Schauspieler verkörpern Charaktere in Filmen oder Theaterstücken. Sie müssen Texte einstudieren und ihre Rolle proben und üben. Ein Engagement als Schauspieler kann kurzzeitig oder langfristig sein. Wo Schauspielerinnen und Schauspieler arbeiten, haben sie selbst kaum in der Hand. Der Beruf ist für viele ein Traumberuf, aber mit Ruhm und Reichtum ist er nur für die wenigsten verbunden.
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Wer an den Beruf des Schauspielers denkt, hat in der Regel das Bild von den ganz Großen aus Hollywood vor seinem geistigen Auge, die dieser unverkennbare Hauch von Glamour und Luxus umweht. Nicole Kidman, Julia Roberts, Brad Pitt und Co. Doch auf die roten Teppiche in Amerika schaffen es nur die wenigsten. Die Realität sieht für viele Schauspieler anders aus. Manche leben regelrecht von der Hand in den Mund und hangeln sich von Engagement zu Engagement.
Entweder man ist heiß begehrt und hechtet von Auftritt zu Auftritt oder das Gegenteil ist der Fall und man tingelt zwischen Auftraggeber und Arbeitsamt hin und her. Aber selbstredend gibt es auch eine Grauzone dazwischen: Regelmäßige Aufträge und ein Gehalt, das gut zum Leben reicht. Die meisten Schauspieler lernen in ihrem Berufsleben tatsächlich all diese Facetten einmal kennen.
Gute Schauspieler und Darsteller bringen diese Fähigkeiten und Fertigkeiten mit:
Beim Thema Gehalt müssen Schauspieler und alle, die es werden wollen, ganz tapfer sein. Zwar gibt es Tarifverträge für Schauspieler, allerdings sehen diese wahrlich kein üppiges Einkommen vor. An einem Theater fließen im Monat laut Tarifvertrag mindestens 2.000 Euro brutto aufs Konto. Auch für Film- und Fernsehproduktion gibt es seit 2014 einen Tarifvertrag, der ein Mindesteinkommen von 850 Euro brutto pro Drehtag zusichert.
Das hört sich erstmal üppig an, ist es aber nicht unbedingt. Schließlich ist gerade zu Beginn der Karriere nicht jeder Tag ein Drehtag. Ein großer Teil der Zeit geht für die Akquise neuer Rollen drauf – unbezahlt. Viele Schauspieler haben keine festen Engagements und daher ein sehr unregelmäßiges Gehalt.
Wer es aber mit ein bisschen Erfahrung zum Hauptdarsteller in einer Theaterproduktionen oder Kinofilmen schafft oder eine Rolle in einer Fernsehserie ergattert, kann ein erheblich höheres Einkommen verbuchen. Mit steigender Bekanntheit ist das Honorar nach oben hin völlig offen. So verdienen Tatort-Kommissare für eine einzige Tatort-Folge rund 70.000 Euro bis 120.000 Euro. Allerdings sind jährliche Einkommen von 100.000 Euro oder gar Millionengehälter à la Hollywood die absolute Ausnahme.
Insgesamt können Schauspieler in Deutschland mit einem monatlichen Einkommen zwischen 2.800 Euro und 3.200 Euro brutto rechnen. Viele kommen allerdings nicht über die Schwelle von 2.000 Euro brutto im Monat hinaus. Für die Stars der Branche sind Top-Gehälter im sechsstelligen Bereich möglich. Für die meisten aber ist bei 4.000 Euro bis 4.500 Euro brutto im Monat Schluss.
Viele Wege führen in den Schauspielberuf. Es gibt auf den Bühnen und Kinoleinwänden gelernte wie ungelernte Schauspieler. Einige haben eine eine Ausbildung an einer privaten oder staatlichen Schauspielschule absolviert. Andere steigen als Quereinsteiger in den Beruf ein, zum Beispiel über eine Casting-Agentur oder als Anfänger auf einer Kinderbühne, Freilichtbühne oder Theater-AG.
Viele Aspiranten machen zur Sicherheit zunächst eine fundierte Ausbildung in einem anderen Beruf – falls es doch nicht mit der großen Karriere klappen sollte. Grundsätzlich ist die Berufsbezeichnung Schauspieler nicht gesetzlich geschützt. Jeder und jede kann sich als Schauspieler bzw. Schauspielerin bezeichnen und um Rollen bewerben.
In Deutschland gibt es mehrere staatliche Hochschulen, die ein grundständiges Schauspielstudium anbieten, das drei oder vier Jahre dauert und Grundlagenwissen vermittelt. Die staatlichen Hochschulen bilden laut einer Studie des Verbands deutschsprachiger privater Schauspielschulen rund zwei Drittel der Darsteller in Deutschland aus.
An diesen 13 staatlichen Einrichtungen in Deutschland kann man Schauspiel studieren:
Die privaten Schauspielschulen in Deutschland unterscheiden sich zum Teil enorm in punkto Qualität und Gebühren. Eine Bewerbung und ein anschließendes Auswahlverfahren sind für Interessenten obligatorisch. Rund ein Drittel der Schauspieler in Deutschland hat laut Studie des Verbands deutschsprachiger privater Schauspielschulen eine private Schauspielschule besucht.
Beispiele sind das Schauspiel- und Bühnenstudio Hamburg, die Schauspielschule Siegburg, die Internationale Filmakademie für Schauspiel, Jas Education, die Starter Schauspielschule und die Schauspielschule in Frankfurt am Main. Angehende Mimen lernen in der vierjährigen Ausbildung im Schwerpunkt Film oder Theater unterschiedliche Techniken der Schauspielkunst kennen.
Bewerbung Schauspielschule:
Die Kriterien, um an einer Schauspielschule angenommen zu werden, sind hart. Die meisten Schulen nehmen Bewerber an, die mindestens siebzehn Jahre alt sind und die zehnte Klasse abgeschlossenen haben. Wer mit seinem Anschreiben überzeugt, wird zu einem Vorsprechen eingeladen. Hier zeigen angehende Schauspieler, was sie bereits an Talent, Können und Vorwissen mitbringen.
Können sie sich in eine Rolle in dem nötigen Tiefgang einfinden? Verstehen sie die Situation, in der sich die Person befindet und können sie den Charakter angemessen verkörpern? Doch keine Angst: Angehende Schauspieler werden nicht ins kalte Wasser geworfen. Meist bekommen sie von der Schule mitgeteilt, auf welche Rolle sie sich vorbereiten sollen und welche Passage vorgespielt werden soll. Manche Schauspielschulen bieten auch spezielle Kurse an, die auf das Vorsprechen vorbereiten.
Schauspielschule Inhalte:
Auf dem Lehrplan stehen in unterschiedlicher Intensität Disziplinen wie:
Finanzierung Schauspielschule:
Da es sich bei der Ausbildung zum Schauspieler um eine schulische Ausbildung handelt, fließt in dieser Zeit keine Vergütung auf das Konto angehender Schauspieler. Im Gegenteil fallen sogar noch Schulgebühren an. Jedoch besteht die Möglichkeit, BAföG zu beantragen.
Schauspielerinnen und Schauspieler finden Jobs, Rollen und Beschäftigungsmöglichkeiten in Staatstheatern, Stadttheatern, freien Theatergruppen, Landesbühnen, privaten Bühnen, Kleinkunstbühnen, in Film und Fernsehen, als Sprecher beim Hörfunk oder als Synchronsprecher für Filme, Hörspiele und Dokumentationen. Auch können sie als als Lehrer an einer Schauspielschule oder in der Theaterpädagogik tätig werden.
Die Entwicklungschancen für Schauspieler sind vielfältig. Zum einen können sie innerhalb der Schauspielerriege die Karriereleiter erklimmen und vom Neben- zum Hauptdarsteller aufsteigen. Die absolute Kür ist es, vom Publikum als Charakterdarsteller gefeiert zu werden. Egal, ob in Theater, Film oder Fernsehen – Hauptdarstellern bieten sich vielfältige Chancen.
Des weiteren gibt es auch Beschäftigungen hinter der Kamera, die reizvoll für Schauspieler sind, die nicht mehr vor der Linse arbeiten wollen. Viele ehemalige Schauspieler starten in einem späteren Lebensabschnitt eine Karriere als Regisseur.
Schauspieler haben es traditionell sehr schwer auf dem Arbeitsmarkt. In der Regel steht einer Vielzahl von Möchtegern-Mimen eine geringe Anzahl an Engagements gegenüber. Jährlich bewerben sich schätzungsweise über 5.000 angehende Schauspieler auf rund 300 Plätze an staatlichen Schauspielschulen.
Auch die Zahl der Theaterschauspieler sinkt.
Gab es 2010 noch 2.010 abhängig beschäftigte Schauspieler in deutschen Theatern, waren es 2021 nur 1.843. Um in dem Beruf erfolgreich zu sein, kommt es daher nicht allein auf Talent, sondern auch auf das Glück an, zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein.
Zu den besten und berühmtesten männlichen Schauspielern aller Zeiten zählen Al Pacino, Robert De Niro, Brad Pitt, Leonardo DiCaprio, Tom Hanks, Clint Eastwood, Bruce Willis, Denzel Washington, Dustin Hoffman, George Clooney, Harrison Ford, Jack Nicholson, Matt Damon und Michael Douglas.
Zu den besten und berühmtesten Schauspielerinnen aller Zeiten zählen Meryl Streep, Liz Taylor, Audrey Hepburn, Ingrid Bergman, Lauren Bacall, Diane Keaton, Julia Roberts, Uma Thurman, Nicole Kidman, Scarlett Johansson und Frances McDormand.
Zu den besten und berühmtesten Schauspielern aller Zeiten aus Deutschland zählen Heinz Rühmann, Horst Buchholz, Armin Müller-Stahl, Jürgen Prochnow, Bruno Ganz, Götz George, Mario Adorf, Klaus Kinski, Christoph Waltz, Ulrich Mühe, Tom Wlaschiha, Daniel Brühl, Til Schweiger, Jürgen Vogel, Moritz Bleibtreu, Christoph Maria Herbst, Elyas M’Barek und Matthias Schweighöfer.
Zu den besten und berühmtesten Schauspielerinnen aller Zeiten aus Deutschland zählen Marlene Dietrich, Romy Schneider, Hildegard Knef, Hannelore Elsner, Diane Kruger, Franka Potente, Katja Riemann, Iris Berben, Martina Gedeck, Veronica Ferres, Nastassja Kinski und Sibel Kekili.