Kaufleute für audiovisuelle Medien arbeiten in Medienunternehmen. Dort übernehmen sie kaufmännische Aufgaben, überwachen Zahlungstermine und rechnen Honorare ab. Bei Medienproduktionen kümmern sie sich um die technische Ausstattung, prüfen Finanzierungsmöglichkeiten und sichern Rechte und Lizenzen. Auch in Marketing und Vertrieb kommen sie zum Einsatz. Der Kaufmann für audiovisuelle Medien ist ein dualer Ausbildungsberuf in der Medienbranche. Das Abitur ist de facto eine Einstellungsvoraussetzung.
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Ein Kaufmann für audiovisuelle Medien muss vor allem ein Organisationstalent sein. Die Kaufleute sind zum Beispiel beim Fernsehen, TV oder Radio das organisatorische Bindeglied zwischen Redaktionen und allen anderen Bereichen von Sendeanstalten. Sie arbeiten mit so verschiedenen Abteilungen wie Einkauf und Logistik, Personalwesen, Finanz- und Rechnungswesen, Markenkommunikation, Redaktions- und Produktionsleitung, Aufnahmeleitung, Zentraler Herstellungsplanung, Disposition, Lizenz- und Rechtemanagement zusammen.
Mit Zahlen arbeiten:
Für all diese verschiedenen Bereichen stehen sie als kaufmännischer Ansprechpartner zur Verfügung und erledigen unterschiedlichste Aufgaben. Geht es etwa um die Produktion eines Films, sind Kaufleute für audiovisuelle Medien zum Beispiel dafür zuständig, Kosten zu kalkulieren und Budgets zu planen. Sie eruieren Finanzierungsmöglichkeiten, regeln Rechtliches und versicherungstechnische Angelegenheiten. Auch, wenn es um die Beschaffung des technischen Equipments geht, sind die die richtigen Ansprechpartner. Manchmal stellen sie sogar den Drehplan zusammen.
Mit Menschen arbeiten:
Kaufleute für audiovisuelle Medien arbeiten in ihrem Büro am Schreibtisch und setzen sich intensiv mit Zahlen und Daten auseinander. Auf der anderen Seite gehört Kommunikation zu ihrem Tätigkeitsprofil. Sie mailen, telefonieren, verhandeln und tauschen sich aus mit internen Ansprechpartnern, Dienstleistern, Investoren oder Geschäftspartnern. Darüber hinaus steht ihnen auch technisches Verständnis gut zu Gesicht. Kaufleute für audiovisuelle Medien sind breit aufgestellt – und dafür in vielen Medienunternehmen unentbehrlich.
Eine Kauffrau oder ein Kaufmann für audiovisuelle Medien hat unter anderem diese Aufgaben:
Diese Hard- und Soft Skills sollten angehende Kaufleute für audiovisuelle Medien in Anschreiben und Lebenslauf nennen, um potenzielle Arbeitgeber mit ihrer Bewerbung zu überzeugen:
Kaufleute für audiovisuelle Medien kommen auf ein durchschnittliches Gehalt von ca. 3.300 Euro brutto pro Monat. Sie steigen mit rund 2.500 Euro in den Job ein. Mit fortlaufender Berufserfahrung können sie ihr Einkommen auf 3.500 bis 3.800 Euro steigern. Langfristig sind sogar Top-Gehälter von 4.000 Euro brutto im Monat möglich. In der Ausbildung verdient ein Kaufmann für audiovisuelle Medien – abhängig von Ausbildungsjahr und Bundesland – zwischen 735 und 906 Euro brutto monatlich.
Der Weg in den Beruf des Kaufmanns für audiovisuelle Medien führt über eine klassische duale Ausbildung, die parallel in Ausbildungsbetrieb und Berufsschule stattfindet. Sie schließt nach drei Jahren mit einer Abschlussprüfung ab.
Eine bestimmte Schulbildung ist nicht vorgeschrieben.
Allerdings stellen Betriebe fast ausschließlich Bewerber mit Abitur ein. So verfügten nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit im Jahr 2019 von allen Ausbildungsanfängern 90 Prozent über die Hochschulreife. Gute Schulnoten speziell in Mathematik, Deutsch, Wirtschaft und Englisch sind hilfreich.
Zu den Ausbildungsinhalten gehören diese Themen:
Kaufleute für audiovisuelle Medien legen vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres ihre Zwischenprüfung ab. Am Ende der Ausbildung nach dem dritten Lehrjahr steht die Abschlussprüfung auf dem Programm. Dabei geht es um Themen wie Produktions- und Dienstleistungsorganisation, Marketing sowie Wirtschafts- und Sozialkunde. Auch müssen die Azubis praktische Übungen meistern. Nach IHK-Angaben haben im Sommer 2021 von allen Prüflingen 97 Prozent ihre Abschlussprüfung bestanden.
Das verdienen Kaufleute für audiovisuelle Medien in der Ausbildung:
Kaufleute für audiovisuelle Medien arbeiten vorwiegend in der Medienbranche. Offene Stellen gibt es beim Fernsehen oder Hörfunk, Verlagen, Werbeagenturen, Online-Redaktionen oder der Produktion. Zu den bekanntesten Arbeitgebern zählen öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten wie WDR und NDR. Jobsuchende werden am ehesten in typischen Medienstädten wie Berlin (Jobs in Berlin), Hamburg (Jobs in Hamburg), München (Jobs in München) oder Köln (Jobs in Köln) fündig.
Generell ist die Branche äußerst dynamisch. Klassische und neue Medien sind mittlerweile zu einer Einheit zusammengewachsen und bieten Raum für eine Vielzahl innovativer Geschäftsmodelle. Insbesondere klassische Medienunternehmen wie Verlage verbinden sich immer stärker mit anderen Medien zu neuartigen Unternehmen. Das beschert Kaufleuten für audiovisuelle Medien weiterhin solide Zukunftsperspektiven.
Nach Abschluss der Lehre zum Kaufmann für audiovisuelle Medien bieten sich verschiedene verschiedene Karrierechancen. Zum Beispiel die Weiterbildung zum Musikfachwirt oder zum Medienfachwirt. Medienfachwirte übernehmen Führungsaufgaben in der Medienbranche. Seit 2009 ist der Jobtitel in „Fachwirt Medien Print“ und „Fachwirt Medien Digital“ aufgeteilt. Die Weiterbildung dauert zwischen fünf und zwölf Monaten. Nach der Abschlussprüfung ist eine höhere Position mit mehr Personalverantwortung realistisch. Kaufleute für audiovisuelle Medien mit Hochschulreife können darüber hinaus ein Studium aufnahmen. Infrage kommen Fächer wie Medienmanagement oder Medienwissenschaft.