezeichnet, weil sie sowohl im Ausbildungsbetrieb als auch in der Berufsschule stattfindet. Bildungsvoraussetzungen gibt es von rechtlicher Seite nicht, allerdings werden bevorzugt Azubis mit mittlerer Reife oder Abitur eingestellt. Gute Schulnoten in Physik, Werken, Technik, Mathematik, Biologie und Deutsch können helfen. Der Beruf ist übrigens eng verwandt mit dem des Augenoptikers.

Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit hatten von den Ausbildungsanfängern zu Hörgeräteakustikern 2020…

  • 42 Prozent die Hochschulreife
  • 50 Prozent einen mittleren Bildungsabschluss
  • 7 Prozent einen Hauptschulabschluss
  • 1 Prozent Sonstiges
    • Hörgeräteakustiker Ausbildung

      In der Zeit ihrer Lehre werden angehenden Hörgeräteakustikern diese Inhalte vermittelt:

      • Aufbau von Außen-, Mittel- und Innenohr
      • Kenndaten des Gehörs ermitteln
      • Messtechnische Erfassung akustischer Größen
      • Ohrabformungen herstellen
      • Bestellungen planen und organisieren
      • Kundendaten dokumentieren und erfassen
      • Schriftverkehr mit Kunden, Firmen, Ärzten und Kostenträgern
      • Zusammenhang zwischen Hörbeeinträchtigung und Sprachentwicklung
      • Otoplastiken anfertigen
      • Hörsysteme an die audiologischen Gegebenheiten und Wünsche des Patienten anpassen

      Abschlussprüfung

      Die Ausbildung beinhaltet eine Zwischenprüfung und endet mit der Gesellenprüfung, die aus einem einem praktischen und einem schriftlichen Teil besteht. Im praktischen Teil fertigen die Prüflinge drei Prüfungsstücke an und führen drei Arbeitsproben durch.

      Prüfungsaufgabe kann sein, einen Otoplastik-Rohling herzustellen, den Rohling zu einer Otoplastik auszuarbeiten und Hörsysteme auszuwählen und einzustellen. Als Arbeitsprobe kommt zum Beispiel infrage, Ohrabformungen herzustellen und audiologische Messsysteme für unterschiedliche Messverfahren anhand vorgegebener Fälle einzustellen. In der schriftlichen Prüfung werden Inhalte zu angewandter Audiologie, der Anpassung von Hörsystemen sowie Wirtschafts- und Sozialkunde abgefragt.

      Ausbildung Gehalt

      Hörakustiker kommen in der Ausbildung – je nach Bundesland und Branche – auf diese monatlichen Bruttovergütungen:

      • Ausbildungsjahr: 600 bis 930 Euro brutto im Monat
      • Ausbildungsjahr: 700 bis 1.035 Euro
      • Ausbildungsjahr: 800 bis 1.180 Euro

      Karriere

      Hörgeräteakustiker können ihre Karriereaussichten erheblich verbessern, wenn sie sich nach der Ausbildung intensiv weiterbilden. Aufstiegsweiterbildungen bieten zum Beispiel die Möglichkeit in Führungspositionen zu gelangen. Hierbei bieten sich die Prüfung als Hörgeräteakustikermeister oder die Weiterbildung als Techniker der Fachrichtung Medizintechnik an.

      Studium:

      Ausgebildete Hörgeräteakustiker mit Abitur haben auch die Möglichkeit, nach der Lehre ein Studium zu absolvieren. Zum Beispiel eröffnen Bachelor- und Masterabschlüsse in Hörtechnik und Audiologie oder Medizinische Technik vielfältige Berufs- und Karrierechancen. Hörtechnik studieren kann man unter anderem an der Uni Oldenburg, Uni Lübeck, TH Lübeck, und Hochschule Aalen.

      Hörgeräteakustiker Jobs

      Hörgeräteakustiker finden offene Stellen in Betrieben des Hörgeräteakustiker-Handwerks, bei industriellen Herstellern von Hörgeräten, Augenoptikern mit angeschlossenem Hörgeräteeinzelhandel, im Einzelhandel mit medizinischen und orthopädischen Artikeln, in der Medizinischen Technik, Orthopädie, Zahntechnik und in der Herstellung von Bestrahlungs- und Elektrotherapiegeräten und elektromedizinischen Geräten, insbesondere von Hörgeräten.

      Das sind die größten Hörakustik-Fachgeschäfte mit Filialnetz in ganz Deutschland:

      Insgesamt gibt es in Deutschland rund 6.800 Hörgeräte-Akustiker-Fachgeschäfte mit rund 15.000 Beschäftigten.

      Hörakustiker Zukunftsaussichten

      Der Arbeitsmarkt meint es gut mit Hörgeräteakustikern. Die Hörgeräteakustik ist ganz sicher eine Branche mit Zukunft. In der Regel gibt es mehr Ausbildungsstellen als Bewerber. In die Karten spielt der Branche der demographische Wandel. Der Bedarf an Hörgeräten wird in einer kontinuierlich älter werdenden Gesellschaft steigen.

      Hinzu kommt das Freizeitverhalten der jungen Generation, die verstärkt dazu übergangen ist, Musik verhältnismäßig laut über Kopfhörer zu konsumieren. Das kann Spätfolgen fürs Gehör haben, so dass künftig auch immer jüngere Menschen einer Hörhilfe bedürfen.

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      [Bildnachweis: Monkey Business Images by Shutterstock.com]

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