Vorstellungsgespräch Fragen: 100 Fragen, Antworten, Beispiele

Die gute Nachricht ist: Sie haben die erste Hürde der Bewerbung genommen und wurden zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Die zweite gute Nachricht: Dieses Interview ist in erster Linie ein Kennenlerngespräch. Dennoch wird man Ihnen im Vorstellungsgespräch Fragen stellen – auch unangenehme. Der Personaler prüft dabei, ob sein schriftlicher Eindruck von Ihnen als Kandidat stimmt. Aber auch Sie als Bewerber können per Rückfragen abklopfen, ob die Stelle und Unternehmenskultur zu Ihnen passen. Um daraus ein konstruktives Gespräch zu machen, ist eine gute Vorbereitung das A und O. Genau dabei hilft auch die folgende Übersicht der häufigsten Fragen im Vorstellungsgespräch, die (natürlich nicht alle auf einmal) auf Sie zukommen können. Zumindest auf manche davon sollten Sie aber ein paar gute Antworten wissen…

Vorstellungsgespräch: 100 Fragen

Fragen gehören zu einem Vorstellungsgespräch wie der Hafen zu Hamburg. Nicht auf jede können Sie sich als Bewerber vorbereiten. Allemal sinnvoll aber ist es, sich für die typischen Fragen im Vorstellungsgespräch zu wappnen.

Die Evergreens tauchen nämlich immer wieder auf. Die meisten Fragen im Vorstellungsgespräch drehen sich um…

  • Stärken und Schwächen
  • Motivation
  • Arbeitsweise
  • Persönlichkeit
  • Cultural Fit

Für diese Themenbereiche können Sie sich vorab griffige Antwortstrategien zurechtlegen. Auswendig lernen sollten Sie Ihre Antworten natürlich nicht. Das ist nicht praktikabel und auch nicht erstrebenswert. Aber die grobe Richtung, in die Sie eine Antwort lenken wollen, dürfen Sie vorab ruhig festlegen.

Bei manchen Fragen wiederum ist dies kaum möglich. So gibt es auch Stress-, Spontanitäts- oder Fangfragen, mit denen Sie der Interviewer aus der Reserve locken will. Hier sind Improvisation und schnelle Auffassungsgabe erforderlich. Strategien, um erhobenen Hauptes aus der Nummer herauszugehen, gibt es indes sehr wohl.

Auf Sie kommen jedenfalls allerhand Fragen im Vorstellungsgespräch zu, für die Sie eine akzeptable bis sensationell gute Antwort finden sollten. Die folgende Auswahl listet 100 typische Fragen im Vorstellungsgespräch auf, die natürlich nie alle auf einmal gestellt werden. Auswendig lernen also zwecklos! Weil das Unsinn wäre, gibt es auch keine passenden Antworten dazu. Personaler erkennen Standardantworten sofort – und hassen sie.

Dennoch können Sie sich mit diesen Fragen gut vorbereiten und zur Anregung nutzen, darüber nachdenken. Die Fragen liefern nicht nur gute Denkanstöße, um sich auf das Bewerbungsgespräch einzustimmen, sondern auch, um im Vorfeld zu prüfen, ob und warum Sie den Job überhaupt wollen.

Vorstellungsgespräch Fragen – einige der folgenden kommen mit großer Wahrscheinlichkeit auf Sie zu…
vgwort

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Vorstellungsgespräch: Fragen zur Gesprächseröffnung

Eine typische Frage, mit der der Interviewer das Bewerbungsgespräch eröffnet, lautet so:

Erzählen Sie doch mal etwas über sich. Wer sind Sie?

Hier kommt es vor allem auf die Art und Weise an, mit der Sie antworten. Ihr Gesprächspartner gewinnt einen ersten Eindruck über Ihre rhetorischen und kommunikativen Skills, sieht Ihre Mimik und Gestik. Antworten Sie in jedem Fall nicht wie aufgesagt. Humorvoll, aber selbstbewusst. Und erzählen Sie nicht Ihr Leben in chronologischer Reihenfolge nach – langweilig! Wieso beginnen Sie nicht mit einem Knalleffekt? Mit etwas, das Interesse beim Gegenüber weckt. Generell können sich Bewerber bei der Beantwortung einer Eröffnungsfrage an diesem Dreiklang orientieren: Ich bin, ich kann, ich will.

Vorstellungsgespräch Fragen – hier sind weitere zur Gesprächseröffnung:

  • Warum haben Sie sich bei uns beworben?
  • Aus welchem Grund sollten wir Sie einstellen?
  • Was können Sie, was andere nicht können?
  • Wieso sind Sie zu spät? (als reine Provokation)

Vorstellungsgespräch: Fragen zu Stärken und Schwächen

Eine typische Frage im Vorstellungsgespräch Frage lautet:

Was sind Ihre Schwächen?

Vorbei sind die Zeiten, in denen man mit einer als Schwäche getarnten Stärke – Ungeduld zum Beispiel – auf der sicheren Seite war. Bleiben Sie ehrlich, ohne sich allzu große Blöße zu geben. Tabu sind natürlich Schwächen, die Ihnen den K.o. versetzen würden: Unehrlichkeit, Faulheit, Indifferenz, Rücksichtslosigkeit, Verantwortungslosigkeit. Wählen Sie eine nachgeordnete Schwäche – am besten eine, an der man intensiv arbeiten und sich realistischerweise auch verbessern kann. Reden vor vielen Zuhörern, Englischkenntnisse oder spezielle IT-Kenntnisse könnten akzeptable Schwächen sein.

Vorstellungsgespräch Fragen – hier sind weitere Fragen zu Stärken und Schwächen:

  • Wo liegen Ihre Stärken?
  • Wo liegen Ihre Schwächen?
  • Was würde Ihr letzter Chef Positives über Sie sagen?
  • Und was würde er Negatives sagen?
  • Welche Weiterbildung würde Ihnen helfen?
  • Welche Ideen oder Projekte haben Sie schon umgesetzt?
  • Was haben Sie aus Ihrem größten Fehler gelernt?
  • Welche drei positiven Charaktereigenschaften würden Sie sich wünschen?
  • Wann haben Sie Überdurchschnittliches und wann Unterdurchschnittliches geleistet?
  • Wie haben Sie sich gefühlt, als Sie für Ihre Arbeit kritisiert worden sind?
  • Womit haben Sie bei anderen Menschen Probleme?
  • Wovor haben Sie Angst?
  • Was ist Ihr größter Erfolg, der nichts mit Ihrem Beruf zu tun hat?
  • Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
  • Wie soll Ihre Karriere im besten Fall verlaufen?
  • Was muss ich sonst noch über Sie wissen?
  • Welche Träume haben Sie im Leben?

Vorstellungsgespräch: Fragen zur Motivation

Eine typische Frage im Vorstellungsgespräch lautet:

Warum haben Sie sich bei uns beworben?

Unternehmen wünschen sich Mitarbeiter, die eine hohe Eigenmotivation an den Tag legen und möglichst lange im Unternehmen bleiben. Dies erhöht die Produktivität und reduziert die Fluktuation – und damit die Kosten. Bewerber, die überzeugend darlegen, warum Sie sowohl für die Stelle als auch für das Unternehmen und seine Produkte brennen, sammeln Punkte.

Vorstellungsgespräch Fragen – hier sind weitere Fragen zur Motivation:

  • Aus welchem Grund wollen Sie Ihre alte Stelle aufgeben?
  • Warum sind Sie immer noch auf der Suche nach einer neuen Stelle?
  • Was möchten Sie in diesem neuen Job erreichen?
  • Wie war Ihr letzter Chef so?
  • Was hat Ihnen an Ihrer alten Stelle überhaupt nicht gefallen?
  • Und was werden Sie vermissen?
  • Sind Sie bereit, für die neue Stelle umzuziehen?
  • Wie hoch war Ihr letztes Gehalt?
  • Welche Gehaltsvorstellungen haben Sie?
  • Kennen Sie unser Unternehmen eigentlich?
  • Was können Sie mir über unsere Branche sagen?
  • Wenn Sie Ihre eigene Stellenbeschreibung für das erste Jahr schreiben müssten, wie sähe die aus?
  • Wenn Sie an meiner Stelle wären, worauf würden Sie bei einem Bewerber achten?
  • Wann wären Sie soweit, dass Sie für unser Unternehmen einen substanziellen Beitrag leisten könnten?
  • Haben Sie noch Fragen?

Vorstellungsgespräch: Fragen zur Arbeitsweise

Eine beliebte Frage im Vorstellungsgespräch lautet:

Was haben Sie getan, als eine Aufgabe zu schwer für Sie war?

Wichtig sind in diesem Zusammenhang vor allem zwei Eigenschaften: Lernwille und Teamfähigkeit. Als Bewerber müssen Sie nicht Superman mimen, der alles kann. Geben Sie ruhig zu, das Sie bei dieser oder jener Aufgabe Probleme hatten. Wichtig ist nur, dass Sie bereit waren, die Herausforderung anzunehmen. Wenn Sie zum Beispiel signalisieren, dass Sie sich eigens weiterbildeten, um besagte Aufgabe zu meistern, spricht dies eindeutig für Sie. Oder wenn Sie sich intern Hilfe bei einem Kollegen geholt haben. So beweisen Sie Teamwork – und ein Ego, das noch nicht aus dem Ruder gelaufen ist.

Vorstellungsgespräch Fragen – hier sind weitere Fragen zur Arbeitsweise:

  • Wie muss ich mir Ihren Arbeitsstil vorstellen?
  • Woraus ziehen Sie Motivation?
  • Welche Tools oder Techniken nutzen Sie zur Selbstorganisation?
  • Wie lief das letzte Projekt, an dem Sie gearbeitet haben?
  • Wie schaffen Sie so schnell wie möglich eine Vertrauensbasis in einem neuen Team?
  • Wenn Sie wüssten, dass Sie Ihre Tagesaufgaben unmöglich alle erledigen können, was würden Sie tun?
  • Wie gehen Sie mit Veränderungen um?
  • Was denken Sie, wenn Sie ein „Nein“ als Antwort bekommen?
  • Wenn Sie einen Kollegen kritisieren müssen, wie machen Sie das?
  • Wie gehen Sie damit um, wenn es in Ihrem Team einen Kollegen gibt, der sich auf der Arbeit anderer ausruht?
  • Was haben Sie getan, als eine Aufgabe zu schwer für Sie war?
  • Was werden Sie in den ersten 30 Tagen im neuen Job tun?

Charakterfragen im Vorstellungsgespräch

Eine beliebte Frage im Vorstellungsgespräch lautet:

Worauf sind Sie stolz?

Hier haben wir es mit einem sogenannten Wertetest zu tun. Sie sollen sich selbst beschreiben – und damit zeigen, wie reflektiert Sie sind. Wichtig ist, dass Sie Selbstbewusstsein demonstrieren, ohne in Selbstbeweihräucherung zu verfallen. Nennen Sie Projekte aus der Vergangenheit, die Sie erfolgreich zu Ende geführt haben und in denen Sie Ihre Stärken voll zur Geltung brachten. Sie dürfen auch gerne ins Privatleben abschweifen. Macht menschlich! Beispiel: Auf meine Tochter bin ich wahnsinnig stolz.

Vorstellungsgespräch Fragen – hier sind weitere Charakterfragen:

  • Welche Lektion, die Sie in der Schule gelernt haben, war die wichtigste?
  • Und welche, die Sie während des Studiums gelernt haben?
  • Wer hat Sie in Ihrem Leben am meisten geprägt und warum?
  • Welcher Mensch hat Sie verändert?
  • Welche fünf Begriff beschreiben Ihren Charakter am besten?
  • Mit welchen drei Charaktereigenschaften würden Freunde Sie beschreiben?
  • Worauf sind Sie stolz?
  • Was tun Sie, wenn Sie herausfinden, dass Ihr Arbeitgeber etwas Verbotenes tut?
  • Welches Auto fahren Sie?
  • Mit welchen Persönlichkeiten kommen Sie am besten klar?
  • Welchen Manager würden Sie als Vorbild ansehen?
  • Was war die schwerste Entscheidung in Ihrem Berufsleben?
  • Angenommen, Sie bestellen beim Mittagessen ein Steak, englisch. Der Kellner serviert es Ihnen durchgebraten. Wie reagieren Sie?
  • Wie gehen Sie damit um, wenn Sie etwas falsch machen?
  • Was bereuen Sie am meisten?
  • Wenn Sie für jemanden arbeiten müssten, der weniger weiß als Sie, wie würden Sie sich fühlen?

Vorstellungsgespräch: Fragen zu Kultur und Fitting

Eine beliebte Frage im Vorstellungsgespräch lautet:

Welche Eigenschaften zeichnet eine gute Führungskraft aus?

Am liebsten will man als Bewerber die Eigenschaften nennen, die die Führungskraft, die vor einem sitzt, tatsächlich innehat. Indes: Die kennt man nicht. Stattdessen können Bewerber zunächst Grundtugenden anführen, die sie für unerlässlich halten: Ehrlichkeit, Gewissenhaftigkeit, Fürsorge. Wer einen modernen Führungsansatz mag, der ergänzt, dass eine Führungskraft Mitarbeiter mitnehmen, begeistern und – neudeutsch – empowern sollte. Wer sich in einem konservativen Unternehmen wohler fühlt, der könnte betonen: Orientierung und Richtung geben, Verantwortung übernehmen. Arbeitgeber und Bewerber wollen letztlich beide herausfinden, ob sie kulturell zusammenpassen.

Vorstellungsgespräch Fragen – hier sind weitere Fragen zum Cultural Fit:

  • Wofür waren Sie in Ihrem alten Job verantwortlich?
  • Was hat Sie an dem Unternehmen interessiert?
  • Wie muss das perfekte Unternehmen für Sie sein?
  • Und wie sieht der perfekte Job für sie aus?
  • Wann war Ihre Zufriedenheit in Ihrem letzten Job am größten?
  • Wird der bessere Chef aus Ihrer Sicht eher geliebt oder gefürchtet?
  • Welche Eigenschaften zeichnen eine gute Führungskraft aus?
  • Und welche sind charakteristisch für eine schlechte Führungskraft?
  • Sagt Ihnen eine strukturierte oder eine unternehmerische Arbeitskultur mehr zu?
  • Würden Sie sich eher als detailverliebt oder als visionär beschreiben?
  • Welche Konflikte haben Sie in Ihren bisherigen Jobs schon ausgetragen?
  • Beschreiben Sie mir bitte den Unterschied zwischen gut und außergewöhnlich.
  • Angenommen, Ihr Chef verlangt etwas von Ihnen, von dem Sie nicht überzeugt sind, was tun Sie?

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Vorstellungsgespräch: Fangfragen zu Social Media

Eine Fangfrage im Vorstellungsgespräch könnte lauten:

Warum sind Sie in den sozialen Medien quasi unsichtbar?

Eine Fangfrage muss man erstmal als solche erfassen – und verdauen. Lassen Sie sich darum bei der Beantwortung Zeit. Eine spontane Antwort bringt Ihnen gar nichts. Gut möglich, dass der Interviewer zuvor im Netz über Sie recherchiert hat und Sie testen will. Seien Sie darauf vorbereitet. Bewahren Sie kühlen Kopf und verfallen nicht in Hektik oder gar Panik. Sie gewinnen Zeit, indem Sie amüsiert lächeln oder eine Floskel nutzen wie: Hoppla, mit der Frage hatte ich jetzt nicht gerechnet. Das Gleiche gilt im Übrigen für Stress- und Spontanitätsfragen (siehe unten).

Vorstellungsgespräch Fragen – hier sind weitere Fangfragen:

  • Ein Video im Netz zeigt Sie bei einem Fußballturnier, wie Sie Mitspieler foulen, ohne dass es der Schiedsrichter mitbekommen hat. Setzen Sie sich häufiger über Regeln hinweg, wenn es Ihnen nutzt?
  • Sie schreiben bei Twitter häufig, dass Sie gerade keine Lust haben zu arbeiten. Sind Sie jemand, der stark motiviert werden muss?
  • Sie besitzen laut Ihrer Bewerbung angeblich viele Kontakte in Ihrer Branche, sind aber auf Xing mit sehr wenigen Leuten vernetzt. Wie passt das zusammen?
  • Nach unseren Recherchen waren Sie bei Ihrem früheren Job ständig online und haben lauter Kommentare gepostet. War das in dem Unternehmen erlaubt oder waren sie einfach nicht ausgelastet?
  • Haben Sie schon jemanden in einem Blog mit einem Kommentar persönlich beleidigt? So wie bei diesem Blog, das wir neulich gefunden haben … Wie hieß das noch gleich?
  • Sie sind bei Facebook in einer Gruppe von Frauen, die damit kokettiert, keine Unterwäsche zu tragen. Glauben Sie nicht, dass das unseren Betriebsfrieden stören könnte, wenn unsere Kunden davon erfahren?
  • Bei Facebook sind Sie auf einem Partybild verlinkt, das Sie in einem erbarmungswürdigen Zustand zeigt. Und das war nicht das einzige Bild, das wir gefunden haben. Erklärt das vielleicht die Abschlussnote 3 in Ihrem Bachelor-Studium?
  • Sie haben sich laut Lebenslauf im letzten Sommer weitergebildet. In Ihrem Facebook-Profil habe ich aber nur Urlaubsfotos gefunden. Was für eine Weiterbildung war das?
  • In Ihrem Blog schreiben Sie, dass Sie nicht mit Menschen zusammenarbeiten möchten, die kein deutsch verstehen. Wie schätzen Sie vor dem Hintergrund, dass wir viele internationale Kunden haben, Ihre interkulturelle Kompetenz ein?
  • Bei Instagram folgen Sie fast ausschließlich Pornodarstellerinnen. Kennen Sie die von irgendwoher?

Vorstellungsgespräch: Spontanitäts- und Stressfragen

Eine Stressfrage im Vorstellungsgespräch könnte lauten:

Wie finden Sie mich als Interviewer?

Bei dieser Frage geht es nicht – oder nur vordergründig – um ein Feedback. Es geht vielmehr darum, ob man Rückgrat und Selbstbewusstsein hat oder zeigt. Wer jetzt in Jubelarien ausbricht und über den grünen Klee lobt, outet sich als Schleimer. Aber überkritisch will man natürlich auch nicht sein. Ein möglicher Ausweg: Wechseln Sie in die Metaebene! Zum Beispiel so: „Ist das eine Fangfrage? Ich würde mich viel lieber mit Ihnen noch über den Job unterhalten…“ Grundsätzlich sollen Stressfragen den Bewerber aus der Ruhe und aus der Deckung bringen. Bleiben Sie cool und lassen sich Zeit. Wichtig ist nicht unbedingt das Ergebnis, zu dem Sie kommen. Wichtig ist der Weg, den Sie einschlagen. Dadurch sieht der Personaler, wie Sie ticken, ob Sie logisch und analytisch denken können.

Vorstellungsgespräch Fragen – hier sind weitere Spontanitäts- und Stressfragen:

  • Wie häufig überlappen sich die Zeiger einer Uhr am Tag?
  • Wie würden Sie ohne Maßstab ein Flugzeug vermessen?
  • Welche Superkraft hätten Sie, wenn Sie ein Superheld sein könnten?
  • Wenn Sie ein Tier wären, welches Tier wären Sie?
  • An welchem Ort dieser Erde wären Sie jetzt gerade, wenn Sie frei wählen könnten?
  • Wozu dient der Filz auf einem Tennisball?
  • Welche drei Dinge nehmen Sie mit auf eine einsame Insel?
  • Was machen Sie mit einem Lottogewinn?
  • Was machen Sie, um Spaß zu haben?
  • Verkaufen Sie mir diesen Bleistift!
  • Zu welchen 10 Dingen kann man einen Stift noch benutzen?

Vorstellungsgespräch: Dumme Rückfragen

Mit den Fragen im Vorstellungsgespräch ist das so eine Sache – und mit den Rückfragen auch. Wer nicht fragt, bleibt dumm. Wer fragt, kann aber auch dumm dastehen. Denn selbstverständlich gibt es auch dumme Fragen, die man im Vorstellungsgespräch als Bewerber tunlichst nicht stellen sollte.

Nicht so clever wäre es zum Beispiel, eine Frage zu stellen, die man durch einen Klick auf die Firmenhomepage leicht hätte beantworten können. Oder eine Frage, auf die die Antwort im Grunde genommen schon feststeht:

  • Wie ist das Betriebsklima?
    (Kurz: Planet der Affen.)
  • Sind die Kollegen nett?
    (Nein, wir mobben uns alle!)
  • Hat das Unternehmen eine gute Perspektive?
    (Nein, wir melden morgen Konkurs an.)

Wer so fragt, manövriert sich selbst ins Aus, wirkt unvorbereitet, naiv oder gar dümmlich.

Ebenfalls unklug: Fragen zu Urlaubs- oder Arbeitszeiten, Zusatzleistungen, Vergünstigungen oder baldigen Gehaltserhöhungen. Die stellen in dieser Phase Ihre Motivation gewaltig in Frage. Monetäres können Sie in einer zweiten Gesprächsrunde oder während der Vertragsverhandlungen immer noch klären. Jetzt wollen Sie erst einmal mit Ihrer Eignung für die Stelle überzeugen.

Und zum Schluss: Fragen Sie bitte nie am Ende des Gesprächs, wie Sie sich geschlagen haben oder wie Ihre Chancen stehen. So machen Sie sich klein und wirken eben nicht souverän und selbstbewusst.

Sie sollten im Gegenzug auch keine Arroganz versprühen, aber der Grundtenor muss sein:

Liebes Unternehmen, das ist Deine Chance, mich einzustellen. Nutze Sie!

Vorstellungsgespräch: Gute Rückfragen

Wenn es schon um die eigenen Rückfragen geht, wirkt es wesentlich professioneller, wenn Sie sich während des Bewerbungsgesprächs Notizen machen und hinterher Detailfragen zu Ihrem Einsatzgebiet stellen. Beispiele:

  • Welche Erwartungen stellen Sie im ersten Jahr an mich?
  • Wo soll ich konkret eingesetzt werden?
  • Wie viele Mitglieder das Team?
  • An wen muss ich berichten und wer berichtet mir?
  • Könnte ich mir den Arbeitsplatz vielleicht sogar noch kurz ansehen?

Dabei dürfen Sie auch ruhig ein wenig nachbohren und nachhaken. Nur übertreiben sollten Sie es nicht. Vor allem aber: Den Spieß umdrehen und dem Personaler die gleichen Fragen stellen, die er zuvor Ihnen gestellt hat („Weshalb sollte ich mich für Ihr Unternehmen entscheiden?“), ist tabu (siehe auch weiter unten „Tabuthemen“).

Vorstellungsgespräch: Fragen von namhaften Unternehmen

Vorstellungsgespraech Fragen BeispieleAuf die wenigsten Fragen im Vorstellungsgespräch lautet die korrekte Antwort: Ja oder Nein, richtig oder falsch. Viele Fragen im Bewerbungsgespräch zielen vielmehr darauf, Kreativität, Selbstreflexion und assoziatives Denken des Bewerbers abzufragen.

Wir zeigen Ihnen, mit welchen Fragen und Killerfragen bekannte Unternehmen Ihre Kandidaten gerne mal konfrontieren:

  • Wenn Sie einen Song wählen könnten, der gespielt wird, sobald Sie einen Raum betreten – welcher wäre es? (Google)
  • Was war der beste Tag Ihres Lebens in den vergangenen vier Jahren? (Apple)
  • Wie würden Sie versuchen, in einer Menschenmenge herauszuragen? (Microsoft)
  • Wie viel Honorar würden Sie verlangen, um alle Fenster in Seattle zu putzen? (Facebook)
  • Wie würden Sie ein Facebook für blinde Menschen entwickeln? (Facebook)
  • An diesem Punkt in Ihrem Leben: Würden Sie lieber lernen oder Geld verdienen? (Google)
  • Wann wollen Sie in den Ruhestand gehen? (Adobe)
  • Wenn Sie mit nur einem Satz in Erinnerung bleiben könnten – wie würde dieser lauten? (Google)
  • Welche Führungskraft verehren Sie am meisten? (Boston Consulting Group)
  • Wie würden Sie den Wert einer Kuh berechnen? (Bain)

Vorstellungsgespräch Fragen: Tabus

Im Vorstellungsgespräch gibt es viel zu bereden. Daneben gibt es aber auch das eine oder andere Thema, das man im Bewerbungsgespräch besser nicht zur Sprache bringt. Als da wären:

  1. Geld

    Natürlich sind Ihre Gehaltsvorstellungen ein Thema im Vorstellungsgespräch.

    Aber: Sollte das Angebot Ihres vermeintlichen Neu-Arbeitgebers deutlich unter Ihren Erwartungen zurückbleiben, dann halten Sie sich mit einem Kommentar zurück. Schweigen ist Gold. Wenn Sie Ihren Unmut äußern, schlagen Sie nur eine Tür zu, durch die Sie vielleicht doch noch gehen wollen. Unnötig!

    Strategisch klüger ist es, die Verärgerung einzig Ihren Gedanken zu überlassen. Was Sie tun können: Boni, Dienstwagen oder andere Annehmlichkeiten als Verhandlungsmasse ins Gespräch bringen – und dann zuhause alles in Ruhe abwägen.

  2. Rauswurf

    Sollte Sie im letzten Job eine Kündigung ereilt haben, ist das unangenehm – und kein Fakt, den man im Jobinterview ansprechen möchte. Wenn Sie aber der Personaler gezielt danach fragte, dürfen und sollen Sie zwar nicht lügen.

    Aber möglicherweise können Sie sich mit einer Relativierung behelfen. Es kann ja sein, dass Sie ein Opfer von Sparmaßnahmen oder betriebsbedingten Kündigungen geworden sind. Oder Sie haben sich mit dem Arbeitgeber auf die Kündigung geeinigt, um Arbeitslosengeld beziehen zu können, wussten aber schon länger, dass die Stelle nicht die richtige für Sie war.

    Und: Wenn es Sie schon aufgrund eines groben Fehlers getroffen hat, dann beweisen Sie zumindest Lernfähigkeit. „Ich habe aus dem Fehler gelernt und er würde mir heute nicht noch einmal passieren!“

  3. Privates

    Der Bungeesprung vom letzten Samstag – das ist nichts, was Sie dem Personaler unter die Nase binden sollten. Es sei denn, er fragt Sie danach.

    Grund: Ihre Freizeitaktivitäten gehen ihn schlicht und einfach nichts an.

    Außerdem können Sie damit unter normalen Umständen kaum punkten. Hobbys haben im Vorstellungsgespräch nur etwas zu suchen, wenn sie sich auf eine Fähigkeit beziehen, die im Beruf gefragt oder wichtig ist.

  4. Pleiten

    Auf eigene Misserfolge sollten Sie das Gespräch nicht leiten. Das ist selbsterklärend.

    In diese Kategorie fällt aber auch: nicht schlecht über ehemalige Kollegen, Chefs oder Kunden sprechen. Lassen Sie sich dazu auf gar keinen Fall hinreißen! Es hinterlässt mehr als nur einen faden Beigeschmack. Denn der Personaler denkt als Erstes: Wird er oder sie später auch so über uns reden?

    Besser ist es, positive Erfahrungen hervorzuheben. Was haben Sie Ihrem alten Arbeitgeber zu verdanken? Was haben Sie gelernt? Das zeigt Klasse.

  5. Vorgesetzte

    Das Gleiche gilt auch für ehemalige Vorgesetzte. Sprechen Sie im Jobinterview nicht über deren Schwächen und auch nicht über die Probleme, die Sie mit ihnen hatten!

    Die Stärken Ihres Ex-Chefs dürfen Sie dagegen ruhig herausstellen, wenn es sich anbieten sollte. Und was Sie von ihm oder ihr alles lernen konnten. Hilfreiche Lektionen gibt es ja schließlich auch vom größten Tyrannen. Ansonsten: Schweigen!

Nun kennen Sie die wichtigsten Vorstellungsgespräch-Fragen – und wissen vielleicht auch schon gute Antworten. Derart vorbereitet sollten Sie das Jobinterview meistern können. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg!

Gratis-Download der Fragenliste

Vorstellungsgespräch-Fragen-PDF-CoverDie Liste der 100 typischen Fragen im Vorstellungsgespräch unserer Schwesterseite Karrierebibel können Sie sich auch kostenlos als PDF herunterladen, ausdrucken und zur Offline-Vorbereitung nutzen. Zum Beispiel, indem Sie das Personaler-Spielchen mit jobsuchenden Freunde und Bekannten einfach mal spielen. Fragen stellen, antworten lassen und ehrliches Feedback geben.

Stressfragen Beispiele VorstellungsgesprächZusätzlich haben wir – beziehungsweise Karrierebibel – auch noch typische Stressfragen im Vorstellungsgespräch für Sie zusammengestellt. Es gibt zahlreiche Variationen aber, man kann sie grob in fünf Arten unterteilen: Analogie-Fragen, Fangfragen, Provokationen (die keine Fragen sind), Brainteaser und Trichterfragen. Eine vollständige Checkliste dieser Fragenarten samt einiger Beispiele können Sie sich ebenfalls hier gerne gratis als PDF herunterladen.

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