Bäcker backen Brot, Brötchen und andere Backwaren. Dafür mischen sie Zutaten wie Mehl, Milch, Eier, Hefe, Gewürze und Zucker zu einem Teig zusammen, kneten ihn und bringen ihn in die gewünschte Form. Bäcker setzen heutzutage automatische Knet- und Rührmaschinen ein und backen die Brote mit vollelektronischen Backöfen. Bäcker ist ein dreijähriger Ausbildungsberuf. Die meisten Azubis haben einen Hauptschulabschluss. Auch Bewerber ohne Schulabschluss haben Chancen auf eine Lehrstelle.
➠ Inhaltsverzeichnis
Bäcker ist einer der traditionsreichsten Berufe im Handwerk. Backwaren sind Grundnahrungsmittel, darum haben Bäcker immer Konjunktur. Es handelt sich zudem um einen sehr kreativen und schöpferischen Beruf, bei dem man das Ergebnis der eigenen Arbeit sofort vor sich auf dem Backblech sieht.
Neue Rezepte entwickeln:
Als Bäcker gilt es, immer wieder neue Rezepte zu entwickeln und bis zur Perfektion zu verfeinern, um neue Käufer anzusprechen. Dazu müssen die Kollegen im Verkauf gut hinhören, was beim Kunde gerade hoch im Kurs steht. Um die Produktpalette weiter auszubauen, helfen auch Recherchen bei Marktbegleitern. Hier lässt sich schnell und einfach herausfinden, welche Waren dort im Angebot sind, und wie man sich durch eigene Kreationen von der Konkurrenz abheben kann.
Alleinstellungsmerkmal finden:
Verbrauchergewohnheiten verändern sich heute schnell. Waren es lange Zeit Produkte aus Weißmehl, die die Kundenherzen höher schlagen ließen, sind heute eher ballaststoffreiche Backwaren und Bio- und Vollkornprodukte gefragt. Auch saisonale Angebote wie das Spargelbrot zur Spargelzeit oder neuartige Backkreationen mit Chia-Samen, die als neues Superfood gefeiert werden, stehen hoch im Kurs. Nahezu jede Bäckerei versucht heute, durch individuelle Produkte und Angebote ihr Alleinstellungsmerkmal herauszuarbeiten.
Unterschied zum Konditor:
Eng verwandt ist der Beruf des Bäckers mit dem des Konditors. Der Konditor hat sich auf Kuchen, Torten und anderes Fein- und Süßgebäck spezialisiert. Geläufig ist für den Konditor auch die Berufsbezeichnung Zuckerbäcker.
Wie lange muss man als Bäcker arbeiten? Bäcker stehen in der Regel schon um 2 oder 3 Uhr vormittags in der Backstube. Ihr Arbeitstag dauert acht Stunden. Bäckereien öffnen meist schon um 6 Uhr. Bis dahin müssen die ersten Brötchen und Brote fertig gebacken sein. Auch Wochenendarbeit am Samstag, Sonntag und an Feiertagen wird mitunter verlangt. Bäcker ist ein Beruf für Frühaufsteher.
Vorteile und Nachteile:
Vorteil: Bäcker können nach Feierabend ganz bequem Arzttermine wahrnehmen, ohne sich Urlaub nehmen zu müssen, oder einkaufen gehen oder einen ausgedehnten Mittagsschlaf machen. Abends fallen sie dafür oft todmüde ins Bett. Für ausgemachte Eulen und Langschläfer ist der Bäckerberuf vielleicht nicht der richtige. Lerchen dagegen könnten als Bäcker glücklich werden.
Bäcker stellen Backwaren wie Brot, Brötchen, Feingebäck und Torten her. Um die einzelnen Produkte täglich frisch zu backen, müssen verschiedene Rohstoffe in der korrekten Zusammensetzung und mit dem richtigen Verfahren verarbeitet werden. Oberstes Ziel ist es, die Produkte stets in der gleichen Qualität zu produzieren.
Diese Aufgaben haben Bäcker:
Welche Stärken sollte man als Bäcker haben? Bäcker sollten die Grundrechenarten beherrschen, um die Mischungsverhältnisse der Zutaten richtig zu berechnen. Sie benötigen einen ausgeprägten Geschmackssinn, Sinn für Ästhetik, Trendgespür und eine Prise Kreativität, um sich neue Backwaren einfallen zu lassen. Auch ist technisches Know-how gefragt. Längst haben computergesteuerte Mehlisilierungsanlagen, automatische Knet- und Rührmaschinen sowie vollelektronische Backöfen Einzug in moderne Bäckereien gehalten.
Diese Fähigkeiten und Stärken sollten Bäcker in ihrer Bewerbung nennen:
Bäcker können mit einem durchschnittlichen Gehalt von rund. 2.350 Euro brutto im Monat rechnen. Die Gehaltsspanne liegt zwischen 1.900 Euro und 3.200 Euro. Selbstständige Bäckermeister können auch auf weitaus höhere Gehälter kommen.
Einstiegsgehalt:
Das Einstiegsgehalt für Bäcker liegt üblicherweise bei 1.700 bis 2.000 Euro. Mit mehreren Jahren Berufserfahrung steigt das Einkommen auf 2.500 bis 2.700 Euro. Bäckermeister können auf monatliche Gehälter von 3.200 bis 3.800 Euro brutto kommen.
Gehalt nach Regionen:
Die Höhe des Gehalts hängt zudem von der Unternehmensgröße und dem Standort ab. Am meisten verdienen Bäcker in Baden-Württemberg, Bayern und Hessen. Dort sind Gehälter von 3.000 Euro brutto monatlich keine Seltenheit. In den östlichen Bundesländern liegt der Verdienst dagegen häufig nur bei 2.000 Euro brutto monatlich.
Bäcker ist ein Ausbildungsberuf im Handwerk und in der Industrie. Die Ausbildung dauert drei Jahre. Sie ist in Deutschland bundesweit einheitlich geregelt und findet sowohl im Ausbildungsbetrieb als auch in der Berufsschule statt. Eine bestimmte Vorbildung ist nicht vorgeschrieben. In der Praxis stellen Betriebe am liebsten Bewerber ein, die über einen Schulabschluss verfügen. Dennoch haben auch Schulabbrecher vergleichsweise gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz.
Von den Ausbildungsanfängern im Jahr 2019 hatten
Was kann ich mit einem Hauptschulabschluss machen?
Während ihrer dreijährigen Ausbildung stehen für Bäcker-Azubis diese Inhalte auf dem Stundenplan:
Mit dem zu Ende gehenden zweiten Ausbildungsjahr legt der Azubi eine Zwischenprüfung ab. In dieser muss der Prüfling innerhalb von vier Stunden sein Können im Rahmen einer praktischen Aufgabe im Bereich Herstellung von Weizenbrot, Weizenkleingebäck, feinen Backwaren aus Teig oder Masse, Backwarensnacks oder Partykleingebäck unter Beweis stellen.
Schriftliche Zwischenprüfung:
Daran schließt sich eine schriftliche Prüfung an, in der der Prüfling zeigt, dass er Arbeitsschritte planen, Arbeitsmittel festlegen, Rohstoffe beurteilen, Mengen bestimmen sowie lebensmittelrechtliche Vorschriften und Maßnahmen der Qualitätssicherung berücksichtigen kann.
Teil A Abschlussprüfung:
Nach Lehrjahr Nummer drei folgt die Abschlussprüfung, die sich ebenfalls in zwei Teile untergliedert: In Teil A erledigt der Prüfling in acht Zeitstunden vier Aufgaben aus den Bereichen Herstellung von Sauerteigbrot, Kleingebäck unterschiedlicher Teige und unterschiedlicher Formen, Backwarensnacks, Partykleingebäck oder kleinen Gerichten, feinen Backwaren aus Teigen oder Massen oder einer Torte
Teil B Abschlussprüfung:
Teil B der Gesellenprüfung ist schriftlich zu bearbeiten. Abgefragt werden Inhalte aus den Bereichen Warenwirtschaft und Produktionstechnik von Backwaren und kleinen Gerichten, betriebswirtschaftliches Handeln, Wirtschafts- und Sozialkunde
Bäcker-Lehrlinge können während ihrer Ausbildung im Bäckerhandwerk mit diesen Gehältern rechnen:
Bäcker haben den Vorteil, überall Beschäftigungsmöglichkeiten zu finden. Sie können auf dem Land arbeiten oder in einer größeren Stadt. Sie finden Stellen in ihrer Heimatregion, sind als Fachkräfte aber weltweit begehrt – über Deutschland, Österreich und die Schweiz hinaus.
Bäcker finden in folgenden Bereichen Beschäftigungsmöglichkeiten:
Die Meisterprüfung ist die wichtigste aller Weiterbildungen im Bäckerhandwerk. Bäckermeister können sich nach erfolgreich absolvierter Ausbildung und Prüfung selbstständig machen, studieren oder andere Karrierewege einschlagen.
Voraussetzungen:
Um die Meisterprüfung abzulegen, müssen Sie eine Ausbildung zum Bäckergesellen abgeschlossen haben und mehrere Jahre Berufserfahrung mitbringen. Ein so genannter Meistervorbereitungskurs bereitet auf die Prüfung vor. Er wird von den Fachschulen des Verbundes Akademie Deutsches Bäckerhandwerk (ADB) oder von den Handwerkskammern angeboten.
Weiterbildung Bäcker:
Wer nach der Meisterprüfung direkt in eine leitende Position aufsteigen oder einen eigenen Betrieb gründen will, sollte die Weiterbildung zum Betriebswirt des Handwerks ins Auge fassen. In diesem Kurs bauen aufstrebende Bäcker zusätzliches betriebswirtschaftliches Wissen auf.
Studium Bäcker:
Mit dem Meisterbrief ist auch Studieren ohne Abitur möglich. Für Bäcker bieten sich diese Studienrichtungen an:
Bäcker ist ein zeitloser Beruf. Die Menschen werden auch in Zukunft Brot, Brötchen, Back- und Süßwaren essen und in großen Mengen kaufen. Allerdings schrecken die Arbeitszeiten und das niedrige Gehalt viele potenzielle Bewerber ab. Auf der anderen Seite ist die Konkurrenz um Jobs und Ausbildungsplätze überschaubar. Wer Bäcker als Traumberuf ausgemacht hat, hat daher sehr gute Perspektiven.
Arbeitsmarkt:
Die Zahl der Betriebe und Beschäftigten sinkt seit Jahren – auch wegen der fortschreitenden Automatisierung in den Backstuben. Von 2012 bis 2019 ging die Zahl der Bäckereien in Deutschland nach Angaben des Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks von ca. 13.600 auf rund 10.500 zurück. Die Zahl der Beschäftigten schrumpfte im gleichen Zeitraum von 290.000 auf 266.000, die der Auszubildenden sogar von rund 26.500 auf ca. 14.800.
Fazit:
Bäcker ist ein tragfähiger Job. Ein Trendberuf ist er nicht. Das Bäckerhandwerk bietet solide Perspektiven, ist aber beileibe keine Boom-Branche.