Gesundheits- und Krankenpfleger pflegen und betreuen Patienten. Sie wechseln Verbände und verabreichen Medizin, assistieren dem Arzt und betreuen die Patienten. Die Ausbildung dauert drei Jahre in Vollzeit und fünf Jahre in Teilzeit. Ein mittlerer Schulabschluss ist in der Regel Voraussetzung. Im Alltag spricht man meist nicht von Gesundheits- und Krankenpflegern, sondern einfach von Krankenpflegern und Krankenschwestern.
➠ Inhaltsverzeichnis
Gesundheits- und Krankenpfleger sind der erste Ansprechpartner für Patienten im Krankenhaus. Sie sind sofort zur Stelle, wenn jemand Hilfe benötigt und wissen, worauf es bei der Pflege, Betreuung und Versorgung ankommt. Mit ihrer täglichen Arbeit tragen Krankenpfleger und Krankenschwestern zum Wohlergehen der Patienten bei und unterstützen ihren Heilungsprozess.
Medikamente geben:
Die Tätigkeit zieht im Alltag sehr viele einzelne Handgriffe nach sich. Gesundheits- und Krankenpfleger dosieren und verabreichen Medikamente, versorgen Wunden und legen Verbände und Schienen an. Sie führen Punktionen durch oder legen Infusionen und Transfusionen an.
Gesundheitszustand beobachten:
Außerdem ganz wichtig: Bei jedem Kontakt mit einem Patienten achten sie auf dessen Aussehen und Agilität, um eine mögliche Verschlechterung des Gesundheitszustands frühzeitig zu registrieren. Sie erkundigen sich nach dem Schlaf und Appetit ihrer Patienten und messen Temperatur, Blutdruck, Puls und Körpergewicht.
Informationen weitergeben:
All das macht sie zu einem wichtigen Bindeglied zu den behandelnden Ärzten. Sie erfassen die Daten und melden sofort, wenn bestimmte Werte außergewöhnlich hoch oder niedrig sind. Gesundheits- und Krankenpfleger sind auch ein wichtiger Ansprechpartner für Angehörige. Offene Fragen beantworten sie sachlich und fachlich fundiert oder verweisen freundlich an den behandelnden Arzt weiter.
Perspektive haben:
Im Bereich der Gesundheits- und Krankenpflege ist jeder Tag anders und wartet mit spannenden Herausforderungen auf. Außerdem sind die Chancen auf dem Arbeitsmarkt sehr gut – kurzfristig wie langfristig. Der Beruf eignet sich für alle, die anderen Menschen helfen wollen, einen Job mit Perspektive UND Sinn suchen.
Stress aushalten:
Einfach ist er aber nicht. Gesundheits- und Krankenpfleger sind ständig auf den Beinen, haben Dauerstress und stehen unter großem Zeitdruck. Der Beruf ist extrem fordernd und belastend – körperlich wie psychisch. Überstunden und Schichtdienste gehören dazu.
Dies sind die Hauptaufgaben von Gesundheits- und Krankenpflegern:
Gesundheits- und Krankenpfleger sollten ein Interesse an medizinischen Themen haben, anderen Menschen helfen wollen und sozial eingestellt sein. Im Umgang mit Kranken spielt auch Belastbarkeit eine große Rolle. Nicht immer ist es einfach, mit den verschiedenen Schicksalen, mit denen man in der Pflege Tag für Tag konfrontiert ist, umzugehen. Darüber hinaus sollten angehende Gesundheits- und Krankenpfleger folgende Fähigkeiten in ihren Bewerbungsunterlagen herausarbeiten:
Das Gehalt von Krankenpflegern und Krankenschwestern hängt von der Art der Einrichtung, Berufserfahrung, Standort und dem Vorhandensein eines Tarifvertrags ab. In kirchlichen und öffentlichen Häusern, die nach Tarif bezahlen, ist das Einkommen in der Regel höher als in privaten Einrichtungen, in denen die Pfleger ihr Gehalt selbst verhandeln müssen. Grob können Gesundheits- und Krankenpfleger mit einem monatlichen Bruttoeinkommen zwischen 2.800 und 3.700 Euro rechnen. Auf der einen Seite sind Topgehälter von bis 4.500 Euro brutto monatlich möglich, auf der anderen Seite auch Einstiegsgehälter von nur 1.800 Euro. Azubis kommen auf 1.166 bis 1.328 Euro.
Gesundheits- und Krankenpfleger bei der Charité Berlin kommen auf Gehälter von durchschnittlich 37.200 Euro brutto im Jahr. Ihre Gehaltsspanne liegt zwischen 22.900 und 54.200 Euro.
Die Ausbildung zum Krankenpfleger oder zur Krankenschwester dauert drei Jahre in Vollzeit oder fünf Jahre in Teilzeit. Der theoretische Unterricht findet in der Berufsfachschule statt, der praktische in der Klinik. Ein mittlerer Schulabschluss wird meist vorausgesetzt. Gute Schulnoten in Ethik, Biologie, Chemie, Deutsch und Mathematik bringen Pluspunkte in der Bewerbung. Zudem sind erste Erfahrungen im Krankenhaus durch Praktika, ein Freiwilliges Soziales Jahr oder einen Bundesfreiwilligendienst wünschenswert.
Die Ausbildung für Pflegefachkräfte ist seit dem 1. Januar 2020 neu geregelt. Die bis dato im Altenpflegegesetz und im Krankenpflegegesetz getrennt geregelten Pflegeausbildungen sind in einem neuen Pflegeberufegesetz zusammengeführt worden. War man bis dahin nach der Ausbildung zur Altenpflegefachkraft Gesundheits- und Krankenpfleger oder Kindergesundheits- und Krankenpfleger, schließen Auszubildende ihre Lehrzeit nach drei Jahren jetzt mit dem Titel Pflegefachfrau bzw. Pflegefachmann ab.
Spezialisierung möglich:
Durch die sogenannte generalistische Pflegeausbildung sind sie nicht mehr auf einen speziellen Bereich in der Pflege festgelegt, sondern können in jedem Pflegeberufsfeld arbeiten. Dennoch besteht die Möglichkeit, nach den ersten zwei Ausbildungsjahren einen gesonderten Abschluss in der Altenpflege oder Gesundheits- und Kinderkrankenpflege anstelle des Berufsabschlusses Pflegefachfrau bzw. Pflegefachmann zu erwerben.
Die Ausbildung untergliedert sich in praktische und theoretische Teile und beinhaltet unter anderem diese Schwerpunkte:
Das verdienen Gesundheits- und Krankenpfleger in der Ausbildung in Einrichtungen des öffentlichen Dienstes oder in Einrichtungen von Trägern, die sich an die Tarife des öffentlichen Dienstes anlehnen:
Krankenpfleger und Krankenschwestern finden Jobs in Krankenhäusern, Altenheimen, Facharztpraxen und Pflegediensten. Zu den größten Krankenhäusern in Deutschland zählen die Charité (Jobs in Berlin), das Universitätsklinikum Schleswig Holstein (Jobs in Lübeck/Jobs in Kiel), das Klinikum der LMU (Jobs in München), das Universitätsklinikum Gießen-Marburg (Jobs in Mittelhessen) und das Uniklinikum Heidelberg (Jobs in Heidelberg).
Gesundheits- und Krankenpfleger können sich mit einer Fachweiterbildung auf einen Bereich wie Intensivpflege, Dialyse, Chirurgie, Onkologie, Anästhesie oder Schmerztherapie spezialisieren. Wer außerhalb der praktischen Pflege im Krankenhaus mit seiner Ausbildung weiterarbeiten möchte, kann sich zur Hygienefachkraft, Stations- oder Bereichsleitung, Pflegedienstleitung, zum Praxisanleiter oder Case-Manager fortbilden. Absolventen mit Hochschulzugangsberechtigung können auch über ein Studium nachdenken. Interessant sind zum Beispiel die Studiengänge: Pflegewissenschaft, Pflegepädagogik, Pflegemanagement, Pflegewirtschaft oder Medizin.
Die Zukunftsaussichten von Krankenpflegern und Krankenschwestern sind ausgezeichnet. Vor der Arbeitslosigkeit – oder Unterforderung am Arbeitsplatz – müssen sie sich jedenfalls nicht fürchten. Schon jetzt fehlt es allerorts an Personal. Längst werden Gesundheits- und Pflegekräfte für deutsche Krankenhäuser und Pflegeheime auf der ganzen Welt angeheuert, von Indonesien bis Mexiko. Gleichzeitig sind die Löhne in den vergangenen Jahren kräftig gestiegen. Von einem Hungerlohn kann in vielen Fällen keine Rede mehr sein. Wer für den Beruf brennt, hat jetzt und in Zukunft glänzende Berufsperspektiven.