Jobvermittler helfen Arbeitslosen und Jobsuchenden dabei, eine neue Stelle zu finden. Sie durchforsten Stellenangebote, gleichen Anforderungsprofil und Kandidatenprofil ab und bereiten ihre Klienten auf den Bewerbungsmarathon vor. Jobvermittler arbeiten auf selbstständiger Basis, für private Arbeitsvermittlungen oder die Bundesagentur für Arbeit. Für eine Stelle bei der BA führt sie der Weg zunächst nach Mannheim oder Schwerin.
➠ Inhaltsverzeichnis
Jobvermittler helfen Arbeitssuchenden dabei, eine Stelle zu finden. Dazu ist psychologisches Feingefühl vonnöten. Denn Jobvermittler müssen genau hinhören. In einem oder mehreren Beratungsgesprächen eruieren sie gemeinsam mit ihren Klienten deren Stärken und Schwächen. Auch der bisherige Lebenslauf steht zur Debatte und wird analysiert. Das ist die Grundlage, um ein so genanntes Vermittlungsprofil zu erstellen.
Stellen suchen:
Auf Basis dessen suchen Jobvermittler nach offenen Stellen, die möglichst genau zu dem Profil des Jobsuchenden passen. Dazu recherchieren sie in verschiedenen Datenbanken: im hauseigenen Datenpool, in Jobbörsen oder Karriereportalen, Zeitungen, Social Media-Kanälen, Businessnetzwerken oder in Fachforen.
Bewerbung erstellen:
Sind passende Stellenausschreibungen ausgemacht, auf die sich der Jobsuchende bewerben könnte, stehen Jobvermittler ihren Klienten auch bei der Ausarbeitung einer Bewerbung als Ansprechpartner zur Seite und optimieren gemeinsam mit dem Jobsuchenden dessen Bewerbungsunterlagen. Das betrifft zum Beispiel Anschreiben, Lebenslauf und die Zusammenstellung ergänzenden Zeugnissen, Referenzen und Nachweisen.
Jobinterview vorbereiten:
War die Bewerbung erfolgreich, coachen Jobvermittler ihre Klienten, wie sie ihr Knowhow und ihre besonderen Talente im anstehenden Vorstellungsgespräch bestmöglich darstellen. Dabei gilt: Schwächen schwächen, Stärken stärken. Darüber hinaus gehört es zu den Aufgaben eines Jobvermittlers, Anträge auf Leistungen zur Arbeitsförderung zu bearbeiten und Klienten auch während der Einarbeitungsphase oder Probezeit weiter zu beraten.
Vorteile und Nachteile:
Der Beruf eignet sich für Menschen, die sich auf dem Arbeitsmarkt und im Arbeitsrecht auskennen und Freude daran haben, andere zu beraten. Auch ist der Job eine gute Option für Personen, die in Teilzeit arbeiten und pünktlich Feierabend machen wollen. Es handelt sich um einen Schreibtischjob, der viel Flexibilität erfordert. Jobvermittler sitzen permanent vor dem Bildschirm und haben zugleich den ganzen Tag mit Menschen zu tun. Dabei kann es mitunter auch zu Spannungen, Frustration oder sogar offenem Streit kommen. Das sollten Interessenten zwingend mitbedenken.
Das durchschnittliche Jahresgehalt von Jobvermittlern beträgt rund 45.000 Euro brutto im Jahr. Berufsanfänger steigen mit 35.000 bis 40.000 Euro brutto jährlich ein. Mit mehrjähriger Berufserfahrung steigt ihr Gehalt auf 48.000 bis 54.000 Euro an. Einkommen von bis zu 65.000 Euro sind möglich.
Jobvermittler bei der Bundesagentur für Arbeit verdienen zwischen 34.000 Euro und 65.000 Euro brutto im Jahr. Ihr jährliches Durchschnittsgehalt liegt bei rund 47.000 Euro.
Für Jobvermittler ist zuvorderst Fachwissen über Arbeitsmarkt und Arbeitsrecht wichtig. Darüber hinaus sind diese Kompetenzen und Soft Skills von Bedeutung:
In der Jobvermittlung arbeiten kann man am ehesten mit einem Hochschulstudium. Infrage kommen Studiengänge wie Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre, Psychologie, Sozialwissenschaften oder auch ein Fach aus den Geisteswissenschaften. Für Stellen als Arbeitsvermittler bei der Bundesagentur für Arbeit ist ein abgeschlossenes Studium im Fach Arbeitsmarktmanagement oft Voraussetzung. Arbeitsmarktmanagement kann an der Hochschule der Bundesagentur für Arbeit mit Standorten in Schwerin und Mannheim studiert werden.
Bei privaten Arbeitsvermittlungen kann auch eine kaufmännische Ausbildung, zum Beispiel als Industriekaufmann oder Kauffrau für Büromanagement, ein Eintrittsticket ein. Prinzipiell steht der Beruf als Jobvermittler Quereinsteigern offen.
Das Bachelorstudium in Arbeitsmarktmanagement an der Hochschule der Bundesagentur für Arbeit in Schwerin oder Mannheim dauert drei Jahre. Lernphasen in der Hochschule und Praxisphasen in Einrichtungen der Bundesagentur für Arbeit wechseln sich ab. Thematisch stehen Arbeitsmarkt, Beratung, berufliche Eignungsdiagnostik, Arbeitsrecht und Personalmanagement im Vordergrund. Praktische Erfahrungen sammeln die Studierenden im Rahmen mehrerer Praktika.
Das Studium kostet keine Studiengebühren, sondern wird im Gegenteil im Rahmen eines dualen Studienvertrags mit 1.670 Euro brutto im Monat vergütet.
Jobvermittler arbeiten für die Bundesagentur für Arbeit, Personalberatungsunternehmen, Jobbörsen, Karriereportale, Jobcenter und Zeitarbeitsfirmen. Auch die Gründung einer selbstständigen Arbeitsvermittlung ist eine Möglichkeit.
Durch Zusatzqualifikationen und Weiterbildungen können Jobvermittler mehr Verantwortung übernehmen und aufsteigen. Wertvoll ist zusätzliches Knowhow zum Beispiel in diesen Bereichen:
Jobvermittler werden auf dem Arbeitsmarkt immer gebraucht – auch wenn sich dieser wegen des nachhaltigen Fachkräftemangels in vielen Bereichen in den letzten Jahren grundlegend verändert hat: Inzwischen suchen mehr Unternehmen nach Arbeitnehmern als umgekehrt. Das hat dazu geführt, dass Jobvermittler nicht mehr ausschließlich mit dem Vermitteln von Jobs an Arbeitslose beschäftigt sind. Sie gehen auch immer öfter für Arbeitgeber im Bereich der Personalvermittlung gezielt nach Talenten auf die Suche, die für eine offene Stelle infrage kommen und heuern diese im Auftrag von Unternehmen an.