Jobprofil: Gärtner

Gärtner züchten, pflegen, ernten und gestalten Pflanzen. Sie arbeiten die meiste Zeit an der frischen Luft und brauchen körperliche Fitness und Ausdauer. Auszubildende entscheiden sich für eine der sieben Fachrichtungen Baumschule, Friedhofsgärtnerei, Garten- und Landschaftsbau, Gemüsebau, Obstbau, Staudengärtnerei oder Zierpflanzenbau. Gärtner werden kann man mit jedem Schulabschluss.

Gärtner Beruf

Gärtner jäten Unkraut, gießen den Rasen und pflanzen hier und da ein paar Blümchen. Von wegen! Kaum ein Berufsprofil ist so vielseitig wie der des Gärtners. Die Fachkräfte legen Teiche an, gestalten Gärten und Parkanlagen. Sie legen Wälle, Wiesen und Wege und pflanzen Rasen, Bäume, Büsche, Stauden, Blumen und manchmal auch Gemüse an.

Außenanlagen gestalten:

Darüber hinaus gestalten sie Außenanlagen jeder Art: Terrassen, Spiel- und Sportplätze, Verkehrsinseln, Verkehrswege und sogar Fußgängerzonen. Gärtner pflastern Wege und Plätze, bauen Treppen, Trockenmauern, Zäune und Lärmschutzwände. Sie begrünen Dächer, legen Biotope an oder rekultivieren stillgelegte Mülldeponien und Kiesgruben.

Pflanzen pflegen:

Wer Pflanzen mag, über ästhetisches Empfinden und handwerkliches Geschick verfügt, ist mit der Ausbildung zum Gärtner grundsätzlich gut beraten. In dieser Zeit erlernen Gärtner nicht nur den richtigen Umgang mit Pflanzen, sondern auch die Bedienung von Computern und speziellen Maschinen.

Natur genießen:

Aber wie war das noch – nur die Harten kommen in den Garten? Ist es wirklich so schlimm um die Work-Life-Balance von der Fachkräfte mit dem grünen Daumen bestellt? Zugegeben – die Arbeit im Garten unterscheidet sich von der körperlichen Anstrengung erheblich von der eines Schreibtischjobs – aber das macht den Beruf auch so reizvoll: Gärtner sind den ganzen Tag draußen und unmittelbar mit der Natur verbunden. Das gibt es so in kaum einem anderen Job.

Technik einsetzen:

Doch die Zeiten körperlicher Maximalleistungen sind vorbei: Moderne Gewächshaustechnik erleichtert Gärtnern die Arbeit inzwischen erheblich und auf Baustellen sind Spezialmaschinen längst der Standard. Insofern kommen auch Technikfans in dem Beruf durchaus auf ihre Kosten. Ein weiterer Pluspunkt: Die Perspektiven für Gärtner stehen gut. Denn Gärten, Parks und Anlagen wird es immer geben und so wird der Bedarf an den gärtnernden Fachkräften immer bestehen.

Fähigkeiten

Diese Fähigkeiten sollten angehende Gärtner mitbringen und in ihren Bewerbungsunterlagen vermerken:

  • Spaß am Umgang mit Pflanzen und Naturverbundenheit
  • Kreativität
  • Handwerkliches Geschick
  • Räumliches Vorstellungsvermögen
  • Gutes Empfinden für Farben und Formen
  • Aufgeschlossenheit und Teamfähigkeit
  • Körperliche Fitness
  • Flexibilität

Gärtner Gehalt

Gärtner können mit einem durchschnittlichen Gehalt von rund 2.500 Euro brutto im Monat rechnen. Berufsanfänger steigen mit 1.600 bis 2.200 Euro ein. Mit steigender Berufserfahrung kommen monatliche Gehälter von mehr als 3.000 Euro brutto in den Bereich des Möglichen.

Gärtnermeister mit eigenem Betrieb können gut und gerne auch Einkommen von mehr als 4.000 oder 5.000 Euro brutto im Monat erzielen. In der Ausbildung liegt die monatliche Bruttovergütung zwischen je nach Ausbildungsjahr und Arbeitgeber zwischen 560 Euro und 1.135 Euro.

Am besten sind die Gehaltsaussichten für Gärtner der Fachrichtungen Friedhofsgärtnerei sowie Garten- und Landschaftsbau. Im Mittelfeld liegen Gärtner in Baumschulen, der Staudengärtnerei und im Zierpflanzenbau. Am wenigsten verdienen sie im Gemüsebau und Obstbau.

Jobs als Gärtner für Sie:

Die Ausbildung zum Gärtner oder zur Gärtnerin dauert drei Jahre. Sie ist dual organisiert und findet parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule statt. In Deutschland gibt es insgesamt rund 120 gartenbauliche Berufsschulen und 6.000 anerkannte Ausbildungsbetriebe.

Ein bestimmter Schulabschluss ist keine Voraussetzung. Der Beruf ist bei Absolventen aller Schulformen populär, bei Abiturienten, Realschülern und Hauptschülern. Sie haben allesamt gute Chancen auf eine Lehrstelle. Mit guten Schulnoten in Biologie, Chemie, Mathematik, Werken und Technik werten Bewerber ihre Bewerbungsmappe auf.

Gärtner Ausbildung

Im ersten Lehrjahr geht es in der Ausbildung um allgemeine Inhalte. Ab dem zweiten Jahr beginnen angehende Gärtner eine spezifische Fachausbildung. Zur Auswahl stehen die folgenden sieben Fachrichtungen:

  • Baumschule
  • Friedhofsgärtnerei
  • Garten- und Landschaftsbau
  • Gemüsebau
  • Obstbau
  • Staudengärtnerei
  • Zierpflanzenbau

Ablauf und Inhalt der Berufsausbildung zum Gärtner sind ebenso wie die Prüfungsanforderungen in einer Ausbildungsverordnung bundesweit einheitlich geregelt. Zudem gilt für den Berufsschulunterricht ein Rahmenlehrplan, an den sich die Berufsschulen der Länder halten müssen. Die Lehre schließt mit einer Prüfung ab, in der neben dem fachlichen Wissen und Können Schlüsselqualifikationen wie eigenverantwortliches Handeln, selbständiges Planen sowie die Kontrolle von Arbeitsvorgängen überprüft werden.

Ausbildung Inhalte

Damit beschäftigen sich Gärtner während der Ausbildung:

  • Betriebliche Zusammenhänge und Beziehungen
  • Arbeits- und Tarifrecht
  • Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit
  • Natur- und Umweltschutz
  • Rationelle Energie- und Materialverwendung
  • Betriebliche Abläufe und wirtschaftliche Zusammenhänge
  • Vorgänge wahrnehmen und beurteilen
  • Informationen beschaffen und auswerten
  • Produktion, Dienstleistungen und Arbeit planen, vorbereiten und kontrollieren
  • Marktwirtschaftliche Zusammenhänge erfassen und beurteilen
  • Böden, Erden und Substrate
  • Kultur und Verwendung von Pflanzen
  • Pflanzen und ihre Verwendung
  • Kultur- und Pflegemaßnahmen
  • Nutzung pflanzlicher Produkte
  • Maschinen, Geräte und Betriebseinrichtungen
  • Materialien und Werkstoffe

Ausbildung Gehalt

Das Gehalt von Gärtnern in der Ausbildung hängt maßgeblich von Tarifbindung, Bundesland und Branche des Arbeitgebers ab. Mit diesen monatlichen Bruttoausbildungsvergütungen können sie rechnen:

  • 1. Ausbildungsjahr: 560 bis 930 Euro brutto im Monat
  • 2. Ausbildungsjahr: 640 bis 1.030 Euro
  • 3. Ausbildungsjahr: 670 bis 1.135 Euro

Gärtner Jobs

Gärtner finden Beschäftigungsmöglichkeiten in Gärtnereien, Friedhöfen, Kommunen, Baumschulen sowie im Obst- und Gemüseanbau. Die Zukunftsaussichten sind gut – und auch die Zahl der Jobs entwickelt sich erfreulich. Gab es im Jahr 2012 noch 180.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Gartenbau in Deutschland, waren 2014 schon fast 200.000 Gärtner gemeldet. Ende 2020 war die Zahl auf 235.000 angestiegen.

Karriere

Gärtner haben verschiedene Fortbildungsmöglichkeiten. Das sind die wichtigsten:

  • Fachagrarwirt:
    Bei der Fortbildung zum Fachagrarwirt erwerben Gärtner Spezialkenntnisse, die zum Beispiel bei der Pflege von Golfplätzen, Bäumen und im Naturschutz gefordert sind. Gärtner mit Berufserfahrung können sich dafür durch eine Prüfung zum Fachagrarwirt qualifizieren. Entsprechende Lehrgänge dauern mehrere Monate, beinhalten praktische Übungen und schließen mit einer Prüfung ab.
  • Meister:
    Zur Meisterprüfung werden Gärtner zugelassen, wenn sie nach bestandener Abschlussprüfung mindestens zwei Jahre in der Praxis gearbeitet haben. Bei ausreichend beruflicher Erfahrung bereiten der Besuch einer einjährigen Fachschule oder eines Vorbereitungskurses auf die Prüfung vor. Gärtnermeister übernehmen Führungsaufgaben, arbeiten in leitender Position in einem Betrieb oder sind als selbstständige Unternehmer tätig. Zudem besitzen sie die Qualifikation, Lehrlinge auszubilden.
  • Techniker:
    Die Fortbildung zum Techniker bieten Fachschulen für Gartenbau an. Voraussetzung ist mindestens ein Jahr gärtnerische Berufspraxis nach Abschluss der Ausbildung. Der staatlich geprüfte Techniker ist unter anderem in Verkauf und Beratung sowie Betriebs- und Baustellenleitung tätig. Techniker sind befähigt Lehrlinge auszubilden.
  • Studium
    Nach der Gärtner-Ausbildung nochmal die Unibank drücken? Für viele ist das durchaus eine Option. Zum Beispiel bietet sich ein Studium im Gartenbau an. Voraussetzung ist die Fachhochschulreife oder allgemeine Hochschulreife. Studieninhalte sind Pflanzenproduktion, Vermarktung und die damit verbundenen Dienstleistungen. Studiengänge in Gartenbau oder Gartenbauwissenschaften bieten die Technische Universität München, die TU Berlin, die Humboldt-Uni Berlin und diverse andere Hochschulen in Deutschland an.

    Eine Alternative bietet das Studium der Landschaftsarchitektur, dessen Ziel es ist, Freiräume in Stadt und Landschaft auf wissenschaftlicher Grundlage zu planen, entwerfen und zu bauen. Die Schwerpunkte liegen je nach Hochschule dabei in den Bereichen Landschafts- und Freiraumplanung, Regionalentwicklung, Landschaftsbau, Gartendenkmalpflege, Umweltplanung, Ökologie oder Naturschutz und Landschaftsentwicklung.

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