Fleischer stellen Wurst und Fleischwaren her. Sie zerlegen, beurteilen, bearbeiten und verkaufen das Fleisch. Die Ausbildung nimmt drei Jahre in Anspruch. Die meisten Auszubildenden verfügen über einen Hauptschulabschluss. Die Berufsbezeichnungen Fleischer und Metzger meinen das Gleiche.
➠ Inhaltsverzeichnis
Der Beruf des Fleischers zählt zu denen, für die man gute Nerven braucht. Nicht immer, aber doch häufig gehört das Schlachten von Tieren zum Berufsalltag. Dann zum Beispiel, wenn ein Fleischer in einem Schlachthof angestellt ist. Zunächst betäubt er die Tiere, nimmt sie aus, entbeint und zerlegt sie. Danach geht die Ware an fleischverarbeitende Betriebe.
Fleisch verarbeiten:
Daneben gibt es auch Arbeitsverhältnisse für Fleischer, bei denen sie sich ausschließlich um die Herstellung von Wurst- und Fleischwaren und um deren Verkauf kümmern. In Metzgereien zum Beispiel. Hier beurteilen sie zunächst die Güte der Ware anhand von Farbe, Zartheit und Safthaltevermögen, zerteilen sie dann fachgerecht und verarbeiten sie weiter. Dabei wenden sie verschiedene Verfahren an. Metzger räuchern, kochen, garen, marinieren, grillen, legen ein, konservieren, pökeln und gefrieren.
Maschinen bedienen:
Bei der Wurstherstellung arbeiten Fleischer heutzutage mit computergesteuerten Maschinen, mit denen sie die Waren zerkleinern, behandeln und sie nach einer genau vorgegebenen Rezeptur würzen. So schmeckt das Endergebnis immer gleich. Fleischer haben außerdem ein Händchen für Delikates. Sie sind Experten, wenn es um die Herstellung von Pasten, Sülzen oder Aspik geht.
Maschinen reinigen:
Nach der Ver- und Bearbeitung eines Produkts prüfen Fleischer den Zustand der Maschinen und Werkzeuge. Geht etwas kaputt, legen sie auch schon mal selbst Hand an. Auch die tägliche gründliche Reinigung der Werkzeuge ist sehr wichtig. Hygiene wird im Fleischerhandwerk groß geschrieben.
Wurst verkaufen:
Im Verkauf präsentieren Fleischer Wurst- und Fleischprodukte ansehnlich in der Theke und beraten Kunden. An Verkaufstheken von Supermärkten sind Fleischer auch für den Abverkauf der Ware aus der heißen Theke verantwortlich. Hier servieren sie Kunden warme Fleischgerichte wie Leberkäse, Frikadellen oder Schnitzel und geben Beilagen wie Salate, Nudeln oder Gratins aus.
Kraftvoll zupacken:
Der Beruf ist körperlich anstrengend. Metzger benutzen ihre Hände und müssen kraftvoll zupacken. Sie arbeiten vorwiegend im Stehen an einer Arbeitsplatte. Meist haben sie reguläre Arbeitszeiten und arbeiten tagsüber.
Das sind die Hauptaufgaben von Fleischern im Berufsalltag:
Metzger dürfen nicht zartbesaitet sein. Der Umgang mit toten Tieren macht den Job aus. Sie müssen Blut sehen können, mitunter auch Schweine, Rinder oder Hühner töten. Mit diesen Fähigkeiten überzeugen Fleischer in den Bewerbungsunterlagen und im Vorstellungsgespräch:
Lesetipp: Wenn Sie ein Tier wären welches wären Sie?
Fleischer verdienen üblicherweise zwischen 2.300 und 2.600 Euro brutto monatlich. Sie steigen mit 1.900 bis 2.220 Euro in den Beruf ein. Das Ende der Fahnenstange ist in der Regel zwischen 2.800 und 3.100 Euro brutto im Monat erreicht. Fleischermeister mit Führungsverantwortung oder eigenem Betrieb können hingegen noch weitaus mehr verdienen. Für sie liegen monatliche Bruttogehälter von mehr als 4.000 Euro im Bereich des Möglichen.
Das Gehalt von Metzgern bei Rewe beträgt nach Kununu-Angaben durchschnittlich 36.100 Euro brutto im Jahr. Die Gehaltsspanne liegt zwischen 25.000 Euro 50.900 Euro.
Das Gehalt von Metzgern bei Edeka beträgt nach Kununu-Angaben durchschnittlich 33.000 Euro brutto im Jahr. Die Gehaltsspanne liegt zwischen 23.500 Euro 46.800 Euro.
Lesetipp: Wie hoch war Ihr letztes Gehalt?
Der Weg in den Beruf des Fleischers führt über eine dreijährige duale Ausbildung. Sie findet parallel in Ausbildungsbetrieb und Berufsschule statt. Eine bestimmte Schulbildung ist nicht vorgeschrieben. Die meisten Azubis haben einen Hauptschulabschluss. Auch Bewerber ohne Schulabschluss haben realistische Chancen auf eine Lehrstelle. Gute Schulnoten in Mathematik, Biologie oder Deutsch helfen bei der Bewerbung.
Von den Ausbildungsanfängern zum Metzger im Jahr 2019 im Handwerk hatten nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit
Von den Ausbildungsanfängern zum Metzger im Jahr 2019 in Industrie und Handel hatten nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit
Die Ausbildung zum Fleischer dauert drei Jahre. Vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres legen die Lehrlinge eine Zwischenprüfung ab. Die Gesellenprüfung erfolgt nach dem dritten Jahr. Von allen Prüflingen im Jahr 2020 haben nach Angaben des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) rund 85 Prozent ihre Abschlussprüfung bestanden.
Während der Lehre können Metzger je nach Bundesland und Arbeitgeber mit diesen Gehältern rechnen:
Wer sich für den Beruf entschieden hat und Fleischer werden möchte, sollte bei dem Ausbildungsbetrieb zunächst klären, welche Form der Bewerbung dieser akzeptiert. Viele Betriebe nehmen eine E-Mail-Bewerbung entgegen, manche bestehen aber noch auf eine Bewerbungsmappe aus Papier.
So oder so gilt: Optik, Form und Inhalt müssen stimmen. Die Bewerbung sollte vollständig sein und Rechtschreibfehler sind tabu. Neben Anschreiben, tabellarischem Lebenslauf, Kopien der letzten beiden Zeugnisse und Nachweisen über Qualifikationen wie Praktika sollten auch die wesentlichen Soft Skills wie Teamfähigkeit oder Belastbarkeit des Bewerbers nicht fehlen.
Lesetipp: Wie finde ich einen Ausbildungsplatz?
Fleischer arbeiten in Fleischereien, in der Fleisch- und Wurstwarenindustrie, in Einzelhandelsgeschäften und Supermärkten, in Schlachthöfen und Fleischzerlegebetrieben und manchmal auch in Delikatessgeschäften.
Viele Fleischergesellen erwerben den Meisterbrief, um sich selbstständig zu machen oder eine Führungslaufbahn einzuschlagen. Mit dem Meisterbrief in der Tasche haben Absolventen überdies die Möglichkeit, auch ohne Abitur zu studieren. Als Studienfächer bieten sich vor allem Lebensmitteltechnologie, Ernährungswissenschaften und Ökotrophologie an.
Auch eine Weiterbildung zum Techniker kann die Karriere beflügeln. Geprüfte Techniker sind hoch qualifizierte Fachkräfte im produzierenden oder verarbeitenden Gewerbe. Zum Staatlich geprüften Techniker weiterbilden kann sich, wer einen Ausbildungsberuf erlernt und mindestens ein Jahr Berufserfahrung gesammelt hat.
Die Zahl der Fleischer in Deutschland geht seit einigen Jahren kontinuierlich zurück. Gab es 2018 noch rund 68.500 sozialversicherungspflichtig beschäftigte Metzger, waren es 2020 nur noch ca. 64.100.
Tendenz:
Parallel sinkt auch die Zahl der Fleischereien. Im Jahr 2019 etwa standen nach Angaben des Deutschen Fleischer-Verbands (DFV) 855 Betriebsstilllegungen nur 609 Betriebsgründungen gegenüber. Jeder Betrieb beschäftigt im Schnitt 11,7 Personen.
Nachteile:
In der Fleischindustrie lassen sich zahlreiche Arbeitsschritte automatisieren und teilweise auch ins europäische Ausland auslagern. Zudem ist der Fleischkonsum in der Bevölkerung angesichts veränderter Ernährungsgewohnheiten rückläufig. Diese Trends sprechen gegen eine rosige Fleischer-Zukunft.
Vorteile:
Auf der anderen Seite ist die Konkurrenz um Ausbildungsplätze gering und vollständig verschwinden wird der Beruf so schnell auch nicht. Wer sich für den traditionellen Fleischerberuf begeistert, hat trotz allem ziemlich gute Perspektiven auf Lehrstelle und Job.