Berufskraftfahrer fahren Lkw oder Busse. Sie sind dafür verantwortlich, dass ihre Fracht heil und pünktlich am Zielort ankommt. Berufskraftfahrer sind im Linienverkehr, Reiseverkehr oder Warenverkehr tätig. Ein Hauptschulabschluss reicht für einen Ausbildungsplatz aus. Sogar ohne Schulabschluss bestehen realistische Chancen auf eine Lehrstelle oder den direkten Berufseinstieg.
➠ Inhaltsverzeichnis
Berufskraftfahrer sind immer auf Tour. Entweder sind sie im Güterverkehr mit dem Lkw unterwegs oder lenken im Personenverkehr einen Bus. Je nach gewähltem Schwerpunkt unterscheidet sich der Job des Berufskraftfahrers enorm.
Kilometer abreißen:
Im Güterverkehr transportieren Berufskraftfahrer für Transportunternehmen oder Speditionen Güter von A nach B. Geregelte Arbeitszeiten gibt es damit praktisch nicht. Berufskraftfahrer sind tagelang mit ihrem Brummi auf der Straße und übernachten auch darin in einer Koje hinter dem Fahrersitz.
Auswärts übernachten:
Wichtig dabei ist, die gesetzlich vorgeschriebenen Pausen einzuhalten, sonst drohen empfindliche Strafen. Diese verbringen Kraftfahrer häufig an Raststätten oder in Haltebuchten auf Autobahnen. Damit ist die Work-Life-Balance bei diesem Schwerpunkt eher unausgewogen. Man verbringt viel Zeit allein und vor allen Dingen ist der Job alles andere als familienfreundlich. In der Regel sehen Trucker ihre Familien nur an den Wochenenden, wenn überhaupt.
Technik überprüfen:
Brummilenker haben, abgesehen von ihrem Job als Fahrer, auch noch so einige andere To Do’s zu erledigen. Bevor sie auf Fahrt gehen, prüfen sie, ob mit dem Truck alles okay ist. Sie prüfen den Druck der Reifen, die Ölstände, Bremswirkung, Beleuchtung und Kühlwasserstand.
Lkw beladen:
Danach geht’s ans Beladen des Lkw. Hierbei kommt es darauf an, dass die Fracht gut und sicher gelagert wird, damit sie sich nicht während der Fahrt lösen oder kaputt gehen kann. Nun steht noch die Prüfung der Papiere an und dann geht’s los. Am Ziel angekommen, werden die Sachen fachgerecht ausgeladen und mitsamt Lieferpapieren an den Empfänger gegeben.
Schulkinder befördern:
Wer hingegen den Beruf als Busfahrer ausüben will, bringt Schulkinder in die Schule, Berufstätige zum Arbeitsplatz oder Reisende ans Reiseziel. Auch hier steht vor jedem Fahrtantritt die Kontrolle des Fahrzeugs an: Bremsanlage, Schließmechanismus der Türen, Innen- und Außenbeleuchtung sowie Tankpegel.
Pünktlich ankommen:
Wenn es dann auf Fahrt geht, ist Pünktlichkeit das A und O. Linienbusfahrer fahren im Minutentakt + Haltestellen an. Auf Langstrecke gibt es ebenfalls einen klar geregelten Zeitplan. Denn mitunter gilt es Anschlüsse zu erreichen.
Zuhause schlafen:
Insgesamt ist die Work-Life-Balance als Busfahrer ausgeglichener als bei den Brummifahrern, denn die Arbeitszeiten sind klar definiert und nach Dienstschluss geht’s nicht in die Ruhekoje, sondern nach Hause. Sowohl als Truck- als auch als Busfahrer haben Berufskraftfahrer gute Aussichten auf dem Arbeitsmarkt.
Berufskraftfahrer benötigen vor allem eine entsprechende Fahrerlaubnis. Darüber hinaus sollten sie in ihren Bewerbungsunterlagen diese Stärken und Skills herausarbeiten:
Berufskraftfahrer kommen nach Angaben des Statistische Bundesamts auf ein monatliches Durchschnittsgehalt von 2.623 Euro brutto. Angelernte Fahrer ohne abgeschlossene Ausbildung erhalten im Schnitt 2.313 Euro brutto im Schnitt. Die Gehaltsspanne liegt grob zwischen 1.700 und 3.500 Euro. Der Stundenlohn von Lkw-Fahrern beträgt 14,21 Euro brutto die Stunde, Angelernte bekommen 12,91 Euro. In der Ausbildung bringen Brummifahrer je nach Ausbildungsjahr und Arbeitgeber zwischen 660 Euro und 1.165 Euro brutto im Monat nach Hause.
Es gibt drei Wege in den Job des Berufskraftfahrers. Der erste führt über eine duale Berufsausbildung, die drei Jahre dauert. Wer bereits über eine abgeschlossene Ausbildung oder Berufserfahrung verfügt, kann sich in höchstens 24 Monaten zum Fahrer umschulen lassen. Daneben gibt es die Möglichkeit, eine sogenannte beschleunigte Grundqualifikation zu absolvieren. Sie besteht aus 140 Unterrichtsstunden und einer theoretischen Prüfung vor der zuständigen Industrie- und Handelskammer (IHK).
Die dreijährige Ausbildung zum Berufskraftfahrer ist dual geregelt und findet parallel an Berufsschule und Ausbildungsbetrieb statt. Während der Ausbildung können die Azubis Führerscheine verschiedener Klassen erwerben, zum Beispiel die Klassen B, BE, C und CE. Der Führerschein wird mit Vollendung des 18. Lebensjahres ausgehändigt. Formale Voraussetzungen, um den Beruf zu ergreifen, gibt es keine. Die meisten Lkw-Fahrer und Busfahrer haben einen Hauptschulabschluss.
Von den Ausbildungsanfängern im Jahr 2019 hatten nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit…
Während der Ausbildung zum Berufskraftfahrer stehen unter anderem diese Inhalte auf dem Lehrplan:
Vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres legen Berufskraftfahrer eine Zwischenprüfung ab. Nach dem dritten Lehrjahr steht die Abschlussprüfung an. Sie besteht aus praktischen Prüfungen und einem schriftlichen Teil. Der praktische Teil beinhaltet eine Testfahrt mit einem Lkw oder Bus. Lehrfahrzeuge sind Busse oder Sattelkraftfahrzeuge. Letzte haben eine Mindestlänge von 16 Metern. Nach IHK-Angaben bestehen 85 bis 90 Prozent der Prüflinge ihre Abschlussprüfung.
Berufskraftfahrer kommen in der Ausbildung – je nach Bundesland – auf diese monatliche Bruttovergütung:
Berufskraftfahrer finden hier offene Stellen und Beschäftigung:
Zu den größten Speditionen in Deutschland zählen:
Für Berufskraftfahrer gibt es verschiedene Möglichkeiten, um sich zu spezialisieren oder mehr Verantwortung zu übernehmen. Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es vor allem in den folgenden Bereichen:
Wer beruflich gerne Brummis oder Busse steuern möchte, hat die allerbesten Perspektiven. Der wachsende E-Commerce befördert immer mehr Waren auf die Straße, die von A nach B gebracht werden wollen. Gleichzeitig klagt die Branche über erheblichen Fachkräftemangel – nicht nur in Deutschland, auch in Ländern wie Großbritannien oder den USA. In Zukunft dürfte sich der Fahrermangel eher noch weiter verschärfen.
Fahrermangel:
Im Jahr 2020 gab es nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit 937.000 Fachkräfte im Bereich Fahrzeugführung im Straßenverkehr – rund ein Prozent weniger als im Vorjahr. 94 Prozent der Berufskraftfahrer sind Männer. Viele von ihnen scheiden in den kommenden Jahren aus dem Berufsleben aus. Jeder dritte Fahrer war 2020 mindestens 55 Jahre alt. Demgegenüber stehen nur wenige Einsteiger – 2020 waren es 33.400.