Kaufleute für Tourismus und Freizeit vermitteln und verkaufen Reisen. Sie recherchieren Angebote, informieren Kunden über Destinationen, stellen individuelle Reiserouten zusammen und buchen Flüge, Unterkünfte und Events. Unternehmen der Tourismusindustrie sind ihre bevorzugten Arbeitgeber. Reiselust und Fremdsprachenkenntnisse sind – neben dem Abitur – die besten Voraussetzungen für den Job.
➠ Inhaltsverzeichnis
Der Arbeitsinhalt eines Kaufmanns oder einer Kauffrau für Tourismus und Freizeit dreht sich um die schönste Zeit des Jahres: Urlaub. In Reisebüros beraten die Tourismusexperten Kunden, die bald auf Reise gehen wollen über Pauschalreisen, Flüge, Bahnverbindungen und vieles mehr.
Kunden beraten:
Sie geben Informationen weiter über Veranstaltungstermine, Sehenswürdigkeiten, Unterkünfte, Einkaufsmöglichkeiten, Ausflugsziele, Eintrittspreise und Öffnungszeiten. Ist das Reiseziel ausgesucht, buchen sie für ihre Kunden den Urlaub. Dementsprechend sollten sie sich in der Welt gut auskennen und selbst gerne reisen.
Werbung machen:
Kaufleute für Tourismus und Freizeit sind auch im Marketing- und Eventmanagement aktiv. In Urlaubsregionen arbeiten sie zum Beispiel an der Vermarktung der Angebote für Urlauber. Dazu eruieren sie zunächst in einer Zielgruppenanalyse, wen sie genau ansprechen wollen und wie. Im nächsten Schritt erstellen sie Werbemittel und eine Marketingstrategie, die darauf abzielt, die eigene Region bekannter zu machen. Heraus kommen zum Beispiel spannend gestaltetet Social-Media-Auftritte, Broschüren, Radiowerbung oder eine abwechslungsreiche Website und Videos.
Arbeitgeber vertreten:
Aber auch Schreibtisch- und Verwaltungsarbeit gehört zu dem Job dazu. Kaufleute für Tourismus und Freizeit kümmern sich um die Materialwirtschaft, holen Angebote ein, wickeln den Zahlungsverkehr ab und werten Statistiken aus. Häufig trifft man sie auf Tourismusmessen, auf denen sie ihren Arbeitgeber vertreten.
Zu den wichtigsten Aufgaben von Kaufleuten für Tourismus und Freizeit zählen:
Kaufleute für Tourismus und Freizeit punkten in Anschreiben, Lebenslauf und Bewerbungsgespräch mit diesen Stärken und Kompetenzen:
Kaufleute für Tourismus und Freizeit kommen im Schnitt auf Gehälter von rund 2.500 Euro brutto monatlich. Die Einstiegsgehälter liegen bei ca. 2.000 Euro. Gehälter von 3.000 Euro und mehr sind bei zunehmender Berufserfahrung und Verantwortung möglich. Azubis verdienen je nach Branche und Bundesland zwischen 625 und 1.139 Euro brutto im Monat.
Die Lehre zum Kaufmann oder zur Kauffrau für Tourismus und Freizeit nimmt drei Jahre in Anspruch. Es handelt sich um eine duale Ausbildung im Handel, die abwechselnd in der Berufsschule und im Ausbildungsbetrieb absolviert wird. Voraussetzungen, um eine Ausbildung als Kauffrau für Tourismus und Freizeit zu beginnen, gibt es nicht.
Mehr als die Hälfte der Auszubildenden hat jedoch das Abitur.
Ein Drittel verfügt über die mittlere Reife. Jeder zehnte Azubi hat einen Hauptschulabschluss oder ist ohne Schulabschluss. Bewerber profitieren von guten Schulnoten in Wirtschaft, Deutsch, Mathematik, Englisch und Erdkunde.
Diese Inhalte werden in der Ausbildung vermittelt:
Kaufleute für Tourismus und Freizeit absolvieren eine dreijährige Ausbildung. In der Mitte des zweiten Lehrjahres müssen sie eine Zwischenprüfung ablegen. Nach drei Jahren steht die Abschlussprüfung auf dem Programm. Dabei werden Themen wie Produkte und Leistungen, kaufmännische Steuerung sowie Wirtschafts- und Sozialkunde abgefragt. Auch ein fallbezogenes Fachgespräch müssen die Prüflinge erfolgreich bestehen. Nach IHK-Angaben haben im Sommer 2021 knapp 93 Prozent ihre Abschlussprüfung bestanden.
Je nach Bundesland und Branche können Azubis mit folgenden Gehältern rechnen. Im öffentlichen Dienst ist die Ausbildungsvergütung in der Regel deutlich höher als im Gastgewerbe.
Kaufleute für Tourismus und Freizeit finden eine Anstellung in Reisebüros, bei Verkehrs- und Busunternehmen, Fluggesellschaften, Reservierungsunternehmen, Reiseveranstaltern, Hotels oder öffentlichen Arbeitgebern wie städtischen Tourist-Informationen. Zu bekannten Arbeitgebern, die Kaufleute für Tourismus und Freizeit ausbilden und beschäftigen, zählen beispielsweise Reiseveranstalter TUI oder der Automobilklub ADAC.
Nach der Lehre helfen einschlägige Weiterbildungen dabei, die Karriere als Kaufmann oder Kauffrau für Tourismus und Freizeit voranzubringen. Insbesondere bieten sich diese Weiterbildungen an:
Tourismusfachwirt:
Mit zweijähriger Berufserfahrung können Kaufleute für Tourismus und Freizeit eine 18-monatige Weiterbildung zum Tourismusfachwirt absolvieren. Mit dieser Weiterbildung vertiefen sie ihre betriebswirtschaftlichen Fähigkeiten und kommen der Chance näher, einmal eine Führungsposition zu übernehmen.
Tourismusbetriebswirt:
An die Weiterbildung zum Tourismusfachwirt lässt sich die 18-monatige Weiterbildung zum Tourismusbetriebswirt anschließen. Neben betriebswirtschaftlichen Hintergründen wird fundiertes Wissen in den Bereichen Tourismusmarketing und -management vermittelt.
Mit einer Hochschulzugangsberechtigung können Kaufleute für Tourismus und Freizeit auch über ein Studium nachdenken. Das stärkt die Chance auf eine leitende Position erheblich. Infrage kommen Studiengänge wie Tourismusmanagement oder Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt Tourismus.