Vorstellungsgespräch Begrüßung: Dass Sie nicht wortlos an Ihrem Gastgeber vorübergehen, versteht sich von selbst. Aber was sagt man eigentlich am besten, wenn man zum Vorstellungsgespräch erscheint? Hi oder Wie geht’s? Das ist gar nicht so unwichtig, wie Sie vielleicht denken. Der erste Eindruck zählt bekanntlich. Und die Begrüßung prägt den ersten Eindruck. Auf eine Sache sollten Sie dabei besonders achten…
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Oft entscheiden schon die ersten Sekunden im Bewerbungsgespräch, ob der HR-Manager den Bewerber gut findet oder nicht. Wer sich nur halbherzig vorstellt oder die Grundregeln der Etikette missachtet, bleibt in weniger guter Erinnerung. Dies kann – zum Beispiel in seinem sehr engen Bewerberrennen – letztlich den Zuschlag oder die Absage für den Job bedeuten. Vorstellungsgespräch Begrüßung – so stellen Sie sich im Jobinterview richtig vor:
Die meisten Bewerber stellen sich ihren Gesprächspartnern reihum vor. Das ist in der Regel auch völlig in Ordnung so. Wer es aber ganz korrekt machen will, achtet auf die Reihenfolge. Zuerst wird die ranghöchste Person im Raum begrüßt, sogar dann, wenn eine Dame anwesend ist. Dann gilt: Ältere Personen begrüßt man vor jüngeren und Damen vor Herren. Allerdings ist dieser Knigge-Tipp in Zeiten flacher werdender Hierarchien und Gleichberechtigung durchaus diskutabel.
Der perfekte Handschlag dauert drei bis vier Sekunden. Nicht ewig lange, aber auch nicht sofort wieder wegziehen! Vor allem fest muss der Händedruck sein – erst recht im Vorstellungsgespräch. Nicht einfach nur die Hand hinhalten, sondern zudrücken – aber auch wiederum nicht zu heftig. Dies ist insbesondere auch für Frauen wichtig. Sie profitieren Studien zufolge noch mehr von einem festen Händedruck als Männer. So schwer ist das nicht: Stellen Sie sich gerade hin, für Körperspannung sorgen, in die Augen Ihres Gesprächspartners blicken und die Hand geben. Wohlgemerkt GEBEN, nicht wie einen Milchshake schütteln!
Während des Händedrucks stellen Sie sich vor – mit Ihrem Vor- und Zunamen. „Schönen guten Tag, mein Name ist Max Mustermann.“ Am besten, Sie bedanken sich dabei noch einmal für die Einladung. „Vielen Dank für die Einladung.“ Wahrscheinlich wird sich Ihr Gesprächspartner auch mit seinem Namen vorstellen. Dann ist es sinnvoll, diesen noch mal zu wiederholen. „Hallo Herr Meyer, freut mich, Sie kennenzulernen.“ Und konzentrieren Sie sich ganz auf Ihren Gesprächspartner. Nicht den Blick schweifen lassen, in die Luft oder über die Schultern Ihres Gegenübers gucken. Wenn Sie das Gefühl vermitteln, gedanklich schon wieder weiter zu sein, kommt das schlecht an. Es ist wie bei einem Date. Geben Sie Ihrem Gesprächspartner das Gefühl, nur Augen und Ohren für ihn oder sie zu haben.
Wenn Sie konkret wissen, wer mit Ihnen das Vorstellungsgespräch führen wird, dann merken Sie sich unbedingt den oder die Namen. Und zwar so, dass Sie sie auch richtig aussprechen. Wenn Sie bei der Begrüßung dann alle Anwesenden richtig mit ihren Namen anreden, kommt das unheimlich gut an. „Guten Morgen, Frau Schröder. Guten Morgen, Herr Weber.“ Das zeigt, dass Sie sich vorher Mühe gemacht haben und nicht völlig planlos ins Jobinterview gehen.
Ihr Pokerface lassen Sie am besten zuhause – und bewahren es sich für künftige Gehaltsverhandlungen auf. Im Vorstellungsgespräch sollten Sie lieber Ihre Freude darüber zum Ausdruck bringen, dass Sie heute hier sein dürfen. „Danke für die Einladung, ich freue mich sehr, hier zu sein.“ „Ich freue mich sehr, Sie mal persönlich kennenzulernen.“ Damit brechen Sie sich keinen Zacken aus der Krone. Im Gegenteil, Sie zeigen Begeisterungsfähigkeit und echtes Interesse. Kommt super an!
Das Gröbste ist überstanden. Aber Obacht: Begehen Sie nicht den Fehler, sich jetzt unvermittelt hinzusetzen. Bleiben sie erst noch einen Moment stehen und warten Sie darauf, dass man Ihnen einen Platz zuweist oder Sie verbal bittet, Platz zu nehmen. Alles andere wäre unhöflich – und durchaus als grober Schnitzer zu bewerten.
Vielleicht haben Sie zu Beginn des Bewerbungsgesprächs alles richtig und überhaupt keine Fehler gemacht. Und doch haben Sie das Gefühl, dass die Atmosphäre angespannt und die Distanz zwischen Ihnen groß ist. Wenn dem so ist, dann dürfen Sie es gerne mit Smalltalk versuchen. Eine kleine Anekdote kann die Stimmung lockern – aber bitte keine große Geschichten auspacken. Irgendetwas, das zur Situation passt; wie abenteuerlich Ihr Hinweg war, dass Sie das Wetter heute Morgen positiv überrascht hat oder dass Sie gerade schnell noch einen Donut eingeworfen haben, weil Sie noch gar nichts gefrühstückt hatten. Irgend so etwas in der Richtung. Vielleicht ein kleines amüsantes Geschichtchen (aber um Himmels willen nichts Schlüpfriges)!
Und wenn Sie der Typ Nervenbündel sind, dann versuchen Sie es vor dem Vorstellungsgespräch doch mal mit Lockerungsübungen. Gehen Sie auf die sanitären Anlagen, schütteln Arme und Beine aus, um sich aufzulockern. Auch Atemübungen helfen. Tief ein- und tief wieder ausatmen. Dann noch mal die Krawatte richten, Bluse oder Hemd geraderücken. Das gibt Sicherheit und lässt Sie gleich viel souveräner erscheinen.
Die wichtigsten Punkte für alle, die es eilig haben. So begrüßen Sie Ihre Gesprächspartner im Vorstellungsgespräch richtig:
Vorstellungsgespräch Begrüßung: Die Checkliste können Sie sich hier als PDF-Dokument herunterladen oder ausdrucken.
Diese Satzbausteine können Sie bei der Begrüßung im Vorstellungsgespräch verwenden und kombinieren (mit den richtigen Namen, versteht sich):
Vielleicht werden Sie und Ihr Interviewer Visitenkarten austauschen (wenn auch nicht gleich bei der Begrüßung). Bei Bewerbungsgesprächen ist das insbesondere auf Führungsebene der Fall. Wichtig ist, dass Sie die Visitenkarte Ihres Gegenübers nicht einfach in der Tasche verschwinden lassen. Es wäre extrem unhöflich. Nehmen Sie die Karte entgegen, werfen Sie einen Blick darauf und behalten Sie sie für eine Weile in der Hand. Wenn möglich, legen Sie die Karte gut sichtbar vor sich auf den Tisch. Später verstauen Sie sie dann sorgfältig in Ihren Unterlagen – und schieben Sie nicht einfach gedankenlos in die Gesäßtasche.
Spielen Sie beim Vorstellungsgespräch nicht Mr. oder Mrs. Cool. Wer zu abgebrüht rüberkommt, kriegt den Job nicht. Das haben Wissenschaftler der Universität Texas herausgefunden. Denn: Wer zu cool wirkt, dem mangelt es augenscheinlich an Empathie. Das ist jedenfalls das Bild, das beim Gesprächspartner erzeugt wird. Und Empathie ist ein Top-Skill auf dem Arbeitsmarkt von heute. Aber es gibt noch einen weiteren Grund, die eigenen Gefühle nicht vollends zu unterdrücken. Die Selbstbeherrschung, die dafür nötig ist, ist so kraftraubend, dass das eigene Erinnerungsvermögen darunter leidet. Daher können sich Menschen, die ihre Gefühle unterdrücken, hinterher schlechter an Einzelheiten aus einem Gespräch erinnern. Die wissenschaftliche Erklärung lautet so: Wenn man cool sein möchte, ist man stark mit sich selbst beschäftigt. Man denkt fortwährend über das eigene Verhalten nach und darüber, wie es auf den Gesprächspartner wirkt und wie man es unter Kontrolle behält. Das führt dazu, dass die weiteren Hirnkapazitäten limitiert sind. Was allerdings nicht bedeutet, dass Bewerber ihren Gefühlen im Vorstellungsgespräch freien Lauf lassen sollten. Die eigenen Emotionen nicht unterdrücken, aber dosieren – das könnte die richtige Strategie sein. Wer sich etwa vor dem Jobinterview bewusst macht, letztlich nichts zu verlieren zu haben, geht freier und entspannter in das Gespräch – und kann sein Potenzial ausschöpfen. Grundsätzlich gilt: Zeigen Sie Ihre Freude darüber, dass Sie hier sind, dass Sie zum Bewerbungsgespräch eingeladen wurden! Das kommt bei jedem Personalmanager gut an.
Die Basics beim Vorstellungsgespräch sind: Seien Sie pünktlich. Schalten Sie das Smartphone aus. Nehmen Sie eine Kopie Ihrer Bewerbungsunterlagen in Ihrer Tasche mit. Lächeln Sie oft (aber nicht künstlich). Das macht sympathisch. Ach ja, und begrüßen Sie Ihre Interviewer mit frischem Atem. Wer ein unangenehmes Aroma aus dem Rachenraum versprüht, bringt jeden Personaler gegen sich auf – garantiert! Mindestens im Unterbewusstsein. Mundgeruch – das klingt nach einem Unfall, einem Ausrutscher, einem lästigen Detail. In Wahrheit kriegen Sie den Job nicht, wenn Sie mit Mundgeruch ins Vorstellungsgespräch gehen. Warum? Aus diesen 3 Gründen:
Darum: Putzen Sie sich noch mal die Zähne, bevor Sie sich auf den Weg machen und den HR-Managern die Hand ausstrecken. Stecken Sie auf dem Weg zum Vorstellungsgespräch ein Kaugummi in den Mund, aber nehmen es kurz vorher bitte auch wieder heraus. Und ein, zwei Menthol-Bonbons können ebenfalls nicht schaden.
Die Begrüßung im Vorstellungsgespräch ist das eine, die Verabschiedung das andere. Beides bleibt stärker im Gedächtnis haften als ein unwichtiger Halbsatz irgendwann während des Jobinterviews. Hier finden Sie alle Tipps und Infos, die Sie für eine gelungene Verabschiedung im Bewerbungsgespräch brauchen:
Wie begrüße ich meine Gesprächspartner, wenn das Bewerbungsgespräch in englischer Sprache geführt wird? Vorstellungsgespräch Begrüßung – so geht’s auf englisch:
Oft folgt der Begrüßung im Englischen noch ein „How are you?“. Die Frage ist rein rhetorischer Natur. Eine umfassende Antwort wird nicht erwartet – und ist auch gar nicht erwünscht. Sie können darauf ganz simpel mit „Great, thanks“ oder „Fine, thanks“ antworten. Für die Einladung bedanken Sie sich mit einem herzhaften „Thank you for having me“.