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Die Einsatzbereiche, in denen sich Medieninformatiker beruflich austoben können, sind breit gefächert. Der Markt für Smartphones, Tablets und Co. brummt und der Bedarf an digital verfügbaren Inhalten wächst. Entsprechend groß ist die Nachfrage nach Fachkräften, die an der Schnittstelle zwischen Medien und Informatik sitzen.
Das Jobprofil: Medieninformatiker programmieren und designen Websites, Datenbanken, Apps und Anwender-Software. Die Antwort auf die Frage nach der Work-Life-Balance eines Medieninformatikers fällt indes knapp aus: stark bis sehr stark eingebunden. Wer als Medieninformatiker arbeitet, muss damit rechnen, dass Mehrarbeit, mitunter auch Schichtdienste, zum Programm gehören.
Voraussetzungen für den Beruf sind daher nicht nur ein einschlägiges Studium, sondern auch Engagement, Motivation und eine gehörige Portion Kreativität. Die Aussichten auf dem Arbeitsmarkt für Berufseinsteiger könnten dafür nicht besser sein. Generell nimmt die Zahl der Stellenangebote für IT-Berufe kontinuierlich zu und es besteht noch immer großer Bedarf an qualifiziertem Nachwuchs. Aktuell können sich Fachkräfte mit dem Jobprofil Medieninformatiker ihren Arbeitgeber aussuchen. Nicht umgekehrt.
Voraussetzung, um als Medieninformatiker arbeiten zu können, ist ein Studienabschluss der Medieninformatik. Diese Disziplin hat sich inzwischen vom Teilgebiet der Informatik zum eigenständigen Studiengang gemausert.
Vor der Studienwahl sollten sich angehende Medieninformatiker aber genau über die Lehrangebote an den einzelnen Hochschulen informieren, da die Schwerpunkte stark variieren. Ein paar Beispiele:
Grundsätzliche Studieninhalte sind:
Dass Medieninformatiker das Klischee des einsamen „Nerds“ mit Mega-Brille erfüllen, gehört ins Reich der Mythen. Schon während des Studiums ist Teamwork angesagt. Ergänzende Kurse bereiten auf den späteren Berufsalltag vor:
Es empfiehlt sich, sich schon während des Studiums Gedanken zu machen, in welche Richtung es später einmal gehen soll.
Bei Praktika oder Nebenjobs in den entsprechenden Sparten kann man die an der Hochschule gelernte Theorie praktisch umsetzen und vertiefen. Das erleichtert den Berufseinstieg erheblich und erhöht die Chance beim angepeilten Wunscharbeitgeber unterzukommen statt sich mit der Nummer zwei auf der Liste zufrieden geben zu müssen.
Typische Arbeitgeber für Medieninformatiker können sein:
Medieninformatiker arbeiten zum Beispiel als Software-Entwickler: Sie planen in Absprache mit Kunden und Programmierern neue Software Lösungen – einen Online-Shop, ein Online-Magazin, eine Website oder den Aufbau einer Community. Neben einschlägigem IT-Wissen ist in diesem Bereich auch das Verständnis betriebswirtschaftlicher Zusammenhänge eine wichtige Voraussetzung. Immerhin ist ein Software-Entwickler auch dafür zuständig, Budgetrahmen zu definieren und einzuhalten.
Auch das Feld der App-Entwicklung hat sich zu einem wesentlichen Berufszweig für Medieninformatiker entwickelt – mit ganz unterschiedlichen Anforderungen. Während es bei dem einen Arbeitgeber gilt, ein Online-Buchungssystem für Tickets zu entwickeln, will ein anderer beispielsweise seinen Bewerbungsprozess mit einer entsprechenden App vereinfachen. App-Entwickler zeichnen sich für folgende Prozesse verantwortlich:
Zu guter Letzt bietet auch die Spielebranche jede Menge Möglichkeiten für das Jobprofil Medieninformatiker: Im Bereich Game Design kümmern sie sich um Programmierung, Design oder Produktion neuer Spiele. Dieser Schwerpunkt ist inzwischen so beliebt, dass einzelne Hochschulen sogar eigene Studiengänge dafür anbieten. Wichtige Anlaufstellen sind etwa die Hochschule Trier oder die FH Flensburg.
Die Einstiegsgehälter liegen im Durchschnitt zwischen 2000 und 3800 Euro brutto im Monat; Top-Verdiener verbuchen nach einigen Berufsjahren bis zu 8000 Euro.
Neben der Höhe des Abschlusses (Bachelor oder Master) und den fachlichen Fähigkeiten gibt es auch noch andere Faktoren, die sich auf die Höhe des Gehalts für Medieninformatiker auswirken:
Die Höhe des Gehalts ist aber auch vom Verhandlungsgeschick des Bewerbers abhängig sowie von dessen Berufserfahrung und dessen beruflichen Zusatzqualifikationen.
Medieninformatiker müssen heutzutage nicht lange warten, bis sie einen Job gefunden haben. Oftmals haben sie bereits vor Abschluss ihres Studiums einen Arbeitsvertrag in der Tasche.
Meistens wird der Kontakt zum künftigen Arbeitgeber durch ein Praktikum oder einen Nebenjob geebnet. Das hat Vorteile für beide Seiten:
Auch Studienabbrecher oder Quereinsteiger haben in dem Bereich gute Aussichten. Aufgrund des Fachkräftemangels räumen Unternehmen Autodidakten heutzutage größere Chancen ein als noch vor ein paar Jahren.
Da die Bandbreite der Unternehmen, bei denen sich Medieninformatiker bewerben können, groß ist, sollten die Bewerbungsunterlagen dem jeweiligen Bereich Rechnung tragen, für den man sich bewirbt. So kann das Anschreiben für einen Konzern ruhig förmlicher daherkommen als das für ein junges Startup oder eine Design-Agentur.
Inhaltlich sollte das Anschreiben die Fragen beantworten:
Der Lebenslauf sollte alle beruflichen Stationen klar und übersichtlich darstellen. Wichtig ist, die gesetzten Schwerpunkte im Studium und die gemachten Praxis-Erfahrungen hervorzuheben. Einschlägige Arbeitsproben ergänzen die Bewerbungsunterlagen.
Darüber hinaus empfiehlt es sich, die Bewerbung als Medieninformatiker multimedial und im Internet abzurunden. Dies entspricht ersten Arbeitsproben und wirkt in der Regel überzeugender als gedruckter Text. Eine Bewerber-Homepage ist dafür ideal. Ebenso multimedial gestaltete Lebensläufe – und natürlich gut geführte Profile auf Xing, Linkedin, Twitter und Facebook.
Die Entwicklungsmöglichkeiten für Medieninformatiker sind praktisch unbegrenzt. Klassisch ist der Einstieg nach dem Bachelor oder Master-Abschluss ins Team einer Fachabteilung.
Seltener erfolgt der direkte Sprung ins Management, aber auch der ist nicht ausgeschlossen. Wer während des Studiums viele Erfahrungen gesammelt hat, ist unter Umständen für die klassische Einstiegsposition überqualifiziert.
Der klassische zweite Schritt mit einiger Berufserfahrung wäre der zum Lead Entwickler innerhalb eines Teams und danach der zum Teamleiter. Viele Firmen bereiten Medieninformatiker durch spezielle Weiterbildungsmöglichkeiten in Form von Schulungen oder Konferenzen auf ihre nächsten Karriereschritte vor.
Die IT ist bekanntlich eine agile Branche, und so können die einzelnen Karriereschritte bedingt durch den Mangel an Fachkräften schneller vonstatten gehen als in anderen Bereichen. Karrieresprünge innerhalb von ein bis zwei Jahren sind daher nicht selten.